Wünsch dir viel Spaß und schreib mal, wie es war!
So, ein kleiner Partybericht zur Anomalie-Party in der KvU (Kirche von unten):
Berlin ist ja gar nicht sooo weit weg, die 2 Std. und 45 Min. Anfahrt vergingen wie im Fluge.
Mein Navi führte mich gegen 23.20 Uhr in ein Wohngebiet irgendwo beim Prenzlauer Berg und ich fürchtete kurz, die Party findet bei jemandem im Wohnzimmer statt.
Dann sah ich schon im Vorbeifahren einen Hinterhofeingang in den schwarze Gestalten verschwanden und kurz darauf einen geeigneten Parkplatz.
Der überdachte Aussenbereich war mit einigen Hinweisschildern wie "Bitte kein Krach, sonst ärger mit Anwohnern!" geschmückt.
Eine kurze Untersuchung der herumstehenden Leute zeigte mir, dass diese Party nicht nur pseudo unter dem Motto "Lesbisch-Bi-Schwul-Trans" läuft, sondern das sich hier tatsächlich einige Personen aufhielten, die sowohl Gothic als auch mindestens einer der weiteren Unterteilungen angehörten.
Der Eintritt war so günstig, dass ich vergessen hab wieviel es war.
Der erste Blick war enttäuschend, es sah eher aus wie in einem Jugendheim, so mit Küchenstühlen und einfachen Tischen.
Meine Ohren meldeten aber, dass irgendwo Musik läuft und so bin ich eine Treppe hinuntergegangen die wie der Weg zu den Toiletten aussah.
War auch der Weg zu den Toiletten aber eben auch zur Tanzfläche.
Die Tanzfläche war überraschend groß, es gab tatsächlich eine Bühne, ein DJ-Pult und einen Tresen.
Die Nase hat sich schnell an die seltsame Luft aus Kellermoder, Klostein, Qualm und Alk gewöhnt.
Erstmal an den Tresen... und da wurd ich gleich mal herzlich begrüßt und meine Sorgen begannen schon zu verfliegen.
Ich bestellte einen trockenen Rotwein.
"klein oder groß?"
"ähm, ach, groß."
Der Rotwein füllte einen 0,3l Bierbecher bis zum Rand.
"macht 1,50 Euro"
"wieviel?"
"1,50!"
Ich bereute sofort, dass ich vorhatte direkt nach der Party wieder heimzufahren.
"Wenn ich mir hier die Kante gebe, könnt ich die Spritkosten ja glatt wieder reinholen."
Mit dem Rotwein ging ich dann erstmal wieder vor die Tür eine rauchen.
Kam eigentlich gleich mit einigen ins Gespräch, mal kürzer, mal länger,
sind halt ein aufgeschlossenes Völkchen die Berliner. Altersmäßig war das Publikum total gemischt.
Im Keller begann die Liveband Golem 101 zu spielen, die mal eben 700km für diesen kleinen Gig
auf dieser kleinen aber sympathischen Party angereist war.
Derweil unterhielt ich mich draussen mit einem jungen Mann der diverse Flyer für Gay Indie-, Wave- und Electropartys verstreute.
Für ein paar Titel der Liveband bin ich dann doch noch in den Keller gegangen.
War halt musikalisch nicht so ganz mein Ding, die Jungs machten ihre Sache aber gut und das Volk tanzte.
Und dann verging der weitere Abend echt unglaublich schnell und ich war für den Rest des Abends nicht allein *schweigdazumal*.
Musikalisch wurde einfach jede Stilrichtung abgedeckt, es war von Gothic Rock bis Industrial für jeden was dabei.
Der DJ hat seine Sache fein gemacht und ganz unegoistisch dafür gesorgt, dass jeder mal mit tanzen an der Reihe war.
Und für Kirlian Camera spielen, aber nicht Eclipse, gibts von mir noch mal 10 Bonuspunkte extra.
Ich bin nahezu bis zum Schluss geblieben und es war schon taghell draussen als ich glücklicherweise auch noch
die herzliche Gastfreundschaft der Berliner kennenlernen durfte. Und so musste ich mich nicht gleich auf die
Autobahn quälen zumal ich zwar nur 3 "Gläschen" Rotwein getrunken hatte, die Wachtmeister aber eventuell
doch die Gläschengröße hätten zurückrechnen können. Statt Autobahn gabs also noch ein Schlummerprosecco,
2 neue Freundinnen und ein superschönes Gespräch auf einer gemütlichen Terrasse in Berlin.
Und - wie passend - ein T-Shirt als Nachthemd mit "Verliebt in Berlin" drauf
LG
Bibi