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Goths, Moechte-Gern-Goths und "der Rest der Welt"
Jinx:
--- Zitat ---HALT! Da muss ich entschieden gegenhalten. Empathie hat nichts mit Taktgefühl (rhythmisch, wie auch benimmtechnisch) zu tun.
--- Ende Zitat ---
Hat es auch nicht, ist nur eine Begleiterscheinung, meistens. Empatie ist etwas anderes. Mir soll jedoch niemand erzählen, er wäre emphatisch, der in der nächsten Minute auf den Nerven des Tanzkollektivs herumtrampelt, ohne dies im geringsten zu bemerken. *LOL*.
Edit: habe mich verschrieben, meinte natürlich in meinen Beiträgen "Empatie"
Kenaz:
... vor allen Dingen haben empathische Menschen nicht zwingenderweise etwas mit emphatischen Menschen gemein, will heißen: emphatische Menschen trampeln im Rausch der Emphase bisweilen durchaus gerne auf den Nerven des Tanzkollektivs herum, empathische tun sich da zumeist etwas schwerer ... *klugscheiß* :wink:
Sapor Vitae:
Vielleicht doch noch kurz zur Begriffsklaerung:
Empathie - Bereitschaft und Faehigkeit, sich in die Einstellung anderer Menschen einzufuehlen
Emphase - Nachdruck, Eindringlichkeit [im Reden]
emphatisch - mit Nachdruck, stark, eindringlich
(nach Duden, Fremdwoerterbuch)
AnnHoly:
Bevor das Grundthema dieses Threads ganz vergessen wird, noch einmal etwas dazu:
„Möchte-Gern“ oder „echt“ gibt es für mich nicht - egal in welcher „Szene“. Viel mehr noch: Ich halte es für völligen Blödsinn. Geschaffen von Leuten, die sich mehr über das profilieren, was sie darstellen, als das, was sie sind! Sicher sieht man in Clubs mitunter Besucher, denen man aufgrund ihrer Kleidung und ihres Tanzstils anzusehen glaubt, noch nicht allzu häufig in der „schwarzen Szene“ unterwegs gewesen zu sein, doch macht sie das zu „Möchte-Gern“s? Möglicherweise sind’s einfach nur aufgeschlossene Leute, die gern mal außerhalb ihres üblichen Rahmens ausgehen wollten und sich ein wenig angepasst haben. Oder sie haben diese Art Musik gerade erst für sich entdeckt. Wer kann schon von sich behaupten, bereits als Baby mit schwarzen Windeln gewickelt worden zu sein?
Es wurde hier mehrfach gesagt, dass diese Diskussion doch eigentlich unnötig sei. Die Realität im „schwarzen Nachtleben“ etc. zeigt aber meiner Ansicht nach das Gegenteil. Denn trotz der viel gepriesenen Toleranz der „Szene“ wird über alles gelästert, was scheinbar nicht „ins Bild“ passt und „anders“ ist. Das soll jetzt nicht heißen, dass jeder ständig lästert o.ä., nur habe ich es doch recht häufig mitbekommen. Daher drängt sich mir natürlich der Eindruck auf, dass nach außen hin „Möchte-Gern“ und „echt“ überhaupt kein Thema ist, aber dennoch im „Geheimen“ praktiziert wird.
Wenn dem so ist, wäre das schade, denn gerade das „anders sein“ und sich die Freiheit zu nehmen, zu machen was man möchte – fernab der allzu eng gesteckten gesellschaftlichen Regeln – hat doch viele vermutlich mal in die „Szene“ geführt. Was also unterscheidet die „schwarze Szene“ dann noch vom Rest der Gesellschaft außer ihre Kleidung/Aufmachung?
Zur Empathie: Dieser Begriff bzw. diese Fähigkeit kann sicher nicht so weitgehend ausgelegt werden, dass ein wenig Einfühlungsvermögen ausreicht, um sich empathisch als Eigenschaft auf die Fahne zu schreiben. Da muss diese Eigenschaft schon sehr ausgeprägt sein – finde ich.
Und der Eindruck, dass Empathen scheinbar in der „Szene“ sehr zahlreich vorhanden sind, mag – auch dies natürlich nur meine persönliche Ansicht – daran liegen, dass dieser Begriff nur allzu gern und allzu schnell herangezogen wird und man sich eben auch vorrangig mit Leuten aus der „Szene“ umgibt, so dass man die Zahl der Empathen außerhalb der „Szene“ gar nicht erst realisieren, geschweige denn einschätzen kann …
Kallisti:
Siehe Beitrag von Rick Deckard vom 05.11.2004 (9.14h):
kann allem nur ganz emphatisch zustimmen!!!
Das beschriebene Verhalten resultiert m.A. nach zumeist aus großer Unsicherheit der Leute, die sich einerseits zwar "abgrenzen" wollen, andererseits aber auch den "Schutz der Gruppe" und deren Bestätigung (ihrer eigenen Person, ihres Verhaltens, ihres Sich-Präsentierens) suchen.
Ja, auch ich gehe meistens "anders" in die Markthalle ... als ich sonst (in der Uni...) rumlaufe - aber: das hat eher mit Bequemlichkeit zu tun!
Allerdings habe ich auch kein Problem damit, in (blauen) Jeans und z.B. rotem Oberteil ... zur Return ... zu gehen, was ich auch schon mehrmals tat.
Stehe aber eben wohl auch nicht so unter Druck, da ich wie gesagt mich selbst nicht als "Grufti" oder "Gothic" bezeichne und auch nicht das Bestreben habe, so bezeichnet oder eingestuft oder eingeschubladet zu werden.
Letztlich dienen die Schubladen doch erst mal der vorläufigen, (trügerischen,) vermeintlichen "Sicherheit"/Lageabcheckung der Anderen! - Was wir ja auch alle eigentlich wissen, und weil wir alle nur Menschen sind, sind wir auch alle von dieser Schubladenpackerei nicht ganz frei ...
... nee: ich natürlich auch nicht. ;)
Kal
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