Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Erdichtetes  (Gelesen 95593 mal)

nibrir

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Erdichtetes
« am: 05 Oktober 2004, 09:29:44 »

Bilder vom Krieg
I

Mein Vater sagt, das alles ist nur Spiel.
Die Straßen sind voll Staub, die Menschen beben
und schreien, schießen, sterben ziemlich viel.
Wir bangen seit der Nacht um unser Leben.

Der Kirchturm hustet heiser grauen Rauch,
den Herrgott haben sie von hier vertrieben
und meine Mutter nahmen sie mir auch.
Zumindest Worte sind mir noch geblieben.

Ich weiß noch, wie das Fensterglas zersprang;
die Scheiben platzten plötzlich aus den Rahmen.
In meinem Kopf dröhnt noch Granatenklang.
sie töten mich, doch niemals meinem Namen.
Gespeichert

nibrir

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Erdichtetes
« Antwort #1 am: 06 Oktober 2004, 02:00:01 »

Ich setzte, weil er daran anschließt, noch den zweiten Teil dazu:

Bilder vom Krieg
II

Beim Nachbarhaus liegt regungslos ein Kind;
hat es denn die Soldaten nicht gesehen,
die seit fünf Tagen in den Straßen sind?
Der Wind wird bald den Brandgeruch verwehen.

Das Haus verlass' ich kaum mehr, nur bei Nacht,
doch auch im Dunkeln hör' ich ihre Schritte.
Wir Kinder, wir verlieren diese Schlacht;
der Tod kommt mit dem Sieg, das ist so Sitte.

Und dennoch scheint die Sonne jeden Tag,
sie liefert uns gestochen scharfe Bilder.
Wir leben weiter, was auch kommen mag,
doch werden die Gedanken immer wilder.
Gespeichert

silberwolf

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Erdichtetes
« Antwort #2 am: 08 November 2004, 12:15:37 »

Der Einsame Mensch

Einsam ziehe ich durch die Lande,
meine Pfade führen mich weit fort.
Es knüpfen mich keine Bande
an irgendeinem bekannten Ort.

Was soll ich tun?
Was soll ich machen?
Ich will wieder lieben,
endlich wieder lachen!

Irgendwo lernte ich kennen eine Frau.
Besonnen habe ich mich einige Zeit.
Doch am ende wusste ich es genau:
Sie war es, nach der mein Herze schreit.

Endlich war ich nicht mehr allein
und erfreute mich an der Liebe Macht.
Wollte ich es doch schon immer sein:
gebunden und geliebt, es gab mir Kraft.

Und die Jahre vergingen,
drei waren's an der Zahl.
So wie wir einst aneinander hingen,
jetzt war es uns eine Qual.

Drum schritt ein jeder entlang seinem pfad
und hoffte zu finden ein neues Herz.
Man bewegt sich auf einem schmalen Grad
zwischen Freude, Liebe und Schmerz.

Von der Trauer wurde ich übermannt
und fiel hinab in ein tiefes Loch.
Egal, wie schnell ich auch gerannt
am ende erhaschte sie mich doch.

Was soll ich tun?
Was soll ich machen?
Ich will wieder lieben,
endlich wieder Späße machen.

Dann traf ich eine Dame, edel und fein.
Sie schritt daher engelsgleich,
wer aber konnte sie bloß sein?
Und sie verschwand vom Erdenreich.

Geraume Zeit später traf ich sie erneut.
Sie war so schön anzuschaun,
mein herz hat sich an ihr erfreut.
Und ich lachte, man glaubt es kaum.

Ich gestand ihr meine Liebe,
doch sie wollte mich nicht.
Und wieder gab es nur Hiebe
und wieder ein Schlag ins Gesicht.

Einsam ziehe ich wieder duch die Lande,
weiß weder aus noch ein.
Erneut knüpfen mich keine Bande,
auch nicht an mein trautes Heim.
Gespeichert
Schau in die Augen eines Wolfes
und Du siehst in Deine eigene Seele.
Hoffe, Dir gefällt, was Du siehst.

silberwolf

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Erdichtetes
« Antwort #3 am: 08 November 2004, 12:22:51 »

Verzeih mir

Die Liebe zog mich in ihren Bann,
die Trauer war kaum vorüber.
Was ich sprach, ich nicht drüber sann.
Nun ist alles vorüber.

Einsam blicke ich nun drein
und sinne darüber nach.
Mein Lachen ist nur Schein
und des Nachts liege ich wach.

Einen Fehler beging ich
und weiß nicht warum.
Ich sprach: Ich liebe Dich!
Das war sehr dumm.

Ich tat Dir damit weh,
doch wollte ich dies nicht.
Du sprachst nur: Nun geh!
Das war Deine bittre Pflicht.

Ich schreibe diese Zeilen,
damit Du mir mögest verzeihn.
Ich will wieder ruhig verweilen,
als Freund nur bei Dir sein.

Verzeih mir!
Gespeichert
Schau in die Augen eines Wolfes
und Du siehst in Deine eigene Seele.
Hoffe, Dir gefällt, was Du siehst.

blackcrow

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Erdichtetes
« Antwort #4 am: 09 November 2004, 20:06:46 »

Gedichte

Sie sind ein Spiegel zur Seele,
Das Tor ins Innere.

Sie zeigen das, was ein Mensch fühlt,
Nichts bleibt davon verborgen.

Sie sprechen die Wahrheit,
Selbst wenn ihr Dichter versucht zu lügen.

Jedes Wort und jede Zeile,
Sie umfassen die Gedanken.

Gedanken, die Menschen verletzen
Oder auch zum Lachen bringen.
Gespeichert
iebe beginnt mit einem Lächeln, geht weiter mit einem Kuss und endet in Tränen!
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Liebe ist wie ein Krieg, leicht zu beginnen, hart zu beenden und NIE zu vergessen!!
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Denke nicht, ich lache vor Freude...

Denn dieses Lachen ist nur eine Maske der Trauer, die vieles zu verbergen versucht!

Sapor Vitae

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Erdichtetes
« Antwort #5 am: 09 November 2004, 20:22:04 »

Durch  leere Strassen irre ich
Dunkelheit
kein Licht, nicht das kleinste
blicklose, schwarze Löcher, wo einst Fenster waren
Angst ist Gewohnheit geworden
alleine
keine Wärme
in dieser Geisterstadt
Nichts ist, wie es war
ein Albtraum
zu Wirklichkeit geworden


Ich gelange ans Ende der Stadt
halte inne
langsam drehe ich mich um
eine schlafende Stadt
lieblich
beleuchtet
alles in Frieden

ich trete hinaus


alles nur Traum...



[Anmerkung: Das Gedicht ist schon etwas älter. Habe ich geschrieben, nachdem ich "The Pianist" gesehen hatte. Der Film ist mir sehr unter die Haut gegangen, hoffe ein kleines bisschen davon ist zu spueren.]
Gespeichert
Es ist nicht notwendig, verrückt zu sein,
aber es hilft.

silberwolf

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Erdichtetes
« Antwort #6 am: 09 November 2004, 20:24:22 »

ja, kann man durchaus spühren. nur kenne ich leider den film nicht. erinnert mich aber irgendwie an 13th floor
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blackcrow

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Erdichtetes
« Antwort #7 am: 09 November 2004, 20:38:13 »

Die Flucht

Es gibt viele Momente, da denke ich mir,
Dass es wohl besser wäre, wenn es mich nicht gebe.

Momente, in denen ich einem Menschen, den ich liebe, verletzte,
Die rufen in mir ein Gefühl von Hass hervor.

Sobald ich in dieser Hassphase versinke habe ich nur einen Wunsch:
Mein Leben zu beenden, nicht mehr leben zu müssen!

Die Flucht in den Tod als einzigen Ausweg zu sehen,
Um einem geliebten Menschen nicht mehr wehzutun.

Doch im nächsten Augenblick komme ich dann zu mir und denke,
Dass mein Tod diesem Menschen nur mehr Schmerzen bereiten würde!

Ein Grund, weshalb ich mich immerwieder umentscheide.
Ich darf nicht einfach vor meinen Ängsten davonrennen!

Statt davonzurennen gibt es nur eine wirklich richtige Lösung:
Ich muss kämpfen, mich ändern, über meinen schatten springen!

Durch ein viel zu gringes Selbstvertrauen habe ich es nie geschafft
Bis dann endlich ein Menschen kam und mir all das lehrte!

Dieser Mensch lehrte mir so viele Dinge, doch was war der Dank?
Ich begang wieder einen Fehler, enttäuschte ihn sehr!

Es tut mir Leid, ich will es gern ungeschehn machen,
Doch leider geht es nicht, geschehn bleibt geschehen!

Aber es gibt etwas, das kann so einiges ändern:
Ich muss einfach nur daran glauben, dass ich alles kann!

Ich darf nur nicht den Kopf in den Sand stecken, muss tapfer sein!
Erst dann wird es nicht mehr vorkommen, dass ich andere verletzte.

Ich will nicht mehr, dass andere wegen mir leiden,
Werde mich ändern, lass mich nicht unterkriegen!
Gespeichert
iebe beginnt mit einem Lächeln, geht weiter mit einem Kuss und endet in Tränen!
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LadyFortuna

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Erdichtetes
« Antwort #8 am: 09 November 2004, 21:33:47 »

Tod eines Untoten


Er spürte, sie war nah,
doch schenkte er ihr keine Beachtung.

Er war übermütig geworden,
überschätzte seine Stärke.

Ewigkeiten lebte er in Furcht vor ihr,
wusste, dass sie ihn zerstören würde.

Und doch glaubte er, er meinte es zu wissen,
sie würde ihn verschonen.

Er irrte sich,
bezahlte mit dem Leben.

Die Nacht war sein Leben,
der Tag war sein Tod.

Er löschte viele Leben aus,
nun hat sie ihn ausgelöscht.

Im Blutrausch, ein sterbendes Opfer im Arm,
fühlte er sich lebendig, vergaß sein dunkles Schicksal.

Nun ist er vergessen,
die Sonne hat ihn ausgelöscht.



(Ich weiß, es ist viel zu klischeehaft geworden :mrgreen:)
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Was störts die deutsche Eiche, wenn sich ne Sau dran schuwwelt?

Sapor Vitae

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Erdichtetes
« Antwort #9 am: 09 November 2004, 21:45:16 »

Ach, Klischees passen manchmal ganz gut.  :wink:
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Erdichtetes
« Antwort #10 am: 09 November 2004, 22:11:59 »

Zitat von: "LadyFortuna"
(Ich weiß, es ist viel zu klischeehaft geworden :mrgreen:)


ein gedicht mag noch soviel vom klischee geprägt sein,
es klingt immer gut, solange es aus dem herzen kommt!  :wink:


(tut es das denn auch? *liebfrag*)
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Erdichtetes
« Antwort #11 am: 09 November 2004, 22:22:17 »

Ich denk schon ;)
... wenn ich so darüber nachdenke... ja, tut es wirklich!
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blackcrow

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Erdichtetes
« Antwort #12 am: 15 November 2004, 23:01:55 »

Ich schau dir beim Schlafen zu,
Komm einfach nicht zur Ruh,
Spür son Hauch von Kälte tief in mir.

 
Ich berühre dich ganz leicht,
Hoffe das die Liebe reicht,
Und hab einfach Angst du bleibst nicht hier,
Und ich halt dich in Gedanken fest,
Hoffe dass du mich niemals verlässt.


Sag, dass du bleibst,
Ich würd alles für dich tun,
Ohne dich kann ich nicht leben,
Bitte sag dass du das weisst…


*seufz*
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Kallisti

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Erdichtetes
« Antwort #13 am: 16 November 2004, 19:32:16 »

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Kallisti

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« Antwort #14 am: 16 November 2004, 19:40:09 »

...
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