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Autor Thema: NO GO AREAS - übertrieben oder sinnvoll?!  (Gelesen 8993 mal)

Lakastazar

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NO GO AREAS - übertrieben oder sinnvoll?!
« Antwort #30 am: 23 Juni 2006, 23:26:37 »

Zitat von: "biserka"
@Lakastazar


Danke Einstein! Ich weiß, dass es auch feindliche Einstellungen gegen Deutsche gibt.
Aber nicht nur die Deutschen werden abgezogen und bespuckt oder geschlagen.
Die Angriffe auf Deutsche würde ich nicht als die Regel deuten und auch nicht in so einem gewalttätigen Ausmaß wie es Rechtsextreme gegenüber den "Ausländern" ausüben.

Die Realität, die ich wahrnehme ist die in der Rechtsextreme Sprengstoff- und Brandanschläge auf Ausländerunterkünfte verübten.


Zitat
Zitat von: "Lakastazar"

Ich bin zur Hälte Südländer und habe neben "linken" Bekannten auch welche, die aus dem "rechten" Milieu stammen...
und ich sage dir, pauschalisieren darf man da auch nich...
nich jeder is ausländerfeindlich... viele hatten nur keine andere Wahl, als sich mit anderen "Kameraden" zu solidarisieren aus Schutz vor Banden!


Ein Nazi-sympathiesant bist du ach noch.... *tztztz*

Danke für die Pauschalisierung...
ich spreche von "rechtem" Milieu und führe dies auch in Anfürhungszeichen, habe im selben Satz auch von Kontakten zu "linken" gesprochen, von dem mal so nebenbei die Mehrheit meinen Bekanntenkreis abdecken dürfte und nennst mich einen Symphantisanten von National-Sozialisten!?

Merkst du noch was!? Rechts is nich gleich Rechts!
Es bestehen da gewaltige Unterschiede, ob es sich um eine ideologisch organisierte und/oder nur eine "kultivierte" ethnozentrität handelt und is schon gar nich mit den halbstarken und halt den subkulturell unterwegs mit solchen "Kameraden" feiernden zu vergleichen...
und DA und erst DA und nich vorher fängt das diverse Mileu der oftmals eher vermeintlich "rechten" an...
Hooligans, Pagan, Wotanisten, rechtskonservatie Christen, Burschenschaften, Neoliberale Rechststaatler und ja Gothics (Neo-Folker) sind ein, wie ich finde weites Feld unter denen sich nich ma zwangsläufig plumbe Fremdenfeindlichkeit verstecken muss...

Im Falle der Neu-Heiden und Neofolker haben sich ja auch schließlich entschieden davon distanzierte und sogar dagegen agierende Organisationen wie "Heiden gegen Rechts" oder "Gothic gegen Rechts" gebildet!

Also noch ma... nicht hinter jedem vermeindlich "Rechten" steckt ein wirklich Rechter und nich hinter jedem Rechten steckt gleich ein Faschist und nich jeder Faschist is zwangsläufig ein National-Sozialist, der "Mein Kampf" für eine Bibel hält... und ich bin mit Sicherheit der letzte, der ideologische Fanatiker, seien sie Marxisten, Faschisten, National-Sozialisten oder Islamisten unterstützt oder mit diesen auch nur symphatisiert!

Ich weiß nich, was du siehst, aber ich sehe Menschen und wenn ich bedenke, dass neben Oi's auch unter vielen Linken ne menge Bekanntenkreis-Überschneidungen zu den Rechten existieren, teilweise wegen der vielen Überläufer und Grenzgänger, wäre ich mit eine platten Polarisierung vorsichtig...denn das wäre totalitär und das willst du doch nich vorgeworfen bekommen, oder?

also leg dein Schubladen-Denken, denn anderes kann deine frei und wild assoziierende Kurzschluss-Logik mich eben als Nazi-Symphaten zu betiteln, nich hervorgerufen haben...

Vor allem, was bedeutet für dich Symphatisant?

Zitat

Aber es gab noch keine Sprengstoff- und Brandanschläge auf Deutsche, von den Strukturen zwischen Arabern und Türken in Wohnvierteln wie Balnkenese oder Eppendorf.

Bei den Mareks wurde Sprengstoff gefunden und der Grund, warum sie es nich einsetzen is, dass sie ihr Geschäft schädigen würden und unnötig die Aufmerksamkeit der Polizei auf sich ziehen würden...
die Nazis, die das tun, sind überwiegend politisch motiviert und haben im Gegensatz zu "Fremden" keinen Zugriff auf das urbane kriminelle Milieu...
sind also welche wenige, die nichts zu verlieren haben, total indoktriniert und zu weilen von ganz anderer Stelle instrumentalisiert werden...

Zitat

Die Deutschland-Russen oder Albaner, Türken mögen gegen Deutsche sein, allerdings haben sie alle noch keinen einzigen Anschlag auf deutsche  Wohnviertel verübt.

Mag vielleicht etwas verfehlt sein, weil das mit Deutschland oder dem Thema direkt nix mehr zu tun hat...
aber was machen die Islamisten, die ETA und stellenweise früher sogar die RAF? Im Sandkasten spielen?
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biserka

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NO GO AREAS - übertrieben oder sinnvoll?!
« Antwort #31 am: 24 Juni 2006, 01:05:30 »

Zitat von: "Lakastazar"

Danke für die Pauschalisierung...
ich spreche von "rechtem" Milieu und führe dies auch in Anfürhungszeichen, habe im selben Satz auch von Kontakten zu "linken" gesprochen, von dem mal so nebenbei die Mehrheit meinen Bekanntenkreis abdecken dürfte und nennst mich einen Symphantisanten von National-Sozialisten!?


Du bewegst dich meiner Meinung nach auf ganz dünnem Eis!
Warum hast du Rechts-gesinnte in deinem Bekanntenkreis??
Hast du so wenig andere Freunde?

Ich sag nur eins, wenn ein Mensch freiwillig Kontakte zum rechtem Milieu pflegt wie du, bzw. ZITAT: "Bekannten auch welche, die aus dem "rechten" Milieu stammen", dann muß da Sympathie, ein reges Interesse für diese Menschen mit rechter Gesinning vorhanden sein. In diesem Fall bist du für mich, ganz klar ein Nazi-Sympatisant, weil du für diesen Menschen Tolleranz und Verständnis hast!
Weißt du wo das Problem liegt, du siehst nur den Menschen und seine guten Seiten, ohne gegen seine rechte Gesinnung zu protestieren. Das ist gefährlich.
ZITAT: "Ich weiß nich, was du siehst, aber ich sehe Menschen [...]"
 




Zitat von: "Lakastazar"

Merkst du noch was!? Rechts is nich gleich Rechts!
Es bestehen da gewaltige Unterschiede, ob es sich um eine ideologisch organisierte und/oder nur eine "kultivierte" ethnozentrität handelt und is schon gar nich mit den halbstarken und halt den subkulturell unterwegs mit solchen "Kameraden" feiernden zu vergleichen... [...]



Ich merke schon, dass du nicht gerade radikal gegen Rechte bist, sonder versuchst sie zu verstehen... Stimmts?
Da sind wir einfach sehr unterschiedlich, da ich gegen jegliches rechtes Gedankengut mein Maul aufreiße. Ich ertrage es einfach nicht, wenn Menschen aus beispielsweise Dummheit, Bequemlichkeit, Angst vor Fremden den "Ausländern" die Schuld geben. Mich kotzt es an, dass Vorurteile gegenüber Fremden so gesellschaftsfähig sind, weil sie kaum jemand in Frage stellt!
Ich versuche allen, die Vorurteile den "Ausländern" gegenüber  haben und den Rechts-gesinnten andere Argumente an Kopf zu schmeißen, damit sie nicht aus Bequemlichkeit und Angst verdummen.



Zitat von: "Lakastazar"

Hooligans, Pagan, Wotanisten, rechtskonservatie Christen, Burschenschaften, Neoliberale Rechststaatler und ja Gothics (Neo-Folker) sind ein, wie ich finde weites Feld unter denen sich nich ma zwangsläufig plumbe Fremdenfeindlichkeit verstecken muss... [...]



Das habe ich auch nie behauptet. Ich habe auch Freunde, die den heidnischen Glauben leben, Gothics sind oder Blackmetaller ohne Faschos zu sein.


Zitat von: "Lakastazar"

Also noch ma... nicht hinter jedem vermeindlich "Rechten" steckt ein wirklich Rechter und nich hinter jedem Rechten steckt gleich ein Faschist und nich jeder Faschist is zwangsläufig ein National-Sozialist, der "Mein Kampf" für eine Bibel hält... [...]



Das musst du mir mal genauer definieren wann man ein richtiger Rechter ist oder ab wann man Faschist ist.

Ist es nicht schlimm genug, wenn man von Leute beispielsweise im Altag "Kanacke, Neger, Schlitzauge" hört, oder wenn gesagt wird "die Polen nehmen uns die Arbeitsplätze weg".
Dieses Gedankengut nutzen die Faschos um neue Mitglieder zu werben.



Zitat von: "Lakastazar"

Ich weiß nich, was du siehst, aber ich sehe Menschen und wenn ich bedenke, dass neben Oi's auch unter vielen Linken ne menge Bekanntenkreis-Überschneidungen zu den Rechten existieren, teilweise wegen der vielen Überläufer und Grenzgänger, wäre ich mit eine platten Polarisierung vorsichtig...denn das wäre totalitär und das willst du doch nich vorgeworfen bekommen, oder?
also leg dein Schubladen-Denken, denn anderes kann deine frei und wild assoziierende Kurzschluss-Logik mich eben als Nazi-Symphaten zu betiteln, nich hervorgerufen haben... [...]



Danke Einstein! Ich weiß, dass es Überläufer gibt. Und wenn ich für dich wie eine schwarz-weiß Denkerin rüberkomme, dann hast du recht. Bei dem Thema gibt es für mich keine Tolleranz für ein bischen Rechte, geschweige denn für Rechtsextreme. Es ist für mich ein und der selbe Grundgedanke, der mir missfällt. Und ich finde es einfach nur scheiße, wenn man Verständnis für solche Menschen zeigt, statt denen mal die Meinung zu geigen! Ist doch nicht so schwer....
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Lilyanar

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« Antwort #32 am: 24 Juni 2006, 02:44:57 »

Zitat von: "Lakastazar"

Es bestehen da gewaltige Unterschiede, ob es sich um eine ideologisch organisierte und/oder nur eine "kultivierte" ethnozentrität handelt


Was ist denn eigentlich kultivierter Ethnozentrismus?   :?:
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Nevyn

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« Antwort #33 am: 24 Juni 2006, 10:30:42 »

Zitat von: "biserka"
Du bewegst dich meiner Meinung nach auf ganz dünnem Eis!
Warum hast du Rechts-gesinnte in deinem Bekanntenkreis??
Hast du so wenig andere Freunde?

Ich sag nur eins, wenn ein Mensch freiwillig Kontakte zum rechtem Milieu pflegt wie du, bzw. ZITAT: "Bekannten auch welche, die aus dem "rechten" Milieu stammen", dann muß da Sympathie, ein reges Interesse für diese Menschen mit rechter Gesinning vorhanden sein. In diesem Fall bist du für mich, ganz klar ein Nazi-Sympatisant, weil du für diesen Menschen Tolleranz und Verständnis hast!
Weißt du wo das Problem liegt, du siehst nur den Menschen und seine guten Seiten, ohne gegen seine rechte Gesinnung zu protestieren. Das ist gefährlich.
ZITAT: "Ich weiß nich, was du siehst, aber ich sehe Menschen [...]"

Meinst Du nicht, dass Du Dir mit dieser Aussage und vor allem mit
Zitat
In diesem Fall bist du für mich, ganz klar ein Nazi-Sympatisant, weil du für diesen Menschen Tolleranz und Verständnis hast!

ganz klar ins eigene Knie schießt ?
Ich soll mit Türken (die etwas gegen Kurden und Griechen haben), mit Hutus (die etwas gegen Tutzis haben), mit Russen (die etwas gegen Tschetschenen haben) und mit allen möglichen anderen Völkern, die ALLE ETWAS GEGEN IRGENDWEM HABEN Verständnis unt Toleranz zeigen, aber sobald irgendein deutscher mal nicht ganz so auf Multi-Kulti abfährt, darf ich mit der Person nicht mehr befreundet sein ???
Und jeder, der ein bischen National denkt, zündet Asylbewerberheime an???
Sorry, aber da hört dann mein Verständnis für DICH auf...
Was aber auch nicht heißt, dass ich dich mit irgendwas bewerfe oder Dich nicht mehr leiden kann, ich kann da einfach Deinen Standpunkt nicht mehr nachvollziehen.
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toxic_garden

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NO GO AREAS - übertrieben oder sinnvoll?!
« Antwort #34 am: 24 Juni 2006, 11:46:49 »

hihi...das erinnert mich grad irgendwie ganz stark auf die neulich mitverfolgte Diskussion auf NDR Info: "gibt es bedenkliche, nationalistische Tendenzen weil alle plötzlich Deutschlandfähnchen rumflattern lassen?" :biglaugh:

Zurück zum mittlerweile leicht veränderten Topic...
das hier:
Zitat
Warum hast du Rechts-gesinnte in deinem Bekanntenkreis??
Hast du so wenig andere Freunde?

ist ja wohl der größte Blödsinn überhaupt. Wenn ich mit jemandem befreundet bin, dann ganz sicher nicht wegen seiner Gesinnung. Die nehme ich hin, stimme ihr zu oder lehne sie ab, aber entscheide aufgrund dieser nicht, ob mir dieser Mensch sympathisch ist. Es sei denn, dieser Mensch lässt seine politische Gesinnung über die Maße in seinen eigentlichen Charakter und seinen Umgang mit mir einfließen. Das machen aber die allerwenigsten Menschen in meinem Freundes- und Bekanntenkreis. Weder symphatisiere ich mit rechter Gesinnung, noch habe ich ein "reges Interesse" für Menschen mit ebensolcher. Ebenso großer Blödsinn ist folgendes:

Zitat
du siehst nur den Menschen und seine guten Seiten, ohne gegen seine rechte Gesinnung zu protestieren. Das ist gefährlich.

Hier fängt die Polemik an. Was ist daran gefährlich? Hat dir das die Bild gesteckt? Toleranz hört nicht dort auf, wo man die Meinung des Anderen nicht teilt. Im Gegenteil. Dein Verständnis für Toleranz ist nicht einen Deut besser als das der von dir ach so anprangerungswürdigen "Faschos". (dieser Begriff gehört in Anführungszeichen gesetzt, da er inzwischen nichts weiter als ein verwässertes Schlagwort für polemische und inhaltslose Parolen geworden ist.)

Dein blinder Reaktionismus ist ein richtig schönes Beispiel für die doch recht beschränkte Sichtweise, die in gewissen Kreisen vorzuherrschen scheint und die selbst in der linken Ecke dafür sorgt, dass Institutionen wie die AntiFa stetig an Ansehen und Glaubwürdigkeit verlieren, weil ihr Aktionismus genau das ist, was du hier so treffend darstellst: verfehlt, überzogen, polemisch und ohne echtes Ziel. Immer brav dem imaginären Feind hinterher jagen. Und wo der Feind nicht mehr ist, da wird er halt neu erschaffen. Da wird sich schon was finden lassen, näh?
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colourize

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NO GO AREAS - übertrieben oder sinnvoll?!
« Antwort #35 am: 24 Juni 2006, 12:04:32 »

Zitat von: "toxic_garden"
(...) dass Institutionen wie die AntiFa stetig an Ansehen und Glaubwürdigkeit verlieren, weil ihr Aktionismus genau das ist, was du hier so treffend darstellst: verfehlt, überzogen, polemisch und ohne echtes Ziel. Immer brav dem imaginären Feind hinterher jagen. Und wo der Feind nicht mehr ist, da wird er halt neu erschaffen. Da wird sich schon was finden lassen, näh?

Ich glaube nicht, dass der Feind der Antifa nicht mehr da ist. Fakt ist aber wohl, dass Antifa eine großstädtische Erscheinung ist, während man auf dem Lande oftmals stramm rechts denkt (und in den Niedergangsgebieten Ostdeutschlands auch: handelt).

Zitat von: "toxic_garden"

ist ja wohl der größte Blödsinn überhaupt. Wenn ich mit jemandem befreundet bin, dann ganz sicher nicht wegen seiner Gesinnung. Die nehme ich hin, stimme ihr zu oder lehne sie ab, aber entscheide aufgrund dieser nicht, ob mir dieser Mensch sympathisch ist. Es sei denn, dieser Mensch lässt seine politische Gesinnung über die Maße in seinen eigentlichen Charakter und seinen Umgang mit mir einfließen.

Letzteres ist eben genau der Punkt. Freunde sind doch dazu da, dass man mit ihnen auch mal persönliche Dinge besprechen kann und sich von ihnen Ratschläge oder Tipps einholt. M.E. sind hierfür ähnliche Werte und ähnliche Haltungen gegenüber gesellschaftlichen Normen in einer Freundschaft unabdingbar. Die Einstellung gegenüber gesellschaftlichen Werten und Normen verweisen aber auf das, was man als das "Präpolitische" bezeichnen könnte: Politische Haltungen lassen sich aus dahinterstehenden Positionen gegenüber Werten und Normen herleiten.

Die Vorstellung, mit einem Menschen befreundet zu sein, der rechte oder sogar extrem rechte Positionen vertritt, ist allein aus diesem Grund für mich vollkommen absurd: Wie soll mir Jemand, der eine zu meiner Grundauffassung vom sozialem Miteinander vollkommen konträre Ansicht vertritt, Empathie entgegenbringen können - oder gar einen guten Ratschlag geben können?!
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toxic_garden

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« Antwort #36 am: 24 Juni 2006, 12:45:24 »

Zitat von: "colourize"
Die Vorstellung, mit einem Menschen befreundet zu sein, der rechte oder sogar extrem rechte Positionen vertritt, ist allein aus diesem Grund für mich vollkommen absurd: Wie soll mir Jemand, der eine zu meiner Grundauffassung vom sozialem Miteinander vollkommen konträre Ansicht vertritt, Empathie entgegenbringen können - oder gar einen guten Ratschlag geben können?!

warum gehst du bei deinem Beispiel davon aus, dass dieser jemand in dem alltäglichen sozialen Leben andere Werte vertritt als du? Schliesst sich für dich eine (wohlgemerkt gemässigte) rechte Gesinnung und Toleranz bzw. reflektiertes Handeln automatisch aus? Ist die Affinität zu nationalem Denken automatisch ein Ausschlusskriterium für vernünftige Argumentationen?

Und um das noch mal klarzustellen: es geht mir hier ausschliesslich um Personen, die ungeachtet ihrer Gesinnung noch genügend Hirn besitzen, um in ihren Ansichten nicht radikal daherzukommen. Ich verachte jegliche Form von radikalem Verhalten.
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Mietze

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« Antwort #37 am: 24 Juni 2006, 12:54:31 »

Zitat von: "colourize"
Wie soll mir Jemand, der eine zu meiner Grundauffassung vom sozialem Miteinander vollkommen konträre Ansicht vertritt, Empathie entgegenbringen können - oder gar einen guten Ratschlag geben können?!


Das verstehe ich nicht ganz. Kommt es dabei nicht darauf an, wie sehr man die politische Einstellung eines Menschen auf den Gesamtcharakter bezieht?

Ich stimme dir insofern zu, dass ich einen Menschen mit extrem rechter Gesinnung kaum als Freund an mich heranlassen würde und dieser somit nie in die Situation kommen würde Tipps zu geben.
Aber warum kann nicht auch dieser Mensch eine vernünftige Einstellung zum Thema Beziehung oder Beruf haben?
Ich kenne Menschen, die durchaus rechte Tendenzen haben oder hatten und trotzdem gute Gesprächspartner sind. ;)
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Lilyanar

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« Antwort #38 am: 24 Juni 2006, 13:47:27 »

Zitat von: "Mietze"

Das verstehe ich nicht ganz. Kommt es dabei nicht darauf an, wie sehr man die politische Einstellung eines Menschen auf den Gesamtcharakter bezieht?

Bei Menschen, die sich grundsätzlich gerne und schwerpunktmäßig über Politik unterhalten ist eine Übereinkunft einfach schwierig - da kann man noch so lange diskutieren, das führt auf Dauer eher ins Leere..-
allerdings ist das in anderen Bereichen auch schwierig. (Siehe unten)
 
Zitat
Aber warum kann nicht auch dieser Mensch eine vernünftige Einstellung zum Thema Beziehung oder Beruf haben?
Ich kenne Menschen, die durchaus rechte Tendenzen haben oder hatten und trotzdem gute Gesprächspartner sind. ;)

Und selbst in Bezug auf die Themen Beziehung oder Beruf stelle ich mir das eher schwierig vor - warum? Da braucht es nicht gleich Radikalität, es reichen bestimmte Grundeinstellungen völlig aus, damit ein Gespräch über Beziehung oder Beruf nicht mehr in dem Rahmen möglich wird, als ich mir dies mit einem _Freund_ wünschen würde.
Das beginnt schon bei Neoliberalismus-Fetischisten, die mir dann einen chauvinistischen Spruch drücken weil ich angehende Geisteswissenschaftlerin bin. Oder Beziehung - meine Vorstellungen von einer Beziehung dürften so KOMPLETT an den Vorstellungen bestimmter Leute vorbeigehen. Ich habe an meine Freunde den Anspruch der möglichst mit den meinigen identischen Werte und Lebensstile. Das macht einiges entspannter und man muss nicht diplomatisch herumheucheln - das brauch ich in meinem Privatleben nämlich mal null komma null ;).
Allerdings würde mich dies hier noch interessieren:

was meinst Du denn mit "durchaus rechten Tendenzen"?
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« Antwort #39 am: 24 Juni 2006, 14:06:02 »

Fakt ist doch, daß biserkas Vorwurf an Lakastazar, der zur Hälfte ausländischer Abstammung ist, was immerhin auch optisch leicht erkennbar ist, er sei ein Nazi-Sympathisant, in bezug auf seine Argumentation ziemlich an den Haaren herbeigezogen ist.

Wenn sich in Wilhemlsburg (oder sonstwo) Ghettogangs ausbilden, die eben albanisch, türkisch, russisch oder sonstwas sind, und diese Gangs sich eben einzelne Opfer aussuchen, die wiederum Deutsche sind, verstehe ich, daß sich diese Opfer (und da ist die Nationalität egal) solidarisieren, dann verstehe ich das.
Wenn die auch eine gewisse Abneigung gegen eben jene Ausländer hegen, deren Opfer sie waren, ist das auch normal.


Allerdings ist es ebenso fatal, Ausländerdiskriminierungen und Haß auf Ausländer eben den Ausländern allg. als Verursachern in die Schuhe zu schieben.
Anteil haben viele Dinge. Und die Ausländer sind sicherlich am wenigsten Schuld.
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Mietze

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« Antwort #40 am: 24 Juni 2006, 14:55:35 »

Zitat von: "Lilyanar"
Zitat von: "Mietze"

Das verstehe ich nicht ganz. Kommt es dabei nicht darauf an, wie sehr man die politische Einstellung eines Menschen auf den Gesamtcharakter bezieht?

Bei Menschen, die sich grundsätzlich gerne und schwerpunktmäßig über Politik unterhalten ist eine Übereinkunft einfach schwierig

Ja, das sehe ich ein. *lach*

Zitat
Allerdings würde mich dies hier noch interessieren:

was meinst Du denn mit "durchaus rechten Tendenzen"?

Zum einen Leute, die sich selbst in ihrer Vergangenheit als (politisch) "rechts" bezeichnet und diese Einstellung nach außen getragen haben.
Im Einzelfall auch auf einfachstem "Ausländer raus"-Niveau.
Inzwischen betrachten diese Leute die Sache glücklicher Weise differenzierter, wenn auch m.E. teilweise zu fremdenfeindlich.

Und zum anderen, die harmlosere Variante, Freunde, deren Wahl an der Urne die CDU ist und mit denen ich häufig so gar nicht einer Meinung bin, wenn es um Einwanderungspolitik oder Dinge wie Sozilahilfe geht. ;)
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« Antwort #41 am: 24 Juni 2006, 15:11:54 »

Zitat von: "Eisbär"
Fakt ist doch, daß biserkas Vorwurf an Lakastazar, der zur Hälfte ausländischer Abstammung ist, was immerhin auch optisch leicht erkennbar ist, er sei ein Nazi-Sympathisant, in bezug auf seine Argumentation ziemlich an den Haaren herbeigezogen ist.


Etwas Off-Topic:
Das hat jetzt rein gar nichts mit etwaigen Ansichten Lakastazars zu tun, mir ist nur Eisbärs etwas blauäugige Erklärung ins Auge gesprungen.
Es gibt auch Ausländer / Leute ausländischer Abstammung, die rechte Parteien wählen bzw. stark in diese Richtung tendieren.
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« Antwort #42 am: 24 Juni 2006, 15:28:38 »

Zitat von: "Lilyanar"
Zitat von: "Mietze"

Aber warum kann nicht auch dieser Mensch eine vernünftige Einstellung zum Thema Beziehung oder Beruf haben?
Ich kenne Menschen, die durchaus rechte Tendenzen haben oder hatten und trotzdem gute Gesprächspartner sind. ;)

Und selbst in Bezug auf die Themen Beziehung oder Beruf stelle ich mir das eher schwierig vor - warum? Da braucht es nicht gleich Radikalität, es reichen bestimmte Grundeinstellungen völlig aus, damit ein Gespräch über Beziehung oder Beruf nicht mehr in dem Rahmen möglich wird, als ich mir dies mit einem _Freund_ wünschen würde.
Das beginnt schon bei Neoliberalismus-Fetischisten, die mir dann einen chauvinistischen Spruch drücken weil ich angehende Geisteswissenschaftlerin bin. Oder Beziehung - meine Vorstellungen von einer Beziehung dürften so KOMPLETT an den Vorstellungen bestimmter Leute vorbeigehen. Ich habe an meine Freunde den Anspruch der möglichst mit den meinigen identischen Werte und Lebensstile. Das macht einiges entspannter und man muss nicht diplomatisch herumheucheln - das brauch ich in meinem Privatleben nämlich mal null komma null ;).

Genau so ist es. Eine politische Einstellung mit den so genannten "durchaus rechten Tendenzen" kommt nicht von ungefähr, sondern geht eine Allianz mit Werten ein, die in die Alltagsgestaltung hineinreichen - und damit Freundschaften im Kern betreffen. Wie man die Dinge tut, die "routinisierte Alltagspraxis" also, spiegelt die Werthaltung. So steht z.B. die CDU für einen - sich auch in ihrem politischen Programm widerspiegelnden - Wertkonservativismus; eine "rechte" politische Gesinnung ist folglich nur der Ausdruck einer (präpolitischen) Wertorientierung.
Mit Menschen, deren Grundauffassung Aspekte wie z.B. ein Zuspruch zur geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung oder die hohe Wertschätzung von Erwerbsarbeit einschließen, mit Menschen deren Idealvorstellung der Vergesellschaftung sich an ein Familienbild anlehnen etc., kann ich mich gar nicht über meine persönlichen Probleme austauschen, weil diese Menschen meine Probleme überhaupt nicht verstehen würden. Und umgekehrt gilt das genauso.
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« Antwort #43 am: 24 Juni 2006, 16:12:25 »

Zitat von: "Eisbär"
Fakt ist doch, daß biserkas Vorwurf an Lakastazar, der zur Hälfte ausländischer Abstammung ist, was immerhin auch optisch leicht erkennbar ist, er sei ein Nazi-Sympathisant, in bezug auf seine Argumentation ziemlich an den Haaren herbeigezogen ist..


genau. Lakataszasar hätte in bestimmten ostdeutsche Stadteilen auch Problemen bekommen, denke ich :wink:
Und deswegen denke ich, dass ein "Rechter", der mit Lakastazar befreundet ist, gar kein richtiger Nazi sein kann

Zitat von: "Eisbär"
Wenn sich in Wilhemlsburg (oder sonstwo) Ghettogangs ausbilden, die eben albanisch, türkisch, russisch oder sonstwas sind, und diese Gangs sich eben einzelne Opfer aussuchen, die wiederum Deutsche sind, verstehe ich, daß sich diese Opfer (und da ist die Nationalität egal) solidarisieren, dann verstehe ich das.
Wenn die auch eine gewisse Abneigung gegen eben jene Ausländer hegen, deren Opfer sie waren, ist das auch normal..


klar, es ist eine selbstverständliche Reaktion. Ich bin mit einem ganz lieben Kerlchen befreundet, der sehr friedlich ist, er kann z. B. keinen Mensch schlagen u.s.w. Naja, und als es um politische Ansichten ging, sagte der Gute: "Ich bin ein Rechter"  Ich war ja ziemlich überrascht, weil für mich, mit meiner autonimer Vergangenheit (überigens ich bin damals Autonome geworden, weil es überall Asylantenheime brannten, es waren ja zeiten von Hoyswerda. Also meine damalige etreme linke Einstellung war sozusagen ein Antwort auf rechte Gewalt, ich hatte damals den Gefühl, die Autonome sind die einzige Deutsche, die nichts gegen Ausländer haben)also für mich bedeutete ein Rechter einen Schläger, der gerne "Zecken klatscht". Nach mehrere Gespräche wurde mir klar, dass a)der Typ kein Nazi ist, sondern nur nazional denkt (ganz normale Sache, finde ich, warum darf ein Israeli national denken und ein Deutscher nicht?)
b)der auch rechtes Gewalt und Gaskammer verascheut
c) die zuschau tragen von rechter Symbolik wie weisse Schnursenkel u.s.w. bei ihm eine normale Reaktion auf jahrelange Gewalt in die Schule ist, der von auländischen Mitschüler ausging. Der Arme, der in Kattenturm lebte, wurde in die Schule von ausländischen Gangs regelrecht terrorisiert. Also seine rechte Einstellung ist einfach genauso eine Reaktion auf Gewalt wie es bei mir damals mit Autonomen war.
Übrigens es war bei mir damals noch ein Glücksfall, dass ich Punks und Autonome kenennlernte, sonst könnte ich auch aufgrund von diesem Gefühl: "Du bist für Deutsche hier nur eine blöde Kanake" ganz leicht zu eine Migrantin werden, die sich in einem selbstgewählten Ghetto zurückzieht.
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Mietze

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« Antwort #44 am: 24 Juni 2006, 18:09:08 »

Zitat von: "colourize"
Mit Menschen, deren Grundauffassung Aspekte wie z.B. ein Zuspruch zur geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung oder die hohe Wertschätzung von Erwerbsarbeit einschließen, mit Menschen deren Idealvorstellung der Vergesellschaftung sich an ein Familienbild anlehnen etc., kann ich mich gar nicht über meine persönlichen Probleme austauschen, weil diese Menschen meine Probleme überhaupt nicht verstehen würden.

Das ist schon klar, das würde ich auch nicht tun und unter den Bekannten, an die ich bei meiner Ausführung dachte ist auch keiner, der z.B. die Trennung nach "Frauen und Männerarbeit" befürwortet. Ich bin der Meinung, dass sich die Einstellung eines Menschen in Punkto Einwnderungs- und Sozialpolitik duchaus von der zu alltäglichen Dingen unterscheiden kann.
Radikalismus schließt das allerdings aus und differenziertes Denken ein.

Mit Leuten, die mich am liebsten hinterm Herd sähen, gebe ich mich auch gar nicht ab.
Die lache ich höchstens aus. :biglaugh:
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