Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Bündnis für Erziehung  (Gelesen 2734 mal)

Akira

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Bündnis für Erziehung
« am: 21 April 2006, 20:07:29 »

http://de.today.reuters.com/news/newsArticle.aspx?type=domesticNews&storyID=2006-04-21T152106Z_01_HUM155257_RTRDEOC_0_DEUTSCHLAND-ERZIEHUNG-ZF.xml

*G*  und nu streiten sie wieder alle
das bündnis hatte doch angekündigt in ner zweiten laberrunde mit den anderen religionen auch kontakt aufzunehmen


naja ich halte dad ja eh für schwachsinn
weil der staat nciht für erziehung da ist

und wenn doch wären wir in nem anderem system *G*

kommunismus pur
VIELWEIBEREI FÜR ALLE *G*
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toxic_garden

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Bündnis für Erziehung
« Antwort #1 am: 21 April 2006, 21:03:36 »

mir stellen sich sämtliche Nackenhaare auf, wenn ich Ursula von der Leyen schwafeln höre. So ein christlich-fundamentalistisches Gelaber wirkt in der heutigen westlichen Politik dermaßen deplaziert, dass ich schon wirklich beschämend finde. Das Grundgesetz mit den zehn Geboten zu vergleichen und zu fordern, man müsse die christliche Kultur bereits im Kindesalter verinnerlicht bekommen, bevor man andere Religionen "tolerieren" kann grenzt für mich in der Tat bereits an religiösem Fanatismus. Die Trennung von Kirche und Staat ist ja nun doch schon seit ner ganzen Weile bewährtes Mittel, um freie Religionsausübung etc. zu praktizieren.
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messie

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Bündnis für Erziehung
« Antwort #2 am: 21 April 2006, 21:52:03 »

Ich habe da auch nur mit dem Kopf geschüttelt. Zuerst NUR Kirchenvertreter einzuladen und nicht etwa die "Profis", nämlich die Erzieher, also echt ...  :roll:

Also fragen wir das nächste Mal den Pastor statt den Lehrer, wenn das Kind in der Schule Probleme hat, hmm?  :erschiess:

Schade, sie scheint sich dann wohl auch ein wenig von den Realitäten entfernt zu haben. Dass ethische Werte in unserer Gesellschaft schon lange nicht mehr nur auf kirchlichen Werten aufbauen, hat sie offensichtlich vollkommen verschlafen. Und wenn man gerade daran denkt dass gerade kirchliche Erziehungsheime immer wieder mal negativ in die Schlagzeilen geraten, dann frage ich mich wirklich, wie diese Frau erzogen wurde - weltoffen jedenfalls nicht.
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Kallisti

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Bündnis für Erziehung
« Antwort #3 am: 25 April 2006, 08:29:34 »

... Ja - und wie es auch in dem Artikel schon angemerkt wurde: Es ist wichtig, Werte auf humanistischer Basis (bei der Erziehung) zu vermitteln und diese sind eben nicht ausschließlich den Christen vorbehalten. Also es ist Schwachsinn, das mit diesem Argument ("auf Basis christlicher Werte") durchbringen zu wollen! WAS will sie eigentlich damit bezwecken?!?
Es geht wohl weniger um Erziehung (von Kindern) als viel mehr um neue Beeinflussung Erwachsener - also: sie will wohl eher dem Christentum den Rücken stärken. Das kann sie ja, aber innerhalb eines angemessenen Rahmens und nicht durch die Hintertür bzw. klar: Kinder kann man ja schließlich noch am leichtesten manipulieren...
Nee, also das Ganze ist mir dann doch zu "konservativ" - aber sie ist ja schließlich auch CDU-Politikerin...
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Jinx

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Bündnis für Erziehung
« Antwort #4 am: 25 April 2006, 09:47:50 »

Die Rückführung der Erziehung unter die Einflussnahme der Kirchen stellt einen gewaltigen Rückschritt dar, der nicht nur - wie im Artikel erwähnt - große Teile der Gesellschaft ausschließt, sondern auch von diesen Teilen nicht erwünscht ist: allgemeine, humanistische Werte ja, ausgesprochen christliche Werte: nein.

Es ist sowieso Augenwischerei. Projekte haben bewiesen, dass es möglich ist, Kinder aus "bildungsfernen" Haushalten, die zudem vernachlässigt werden und somit die prädestinierte Klientel für Haupt- und Sonderschulen sind, eine vernünftige Erziehung zukommen zu lassen, die dafür sorgt, dass diese Kinder nicht automatisch auf dem Abstellgleis landen. Das ist nur unglaublich betreuungsintensiv (es fängt mit Ganztagskindergärten an und endet mit Ganztagsschulen sowie der Mitbetreuung der Eltern, damit die ihren Kindern wenigstens nicht im Wege stehen) und somit auch unglaublich teuer. Dieses Geld wird die Regierung weder haben noch aufwenden wollen. Es ist nunmal eine Tatsache, dass die Erziehung sowie die frühkindliche Bildung der Kinder nicht an Kindergärten und Schulen delegiert werden kann, sondern dass eine Anleitung durch das häusliche Umfeld unabdingbar ist. Die Zuständigen (nämlich die Erziehungsberechtigten) wird man jedoch nicht zwingen können, sich adäquat mit ihrem Nachwuchs zu beschäftigen, wobei ein gewisser Prozentsatz dazu überhaupt nicht imstande ist. Insofern kann die liebe Frau von Leyen (eine fürchterliche Person, meiner Meinung nach) sich ihr Bündnis sonstwohin stecken, es ist nämlich purer Aktionismus.

edit: ich glaube nicht, dass es sich lohnt, da viel Wind zu machen, da dem "Bündnis für Erziehung" dasselbe Schicksal beschieden sein dürfte wie dem "Bündnis für Arbeit": viel Geschwafel, ein Schweinegeld für die Kampagne und letztendlich kein Ergebnis.
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Kallisti

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Bündnis für Erziehung
« Antwort #5 am: 26 April 2006, 11:01:30 »

Zitat
... Es ist sowieso Augenwischerei. Projekte haben bewiesen, dass es möglich ist, Kinder aus "bildungsfernen" Haushalten, die zudem vernachlässigt werden und somit die prädestinierte Klientel für Haupt- und Sonderschulen sind, eine vernünftige Erziehung zukommen zu lassen, die dafür sorgt, dass diese Kinder nicht automatisch auf dem Abstellgleis landen. Das ist nur unglaublich betreuungsintensiv (es fängt mit Ganztagskindergärten an und endet mit Ganztagsschulen sowie der Mitbetreuung der Eltern, damit die ihren Kindern wenigstens nicht im Wege stehen) und somit auch unglaublich teuer. Dieses Geld wird die Regierung weder haben noch aufwenden wollen. Es ist nunmal eine Tatsache, dass die Erziehung sowie die frühkindliche Bildung der Kinder nicht an Kindergärten und Schulen delegiert werden kann, sondern dass eine Anleitung durch das häusliche Umfeld unabdingbar ist. Die Zuständigen (nämlich die Erziehungsberechtigten) wird man jedoch nicht zwingen können, sich adäquat mit ihrem Nachwuchs zu beschäftigen, wobei ein gewisser Prozentsatz dazu überhaupt nicht imstande ist. ...



@Jinx

Ja, das ist ein großes Problem! Aber: die Frage ist schon auch, wie man damit trotzdem umgehen kann!? Also es sollte durchaus Aufgabe auch der Politik(erInnen) sein, sich dieses Problems anzunehmen und zu versuchen, diese (vernachlässigten, benachteiligten, nicht erzogenen...) Kinder trotz ihrer schlechten Bedingungen (zu Hause) aufzufangen bzw. weiterzubringen. Fragt sich eben nur, wie man das bewerkstelligen kann (mit diesem Bündnis wie es jetzt steht, wohl nicht, aber dass da was getan werden muss, finde ich schon notwendig!).
Und ja: das kostet viel Geld und bedarf intensiver Betreuung - also hier müsste angesetzt und investiert werden - nachdem man angemessene, praktikable Konzepte ausgearbeitet hat, klar.

Da stellt sich mir dann doch immer wieder die Frage nach dem Elternführerschein - ist so schwierig umzusetzen, aber wäre doch sinnvoll, denke ich - nur klar: man kann den Menschen halt das Kinderkriegen nicht verbieten... Aber man sollte sie in die Verantwortung nehmen und im Bedarfsfall mehr Hilfestellung leisten (mehr, als es bisher geschieht) - naja, auch das kostet Geld...
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Jinx

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Bündnis für Erziehung
« Antwort #6 am: 26 April 2006, 12:02:46 »

Ich denke auch, dass es Aufgabe der Politik ist, einen nicht kleinen Teil einer Generation vor einem lebenslangen Hartz-IV-Schicksal zu bewahren, wenn die eigenen Eltern es nicht können oder es ihnen egal ist. Es ist eben nur nötig, den Kindern sehr früh alle Dinge anzubieten, die im Elternhaus nicht mehr gepflegt werden: Vorlesen, Basteln, Anregungen aller Art. Sicherlich ist das teuer, ebenso die Einrichtung von Ganztagsschulen, allerdings wäre ein Heer von Hartz-IV-Leuten, die nie erwerbstätig sind und auch nichts zur Rente beitragen, um ein Vielfaches teurer.
Ebenso klar ist jedoch auch, dass dies mit dem unsäglichen "Bündnis zur Erziehung"  nicht erreicht werden kann.

Der "Elternführerschein" ist ethisch nicht durchsetzbar. Der Satz "Kinder machen kann jede/r" (sofern nicht unfruchtbar natürlich) hat zwar recht unschöne Konsequenzen, aber andererseits ist es von "zur Zeugung nicht erwünscht" bis zum "lebensunwerten Leben" nicht mehr so arg weit und DAHIN wollen wir ganz gewiss nicht wieder hin.
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Bündnis für Erziehung
« Antwort #7 am: 27 April 2006, 22:12:51 »

hihi, ja die "neue" Rechtschreibreform ... als ob sich in den Jahrzehnten vorher in Sachen Rechtschreibung nieeee etwas geändert hätte  :) - den "muss sich doch nix ändern" würde ich zu gerne mal einen Duden aus den 50er Jahren vor die Nase halten *lach*

Genau das sehe ich jetzt auch so verheerend an: Als ob sich die Pädagogen zuvor nie Gedanken über Werte und eine verantwortungsvolle Erziehung von Kindern gemacht hätten. Nur die Kirchen zu fragen sieht so aus, als hätten die anderen bisher alles falsch gemacht.  :evil:
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SuicideSociety

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Bündnis für Erziehung
« Antwort #8 am: 05 Mai 2006, 03:53:38 »

Das kommt davon wenn man Laien da ran läßt. ... Die kann ja noch nicht mal ihren Namen richtig schreiben. ...

Leyen ... :evil:

Na ja, wer will den schon Laien heißen ... War wohl wegen der Presse ... 8)



 :wink:
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