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Tränen am Ground Zero-haben es diese verf***en Amis verdient

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biserka:

--- Zitat von: "Lucas de Vil" ---

Keiner hat es verdient, auf brutalste Art und Weise zu Tode geprügelt zu werden.
Keiner hat es verdient, auf unmenschliche Weise verhungern zu müssen.
Keiner hat es verdient, von irgendwelchen Verrückten über den Haufen geschossen zu werden.
Keiner hat es verdient, während des Shoppens von einer Autobombe zerfetzt zu werden.
Keiner hat es verdient, als Geisel genommen, mit Sprengstoff verdrahtet und in die Luft gejagt zu werden.
Keiner hat es verdient, beim Spielen auf Feldern und Wiesen von kleinen Metalldingern Körperteile abgerissen zu bekommen.
Keiner hat es verdient, in einem Land Kriege führen zu müssen.
Keiner hat es verdient, unter Diktatoren leiden zu müssen.

All diese Opfer haben es verdient, dass man um sie trauert.

Aber womit haben es diese verf***en Amis verdient, dass ihr Leid in der Welt rumgetragen wird und jeder plötzlich verpflichtet ist, an ihrem Leid teil zu haben, ob er nun will oder nicht?

Wollten sie Mitleid? Mit Sicherheit. Um es den Angehörigen der Opfer leichter zu machen? Mitnichten. Um den UN-Sicherheitsrat dazu bewegt zu bekommen, den Irak endlich platt machen zu können? Aber sicher(...)

Trauer in dem Ausmaß:
Für jedes andere Land ja.

Für Amerika auf keinen Fall.
--- Ende Zitat ---




Ich habe hier einen Auszug zu einem neuen Thema in "Politik und Gesellschaft" verwendet, damit mein Thread "9/11-Tränen am Ground Zero"  im Gedankenaustausch,  mit dem Anliegen hier nicht weiter vermüllt wird.



Ich halte diese Aussage persönlich zu pauschal und oberflächlich, denn man kann die US-Amerikanische Außenpolitik nicht auf alle 3000 Opfer abwelzen.
Zumal viele Opfer Dänen, Deutsche, Franzosen usw. waren, die rein garnichts mit der US-Amerikanischen Außenpolitik am Hut hatten.

Ich denke, dass die Schuldigen am Leid der Menschen in vielen Ländern  im weißen Haus sahsen und im Pentagon. Aber bestimmt nicht im WTC.
Deshalb verdienen die 3000 Opfer ein Gedenken.

Daelach:
Heilsa,

nun, das ist eben Krieg. Krieg fragt nicht, ob der Einzelne schuldig ist oder nicht, Krieg tötet. Die USA sind DER Terrorstaat weltweit.

Bei Hitlerdeutschland hat auch niemand gefragt, ob denn die einzelnen Ausgebombten wirklich Hitler gewählt hatten oder Nazis waren. Niemand hat sich gefragt, ob die Flüchtlinge in Dresden wirklich alle was dafür konnten.

Niemand hat sich in Hiroshima und Nagasaki gefragt, ob wirklich alle Einwohner den Krieg guthießen.

So kann es halt kommen - wenn ein Staat eben munter in der Welt herumbombt und die ganze Welt als sein persönliches Eigentum betrachtet, gibt es auch mal Echo. Seit wann hätten die USA je etwas dagegen gehabt, bei anderen Ländern gezielt Krieg gegen die Zivilbevölkerung zu führen? Wann hätten die USA denn nach dem 2. Weltkrieg je die UNO respektiert? Seit wann bedeutet Völkerrecht den USA etwas?

Und jetzt auf einmal weinen, wenn nach Jahrzehnten der Täterschaft auch mal die eigene Zivilbevölkerung zum Opfer wird? Haben wir um die zigtausende toten irakischen Zivilisten geweint? Haben wir um die zigtausende in Mittelamerika geweint, um die mit Agent Orange vergifteten Vietnamesen? Haben wir nicht? Soso, und lächerlich geringe 3000 Amis sollen dann uns berühren - wieso?

Weil es eben Westmenschen sind, weiße Herrenmenschen, während das andere nur dreckige Schlitzis, Latinos und Orientalen waren?

Die 3000.. in US-Terminologie sind das doch keine Toten, das sind Kollateralschäden.

Wer in aller Welt Krieg säht, darf sich nicht wundern, wenn das irgendwann mal entsprechende Früchte trägt. Krieg fragt nicht, Krieg tötet. Solange die USA daraus nur lernen, noch schlimmer als zuvor die Welt sich herzugreifen, steht zu wünschen, daß sie auch noch mehr von ihrer eigenen Kost schmecken.

In Deutschland hat schließlich auch erst die flächendeckende Einäscherung der Städte das deutsche Volk endlich überzeugen können, daß Krieg nicht schön ist, und daß es deswegen eine schlechte Idee ist, Kriegstreiber zu wählen. Naja ok, wenn ich mir unsere Kriegsverbrecherregierung ansehe, ist die Lektion auch schon wieder vergessen..

Die USA haben nie einen wirklichen Krieg mit modernen Waffen auf eigenem Boden erlebt, 1865 der Bürgerkrieg war vergleichsweise harmlos.  Vielleicht wäre eine Einäscherung sagen wir mal von New York eine Lektion.

Zusätzlich, die ganze 9/11-Sache stinkt derart, da hatte garantiert der CIA seine Hände drin. Wenn die USA so ein Bananenland sind, was nichtmal eine Präsidentenwahl hinbekommt, naja, dann müssen sie halt mal selbst erleben, wie das mit so einer skurpellosen Regierung ist. Anderswo haben die USA oft genug solche Regime installiert.

Sich dann auf individuelle Unschuld zurückzuziehen wurde und wird anderen ebenfalls nicht gestattet. So ist Krieg.

hilsen.. Daelach

phaylon:
@Daelach,

Erstmal grossteils »Ack«. Man sollte noch bedenken, dass Kriege von Ländern geführt werden. Länder werden von Regierungen geführt, welche vom Volk gewählt werden. So läufts in der Demokratie. Die ganze Welt steht doch so drauf, dann aber auch bitte voll und ganz. Demokratie ist in erster Linie (so sehe ich das jedenfalls) eine Möglichkeit national zu entscheiden. Es wurde demokratisch[1] entschieden und gehandelt. Also warum heulen?

Bzgl. Zielbevölkerung: Die Vereinigten Staaten haben wohl die am höchsten entwickelte Waffentechnologie, aber dennoch die meisten Fehlschläge. Liegt wohl daran, dass sie so viele Kriege führen. Die Vereinigten Staaten haben wohl auch den mächtigsten Geheimdienst, trotzdem können sie das Ganze nicht verbergen bzw. besser planen. Liegt vielleicht auch an den vielen Kriegen. Man denke generell nur an die gesprengten Rot-Kreuz-Lagerj, oder die jüngsten Vorfälle in Abu Gharib. Alle Amerikaner sind tugendhaft. Mit zwei amerikanischen Wärtern möchte ich allerdings nicht als Kriegsgefangener zu tun haben.

Das mit den Herrenmenschen sehe ich anders. Ich denke es liegt eher an der medialen und politischen Macht Amerikas. Schliesslich sind die meisten Politiker weltweit auf den Trauerzug aufgesprungen.

Man könnte das Ganze auch darwinistisch sehen. »Krieg ist der Vater aller Dinge«

p


[1] Natürlich ist Bush wohl nicht »volldemokratisch« an die Macht gekommen, man bedenke die Hilfe aus Florida. Allerdings hat der demokratische Apparat in Amerika eben entschieden, dass auch dies rechtmässig ist, weil der Zeitpunkt des Amtsantrittes wichtiger ist als die Meinung des Volkes.

Daelach:

--- Zitat von: "phaylon" ---Man sollte noch bedenken, dass Kriege von Ländern geführt werden. Länder werden von Regierungen geführt, welche vom Volk gewählt werden. So läufts in der Demokratie.
--- Ende Zitat ---


Richtig. In Deutschland hieß das 1945:

"Müßt Ihr am Hydrant Euch quälen,
denkt, das kommt vom Hitlerwählen!"

hilsen.. Daelach

Drachenkind:
Schön guten N'Abend meine Damen und Herren,
sie sahen soeben eine Sendung des billigen Populismus Sender's der es aufgrund mieser Quote nicht OnAir geschafft hat.


Gehör ja zu den Leuten die ohne weiteres Amerika Kritisch sind.
Aber billiger Anti-Amerikanismus ist echt albern.
Die soeben aufgeführten Argumentation entstammt ziemlich weitgehend der NPD Richtlinie. Genau die selbe Schiene.


NICHT ALLE DER 3000 OPFER WAREN AMERIKANER!!!
HALLO???
Bloss das die USA sich so einen Angriff nicht mit Däumchendrehen gefallen läßt ist ja wohl auch klar.
Ich steh zu dem was unsere Regierung an dem Tag gesagt hat. Dieser Angriff war ein Angriff auf die gesamte freie Welt.
Den das war er. Bloss das die Amerikaner aufgrund der asymetrischen Weltlage halt das Heft in die Hand genommen haben.
Leider als Unilateralisten, mit einer "Coalition of the willing", statt mit einer Weltweiten Koalition gegen den Terror.  


Terrorstaat???
Du tickst echt nicht richtig.
Als Terrorstaat ist definiert eine Nation die Internationale Terroristen fördert.
Selbst wenn damit gemeint sein sollte das amerikanische Militärstrategien sich Terror's bedienen (Flächenbomadierung von Städten gibt's inzwischen als Strategie nicht mehr, nur mal so), ist das angefürte kein Terror! Dazu gleich mal eine Definition von Terror.
 
Und zwischen Bombardierungen in einem Krieg und der Instrumentalisierung von Zivilflugzeugen als Waffen besteht ein Unterschied.

Kriegsverbrecherregierung???
Unsere?? Du tickst echt nicht die Zweite. Wo das den bitte??
Kosovo war im Angesicht einer humanitären Katastrophe, ausgelöst durch den Dauerzündler Milosewitsch. Der ähnlich Hitler mit der Politik der kleinen Aktionen die ganze Region destabilisierte.
Und was ist? Seid Milo weg ist, ist Ruhe! Zumindest keine Kriege im Rahmen Serbien-Bosnien etc.
Und was Völkerrecht angeht, lokale Machtgruppen haben im Völkerrecht die Erlaubnis zu agieren im Angesicht solcher Lagen.
So vorher schon in Angola geschehen.
Man kann auch versuchen alles durch seine ideologische Brille undifferenziert zu sehen und es zu instrumentalisieren ohne die Hintergründe aufzuführen.



Thema Terror, ein Kurzreferat.
Terror zielt darauf ab, als schwächere Seite der Gegenseite zu zeigen das sie angreifbar ist. Gekoppelt mit der Botschaft an eine dritte Seite die man aktivieren möchte, den ohne diese dritte Seite können Terroristen nicht gewinnen. Typische Beispiel; Al-Kaida greift die USA an um der islamischen Welt zu zeigen das die Supermacht verletztlich ist.
Und jetzt kannst Du gern sagen, für dich nicht, alles anders, aber so benutzt die internationale Forschergemeinde den Begriff, ebenso die Medien.

Und nur mal so, um dieses Kurzreferat über Terrorismus zu erweitern.
Terrorismus gliedert sich seid dem zweiten Weltkrieg in drei Phasen.
1. Befreiungskriege von Kolonialherrschaft:
Direkt nach dem Zweiten Weltkrieg. Beispiel Zypern, Israel. Merkmal terroristische Angriffe leiteten einen Befreiungskampf ein der dann in Partisanenkriegsführung übergeht.
2. Ideologischer und Internationaler Terrorismus:
Mit dem aufkommen der PLO in den 70ern kommen zwei neue Strategien.
Das man nicht ein Ziel direkt angreift, sondern über die Medien die Botschaft verbreiten will, der Angriff selbst ist Mittel zum Zweck dieses.
Beide Arten kennen klare Forderungen und Zielsetzungen. Die angesprochene dritte Partei ist zumeist klar erkennbar. Nicht so bei der RAF in Deutschland zwar.
Merkmal: Entführung von Flugzeugen, Bekennerschreiben mit detailierten Forderungen. Kennzeichnend ist das beide Seiten versuchen die Opferzahl gering zu halten, sich sogar für Opfer entschuldigen die man nicht beabsichtigt hat.
3. Relegiöser Terrorismus:
Seit Mitte der 90er ungefähr. Hierbei wird nur versucht die Verwundbarkeit des Gegners zu demonstrieren. Exakte politische Programme werden nicht verfolgt, genauso wird nur sehr unpräzise eine dritte Seite angesprochen. Man vergleiche mal den Unterschied zwischen IRA und Hamas um sich das zu verdeutlichen. Selbst die ETA hat ja ein Programm.  
Deutliches Merkmal relegiösen Terrorismus ist der Versuch möglichst hohe Opferzahlen zu erreichen.


Kann's echt nicht glauben das ich mich hier hinsetzen muss um für eine Differenzierte Betrachtung zu streiten, weil bei manchen die Leinen los gehen.
Den auch im Angesicht negativer Handlungen der USA, seh ich doch auch das die Amerikaner zu Gutem fähig sind, das vieles was sie tun die Welt zu einem besseren und sichereren Ort macht.
Und nur mal so, so bitter es klingt, 10.000 Zivilopfer sind für einen Krieg wie im Falle des Irak's gar nichts.
Das muss ich ihnen vom Militärischen auch zugestehen. Der Wille zur Minimierung von Zivilopfern ist da. Bloss sie sollten mal aufhören immer zu sagen das sie chirurgische Angriffe machen. Weil es die Erwartung nach Null Opfern impliziert. Da begreift Zivilist halt nicht das dies in Relation zu anderen Kriegen gemeint ist.

Und das mir wo ich 20+ Demo's letztes Jahr gegen den Irak Krieg mitgemacht hab.  :roll:


Und der Anspruch den manche haben, wenn man diese und jene Opfer bedauert, dann müßte man sofort auch alle anderen betrauern ist ja schon etwas paradox. Ist so etwas wie übertrieben "political Correct".
Man kann eine Gruppe betrauern, ohne damit zu implizieren das diese Gruppe wichtiger ist, das man andere Opfer nicht im Auge hat.
Aber in Deutschland muss ja alles ordentlich sein.
Warum schreibt hier keiner über Beslan?
Ich denk doch mal nicht das hier jemand nicht ergriffen war.
Aber die Ereingnisse sind noch zu frisch, man ist noch zu Perplex.
Mir zumindest fällt es verdammt schwer Worte dazu zu formulieren die über Oberflächlichkeiten hinausgehen.

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