Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Was ist uns heilig?  (Gelesen 5566 mal)

Thomas

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Was ist uns heilig?
« Antwort #15 am: 09 Februar 2006, 11:56:01 »

Zitat von: "toxic_garden"
Naja, aber wie ich oben ja bereits erwähnte, glaube ich, daß bereits eine Karikatur dieser Lage an ungünstiger Stelle, und mit ungünstigen Mitteln stilisiert, zu wütenden Protestaufrufen führen könnte. Man stelle sich nur mal einen hohen Vertreter der Ver.Di vor, der mit entsprechenden zeichnerischen Mitteln zu einem "Adolf H. aus Ö."-Verschnitt mutiert wurde. Nicht auszudenken, wieviele wütende Leserbriefe (ist das etwa das deutsche Äquivalent zu brennenden Nationalflaggen?) bei der Bild-Zeitung* eintrudeln würden..... :shock:

Das sehe ich ganz entspannt.Selbst wenn sich in einigen Zeitungsreaktionen eine Masse Leserbriefe zu dem Thema stapeln würde -so what ? Das passiert bei X anderen Themen, die die Öffentlichkeit bewegt ebenfalls.Und all das ist ja nun nicht Ansatzweise mit dem zu vergleichen, was in einigen arabischen Ländern zur Zeit passiert.

Zitat von: "Der Uhu"
Unumstritten ist jedoch, daß das Recht zu streiten heilig ist. Würde es verboten, sich in Presse oder auf Demos etc. zu streiten bzw. für oder gegen etwas zu streiten, dann würde das wohl heftige Reaktionen auslösen.

Da ist allerdings etwas dran.Obwohl das von der ursprünglichen Kategorisierung des heiligen genauso abweicht wie das im Beitrag von BetterOf2Evils erwähnte.Denn erschwerend kommt in der islamischen Welt noch hinzu, das deren Heiligkeit nicht greifbar ist."Alah ist groß" und fertig.
Unsere "Heiligtümer" hingegen sind aber spätestens in ihren postiven Auswirkungen sehr wohl greifbar.

Zitat von: "toxic garden"
Gibt es denn nicht jetzt auch schon einige Themen, bei denen ein stiller Konsens darüber herrscht, daß man über soetwas nicht streitet, sondern gefälligst einer Meinung zu sein hat?
Jein.Selbst wenn es sowas gibt, meinte Uhu ja den Fall, das das Recht auf freie Meinungsäußerung inc. Pressefreiheit generell und per Gesetz abgeschafft würde.
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toxic_garden

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Was ist uns heilig?
« Antwort #16 am: 09 Februar 2006, 12:03:04 »

Zitat von: "Thomas"
Das sehe ich ganz entspannt.Selbst wenn sich in einigen Zeitungsreaktionen eine Masse Leserbriefe zu dem Thema stapeln würde -so what ? Das passiert bei X anderen Themen, die die Öffentlichkeit bewegt ebenfalls.Und all das ist ja nun nicht Ansatzweise mit dem zu vergleichen, was in einigen arabischen Ländern zur Zeit passiert.

naja, wie gesagt, ich halte wütende Leserbriefe und Trillerpfeifenkonzerte für die höchste Form der deutschen Unmutsäusserung. Insofern lässt sich die wahre Schwere des Unmuts freilich nur sehr mühsam festmachen. Man könnte jedoch als großer Verlag eine beträchtliche Menge Geld nebenbei machen, indem man, quasi als Gegenpol zu den sowieso meist sehr unrealistisch arbeitenden Umfrageinstituten, die Meinung der Öffentlichkeit in wütenden Leserbriefen misst und eine daraus resultierende Statistik an die entsprechenden Medien weiterverkauft. Das dürfte zumindest näher an der Meinung des Volkes sein, als sämtliche "300 Probanden äusserten sich folgendermaßen..."-Vorträge diverser Umfrageinstitute. Man wüsste innerhalb von kürzester Zeit, wie eine Äusserung oder ein Gesetzesentwurf beim Volk ankäme. Und das wäre doch mal ein echter Fortschritt!

Aber ich glaube, ich weiche ab. ;)
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Der Uhu

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Was ist uns heilig?
« Antwort #17 am: 09 Februar 2006, 12:10:15 »

Zitat von: "toxic_garden"
Zitat von: "Der Uhu"
Unumstritten ist jedoch, daß das Recht zu streiten heilig ist. Würde es verboten, sich in Presse oder auf Demos etc. zu streiten bzw. für oder gegen etwas zu streiten, dann würde das wohl heftige Reaktionen auslösen.

hmm. Warum? Gibt es denn nicht jetzt auch schon einige Themen, bei denen ein stiller Konsens darüber herrscht, daß man über soetwas nicht streitet, sondern gefälligst einer Meinung zu sein hat?


Das es wirklich verboten wäre, bestimmte Meinungen zu äussern, dafür fallen mir nur sehr wenige Beispiele ein (leugnen des Holocaust, anstiftung zu Gewalttaten). Darüberhinaus gibt es viele Themen, wo ein Großteil der Leute die Nase rümpft. Das ist z.B. bei Demonstrationen von rechtsradikalen so. Aber letztendlich fühle ich mich dennoch kaum eingeschränkt in meiner Meinungsfreiheit. Ich denke es ist noch ganz OK bei uns.
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Der Uhu

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Was ist uns heilig?
« Antwort #18 am: 09 Februar 2006, 12:14:27 »

Zitat von: "toxic_garden"
Zitat von: "Thomas"
Das sehe ich ganz entspannt.Selbst wenn sich in einigen Zeitungsreaktionen eine Masse Leserbriefe zu dem Thema stapeln würde -so what ? Das passiert bei X anderen Themen, die die Öffentlichkeit bewegt ebenfalls.Und all das ist ja nun nicht Ansatzweise mit dem zu vergleichen, was in einigen arabischen Ländern zur Zeit passiert.

naja, wie gesagt, ich halte wütende Leserbriefe und Trillerpfeifenkonzerte für die höchste Form der deutschen Unmutsäusserung. Insofern lässt sich die wahre Schwere des Unmuts freilich nur sehr mühsam festmachen. Man könnte jedoch als großer Verlag eine beträchtliche Menge Geld nebenbei machen, indem man, quasi als Gegenpol zu den sowieso meist sehr unrealistisch arbeitenden Umfrageinstituten, die Meinung der Öffentlichkeit in wütenden Leserbriefen misst und eine daraus resultierende Statistik an die entsprechenden Medien weiterverkauft. Das dürfte zumindest näher an der Meinung des Volkes sein, als sämtliche "300 Probanden äusserten sich folgendermaßen..."-Vorträge diverser Umfrageinstitute. Man wüsste innerhalb von kürzester Zeit, wie eine Äusserung oder ein Gesetzesentwurf beim Volk ankäme. Und das wäre doch mal ein echter Fortschritt!

Aber ich glaube, ich weiche ab. ;)


Halte ich für unklug. Bei der Zeitung kommen ja nur negative Briefe an. Leute, die etwas positiv finden oder sich gar nicht darum scheren schreiben erfahrungsgemäß weniger bis keine Leserbriefe, im Gegensatz zu aufgebrachten Leuten. Da halte ich das Bild der Meinungsforschungsinstitute für realistischer, da diese einen repräsentativen Durchschnitt der Bevölkerung mit ihren Umfragen liefern und mit wissentschaftlich standartisierten Methoden arbeiten.
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toxic_garden

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Was ist uns heilig?
« Antwort #19 am: 09 Februar 2006, 12:20:52 »

Zitat von: "Der Uhu"
Halte ich für unklug. Bei der Zeitung kommen ja nur negative Briefe an. Leute, die etwas positiv finden oder sich gar nicht darum scheren schreiben erfahrungsgemäß weniger bis keine Leserbriefe, im Gegensatz zu aufgebrachten Leuten. Da halte ich das Bild der Meinungsforschungsinstitute für realistischer, da diese einen repräsentativen Durchschnitt der Bevölkerung mit ihren Umfragen liefern und mit wissentschaftlich standartisierten Methoden arbeiten.

vielleicht war der leicht parodistische Unterton in meinem Posting nicht deutlich genug hervorgehoben. Sorry. ;)
Aber dass bei der Zeitung nur negative Briefe ankommen halte ich für ein Gerücht. Oft genug las man doch auch schon Sätze wie "Der xy, das ist einer, der wenigstens noch weiss, was das Volk wirklich will. Dem Mann kann man vertrauen!"
Insofern scheint es in meinen Augen um den demographischen Wert der Bildzeitungsleserbriefe doch nicht ganz so schlecht bestellt. :mrgreen:
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Der Uhu

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Was ist uns heilig?
« Antwort #20 am: 09 Februar 2006, 13:57:54 »

@ toxic: Ja, manchmal können Smilies gar nicht groß genug sein, damit auch ich es kapiere.  :wink:

note to me: don't take everything so seriously!
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colourize

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Was ist uns heilig?
« Antwort #21 am: 09 Februar 2006, 19:09:52 »

Zitat von: "Kenaz"
"Die Liebe" wird heutzutage in jeder drittklassigen Talkshow als rein biologische Funktion "enttarnt" - in eben jenem Sinne, in dem Purotin sie als "Paarungsförderer" bezeichnet; daran kann man doch mehr als deutlich ablesen, dass "die Liebe" ihren Status als ernst zu nehmende "Ersatzgottheit" hierzulande schon lange eingebüßt hat.

Hm. Die Enttarnung der Liebe als biochemische Funktion durch die Naturwissenschaften bedeutet keines Wegs, sie dadurch auch metaphysisch zu begründen. Ich neige dazu, den Naturwissenschaften heutzutage bei dieser Frage eine ähnliche Rolle beizumessen wie der Scholastik des Mittelalters in Punkto Gottesbeweise: Für den normalen Bauern auf dem Land war es für die Festigkeit des Glaubens an Gott vollkommen schnurz, ob sich ein Thomas von Aquin Gedanken zu dem Thema macht oder nicht. Gott gibt es natürlich. Und wer nicht dran glaubt, landet in der Hölle. Punkt. Warum und wieso spielt da doch gar keine Rolle.

Aber in der Sache magst Du schon Recht haben: Der Glaube an die Liebe hat im Westen nicht annähernd den tabubehafteten Stellenwert wie der Glaube in weiten Teilen der islamischen Welt.

Wie wäre es denn mit dem Glauben an die Heiligkeit naturwissenschaftlicher Erkenntnisse? Wenn ich die Erkenntnisse der Naturwissenschaften leugne, dann werde ich doch zu einer Persona non grata, oder?
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messie

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Was ist uns heilig?
« Antwort #22 am: 09 Februar 2006, 19:32:00 »

Zitat
Wie wäre es denn mit dem Glauben an die Heiligkeit naturwissenschaftlicher Erkenntnisse? Wenn ich die Erkenntnisse der Naturwissenschaften leugne, dann werde ich doch zu einer Persona non grata, oder?

Wieso denn das? Solange du auch andere Glauben(srichtungen) respektierst, ist doch alles in Butter.
Ein "es ist alles aus dem Urknall entstanden, hat die Wissenschaft bewiesen, Punkt. Deinen Gott kannst du dir sonstwohin schieben." wäre jedenfalls nicht sehr klug  :lol:

Hm, ich hatte mir ziemlich den Kopf zerbrochen, welche Themen denn so richtig tabu sind hierzulande. Garnicht so einfach.

Eine ganze Weile waren es bei uns ja Homosexualität oder Sterbehilfe (mann, was wurde Hackethal damals öffentlich fertiggemacht ...), aber das ist nun ja auch schon ein bisschen her.

Mir fällt auch jetzt nichts konkret ein, was wirklich schichten- und altersübergreifend jedem hierzulande wirklich heilig wäre, es also von allen einen Aufschrei gäbe ...
Bedingt höchstens: Kritik an Juden. Selbst wenn es konkrete Menschen sind oder eigene schlechte Erlebnisse mit Menschen jüdischen Glaubens. Das würde wohl schon eine Menge Gegenwind (vor allem öffentlich) erhalten. Aber auch da will ich es nicht ausschliessen, dass dies doch entspannter gesehen wird als ich jetzt ad hoc vielleicht denke.
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PaleEmpress

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Was ist uns heilig?
« Antwort #23 am: 09 Februar 2006, 19:35:54 »

Zitat von: "messie"

Hm, ich hatte mir ziemlich den Kopf zerbrochen, welche Themen denn so richtig tabu sind hierzulande. Garnicht so einfach.

[...]

Mir fällt auch jetzt nichts konkret ein, was wirklich schichten- und altersübergreifend jedem hierzulande wirklich heilig wäre, es also von allen einen Aufschrei gäbe ...


sexuelle Gewalt gegen Kinder / Kindesmißbrauch / Kindermord / Kinderpornografie, um mal ein paar Schlagworte einzuwerfen
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messie

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Was ist uns heilig?
« Antwort #24 am: 09 Februar 2006, 19:45:31 »

Zitat von: "PaleEmpress"
Zitat von: "messie"

Hm, ich hatte mir ziemlich den Kopf zerbrochen, welche Themen denn so richtig tabu sind hierzulande. Garnicht so einfach.

[...]

Mir fällt auch jetzt nichts konkret ein, was wirklich schichten- und altersübergreifend jedem hierzulande wirklich heilig wäre, es also von allen einen Aufschrei gäbe ...


sexuelle Gewalt gegen Kinder / Kindesmißbrauch / Kindermord / Kinderpornografie, um mal ein paar Schlagworte einzuwerfen

Nö, was ist denn daran tabu? Es wird doch immer groß drüber berichtet, und derjenige der sie begangen hat ist untendurch, fertich. Tabu ist höchstens, diese Person die das gemacht hat in Schutz zu nehmen, aber das geschieht doch ohnehin nicht. Insofern ...  :wink:
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PaleEmpress

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Was ist uns heilig?
« Antwort #25 am: 09 Februar 2006, 19:50:17 »

Zitat von: "messie"

Nö, was ist denn daran tabu? Es wird doch immer groß drüber berichtet [...]


In den Medien ist das Thema präsent, das stimmt. Aber darüber hinaus?
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Der Uhu

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« Antwort #26 am: 09 Februar 2006, 20:00:39 »

Zitat von: "PaleEmpress"
sexuelle Gewalt gegen Kinder / Kindesmißbrauch / Kindermord / Kinderpornografie, um mal ein paar Schlagworte einzuwerfen


Naja, aber "heilig" sind diese Themen ja nun nicht. Sie sind auch kein Tabu in der Presse. Es wäre höchstens ein Tabu, positiv darüber zu berichten. Vielleicht weil unsere Kinder für uns heilig sind?
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messie

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Was ist uns heilig?
« Antwort #27 am: 09 Februar 2006, 20:04:05 »

Zitat von: "PaleEmpress"
Zitat von: "messie"

Nö, was ist denn daran tabu? Es wird doch immer groß drüber berichtet [...]


In den Medien ist das Thema präsent, das stimmt. Aber darüber hinaus?

An den Stammtischen, in Foren, Büchern, ... gibt genug, wo es immer wieder zur Sprache kommt.
Ich glaube, du verwechselst das mit den Hemnissen, solche Dinge im kleinen anzusprechen. Das geschieht dann aber nicht weil es etwa ein Tabu wäre, sondern aus der Angst heraus, dass man einen Menschen den man eigentlich mag zu den "Schlechten" zählen zu müssen, neben der Tatsache, dass vielen die Vorstellungskraft fehlt, jemand aus dem eigenen Umkreis könnte so etwas tun. Dazu zählen aber auch viele andere Phänomene, wie Vergewaltigungen, Mobbing, dass wer in Therapie ist etc... alles Dinge die man im Kleinen ungern anspricht. Tabu sind diese Sachen aber dennoch nicht, da allgemein gesehen ja doch geredet und auch diskutiert wird.

Colourize geht es ja nicht um kleine private Tabus einzelner, sondern um gesellschaftliche (denke ich mir zumindest).
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Mietze

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Was ist uns heilig?
« Antwort #28 am: 09 Februar 2006, 20:43:20 »

Zitat von: "colourize"
Wie wäre es denn mit dem Glauben an die Heiligkeit naturwissenschaftlicher Erkenntnisse? Wenn ich die Erkenntnisse der Naturwissenschaften leugne, dann werde ich doch zu einer Persona non grata, oder?

Ich fürchte, an solche Leute werden wir uns gewöhnen müssen. Und aufbringen kannst du die Masse damit wahrscheinlich auch nur bedingt, schließlich ist ein großer Teil der amerikanischen Bürger dieser Ansicht, einschließlich ihrem Präsidenten, in dem sie auch gleich den berühmtesten Vertreter der "Darwin hat nur Mist erzählt"-Theorie gefunden haben.
Einem Land, in dem an Schulen unterrichtet wird, dass Gott die Welt erschaffen hat und mit Adam und Eva alles begann, sind die Naturwissenschaften nicht heilig!
Zwar ist dem in Deutschland nicht so, aber geht hierzulande die Masse dagegen an, wenn Amerika sagt Naturwissenschaft ist Nonsense?

Mal angenommen, Amerika würde anfangen ernsthaft gegen naturwissenschaftliche Theorien und Forschungen vorzugehen, würde Europa dann einheilig dagegen stehen? Würde sich die Deutschen in ihrer Ehre angegriffen fühlen?
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Thomas

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« Antwort #29 am: 10 Februar 2006, 10:09:58 »

Zitat von: "colourize"
Wie wäre es denn mit dem Glauben an die Heiligkeit naturwissenschaftlicher Erkenntnisse? Wenn ich die Erkenntnisse der Naturwissenschaften leugne, dann werde ich doch zu einer Persona non grata, oder?
Nein.Wenn du pauschal alle naturwissenschaftliche Erkenntnisse aus Prinzip leugnen würdest, würden dich die Leute für ein bischen doof halten, aber nicht für einen Tabubrecher in diesem Sinne :wink:

Zitat von: "Mietze"
Zitat von: "colourize"
Wie wäre es denn mit dem Glauben an die Heiligkeit naturwissenschaftlicher Erkenntnisse? Wenn ich die Erkenntnisse der Naturwissenschaften leugne, dann werde ich doch zu einer Persona non grata, oder?

Ich fürchte, an solche Leute werden wir uns gewöhnen müssen. Und aufbringen kannst du die Masse damit wahrscheinlich auch nur bedingt, schließlich ist ein großer Teil der amerikanischen Bürger dieser Ansicht, einschließlich ihrem Präsidenten, in dem sie auch gleich den berühmtesten Vertreter der "Darwin hat nur Mist erzählt"-Theorie gefunden haben.
Einem Land, in dem an Schulen unterrichtet wird, dass Gott die Welt erschaffen hat und mit Adam und Eva alles begann, sind die Naturwissenschaften nicht heilig!
Zwar ist dem in Deutschland nicht so, aber geht hierzulande die Masse dagegen an, wenn Amerika sagt Naturwissenschaft ist Nonsense?

Mal angenommen, Amerika würde anfangen ernsthaft gegen naturwissenschaftliche Theorien und Forschungen vorzugehen, würde Europa dann einheilig dagegen stehen? Würde sich die Deutschen in ihrer Ehre angegriffen fühlen?

Naja, es ist ja nun nicht so, das Amerika geschlossen hinter der Ansicht der Kreationisten steht, dafür gibt es auch dort viel zu viel Gegenwind.

Und der letzte Absatz ist mir zu abwegig.Das würde nicht geschehen, zumindest nicht in dem demokratischen Amerika von heute.
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