Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Der Kurzgeschichten-Threat  (Gelesen 3284 mal)

Lobo

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Der Kurzgeschichten-Threat
« Antwort #15 am: 15 November 2005, 00:44:29 »

So hier kommt wieder eine kürzere! :wink:


Xenophobie

Das war einfach albern.
Der Mann legte sein Kinn auf seine Hände, die wiederum von der Stuhllehne gestützt wurden.
Er zitterte immer noch; allerdings nicht vor Kälte.
Ein Seufzer verließ seine Lippen und in jeder anderen Lage, vielleicht sogar, wenn er in derselben Lage gewesen wäre, nur bei Tag, wäre er aufgestanden. Doch jetzt saß er einfach weiter vor dem geschlossenen Kühlschrank.
Sein Blick wanderte zur Küchenuhr. Halb drei Nachts.
Er hatte so etwas noch nie erlebt. Schweißgebadet war er aus dem Schlaf hochgeschossen. Das er aus Leibeskräften schrie wurde ihm erst eine halbe Minute später klar.
Was er so schreckliches geträumt hatte, wusste er nicht; Nur bei dem Gedanken an den Kühlschrank zog sich sein Magen zusammen und die tiefe Angst griff mit ihren eiskalten Fingern nach ihm.
Er hatte sich nicht die Mühe gemacht etwas anzuziehen. Daher saß er in Boxershorts vor der wohl nützlichsten Erfindung der Vergangenheit.
Noch immer klebte ein Schweißfilm an seiner Haut. Ein verwirrtes Grinsen huschte über sein Gesicht. Verrückt. Wenn seine Freunde ihn so sehen könnten… wie würden sie lachen.
Wie gesagt: In einer anderen Lage, zu einer anderen Tageszeit. Aber er war nun einmal in der Lage und es war dunkel. Gut, draußen fuhren Autos die Hauptstraße entlang und in diesem Neonmeer war es fast nie wirklich dunkel, aber dennoch reichte es durchaus um die Fantasie anzuregen.
Seine Hand wanderte vorsichtig zum chromverzierten Griff des Kühlschrankes. Doch bevor er ihn berührte zuckte seine Hand zurück. Das Grinsen erlosch.
Da!
War da nicht ein Geräusch im Kühlschrank zu hören? Ganz leise? Klang es nicht genau wie in seinem Traum? Erneut brach ihm der Schweiß aus allen Poren und sein Magen verkrampfte sich so sehr, dass es schmerzte. „Das gibt es doch nicht!“ stammelte er. „Ich werde verrückt!“
Und wieder!
Wackelte das weiße Elektromonster nicht ganz leicht von selbst, oder war es die Müdigkeit die ihm einen Streich spielte?
Der Mann drückte seine Hand auf die weiße Außenhaut und schüttelte den Kopf. Vielleicht sollte er seinen Nachbarn bescheid sagen. Doch den Gedanken verwarf er gleich wieder. Was wäre, wenn da, wie erwartend, einfach nichts zu finden war, was ungewöhnlich ist? Man würde ihn für verrückt halten oder schlimmeres.
Diesmal spürte er die Bewegung. Sie war ganz seicht; ganz schwach. Ein Kitzeln unter den Fingerkuppen. Oder wurde er doch verrückt? Bildete er sich das bloß sein?
Erneut bildete sich ein Grinsen in seinem Gesicht. Doch Diesmal war es nur ein verzerrtes Echo des Vorherigen.
Das war noch der Traum! Er steckte noch voll drin. Er musste ihn nur öffnen, dann würde er schon aufwachen.
Seine Finger umfassten den Griff und verharrten da.
Und wenn es doch kein Traum war?
Ihm wurde schwindelig. Er zog seine Hand zurück und stand auf.
Morgen würde er nachsehen. Nach dem Traum war er einfach nicht in der Lage rational zu denken.
Bevor er wieder ins Bett ging, schloss er hinter sich die Küchentür und tat etwas, dass er noch nie getan hatte: Er drehte den Schlüssel im Schloss und sorgte dafür, das die Küchentür zu blieb.  

Ende
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K-Ninchen

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Der Kurzgeschichten-Threat
« Antwort #16 am: 20 November 2005, 16:44:32 »

@Lobo: Nicht, daß der arme Mensch uns noch verhungert! :)

Hier mal mein Versuch. Hatte in Deutsch immer fürchterliche Noten, im Bereich 3-5 (in diesem Fall auch kompatibel zum 15-Punkte-System)
Trotzdem, so ganz vergellt wurde mir die Lust am Schreiben zum Glück nicht ;)

Mittlerweile wurden nur noch bekanntere und langsamere Stücke gespielt.
Auf der Tanzfläche bewegten sich nur noch einige wenige Betrunkene... und wir.
Er war genau das, wonach ich gesucht habe: Ein zynisches, überhebliches, verbittertes Arschloch. Nein, ernsthaft. Er war, was seine "Szene" betrifft, erzkonservativ und zu 100% durchschaubar. Alles musste "Handgemacht" sein, sei es Musik, Essen oder sonstwas. "Elektronic" fand er generell scheiße und die 80er hätten nie passieren dürfen. Veränderungen lehnte er par tout ab, "Weiterentwicklung" übersetzte er gerne mit "Verschlechterung"
Und er mochte mich! Tatsächlich habe ich bei ihm einen Nerv getroffen - nur wie?! Ich war eigentlich das genaue Gegenteil von ihm. War es meine Art? Oder stand er einfach generell auf alles, was ein schwarzes, langes Samtkleid anhat und zufällig in seiner Nähe herumsteht?
Der Mann an der Theke winkte mich schon seit einigen Minuten hektisch zu sich und so verabschiedete ich mich für einen Moment von meinem Tanzpartner und ging zu ihm.
Ob ich denn bescheuert sei, wollte er wissen. Ob ich denn nicht wisse, was am Ende passiert, wenn ich mich einfach so mit fremden Leuten einlasse. Das sei außerdem ein wichtiges Experiment, bei dem ich mich bitteschön zurückhalten solle.

So wurde der Abend etwas unschön abgebrochen und es folgten heftige Diskussionen im Labor. Was ich überhaupt mitzureden hätte, fuhr er mich an. Ich sagte ihm, daß es schliesslich um mich ginge. Daß ich den Begriff "ich" mal wieder etwas überstrapaziere, erwiderte er. Daß ich aufpassen sollte, weil ich als erste und einzige dafür geeignet sei.
Ich konnte ihn überreden, das nächste Experiment wieder am selben Ort durchzuführen.

Dort traf ich meinen alten Tanzpartner wieder. Jedoch unterhielten wir uns die meiste Zeit und lachten viel. Er mochte meinen trockenen Humor und ich liebte seine sarkastischen Bemerkungen. Er machte mir Komplimente, sagte mir, wie schön seidig mein Haar ist, durch das er seine großen, starken Hände gleiten liess. Mein Begleiter im Hintergrund, diesmal mit Sonnenbrille, jedoch nicht. Ihm riss der Geduldsfaden. Mit langen Schritten kam er an unseren Tisch und zog mich von meinem Platz. Geschockt liess mein Tanzpartner seine Zigarette aus dem Mundwinkel gleiten und brachte zunächst ein verwirrtes "Hey!", und dann ein lauter werdendes "Halt!" heraus und folgte uns, als mein Begleiter mich an einem Arm aus dem Lokal zog.

Draussen sah er, wie ich versuchte, mich loszureissen - und es schaffte. Mein Begleiter hielt nur noch meinen rechten Arm in der Hand, aus der einige abgerissene Kabel heraushingen - dabei fiel er einige Meter nach hinten und wurde sofort von einem vorbeifahrendem Auto erfasst und wiederum einige Meter fortgeschleudert, worauf er regungslos am Boden liegenblieb.
Gleichzeitig sah ich meinen ehemaligen Tanzpartner, wie er mich noch einige Sekunden anstarrte. Langsam ging er auf mich zu... ich traute mich nicht, ihm in die Augen zu sehen.

Dann kamen nur noch Beleidigungen aus seinem Mund. Ich sei ein haufen Schrott, eine Ansammlung von Plastik, Blech und Programmierfehlern, ein seelenloses Stück Material, etc. Das tat unglaublich weh, das alles ausgerechnet von ihm zu hören. Ich hob den Kopf und schaute ihn ins Gesicht. Er fing an zu lachen und sagte "Das nenn' ich Tränen auf Knopfdruck!". Diesmal galt sein Sarkasmus mir. Und schön fand ich das auch nicht mehr. Dabei wollte ich eigentlich getröstet werden. Ich wolle, daß er mich in den Arm nimmt und mir sagt, daß alles gut wird, daß er mir helfen wird. Erwartungsvoll und flehend schaute ich ihn an, reichte ihm meinen verbliebenen Arm.
Er drehte sich jedoch einfach um und ging langsam davon.

Ich holte meinen linken Arm, der noch bei meinem Begleiter lag und schon ziemlich mitgenommen aussah und folgte meinem ehemaligen Tanzpartner noch lange durch die dunklen, verlassenen Straßen, weinend, ihn immer wieder bittend, anzuhalten, mir zuzuhören.
Irgendwann konnte ich nicht mehr laufen und mir wurde schwarz vor Augen.

Jetzt habe ich keinen Körper mehr und befinde mich in einem Rechenzentrum, irgendwo in Hamburg.
Manchmal treffe ich meinen alten Tanzpartner hier im Forum... und wir haben wieder viel Spaß zusammen :)
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Im Falle eines Missverständnisses:
Ich bin zutiefst bösartig und hinterhältig (kein Wunder bei dem Sternzeichen) und habe grundsätzlich niedere Beweggründe für fast alles.

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Der Kurzgeschichten-Threat
« Antwort #17 am: 20 November 2005, 19:10:08 »

Es war ein Mal ein kleiner Hase in einem grünen Walde...

Und dann ... würde er von einem LKW überfahren :(
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Der Kurzgeschichten-Threat
« Antwort #18 am: 21 November 2005, 02:31:12 »

Revolutionärer Geburtstag

Hell erstrahlt im gleißendem Sonnenlicht des neuen vielversprechenden Tages
steht sie erhaben in der Mitte des leergefegten Festplatzes.
Stolz und majestätisch, aber auch demonstrativ und abschreckend.
Vorbeiziehende Wolken spiegeln sich in den blanken Metallteil,
dessen Glanz nur von einigen großen unschönen Flecken gemindert wird.
Dunkle rostrote Flecken, die Spuren des gestrigen arbeitsreichen Tages.
Ja, gestern hatte sie sehr viel zu tun.
Viele Gäste, viele Häupter die sich vor ihr verneigten.
Doch nach den Verbeugungen verhielten sie sich alle irgendwie kopflos
und verloren gänzlich ihre Haltung,
was sich aber als nicht so schlimm erwies, ganz im Gegenteil,
alle Zuschauer klatschten vor Begeisterung Beifall.
Ja, gestern war sie die Heldin.
Jede Bewegung von ihr wurde euphorisch gefeiert.
Jedes Geräusch was sie von sich gab bejubelt.
Gestern war ihr erster Tag, ihr Geburtstag.
Sie erhielt sogar einen Namen,
einen schneidigen ...,
einen klingenden ...,
der weit über dem Franzosenland hinaus bekannt wurde.
Sie wurde liebevoll
Guillotine genannt.
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« Antwort #19 am: 21 November 2005, 13:20:16 »

@K-Nichen: Die Geschichte gefällt mir. (Erinnert mich so ein bischen an ein Oompf-Musikvideo^^) Der Schreibstil ist doch in Ordnung. Ich hab da nichts auszusetzen! :wink:

@SuicideSociety: Ich bin zwar nicht so der Fan der "Französischen Revolution", aber letztendlich ist das ja nebensächlich.^^
Ein Mordwerkzeug schön kunstvoll beschrieben.   :wink:
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Der Kurzgeschichten-Threat
« Antwort #20 am: 21 November 2005, 15:55:11 »

Ist zwar nicht wirklich ne Geschichte, aber ....


Discomoment
Gerade tanzte ich noch in der bunten Menge. Lachend, hüpfend, spring-singend begegnete ich ihm wieder. Zufall?
Ich weiß es nicht mehr.
Ein waldgrüner Junge inmitten von blau, orange und rot fällt eben auf. Fällt mir auf.
Wir sind nach draußen gegangen und mir ist kalt. Wir küssen uns und haben uns auch schon vorher geküsst, glaube ich. Sicher bin ich mir bei ihm fast nie.
Ich weiß nicht mehr, wie seine Küsse waren, wie sie sich anfühlten. Vielleicht sind sie belanglos, vielleicht belanglos neben ihm.
Wir unterhalten uns. Über das Leben. Über uns. Über die Liebe. Große Themen für kleine Momente. Er sagt, er liebt mich nicht und das ist okay. Er fragt mich, ob ich ihn mag. Ich denke, dass waldgrüne Jungs schon toll sind, sage aber irgendwas anderes.
Wir küssen uns wieder und ich friere noch immer.
Er umschlingt mich mit seinen Armen und ich sitze in einem Wald aus ihm. Ich schaue in die Sterne und wünsche, dass gelb und grün nicht immer so verschieden sind.
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nergisch, aber sinnlos!

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Der Kurzgeschichten-Threat
« Antwort #21 am: 21 November 2005, 16:24:14 »

uups habe jetzt erst gesehen dass hier im Threat schon eine zweite Seite ist ... werde ich gleich mal lesen ...

Eine Geschichte habe ich noch die ich mal zu einem Schreibwettbewerb von Hinz und Kuntz geschrieben hatte ... Der Titel zu der Geschichte 'Lucas erster Fall' war vorgegeben ...



Lucas erster Fall


Ich blickte in zwei Gläser, eingefaßt in ein goldfarbenes Gestell das die graublauen Augen umrahmte. Die Augen schienen zu lächeln, ... der Mund aber ... wirkte seltsam verkniffen ... und ernst.

Jetzt bewegte sich der Mund und schien doch irgendwie unbeweglich.
"Nun, wie gefällt es ihnen hier in der Psychiartrie des Allgemeinen Krankenhauses Ochsenzoll ?" drang es kalt und bedrückend anteilnahmelos aus den Mund.
Der Glanz, das scheinbare Lächeln in den Augen war verschwunden.
Nach einem unterdrückten Schlucken versuchte ich mein keimendes
Unbehagen mit einer schnellen Antwort abzulenken, was mir nicht sehr gut gelang, wie ich glaubte.
"Doch ... doch ... sehr gut. ... Ach ... ich habe durch Zufall ihre Fallstudien über die Fallsucht gefunden und gelesen ... hoch interessant, muß ich sagen."
"Nun ja. ... ja ja, ... das ist schon länger her. ... Heute aber betreibe ich andere Fallstudien." sagte er, stand auf und ging zur Tür.
"Ich werde sie jetzt mit ihrem ersten Fall bekannt machen ... ein hoffnungsloser Fall ... wie ich denke ... aber das sie sicherlich nicht davon abhalten sich diesem Fall anzunehmen."
Er öffnete die Tür mit einem kurzem "Folgen sie mir."
und ging hinaus in den Gang.
Ich folgte ihm mit leicht zitternden Knien. Mir war gar nicht wohl zumute.
Der Gang war nur spärlich beleuchtet und wirkte beklemmend. Die Leuchten spiegelten sich mattgelb auf den Lenoliumboden wider und waren die einzigen Lichtquellen denn das Fenster am Ende des Ganges
war schon nachtdunkel.
"Wo sind denn die Patienten ?" fragte ich, das sonst multireale bunte Treiben vermissend.
"Die brauchte ich für meine neuen Fallstudien. ... Fall für Fall. ... Sie werden sie hinterher ... treffen."
Er blieb plötzlich vor einer Tür stehen so daß ich fast auf ihn auflief.
Genauso plötzlich ging das Licht aus und ich fühlte eine Hand die mein Handgelenk wie ein Schraubstock umklammerte.
"Keine Angst." sagte er zu mir als ich ein leises Quitschen akustisch vernahm. Ich fühlte einen Ruck am Arm und einen Stoß am Rücken ...
mein Ausfallschritt trat ins Leere ... ich hatte keinen Boden mehr unter den Füßen und fiel ... fiel mit einem Schrei in die Tiefe.
Im Fallen noch sah ich das Licht wieder angehen und hörte sein schrilles hysterisches Lachen.
"Ihr erster Fall ... ein Reinfall ... klarer Fall ... ha ... ha ... ha ... ha ... ha ... ha ... !"

Noch schreiend wachte ich schweißgebadet auf. Ich konnte mich nicht mehr bewegen. Ich war schon wieder an das Bett geschnallt.
"Sie sind mein erster Fall." sagte jemand im weißen Kittel den ich erst erblickte als ich meinen Kopf drehte.

Ich blickte in zwei Gläser, eingefaßt in ein goldfarbenes Gestell das die graublauen Augen umrahmte. Die Augen schienen zu lächeln, ... der Mund aber ... wirkte seltsam verkniffen ... und ernst.
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Der Kurzgeschichten-Threat
« Antwort #22 am: 02 Dezember 2005, 20:23:28 »

So hier hab ich mal wieder eine längere Story (ich hoffe einige haben die Ausdauer  :wink: ).


Ein Sommertag

„In Sommern wie diesem, wenn die Hitze unerträglich wird, dann fällt mir immer wieder ein Ereignis in meinem Leben ein, das ich nie vergessen werde. Und gerade das tue ich immer häufiger.
Ich habe Alzheimer.
Vor einem Jahr hat mein Hausarzt diese erschütternde Diagnose gestellt und ich denke, viel Zeit bleibt mir nicht mehr um alles zu erledigen, was ich noch vorhabe. Dabei habe ich noch Glück. Die Krankheit breitet sich nur langsam aus und ich wurde noch im Vorstadium untersucht. Ich hatte Probleme mich zu orientieren und das in Stadtteilen, in denen ich aufgewachsen bin und die ich nun schon über fünfzig Jahre kenne. Das ist verrückt.
Man bekommt Angst vor sich selbst.
Aber ich befinde mich auf der Schwelle zur zweiten Stufe und ich weiß, dass es immer schwerer für mich werden wird.“
Der alte Mann trank ein Schluck aus einem Becher und Robert vermutete, dass es sich dabei um Kaffee handelte… mit einem Schuss Rum. Der Alkoholgeruch lag deutlich und unwiderruflich in der Luft. Eigentlich wollte er gehen, aber er hatte irgendwie Mitleid mit dem Mann.
Er saß so verloren und alleine auf seiner Veranda und blickte den ganzen Tag auf die Straße. Robert hatte ihn ein paar Mal in der Stadt gesehen, als er für seine Frau einige Besorgungen gemacht hatte.
„Wissen Sie,“ sprach der Alte weiter „ich glaube es gibt einige Sachen, die man nicht so leicht vergisst. Besondere Erfahrungen. So etwas wie der erste Kuss, der erste Sex, oder der erste Mords Kater. Mann erinnert sich nur an besonders schöne oder besonders üble Dinge. Eine verrückte Sache ist das.“ Er nahm einen weiteren Schluck.
„Wollen Sie ein Bier?“
Robert nickte. Warum eigentlich nicht? Er war Lehrer an einer Grundschule von Chicago. Heute war es wieder höllisch heiß gewesen und so hatten sie die Kinder früher nach Hause geschickt. Seine Frau Lisa war selbst noch bei der Arbeit und so hatte er gerade nichts weiter vor.
Robert setzte sich auf einen Stuhl neben dem Alten und öffnete die Flasche, die ihm der Mann hinüberreichte. „Ich bin jetzt vierundsechzig Jahre alt und habe zweiundfünfzig davon in dieser Stadt verbracht. Häufig habe ich das ganze Treiben hier verfolgt. Im Alter ist mir das Ganze zu Irrsinnig geworden.“
Robert blickte ihn fragend an. „Was denn?“
„Na alles. Mit der Zeit erkennt man Dinge, die einem vorher nicht aufgefallen sind. Was einem früher als normal erschien, ist heute abnormal und vieles, was heute normal ist, bezeichne ich als Unsinn.“ Er lachte laut und kehlig.
Dann reichte er Robert die Hand. „Stanley Lumley“ „Robert Foster“ Robert ergriff die Hand des Alten und bemerkte überrascht, dass dieser einen erstaunlich festen Händedruck besaß.
„Aber wissen Sie, Robert, in einer irrsinnigen Welt vernünftig sein zu wollen, ist schon wieder ein Irrsinn für sich...“
Der junge Mann schmunzelte und nahm einen Zug aus seiner Flasche.
„Was sind Sie von Beruf, wenn ich fragen darf?“ „Ich bin Grundschullehrer, an der hiesigen William Ogden Grundschule.“
„Ahhh! Auf der war ich schon, als ich klein war.“ „Ehrlich?“ „Ja. Ich habe aber nur die vierte Klasse besucht, da ich mit meinen Eltern damals aus Seattle hergezogen bin.“
„Wow! Ich wusste nicht, dass die Schule schon so alt ist.“
„Damit schließt sich der Kreis, mein junger Freund.“ Robert blickte verwirrt zu dem alten Mann hinüber, der ihn mit einem verschmitzten Lächeln betrachtete.
„Ich wollte Ihnen von einem Ereignis aus meiner Kindheit erzählen, das ich nie vergessen hab und es passierte auf dem Weg von der Schule nach Hause.“

„Komm schon! Trödel nicht so rum. Gib ab!“ Stanley wedelte mit den Armen und sein Schulfreund Benjamin warf ihm den Basketball zu.
Benjamin war schwarz.
Viele hatten damit ein Problem. Zwar waren hatten Schwarze ihre rechtliche Freiheit zugesprochen bekommen, aber damit waren die Probleme nicht beendet. Vielerorts wurden sie beschimpft, angespuckt oder noch Schlimmeres. Lokalverbot, getrennte Toiletten von den Weißen und teurere Bus- und Bahnfahrkarten waren die Steine, die man ihnen in den Weg legte, so dass an ein normales Leben häufig nicht zu denken war.
Aber Stanley hatte kein Problem damit. Benjamin war sein Freund und daran konnte auch die Hautfarbe oder das Verhalten der anderen Menschen nichts ändern.
Er fing den Ball, dribbelte ein paar Mal und warf ihn zurück.
Sie nahmen wie immer die Abkürzung. Genau genommen war es eigentlich keine Abkürzung. Es war nur ein zweiter Weg, der allerdings nicht an der Hauptstraße entlang führte, sondern durch eine Gasse, die an der Hinterseite der Häuser parallel zur Hauptstraße verlief.
Sie war schmutzig und verdreckt, aber das störte die beiden nicht. Was sie störte, war ein Haus, dunkel und groß. Es sorgte dafür, dass man immer im Schatten war, wenn man es passierte. Es war eines dieser Häuser, die jeder kannte, denn in jeder Stadt gab es so ein Haus.
Es gehörte dem Kinderfresser.
So nannten ihn zumindest die Kinder der William Ogden Grundschule.
Benjamin ließ den Ball von der Wand abprallen und kickte ihn zu Stanley. „Das ist doch kein Fußball!“ „Ball ist Ball, oder?“ Stanley grinste breit über das ganze Gesicht und spielte ihn zu seinem Freund zurück.
Viele Kinder waren im letzten Jahr verschwunden und die meisten waren auf genau diese Schule gegangen. Der Kinderfresser trug den Namen Mister Barker. Ob das sein richtiger Name war, wusste niemand. Er trug ihn, weil er sein Schatten immer hinter irgendeinem der trüben Fenster zu sehen war und er immer herum schrie. Wie ein Hund der dauernd bellte. Hunde, die bellen, beißen nicht sagt man, aber hier wollte niemand sein Taschengeld darauf verwetten. Es ging das Gerücht um, dass er all diese Kinder entführt und getötet hatte. Danach fraß er sie einfach auf, gekocht oder gebraten. Die Fantasie der Kinder kannte da keine Grenzen.
Einmal hatte Stanley seine Mutter auf ihn angesprochen. Aber das war ein Fehler gewesen. Er hatte Sätze wie „Das ist bloß ein armer alter Mann.“ zu hören bekommen.“ Oder: „Mach keinen Unsinn und ärgere ihn nicht.“
Benjamin hielt an und blickte geradeaus.
Stanley verlangsamte seine Schritte und blickte in dieselbe Richtung.
Vor den Kindern erstreckte sich der Schattenweg.
Die Rückseite des Hauses bestand aus Holzbrettern, die im altmodischen Stil längs überlappend gezimmert waren. Mitten in dieser Holzwand waren drei steinerne Stufen, die zu einer Tür führten. Und genau deswegen waren sie stehen geblieben.
Die Tür stand offen. Nur eine Fliegengittertür verschloss sie noch.
Aus dem Inneren waren Geräusche zu hören.
„Rennen oder Schleichen?“ Stanley schwitzte. Es war drücken heiß und das Herumtollen forderte seinen Tribut.
Benjamin antwortete nicht, sondern starrte das Loch in der Holzwand an. Es schien wie das Maul einer grausigen Bestie.
„Wir sollten den Atem anhalten, wenn wir vorbei rennen.“
„Das macht man nur auf einem Friedhof. Das hab ich dir schon einmal gesagt.“ antwortete nun Benjamin.
„Wir sollten es hier genauso machen.“
„Du kannst dir nicht einfach die Regeln so zurechtlegen wie du willst.“
„Das heißt, auf dem Friedhof darf man die Luft anhalten und rennen, aber bei Mister Barkers Haus darf man das nicht?“ Stanley verzog schmollend das Gesicht.
„Hey, ich hab die Regel nicht gemacht.“
„Je schneller wir vorbei sind, desto besser!“ Benjamin ging auf Zehenspitzen weiter und Stanley folge ihm. Die Elfjährigen schoben sich näher und näher an das Maul ran.
Mit einem Mal wurde Stanley bewusst, dass die Geräusche aufgehört hatten.
Waren sie bemerkt worden? Er musste Benjamin Bescheid geben.
Doch sein Freund hatte die Tür erreicht und spähte hinein.
„Heilige Scheiße!“ fluchte er durch die geschlossenen Zähne.
„Was denn? Was ist?“
„Da steht ein Topf auf dem Herd. Er kocht jetzt gerade Jemanden, Stan.“
Er beugte sich an ihm vorbei und warf selbst einen Blick hinein.
Der Raum war als eine Küche eingerichtet worden und wirke unheilvoll, fast künstlich. So wie eine Fassade um jemanden zu täuschen.
Tatsächlich stand ein Topf auf dem Herd. Er sah alt und schmutzig aus. Verbeult und eingedellt. Dampf quoll unter dem schräg liegenden Deckel hervor. Von dem Kinderfresser jedoch schien jede Spur zu fehlen.
Doch dann bemerkte er plötzlich eine Bewegung und er sah noch kurz die Umrisse eines gebeugten alten Mannes, der sich mit schlurfenden Schritten dem Herd näherte, bevor er schnell an der Tür vorbei huschte und sich auf der anderen Seite an die Holzwand presste.
Benjamin war auf der linken Seite geblieben und tat es ihm gleich.
Die Schritte endeten und das Geräusch setzte wieder ein.
„Was macht er jetzt?“ flüsterte Stanley.
„Keine Ahnung.“ Vorsichtig reckte Benjamin seinen Kopf über den Türrahmen und spähte kurz ins Innere.
„Oh Gott! Er rührt im Topf.“
Dann passierte etwas, was einfach denkende Gemüter mit Schicksal abtun. Stanley würde es noch Jahre später als nervöse Reaktion bezeichnen.
Benjamin ließ den Ball fallen.
Tausend Dinge jagten durch Stanleys Kopf und der Schweiß brach ihm aus allen Poren.
Dann prallte der Ball mit einem lauten Geräusch, das sich ein bisschen matschig anhörte, auf dem Boden auf.
„Lauf!“ brüllte Benjamin und Stanley hechtete los. Doch dann hörte er einen Schrei und wirbelte herum.
Das Fliegengitter stand offen und versperrte seinem Freund den Weg. Der alte Mann stand vor der Tür und blickte grimmig auf ihn hinunter.
„Hab dich!“
„Benjamin!“ brüllte Stanley. Der Alte blickte kurz in seine Richtung und erst jetzt fiel dem Jungen auf, dass er, obwohl er gebeugt da stand, riesig war. Dünne weiße Haare waren spärlich auf dem Kopf verteilt. Das Gesicht war alt und voller Falten, aber schien eine solche Bosheit auszustrahlen, dass die Gerüchte einfach wahr sein mussten.
„Was habt ihr kleinen Ratten hier draußen zu suchen?“ donnerte seine dunkle, tiefe Stimme und Stanley begannen die Knie zu schlottern. Was sollten sie jetzt nur tun?
„Nichts, Mister überhaupt nichts.“ stammelte Benjamin.
„Was? Nichts, Nigger? Dein Freund hat dich Benjamin gerufen. Wie wäre es, wenn wir deine Eltern anrufen und ihnen erzählen, dass ihr versucht habt in mein Haus einzubrechen? Vielleicht sollte ich aber auch einfach die Polizei rufen?“
Er hielt Stans Freund mit seinen klauenartigen Finger fest und Benjamin konnte sich nicht losreißen.
„Nein! Lassen Sie mich bitte gehen!“
„Wir haben nichts gemacht, Mister“ flehte Stanley. „Wir waren auf dem Heimweg.“
Der Mann drehte sich zu Stanley um.
Der Blick. So einen Blick hatte er noch nie zuvor bei irgendjemand gesehen und er würde es auch nie wieder. Aber er würde ihn nie vergessen und noch in den Nächten kurz bevor er mit Robert Foster sprach, würde er von Albträumen geplagt, nass geschwitzt erwachen und den Blick vor Augen haben.
„Wenn ihr nichts getan habt, dann komm her zu deinem Freund!“
Der rechte Fuß vor, dann der linke und wieder der rechte. Diese Schritte waren eine Qual. Er hatte das Gefühl als zöge er riesige Steinblöcke hinter sich her, die immer schwerer wurden.
Der Alte stieß Benjamin durch die Tür und Stanley folgte ihm. In der Küche stank es erbärmlich. Eine bleiche, gelbe Tapete verlieh dem Raum eine widerwärtige Atmosphäre und der schwarz- weiß gekachelte Küchenboden war total verdreckt.
Ein alter Kühlschrank summte laut in der Ecke und es schien so, als wäre er der Ursprung des Gestankes.
Hinter ihnen schloss Mister Barker die Fliegentür.
„Jetzt erzählt mir, was ihr hier macht!“ grollte er und drehte sich um.
„Nichts. Wir war doch nur auf dem Weg nach Hause.“ Mister Barker packte Stanley am Arm und jetzt wusste der Junge, warum sich Benjamin nicht hatte befreien können. Der Griff war wie ein Schraubstock. Genauso fest und genauso schmerzhaft.
„Warum müsst ihr verdammten Kinder immer hinter meinem Haus herumschleichen!“ brüllte er.
„Lassen Sie ihn los!“ schrie Benjamin.
Der Alte beugte sich zu Stanley herunter. „Immer am Herumschleichen, was?“ Sein Atem roch alt und faulig. Stanley spürte eine wachsende Übelkeit.
„Wir wissen nicht, wovon Sie sprechen.“
„Warum müsst ihr verdammten Kinder immer herumschleichen?“
„Lassen Sie mich los!“
Stanley machte in seiner Panik einen Schritt nach vorne um sich aus dem Griff des Mannes zu befreien. Damit hatte Mister Barker wohl nicht gerechnet, denn er stolperte und kippte nach hinten.
Dabei ließ er den Arm des Jungen los und fiel durch die Tür nach draußen.
Dann schlug er mit einem lauten, widerwärtigen Geräusch mit dem Kopf auf die Stufen auf.
Es dauerte knapp eine Minute, bis sich die Kinder bewegen konnten.
Benjamin näherte sich vorsichtig dem Körper von Mister Baker, der mit offenen Augen da lag, dass Gesicht in einer grotesken Maske aus Wut, Schrecken und Unglauben verzerrt.
„Wir haben ihn getötet!“ stammelte er.
Und auf einmal wurde es Stanley bewusst. Es war ein armer alter Mann. Natürlich war er verbittert gewesen. Wenn man einen solchen Ruf weg hatte, war das ein Quell für dunkle Legenden, die Kinder gekonnt ausweiten konnten. Der Alte hatte es einfach satt gehabt dauernd dafür herhalten zu müssen.
Mister Barker hatte keine Kinder gekocht oder gebraten; er war nur ein einfacher alter Mann. Sie hatten ihn ermordet.
Benjamin blickte sich um. „Was machen wir jetzt?“
Dann liefen sie beide los. Jeder zu sich nach Hause. Die Angst im Nacken, dass man sie gesehen hatte.
Nur der Ball lag wie ein stiller Betrachter neben dem Gesicht des Mister Barkers.

Robert trank den Rest aus seiner Flasche. Das klang einerseits ziemlich weit hergeholt, aber warum sollte sich der Alte so etwas ausdenken? Was hätte er davon gehabt? Nichts.
„Und was ist die Moral der Geschichte? Achtet die alten Menschen besser?“
„Es gibt keine Moral, Mister Foster. Die Geschichte soll Sie nicht belehren. Ich wollte mich nur etwas mit Ihnen unterhalten und diese Erfahrung jemandem erzählen, bevor mir die verdammte Demenz die auch geraubt hat.“
„Und? Der Ball hat Sie bestimmt verraten, oder? Ich meine, da waren doch Ihre Fingerabdrücke drauf.“ „Da und auch an der Tür und an Mister Barkers Kleidung. Benjamin und ich hatten die Hose randvoll, dass die Polizei an der Haustüre Klingeln würde. Benjamin besonders. Er war schwarz und damals waren die Menschen nicht so tolerant wie heute.
Aber die Polizei klingelte nie bei uns. Am selben Abend war ein Bericht in den Nachrichten. Demzufolge wurde ein alter Mann tot auf der Schwelle seiner Hintertür gefunden. Die Beamten gingen zuerst von einem Raubmord aus, doch als sie das Haus untersuchten, fanden sie im Keller über ein Dutzend verstümmelter Körper von Kindern.“
„Was?“
„Er hatte sie gekocht und gebraten. Es war keine Legende gewesen, es war die Wahrheit.“ Robert schwieg und mit einem Mal fröstelte es ihn ein bisschen und er fragte sich, ob es etwas kühler geworden war.
„Ich habe mir an jenem Abend vorgestellt, was alles hätte passieren können. Wir hätten die nächsten sein können.“ Der Alte stellte die nun leere Kaffeetasse ab und putzte sich die Nase.
„Haben Sie noch Kontakt zu Ihrem Freund?“ Stanley Lumley schüttelte den Kopf. Er starb voriges Jahr bei einem Autounfall.“ „Oh, das tut mir leid!“ „Braucht es nicht, unsere Zeit hätte schon viel früher abgelaufen sein können.“
Robert warf einen Blick auf die Uhr. „Ich sollte dann mal los. Meine Frau wird bald zu Hause sein.“
„Vielen Dank, das Sie mir etwas Gesellschaft geleistet haben.“ Erneut schüttelte Robert die Hand des Alten. „Wenn Sie mal Zeit haben, komm ich Sie mal besuchen.“ „Ich würde mich freuen.“
Stanley blickte dem Mann nach, bis er an der Kreuzung abbog. Er hatte ihm etwas verschwiegen: Er hatte von Anfang an gewusst, wer er war und wo er wohnte. Robert Foster war mit seiner Frau in Mister Barkers Haus gezogen. So wie viele vor ihm. Und auch nach ihm würden es noch viele tun, auch wenn er selbst es nicht mehr mitbekommen würde.
Denn es stimmte, was er gesagt hatte: Es gab keine Moral. Nicht in diesem Haus.

Ende
Gespeichert
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Winter - The realm of eternal ice.
Snowfall and darkness descends upon the vales of time.
Distant caress of the sun's fading light.
The lands were painted white with the Winter's might

Wintersun - Wintermadness