Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Der ominöse "Naziladen" in der Talstrasse...  (Gelesen 12739 mal)

LBH

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Der ominöse "Naziladen" in der Talstrasse...
« Antwort #15 am: 25 November 2005, 16:23:30 »

prinzipiell ist IMHO gegen die existenz eines soclhen ladens nichts einzuwenden, solange(!) alles im gesetzlichen Rahmen bleibt.

Dass einige von deren shirts z.T. sehr provokant sind, mag sein.
Aber manch einer mag sich auch von shirts auf denen "satanischer Rituals-Mörder" draufsteht, belästigt fühlen. Und gegen Läden, die solchen kram verkaufen, werden AFAIK auch keine Aktionen gestartet.

Und, hey, auch solche Läden steigern das Bruttosozialprodukt. ;)
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StalkXipe

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Der ominöse "Naziladen" in der Talstrasse...
« Antwort #16 am: 25 November 2005, 16:38:21 »

Naja es mag sein das es die Wirtschaft mit ankurbelt und es gesetzlich nicht verboten ist, aber moralisch finde ich es grundsätzlich daneben!
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LBH

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Der ominöse "Naziladen" in der Talstrasse...
« Antwort #17 am: 25 November 2005, 16:46:24 »

pseudo-religiöse symbole finden auch einige moralisch echt daneben..
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phaylon

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Der ominöse "Naziladen" in der Talstrasse...
« Antwort #18 am: 25 November 2005, 16:53:42 »

Zitat von: "StalkXipe"
Naja es mag sein das es die Wirtschaft mit ankurbelt und es gesetzlich nicht verboten ist, aber moralisch finde ich es grundsätzlich daneben!

Ich empfinde es als moralisch daneben etwas aus moralischer Sicht verbieten zu wollen. :)
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olli

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Der ominöse "Naziladen" in der Talstrasse...
« Antwort #19 am: 25 November 2005, 17:10:55 »

*dingeldingel* GRUNDSATZDISKUSSION!!!1

ich finde es richtig, aus moralischen gründen verbote zu erteilen. z.b. ist es aus moralischen gründen verboten, in der öffentlichkeit nackt rumzurennen. und dafür bin ich sehr dankbar!
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colourize

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Der ominöse "Naziladen" in der Talstrasse...
« Antwort #20 am: 25 November 2005, 19:58:38 »

Zitat von: "phaylon"
Zitat von: "StalkXipe"
Naja es mag sein das es die Wirtschaft mit ankurbelt und es gesetzlich nicht verboten ist, aber moralisch finde ich es grundsätzlich daneben!

Ich empfinde es als moralisch daneben etwas aus moralischer Sicht verbieten zu wollen. :)

Und ich finde es moralisch daneben, es moralisch daneben zu finden etwas aus moralischer Sicht verbieten zu wollen.  8)
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cosa nostra

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Der ominöse "Naziladen" in der Talstrasse...
« Antwort #21 am: 25 November 2005, 20:11:18 »

Die können doch verkaufen was sie wollen solang sie nicht gegen geltendes recht verstossen. Es gibt so viele Dinge von denen sich irgendwer belästigt fühlt, die kann man gar nicht alle verbieten und das ist auch gut so.
Sekten, Linksradikale, Rechte egal was auch immer ...solange sie keinem was tun und nichts verbotenes machen solln sie das zeug doch kaufen & tragen dürfen...
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phaylon

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Der ominöse "Naziladen" in der Talstrasse...
« Antwort #22 am: 25 November 2005, 21:17:16 »

Zitat von: "colourize"
Zitat von: "phaylon"
Zitat von: "StalkXipe"
Naja es mag sein das es die Wirtschaft mit ankurbelt und es gesetzlich nicht verboten ist, aber moralisch finde ich es grundsätzlich daneben!

Ich empfinde es als moralisch daneben etwas aus moralischer Sicht verbieten zu wollen. :)

Und ich finde es moralisch daneben, es moralisch daneben zu finden etwas aus moralischer Sicht verbieten zu wollen.  8)

Ich erhöhe um eins. :)
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Candide

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Der ominöse "Naziladen" in der Talstrasse...
« Antwort #23 am: 25 November 2005, 22:55:00 »

Zitat von: "phaylon"
Zitat von: "StalkXipe"
Naja es mag sein das es die Wirtschaft mit ankurbelt und es gesetzlich nicht verboten ist, aber moralisch finde ich es grundsätzlich daneben!

Ich empfinde es als moralisch daneben etwas aus moralischer Sicht verbieten zu wollen. :)


Ok... Moral != Freiheit ?

Huxley: "Wenn die politische und wirtschaftliche Freiheit abnehmen, nimmt die sexuelle Freiheit tendenziell zu."

Besoffen von Schein-Freiheit nimmt scheinbar der Intelligenteste Tyrannei hin, Moral wird als Unfreiheit abgetan, Schein-Aufklärung erzeugt eine schwärmerische Hoffnung von Freiheit, die mit dem realen Miteinander nichts zu tun hat.

Wirkliche Freiheit bedeutet aber, moralische Dogmen zu hinterfragen, um durch dieses Hinterfragen nicht zu Arroganz und Skrupellosigkeit, sondern zu einem neuem, eigenem, gefestigtem Begriff von Moral zu gelangen.  


Die Freiheit, moralisch zu handeln... bedeutet auch die Freiheit, etwas aus eigener Moral grundsätzlich abzulehnen, also *für sich* zu verbieten,

(ich glaub ich bin gedanklich grad etwas davongeschwebt, wer nicht mitschweben mag einfach ingnorieren. *g*)
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phaylon

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Der ominöse "Naziladen" in der Talstrasse...
« Antwort #24 am: 25 November 2005, 23:19:41 »

Zitat
Wirkliche Freiheit bedeutet aber, moralische Dogmen zu hinterfragen, um durch dieses Hinterfragen nicht zu Arroganz und Skrupellosigkeit, sondern zu einem neuem, eigenem, gefestigtem Begriff von Moral zu gelangen.

Das sehe ich anders. Wirkliche Freiheit bedeutet (ich formulier's auch mal so, als ob's objektiv wahr wäre) sich entscheiden zu können, sich seiner Möglichkeiten bewusst zu sein und die Konsequenzen seiner Entscheidungen zu tragen.

Das macht alles "Moral" aber zu etwas Persönlichem. Und persönliche Ansichten sind es einfach nicht, was ich gern als Begründung für Gesetzgebungen hätte. Ja, auch dann, wenn man meint, in einer Demokratie zu leben und die Masse derselben Meinung ist.
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Eisbär

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Der ominöse "Naziladen" in der Talstrasse...
« Antwort #25 am: 25 November 2005, 23:29:48 »

Zitat von: "phaylon"
Wirkliche Freiheit bedeutet (ich formulier's auch mal so, als ob's objektiv wahr wäre) sich entscheiden zu können, sich seiner Möglichkeiten bewusst zu sein und die Konsequenzen seiner Entscheidungen zu tragen.

Wirkliche Freiheit hieße, die Konsequenzen nicht tragen zu müssen, wenn sie einem nicht passen.

Und das "Moral" in die Gesetzgebung einfließt, ist m.E. i. O.
Immerhin ist Moral ja deutlich wandelbarer und fortschrittlicher, als die allgemeine Gesetzgebung.

Und das Mord und Diebstahl verboten sind, ist ja moralisch auch ok, oder?
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phaylon

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« Antwort #26 am: 25 November 2005, 23:36:39 »

Zitat von: "Eisbär"
Und das Mord und Diebstahl verboten sind, ist ja moralisch auch ok, oder?

Du meinst die Argumentation "Töte nicht" und "Lauf draußen nicht nackt herum" fußen auf dem selben Fundament? Bestraft man die Leute, weil töten "böse" ist, oder weil sie jemandem anderen das Leben genommen haben, was _auch_ als böse gilt? Ich hoffe doch, da stehen bessere Gründe dahinter als "das ist schlecht." Es geht mir nicht darum Entscheidungen, die moralisch beeinflusst werden generell abzuwerten. Nur die Entscheidungen, die auf rein moralischen Grundsätzen beruhen, bzw. ihnen entsprungen sind.

Desweiteren lies doch mal genauer. Denkst du ich möchte einen absoluten Freiheitsbegriff diskutieren, wenn ich in Klammern "ich formulier's auch mal so, als ob's objektiv wahr wäre" schreibe?
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Candide

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Der ominöse "Naziladen" in der Talstrasse...
« Antwort #27 am: 25 November 2005, 23:41:41 »

"Losing all hope is freedom" (Fight Club)

Will ich diese Freiheit??? Ich weiss es nicht; Bedeutet Freiheit: handle, als hättest Du keine Illusion (=Hoffnung)? Ist Freiheit, frei von der Verbindlichkeit der Konsequenz zu sein, oder ist Freiheit, die Konsequenz als unabänderlich hinzunehmen und aus dieser Erkenntniss "im Rahmen der Realität" frei zu entscheiden? Eine Diskussion, die einen Thread wert wäre, obgleich ich mich dann fragen muss, ob ich so frei bin, mal mit Phaylon fast einer Meinung zu sein.... ;-) ;-)

@phaylon: das Problem ist, das Freiheit durch die Freien entsteht, die aber sind Personen, damit zwangsläufig voller persönlicher Ansichten; wen Personen das "Ziel" der Gesetzgebung sind, was ausser Personen kann die "Quelle" sein - universell gültige Gesetze????
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messie

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Der ominöse "Naziladen" in der Talstrasse...
« Antwort #28 am: 26 November 2005, 00:22:59 »

na, dann öffnet doch mal ein Thema "Freiheit ist ...?" - ich freue mich schon auf 20 Seiten voller Gegen-Gegen-Gegenfragen  :lol:

Zum Thema selbst: Ich finde so einen Laden völlig legitim. Selbst wenn der Laden von einem Rechtsradikalen, für Linke ergo: Verbrecher geführt werden sollte.
Verbrecher werden schliesslich für ihre Verbrechen bestraft (sollten sie zumindest) - und das Führen eines Ladens mit provokanten Klamotten ist immer noch kein Verbrechen - wenn doch, dann könnte die Reeperbahn gleich komplett zumachen  :wink:

Wenn der Laden nun Hakenkreuzarmbinden verkaufen sollte, sieht das sicher anders aus. Aber davon gehe ich nun mal aus dass sie das nicht tun  :twisted:

Mann, mann, mann ...wie kann man nur so verbohrt sein. Fehlt nur noch dass Ultralinke ein Plakat mit den Worten "kauft nicht bei Rechten" auf die Tür des Ladens kleben ... und damit genau das anprangern, was sie selbst gerade tun: Menschen abwerten und nicht etwa nur ihre Einstellungen.
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phaylon

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Der ominöse "Naziladen" in der Talstrasse...
« Antwort #29 am: 26 November 2005, 00:41:09 »

Zitat von: "Candide"
"Losing all hope is freedom" (Fight Club)

Stimme ich nicht zu, not believing to need hope is freedom.

Ich sollte vielleicht noch anmerken, dass ich zwischen Freiheit und Frieden strikt unterscheide.

Zitat
Will ich diese Freiheit??? Ich weiss es nicht; Bedeutet Freiheit: handle, als hättest Du keine Illusion (=Hoffnung)?

Ist Hoffnung das Einzige was dich und deine Handlung ausmacht? Freiheit bedeutet Verantwortung für sich selbst zu tragen. (M. A. n. mit dem Zusatz: und nur für sich selbst, aber das ist wohl wieder ein anderes Thema)

Zitat
Ist Freiheit, frei von der Verbindlichkeit der Konsequenz zu sein, oder ist Freiheit, die Konsequenz als unabänderlich hinzunehmen und aus dieser Erkenntniss "im Rahmen der Realität" frei zu entscheiden?

Wer war noch der Uberphilosph der einst sprach "Freiheit ist die Einsicht der Notwendigkeit"? Wie dem auch sei, ich bin der Ansicht, dass Alles Konsequenzen hat. Sich über Konsequenzen Gedanken zu machen, und sei es deren Handling, erachte ich als recht wichtig.

Zitat
Eine Diskussion, die einen Thread wert wäre, obgleich ich mich dann fragen muss, ob ich so frei bin, mal mit Phaylon fast einer Meinung zu sein.... ;-) ;-)

Langweilig ;)

Zitat
@phaylon: das Problem ist, das Freiheit durch die Freien entsteht, die aber sind Personen, damit zwangsläufig voller persönlicher Ansichten; wen Personen das "Ziel" der Gesetzgebung sind, was ausser Personen kann die "Quelle" sein - universell gültige Gesetze????

Das Problem ist, dass ich aufgezwungenen Frieden nicht als Freiheit erachte, gewählten Frieden sehr wohl. Findest du beispielsweise, dass es Homosexuellen verboten sein sollte zu heiraten, weil ein Großteil das als "schlecht" empfindet, oder wärst du der Meinung es ist Sache der Betroffenen, sich zu entscheiden?

Ich denke, Frieden und Freiheit würden sich nur vereinbaren lassen, "wenn jeder mitmacht." Daher beantworte ich deine Frage oben mal, mit aktivierter demokratischer Konditionierung, mit einem "Das kommt auf den Kontext an" und bleibe weiterhin dabei, dass für mich Moral ein schlechtes Fundament darstellt. :)

Btw: Ich glaube nicht an Universalität ;)
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