Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Christliche Fundamentalisten (The Call)  (Gelesen 8361 mal)

Eisbär

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Christliche Fundamentalisten (The Call)
« Antwort #15 am: 20 November 2005, 04:17:21 »

Zitat von: "olli"
Zitat von: "lisseth"
Ein paar Tausend mag sich ja viel anhören, aber man sollte doch bedenken, daß in Deutschland 80 Millionen Leute leben und tausend eine sehr kleine Zahl dagegen ist.

laut einer stern-umfrage glauben 66% der bundesbürger an die evolutionstheorie, 34% an etwas anderes. das sind 34% von 80 millionen, die offensichtlich zu dumm zum kacken sind. das finde ich schon beängstigend!
jein...
die mögen doof sein, aber von diesen 34% sind ja bestenfalls ein nalbes Proznet jene, die ausschließlich an die Schöpfungsgeschichte glauben.

Der Rest hat also entweder geantwortet "Evolutionstheorie? Das Ding von Einstein versteht doch eh keiner und früher hat man auch geglaubt, man könne nicht so schnell sein wie der Schall. Außerdem ist ja alles relativ." :roll:
oder es gibt Leute wie mich, die durchaus an Darwins Evolutionstheorie "glauben", aber auch sagen, daß dieses nicht unbedingt dem Gedanken eines Schöpfers ausschließen muß. Die Evolution kann ja auch ein Werkzeug bei der Erschaffung der Lebewesen gewesen sein ;)
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phaylon

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Re: Christliche Fundamentalisten (The Call)
« Antwort #16 am: 20 November 2005, 16:13:40 »

Zitat von: "Rick Deckard"
Die Suche der Jugendlichen nach sich selbst wird von The Call dazu missbraucht alle gleichzuschalten.

Und was ist hier der Unterschied zur Gesellschaft an sich, zum Fernsehen und den Medien allgemein?

Preisfrage: Was ist schlimmer, dass es das gibt oder dass Leute da drauf stehen?
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Nachtmensch

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Christliche Fundamentalisten (The Call)
« Antwort #17 am: 20 November 2005, 16:38:37 »

Ich bin eh Pastafarianer! *haha*

Da viele der üblichen Fragen von der Wissenschaft nicht geklärt werden können, halte ich das Religions-Konzept für gar nicht mal soooo schlecht. Auch wenn ich natürlich von der Idee komplett verhüllter Frauen, christlich total korrekter Konzerte etc. eher angewidert bin..

Grüße,

N.
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Rick Deckard

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Christliche Fundamentalisten (The Call)
« Antwort #18 am: 20 November 2005, 17:19:33 »

@ Mentallo: Oh, stimmt, das war 1936. 1933 war doch das Jahr, indem Kohl das erste Mal zum Bundeskanzler gewählt wurde.

@Phaylon: Versuchte Gleichschaltung in Sachen Stil und Geschmack a la MTV und Werbung ist meiner Meinung nach etwas weniger hart, als die gezielte Ausschaltung des Individuums und des manipulativen Austreibens kritischen Denkens.

Klar, in der Gesellschaft findet man so etwas überall, aber eben nicht in einer solch sektenartig konzipierten Art und Weise.

Ach ja, und die Nazis waren Anfangs auch nur ein kleiner Haufen von ein paar Tausend Leuten. Die haben aber wenige Jahre später schon ausgereicht ein System auf die Beine zu stellen, in dem alle "guten" Mensch die Klappe gehalten haben, damit sie nicht des Nachts von Leuten in Ledermänteln abgeholt werden. Es fängt immer im Kleinen an und sollte nicht mit einem Schulterzucken ignoriert werden. Den Fehler machen die Menschen aber leider immer wieder. Kein Wunder, wenn sich alles irgendwie wiederholt.
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Ich bin vielleicht synthetisch, aber ich bin nicht blöde." Bishop (Aliens)

Manu

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Christliche Fundamentalisten (The Call)
« Antwort #19 am: 20 November 2005, 23:09:09 »

sehr lustig fand ich auch diese 16 jährige tänzerrin die sich über ihren körper sehr bewusst war und auf der bühne nur in schlabberigen klamotten ihren ausdruckstanz aufführte und versuchte so unsexy dabei zu sein wie es geht ... sie meinte ja auch das sei absicht den sie wisse das sie eine frau sei und wollte mit ihren körper keinen mann dazu bringen sie lüsternd anzusehen da dieses ja schon ehebruch währe und die armen jungs es in dieser zeit ja eh schon so schwer haben da ja überall halbnackte frauen rumlaufen (beispiele waren ... bauchfrei ... usw)
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danutpa

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Christliche Fundamentalisten (The Call)
« Antwort #20 am: 21 November 2005, 12:54:22 »

Das nenne ich ein gesundes Selbstwertgefühl, jeder der mich ansieht, will mich pimpern, aber ich lasse das nicht zu! :hihi:

@phaylon: Einheitsbrei? Du hast Recht, die meisten sind völlig baugleich.
Aber ich muss den Scheiß ja nicht mitmachen, ich habe eine Wahl, die mir Fundamentalisten nicht zugestehen würden. Also sehe ich mir NICHT BigBrother oder DSDS an, ich schalte ab. Was jetzt nicht heißen soll, dass diese Sendungen sponsert by ... sind!

Ich denke, dass The Call in den nächsten Jahren massiv Zulauf erhalten wird. Mangelnde Sicherheit bezüglich des eigenen Lebens, zunehmende Fremdenfeinlichkeit gegenüber ausländischen, muslimischen Mitbürgern, sinnfreie Jugendkultur...Besinnung auf unsere schöne alte "Leitkultur":roll: ...und letztendlich mangelnde Bildung (wird ja auch schön gespart!).

Wer weiß?
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phaylon

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Christliche Fundamentalisten (The Call)
« Antwort #21 am: 21 November 2005, 14:11:12 »

Zitat von: "Rick Deckard"
@Phaylon: Versuchte Gleichschaltung in Sachen Stil und Geschmack a la MTV und Werbung ist meiner Meinung nach etwas weniger hart, als die gezielte Ausschaltung des Individuums und des manipulativen Austreibens kritischen Denkens.

Du denkst jahrelanger Medienkonsum beeinflußt nur Stil und Geschmack? Oder stört dich die andere Beeinflussung einfach nicht? :)

Zitat
Klar, in der Gesellschaft findet man so etwas überall, aber eben nicht in einer solch sektenartig konzipierten Art und Weise.

Dissens :)

Zitat
Ach ja, und die Nazis waren Anfangs auch nur ein kleiner Haufen von ein paar Tausend Leuten. Die haben aber wenige Jahre später schon ausgereicht ein System auf die Beine zu stellen, in dem alle "guten" Mensch die Klappe gehalten haben, damit sie nicht des Nachts von Leuten in Ledermänteln abgeholt werden. Es fängt immer im Kleinen an und sollte nicht mit einem Schulterzucken ignoriert werden. Den Fehler machen die Menschen aber leider immer wieder. Kein Wunder, wenn sich alles irgendwie wiederholt.

Autsch, was wäre die deutsche Argumentation ohne Nazis ..
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phaylon

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Christliche Fundamentalisten (The Call)
« Antwort #22 am: 21 November 2005, 14:13:14 »

Zitat von: "danutpa"
@phaylon: Einheitsbrei? Du hast Recht, die meisten sind völlig baugleich. Aber ich muss den Scheiß ja nicht mitmachen, ich habe eine Wahl, die mir Fundamentalisten nicht zugestehen würden. Also sehe ich mir NICHT BigBrother oder DSDS an, ich schalte ab. Was jetzt nicht heißen soll, dass diese Sendungen sponsert by ... sind!

Ich bin der Meinung dass jeder eine Wahl hat.
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danutpa

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Christliche Fundamentalisten (The Call)
« Antwort #23 am: 21 November 2005, 14:37:07 »

Auch da hast du Recht!

Was ist mit diktatorischen Systemen? Mal eben auswandern? Wohin?
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Nevyn

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Christliche Fundamentalisten (The Call)
« Antwort #24 am: 21 November 2005, 14:44:33 »

Zitat
Anfangs auch nur ein kleiner Haufen von ein paar Tausend Leuten. Die haben aber wenige Jahre später schon ausgereicht ein System auf die Beine zu stellen, in dem alle "guten" Mensch die Klappe gehalten haben, damit sie nicht des Nachts von Leuten in Ledermänteln abgeholt werden. Es fängt immer im Kleinen an und sollte nicht mit einem Schulterzucken ignoriert werden. Den Fehler machen die Menschen aber leider immer wieder. Kein Wunder, wenn sich alles irgendwie wiederholt.

Autsch, was wäre die deutsche Argumentation ohne Nazis ..


Was wäre die Argumentation aller nicht-Deutschen ohne die Nazis... :roll:
Warum sollen immer nur WIR UNS anhören, was ein Teil unserer Vorfahren verbrochen hat...
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phaylon

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Christliche Fundamentalisten (The Call)
« Antwort #25 am: 21 November 2005, 14:53:24 »

Zitat von: "danutpa"
Was ist mit diktatorischen Systemen? Mal eben auswandern? Wohin?

Das ist spezifisch mal nicht mein Problem. Es geht mir eher darum, dass ich die Sichtweise, manche Dinge "müsse" man tun, weil man keine andere Wahl hat, nicht teile. Man hat immer eine Wahl, und man entscheidet sich. Dazu soll man dann doch bitte auch stehen.

Zitat
Was wäre die Argumentation aller nicht-Deutschen ohne die Nazis... :roll:

Großteils die Gleiche, jedenfalls bei denen die mir begegnet sind. Derart allgegenwärtig hab ich das bisher nur in Deutschland erlebt.

Zitat
Warum sollen immer nur WIR UNS anhören, was ein Teil unserer Vorfahren verbrochen hat

Weil viele von "EUCH" unterbewusst scheinbar der Meinung sind, dem sei auch so. Siehe Gleichschaltung etc., damit sind wir ja nichtmal offtopic :)
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danutpa

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Christliche Fundamentalisten (The Call)
« Antwort #26 am: 21 November 2005, 17:57:54 »

Also, ich höre das eigentlich gar nicht so häufig, was Oma verbrochen hat?!

Da ist wohl eher eine Gleichschaltung in Richtung Opferrolle (man wirft UNS IMMER vor...) in Gange.
Passt aber hierher, wir sind die Guten. Nein, die Bösen.
 Menno.
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Strigoi_69

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Christliche Fundamentalisten (The Call)
« Antwort #27 am: 21 November 2005, 22:49:59 »

...Winke Rick  8) interessanter Beitrag, konnte es leider nicht sehen, da mein Fernseher bzw.der Antennenanschluss noch immer nicht funktioniert...kriege quasi von all dem Elend auf dieser Welt kaum noch etwas mit, erstaunliche Erfahrung...

Düstre Grüsse M.
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Manchmal frage ich mich schon, warum ich nicht merke, dass ich hauptsächlich von Idioten umgeben bin...

Achtung: Zuviele Ausrufungszeichen können unter Umständen aggressiv wirken!!!!!!!!!!!!!!!

colourize

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Christliche Fundamentalisten (The Call)
« Antwort #28 am: 23 November 2005, 01:14:42 »

Zitat von: "Rick Deckard"
(...)
Dummerweise sind so junge Menschen nur selten kritisch und leicht beeinfluss- und damit auch formbar. Und die Zahl der Teilnehmer und Anhänger wächst kontinuierlich.
Das finde ich beängstigend.


Zitat von: "kb"
Und mein Gott, wären diese sektenhaften Massen-Indoktrinationsversuche und die totale Intoleranz gegenüber jedem andern Glaubens- und Lebensmodell nicht, würd ich sogar sagen: "Lass sie doch machen, wenn sie damit glücklich sind". Aber so, da muss ich zustimmen, könnte es zu einer Gefahr werden, v.a. durch die bereits oben erwähnte gesellschaftliche Akzeptanz


Ich sehe die Gefahr eigentlich nicht, und beängstigend finde ich das schon gar nicht - auch wenn ich nur etwa die zweite Hälfte der besagten Fernsehreportage gesehen habe.
Im Gegensatz zu den USA scheinen die christlichen Fundamentalisten in westeuropäischen Ländern eher eine kleine Minderheit zu sein, und ich halte es für nahezu ausgeschlossen, dass diese paar Jesusfreaks zu einer breiteren gesellschaftlichen Bewegung (etwa wie in den USA) werden könnten. Meine Vermutung begründet sich vor allem auf drei Überlegungen:

1.) in den USA ist die religiöse Tradition eine andere; die betreffenden fundamentalistischen Sekten sind allesamt Entstehungen im Windschatten von Calvinisten, Mormonen und anderen Strenggläubigen, die in den USA seit Generationen einen fruchtbaren Boden für die Idee eines christlichen Gottesstaates bestellt haben. Die USA haben als Einwanderungsland viele dieser protestantischen Sekten eine Heimat gegeben. Und auch wenn diese Gruppen nun nicht direkt die Verursacher der heutigen Politisierung des Christentums sind: Das "Religiöse" ist in den USA bedingt durch die puritanischen Einwanderer viel fester in der Alltagskultur verankert als bei uns. Dadurch lassen sich auch junge Menschen besser für religiöse Erneuerungsbewegungen gewinnen als bei uns.
Die religiös-fundamentalistische Bewegung in der brd wird im Gegensatz dazu von den Katholiken abgefangen, die aber als papsttreue und hierarchisch global orientierte Gesellschaft weniger nach der Besetzung weltlicher Ämter mit geistlichem Personal streben. Kurz gesagt: Die religiöse Fundamentierung ist in den USA eine komplett andere.


2.) Die USA suchen nach Werten, die eine "amerikanische kulturelle Identität" verkörpern könnten. Das ist anders als in "Old Europe", wo die Werte der französischen Revolution, der Philosophen der Aufklärung, oder eben konkret Goethe, da Vinci, Galilei, Kepler, Beethoven, Kant, Humboldt u.s.w. einen cultural core bilden, der bis heute kulturell identitätsstifend ist und nur wenig religiösem "Beifutter" bedarf. In den USA gibt es aber eine weisshäutige Mehrheit, die das ideologisch-kulturelle Format der USA gerne durch WASP definiert sähen. (OT: Nein, ich meine nicht die Rock/Metallband aus den 80ern, sondern die White Anglo-Saxon Protestants)

3.) im Gegensatz zu den USA herrscht bei uns viel weniger ein Klima der Angst vor dem Gegner. Wir haben einfach weniger Paranoia davor, dass hier Terroranschläge passieren könnten.. das liegt daran, dass wir besser informiert sind da unsere Medienwelt pluraler ist.
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Thomas

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Christliche Fundamentalisten (The Call)
« Antwort #29 am: 23 November 2005, 09:02:35 »

Da kann ich colourize zustimmen.Im Prinzip ist es das gleiche Schema wie bei Scientology (auch wenn das mehr ein diktatorisches Wirtschaftsunternehmen mit Kirchenverpackung ist), ein paar Leute bleiben da hängen, aber der große Gesellschaftliche "durchbruch" wird solchen Vereinen mangels Resonanz wohl verwehrt bleiben.

Ich glaube kaum, das orientierungslose Jugendliche, die heute an Straßenecken abhängen und auf cool machen auf einmal in Scharen irgendwelchen verdrehten Jesusfreaks folgen, weil sie meinen darin einen Lebenssinn gefunden zu haben.

Ganz anders in Amiland, da kannst du im Prinzip ins Leben rufen was du willst, sobald du das Label Kirche/Gott/Jesus etc. daraufklebst, ist dir ein gewisser Prozentsatz an Gefolgsleuten so gut wie sicher.

Nicht destotrotz sollte man solche seltsamen Vereinigungen im Auge behalten.
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