Dann fragen wir mal andersrum: Was ist denn 'falsch' daran, sein Handeln an gesellschaftlichen Normen und Werten auszurichten?
Die Gefahr sozialer Revolte und die damit für mich einhergehenden Nachteile zum Beispiel.
Aber auch aufgrund von Werturteilen kann man zu der Überzeugung kommen, dass soziale Sicherungssysteme (die dem Drawinismus zuwiderlaufen) vorteilhaft sind. Und natürlich werden diese Werte über die Erziehung/Sozialisation vermittelt und weitergegeben; auch daran sehe ich nichts grundsätzlich problematisches.
Damit ist die Vorstellung darüber, was "richtig" und was "falsch" noch lange nicht absolut und allgemeingültig; sie schafft aber eine Vorstellung des "Gemeinsamen", eine kollektive Idenität sowie eine Vorstellung davon, was "uns" zu Menschen macht und uns von anderen Lebewesen unterscheidet.
Zitat von: "colourize"Dann fragen wir mal andersrum: Was ist denn 'falsch' daran, sein Handeln an gesellschaftlichen Normen und Werten auszurichten?Per se? Nichts natürlich. Gesellschaftliche Normen ungefragt zu übernehmen empfinde ich allerdings als (Achtung! Trigger!) Sklavenmentalität.
ZitatDamit ist die Vorstellung darüber, was "richtig" und was "falsch" noch lange nicht absolut und allgemeingültig; sie schafft aber eine Vorstellung des "Gemeinsamen", eine kollektive Idenität sowie eine Vorstellung davon, was "uns" zu Menschen macht und uns von anderen Lebewesen unterscheidet.Das klingt mir in der Wortwahl zu glorifizierend, sowohl der Herde als auch der menschlichen Spezies gegenüber Dieses Modell ist funktional, Sozialdarwinismus ist genauso funktional. Die Frage ist nur, auf welche Art von "funktional" man hinaus möchte.
Du meinst sicher 'unhinterfragt'. Und was setzt Du an die Stelle gesellschaftlicher Normen?
'Sklavenmentalität' entspringt ja auch einem bestimmten Normensystem, das unterstellt, dass es eben Menschen gibt, die den Durchblick haben und solche, die sich diesem verachtenswerter Weise verweigern.
Daraus spricht deutlich eine Überlegenheitsmentalität, die nach meiner Erfahrung nichts als Selbsttäuschung ist, die nur unter Axiomen des methodischen Individualismus funktioniert. Aber wer sich damit gut fühlt -- meinentwegen...
Nein, die Frage ist, weshalb man sich unbedingt für die eine oder ander Art von 'funtional' entscheiden muss. Obwohl ich alles andere als Traditionalist bin, muss ich erstmal zur Kenntnis nehmen, dass unsere ollen kollektiven Identitäten tatsächlich irgendwie für die Gesellschaft funktioniert haben und so für was gut waren.
Sozialdarwinismus ist überhaupt nur eine Trivialversion von Darwins Evolutionstheorie, die ursprünglich vom Überleben der besser Angepassten handelte, nicht vom Überleben der Stärkeren.
Viele der am besten angepassten Arten sind Parasiten -- das hätte nicht gut zu der ebenfalls als Herrenmensch bzw. -rassen Ideologie trivialisierten Version der Ideen Nietzsches gepasst.
Und tatsächlich: Aus gesellschaftlicher Sicht sind die Individuum-bezogenen Vorstellungen und Handlungsweisen halbgarer Rübenmenschen
Nein, tut's nicht. Aber es zeigt wiedermal gut, was man so alles in ein und denselben Topf schmeißt, wenn ein Reizwort auftaucht.
Boink. Melden sie sich bitte wieder, wenn sie das geistige Alter einer Süßkartoffel erreicht haben. Wir danken ihnen für die Aufmerksamkeit.
vielen Dank für Ihre E-Mail vom 16.09.05, auf die wir aufgrund derzahlreichen Zuschriften zur Bundestagswahl leider erst heute antwortenkönnen.Gerne lege ich Ihnen unseren Parteitagsbeschluss zum Bürgergeld bei. AufSeite fünf finden Sie die gewünschte tabellarische Zusammenstellung.Ich freue mich über Ihr Interesse.Mit freundlichen GrüßenHelmut MetznerAbteilungsleiterps: Steigen Sie ein in den "Reform-Express" und werden Sie FDP-Mitglied!www.fdp.deAnlage:http://56.parteitag.fdp.de/files/23/BPT-Das_Liberale_Buergergeld_0605_L2.pdfFDP-BundesgeschäftsstelleAbteilung Strategie und KampagnenReinhardtstr. 14, 10117 BerlinTel.: 030/28 49 58 53Fax: 030/28 49 58 52mailto:wasserzier@fdp.dehttp://www.fdp.de
Ansonsten: Was ist davon zu halten?
Ääähhh..?! FDP?!Das ist so ziemlich die letzte Partei, die ich in dieser Sache bemühen würde. Die FDP-Ideologie ist nunmal, wenn man sie zu Ende denkt, irgendwas zwischen neoliberal und sozialdarwinistisch. Der vollkommen liberalisierte und deregulierte Markt als Prinzip, die Privatisierung der Lebensrisiken als Ideologie, der Kapitalismus als Religion.
Richtig. Ich habe mich nur gefragt, ob das Bürgergeldkonzept nicht aus diesem Kontext genommen werden kann und dann tatsächlich was taugen kann im Sinne einer Weiterentwicklung der von einem Staatssozialisten namens Adolph Wagner eingeführten Steuerprogression.
Die MwSt ist die gerechteste Steuer, denn sie ist in gewissem Grade vermeidbar und wird danach berechnet, was ein Mensch der Gesellschaft entnimmt.
Zitat von: "Trakl"Die MwSt ist die gerechteste Steuer, denn sie ist in gewissem Grade vermeidbar und wird danach berechnet, was ein Mensch der Gesellschaft entnimmt.Was ist gerecht.. ? Naja, jedenfalls ist die MWSt. nicht die sozialste Steuer, da sie die Progresseion der Einkommensteuer aushebelt. Außerdem macht sie volkswirtschaftlich momentan weniger Sinn, weil sich die belohnt, die ihr Geld in die Spekulationsblase pumpen und die bestraft, die ihr Geld in den eh schwächelnden Konsum stecken.
Was ist gerecht.. ? Naja, jedenfalls ist die MWSt. nicht die sozialste Steuer, da sie die Progresseion der Einkommensteuer aushebelt. Außerdem macht sie volkswirtschaftlich momentan weniger Sinn, weil sich die belohnt, die ihr Geld in die Spekulationsblase pumpen und die bestraft, die ihr Geld in den eh schwächelnden Konsum stecken.
Deswegen soll die MwSt auch progressiv sein.
Die Mehrwertsteuer ist in gewisser Weise schon sozial "abgefedert", da Güter des täglichen Bedarfs mit dem reduzierten Satz belegt sind.
Für darüber hinausgehende Produkte und Dienstleistungen gilt: Wer viel konsumiert, zahlt auch viel Steuer.
Ich empfinde das Erheben einer Mehrwertsteuer als gerechtfertigt, da in der BRD die Transaktion von Geschäften in einem Raum der Rechtssicherheit stattfindet. Daher muss für diese Rechtssicherheit eine Abgabe an den Staat, der diese herstellt, gewährt werden.
Eine andere Frage ist die steuerliche Bevorzugung der Spekulation gegenüber dem Konsum. Ich bin entschieden für eine Einführung einer Spekulationssteuer; ähnlich einer Tobinsteuer.