Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Arbeiten?  (Gelesen 13928 mal)

Eisbär

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Arbeiten?
« Antwort #30 am: 07 Oktober 2005, 12:13:27 »

Dann schick mir mal den Link zur Uni Ulm, in dem das alles vorgerechnet wird.

Ich glaub ja nicht, daß das alles so einfach funktionieren wird. Sind ja nicht alle Menschen so vernünftig wie sYntiq.
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seinschi

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« Antwort #31 am: 13 Oktober 2005, 11:13:09 »

die vergangenheit beweist, dass jobs wie zB Müllmann, kanalreiniger oder ähnlichs bei nem hohem gesichertem lebensstandart doch recht unbeliebt sind

wer viel und/oder hart arbeitet ,soll dies auch dementsprechend belohnt bekommen. viele sehen schon jetzt den sinn einer erwerbstätigkeit nicht ein, da sie ohne arbeit mit hilfe von staatlichen zuwendungen letztendlich mehr geld in der tasche haben.

sämtliche entgelte müssten steigen ,um eine wertigkeit zu sichern.
somit wären wir bei den eigentlichen problemen der heutigen zeit
lohn- und lohnnebenkosten sind zu hoch ,um im globalisiertem wettbewerb mithalten zu können. was wir hier zusammenschrauben, schraubt man in china mit der gleichen qualität zu einem viertel des fertigungspreises zusammen.
die kosten der sozialen sicherung sind im moment nur schwerlich einzudämmen.

das verhältnis von arbeit und lohn sollte doch gewahrt werden. wer würde denn für 900 euro netto dann noch 8hrs täglich am band arbeiten?

die zeiten des wohlfahrtsstaates sind nun doch schon längst gezählt.
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Trakl

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« Antwort #32 am: 13 Oktober 2005, 12:55:22 »

Zitat von: "seinschi"
die vergangenheit beweist, dass jobs wie zB Müllmann, kanalreiniger oder ähnlichs bei nem hohem gesichertem lebensstandart doch recht unbeliebt sind

wer viel und/oder hart arbeitet ,soll dies auch dementsprechend belohnt bekommen. viele sehen schon jetzt den sinn einer erwerbstätigkeit nicht ein, da sie ohne arbeit mit hilfe von staatlichen zuwendungen letztendlich mehr geld in der tasche haben.

sämtliche entgelte müssten steigen ,um eine wertigkeit zu sichern.
somit wären wir bei den eigentlichen problemen der heutigen zeit
lohn- und lohnnebenkosten sind zu hoch ,um im globalisiertem wettbewerb mithalten zu können. was wir hier zusammenschrauben, schraubt man in china mit der gleichen qualität zu einem viertel des fertigungspreises zusammen.
die kosten der sozialen sicherung sind im moment nur schwerlich einzudämmen.

das verhältnis von arbeit und lohn sollte doch gewahrt werden. wer würde denn für 900 euro netto dann noch 8hrs täglich am band arbeiten?

die zeiten des wohlfahrtsstaates sind nun doch schon längst gezählt.


Du hast vollkommen recht!

Nur folgerst Du das Falsche.

Du siehst also folgende Probleme:

1) Die Lohnnebenkosten sind zu hoch
2) Die Bezahlung ist schlecht, kann aber nicht erhöht werden wegen der Konkurrenz

Was tun? Ganz einfach: Lohnnebenkosten abschaffen. Das gelingt über das Grundeinkommen, da dies direkt steuerfinanziert ist.

In der Folge können die Unternehmen dann auch flexibel wegrationalisieren. Wer dann noch gebraucht wird, kann gut bezahlt 10-40 Stunden arbeiten, behält aber natürlich das GE.
Daraus resultiert eine hohe Produktivität bei gleichzeitig sehr niedrigen Herstellungskosten.
Die Arbeit verteilt sich gleichmäßig. Wer Müllmann nicht zum Hauptberuf machen will, kann sich doch 10 Stunden die Woche was dazuverdienen und hat zusammen mit GE immer noch mehr als früher bei seinem normalen Job mit 40 h schuften.

Grundeinkommen ist kein Geschenk an faule Bürger, sondern ein Instrument der Loslösung der Unternehmen von hinderlichen sozialen Pflichten. Für den Bürger ist es schlicht ein Instrument der Freiheit.
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Svendra

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« Antwort #33 am: 13 Oktober 2005, 14:41:30 »

Interessanter Ansatz - kannst du mal bitte Links zu weiterführenden Infos posten, Trakl?
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Trakl

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« Antwort #34 am: 13 Oktober 2005, 14:48:31 »

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Thomas

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« Antwort #35 am: 13 Oktober 2005, 14:58:54 »

Zitat von: "Trakl"
www.grundeinkommen.de

www.freiheitstattvollbeschaeftigung.de


Schön wäre mal ein paar Infos von Leuten zu bekommen, denen ich glaube könnte von der Materie Ahnung zu haben.Auf allen Seiten liest man nur von irgendwelchen Soziologiestudenten, Linksparteimitgliedern und ähnlichem.

Obwohl es mich wenig wundert, das sich weder BWL-Studenten noch Wirtschaftwissenschaftler noch ähnliche Personenkreise dazu äußern - die würden vermutlich alle zu dem Schluss kommen, das die Idee zwar nett klingt, aber nicht realisierbar weil nicht bezahlbar ist.
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Trakl

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« Antwort #36 am: 13 Oktober 2005, 15:05:03 »

Zitat von: "Thomas"
Zitat von: "Trakl"
www.grundeinkommen.de

www.freiheitstattvollbeschaeftigung.de


Schön wäre mal ein paar Infos von Leuten zu bekommen, denen ich glaube könnte von der Materie Ahnung zu haben.Auf allen Seiten liest man nur von irgendwelchen Soziologiestudenten, Linksparteimitgliedern und ähnlichem.

Obwohl es mich wenig wundert, das sich weder BWL-Studenten noch Wirtschaftwissenschaftler noch ähnliche Personenkreise dazu äußern - die würden vermutlich alle zu dem Schluss kommen, das die Idee zwar nett klingt, aber nicht realisierbar weil nicht bezahlbar ist.


Du hast Mail.

Und weil Du nicht recherchierst, findest Du auch keine Wirtschaftswissenschaftler, die was dazu sagen.

Auf www.grundeinkommen.de und den Links von dort wirst Du jede Menge Wiwis finden, die was dazu sagen.

Und nun lies den Artikel, dann unterhalten wir uns noch mal.
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SuperTorus

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« Antwort #37 am: 13 Oktober 2005, 15:16:52 »

Zitat von: "Trakl"

Und so weiter.... wenn man nachdenkt, fällt einem noch viel mehr ein.


Ja! Geniale Idee! Echt! Je mehr ich darüber nachdenke, desto besser gefällt sie mir.

z.B. müsste ich ja auch viel weniger Arbeiten, wenn sich die Anzahl meiner Arbeitskollegen verdoppelt (jeder will ja weniger Arbeiten). Da sitz ich doch viel länger in Meetings und muss alles dreimal sagen, damit auch jeder weis was nun Sache ist.

Und gerade in kreativen Teams ist es immer toll, wenn möglichst viele Menschen ihre Meinung vertreten und diskutieren. Endlich gibt es keinen "Kopf" mehr, der die Übersicht behält, und Entscheidungen werden je nach Tagesteam Zusammenstellung gekippt und neu gefasst. Super progressiv, das ganze, und super motivierend und interessant, weil jeden Tag der Wind aus einer anderen Richtung kommt!

Man wird zwar zu einem schlechteren Ergebniss kommen, aber dafür steigen die Produktionszeiten und Kosten enorm. Das daran die Firmen dann pleite gehen und die Arbeitsplätze verschwinden ist egal, wir haben ja unser Grundeinkommen und müssen eigentlich gar nicht arbeiten.

Trakl, Dein Modell funktioniert vielleicht für einfache Tätigkeiten wie Briefe sortieren, Autos schrauben und Fließband-Arbeit, aber dort, wo Fachleute sitzen funktioniert es nicht.
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Thomas

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« Antwort #38 am: 13 Oktober 2005, 15:23:07 »

Auf einer der angegebenen Seiten wird auf einen Artikle der Zeit verlinkt, deren Schluss teile meiner Bedenken recht gut beschreibt :

"Das Problem: Ein hohes Bürgergeld verleitet so manchen zum Nichtstun

Die Ideen sind verschieden, doch der Haken an der Sache ist immer der gleiche. Berechnungen, die belegen sollen, dass ein bedingungsloses Grundeinkommen finanzierbar sei, knüpfen am Status quo an. Über die Dynamik, die so eine radikale Reform entwickelt, lässt sich aber nur spekulieren: Wie viele Menschen werden weniger oder gar nicht mehr arbeiten wollen, wenn es ein großzügiges Grundeinkommen gäbe? Daraus folgt ein Zielkonflikt: Wird das Grundeinkommen so niedrig angesetzt, dass es nur die nackte Existenz sichert, würden die meisten Beschäftigten an ihrem Job festhalten. Das Bürgergeld wäre ja nicht mehr als eine Art Hartz IV für alle. Dann wäre die Entkopplung von Arbeit und Einkommen aber nicht gelungen. Armut, die heute oft als relative Armut im Vergleich zum Durchschnittseinkommen definiert wird, wäre nicht beseitigt und die soziale Lage der Arbeitslosen kaum besser als heute.
 
Legt man aber ein deutlich höheres Minimaleinkommen fest und wertet damit auch den sozialen Status des Lebens ohne Job auf, dann würde wohl ein größerer Teil der Menschen ihren Arbeitseinsatz reduzieren. Wahrscheinlich würde auch der eine oder andere Schüler schon kürzer treten – es geht ja auch anders. Und Lehrlinge brächen wohl noch öfter als heute ihre Ausbildung ab. Hätten die U-Bahn-Plakatierer damit ihr Ziel erreicht, herrschte dann Freiheit statt Vollbeschäftigung?

Vorsicht. Je mehr Menschen sich tatsächlich ganz oder teilweise aus der Arbeitswelt zurückziehen, desto stärker schrumpft das volkswirtschaftliche Einkommen, das zur Finanzierung eines großzügigen Grundeinkommens nötig wäre. Hinzu kommt: Viele einfache, unattraktive Arbeiten müssten wesentlich teurer bezahlt werden als heute – was den realen Wert des Grundeinkommens verringerte. So landete man am Ende doch wieder nur bei einer Art Sozialhilfe zu erleichterten Bedingungen.
"
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Trakl

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« Antwort #39 am: 13 Oktober 2005, 15:25:49 »

Zitat von: "SuperTorus"

Trakl, Dein Modell funktioniert vielleicht für einfache Tätigkeiten wie Briefe sortieren, Autos schrauben und Fließband-Arbeit, aber dort, wo Fachleute sitzen funktioniert es nicht.


Das kommt auf die Koordination an. Warscheinlich muss sich da einiges ändern. Aber findige Organisatoren finden da auch eine Lösung. Zudem sind Spezialisten, die sich wirklich viel und gerne mit einem Thema auseinandersetzen, sowieso gerne am arbeiten, so dass Du nicht vier 10h-Kräfte koordinieren musst.
Du hast schon recht, je einfacher die Arbeit, desto unbefriedigender ist sie auch - und desto nötiger ist eine Verteilung.

Aber besser als jetzt ist es allemal.
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Trakl

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« Antwort #40 am: 13 Oktober 2005, 15:27:46 »

Zitat von: "Thomas"
Auf einer der angegebenen Seiten wird auf einen Artikle der Zeit verlinkt, deren Schluss teile meiner Bedenken recht gut beschreibt :

"


Klar, Du findest natürlich wieder den "Haken", der keiner ist.

Du hast wieder Mail.
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Thomas

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« Antwort #41 am: 13 Oktober 2005, 15:37:29 »

Zitat von: "Trakl"
Zitat von: "Thomas"
Auf einer der angegebenen Seiten wird auf einen Artikle der Zeit verlinkt, deren Schluss teile meiner Bedenken recht gut beschreibt :

"


Klar, Du findest natürlich wieder den "Haken", der keiner ist.

Du hast wieder Mail.

Ich glaube kaum, das ich der einzige bin.Viele haben halt kein Bock, sich zu äußern (geht mir übrigens des öfteren auch so).

Im übrigen hat der Artikel-Autor den Haken "gefunden", ich hab mich nur angeschlossen.
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Trakl

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« Antwort #42 am: 13 Oktober 2005, 15:40:20 »

Zitat von: "Thomas"

Ich glaube kaum, das ich der einzige bin.Viele haben halt kein Bock, sich zu äußern (geht mir übrigens des öfteren auch so).

Im übrigen hat der Artikel-Autor den Haken "gefunden", ich hab mich nur angeschlossen.


Hast Du denn nun mal gelesen, was ich Dir geschickt habe?
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« Antwort #43 am: 13 Oktober 2005, 16:25:39 »

Trakl : Geduld ! Ich hab' auch noch andere Dinge zu tun.
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seinschi

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« Antwort #44 am: 16 Oktober 2005, 02:20:06 »

die ganze idee mit grundeinkommen und gesicherten lebensstandarts und vereinfachung ist ja ne wirklich nette vision, aber wer glaubt denn ernsthaft, ,dass dies realisierbar wäre?
es ist nun einmal so, dass einer dem andern nicht einmal die butter auf dem brot gönnt, da kann wohl nur schwerlich davon ausgehen, dass jeder soviel verantwortungsbewusstsein  gegenüber der restlichen gesellschaft aufbringen kann.
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