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Das Unwort des Jahres ist "Döner-Morde".
Naja, die Presse backt doch sonst auch immer neue Begriffe für eine Serie, warum hat sie's nicht hier getan ...? "Döner-Mord" verharmlost das, was geschah, rein begrifflich ganz ordentlich.
Naja, die Presse backt doch sonst auch immer neue Begriffe für eine Serie, warum hat sie's nicht hier getan ...? "Döner-Mord" verharmlost das, was geschah, rein begrifflich ganz ordentlich. Ich kann die Entscheidung der Jury nachvollziehen, auch wenn die "marktkonforme Demokratie" auch mein Favorit gewesen wäre.
Der Ausdruck steht prototypisch dafür, dass die politische Dimension der Mordserie jahrelang verkannt oder willentlich ignoriert wurde
Die Unterstellung, die Motive der Morde seien im kriminellen Milieuvon Schutzgeld- und/oder Drogengeschäften zu suchen, wurde mit dieser Bezeichnung gestützt
Die nennen auch ein Fall, wo ein Mädchen, die mit einer Pony-Kutsche unterwegs war und verschwand, ein "Kutsche -Fall" bzw "Soko Kutsche" . In der Branche gab und gäbe solche Begriffe. Oder sogennte "Disko-Morde", Morde an junge Frauen, die auf Nachhauseweg von einer Disco geträmpt sind.
Diese Vermutung liegt ja auch erst mal nahe wenn Gastronomen und Imbisbudenbesitzer die sonst keine Feinde hatten ermordet werden. Laut Aussagen des "Engelsgesichts" Giorgio Basile (Italienischer Ex-Killer) sind große Teile der Gastronomie von Schutzgelderpressung durchsetzt. In den Fällen wurde deswegen doch nicht weniger akribisch ermittelt als in anderen Mordfällen, oder ?
Aber die Kriminalistik birgt oft Überraschungen, wer hätte z. B in 80-er gedacht, dass ein unterbelichteter Nachtwächter (IQ unter 80) ca 20 Jahre ungehindert inganzem Ruhpott mordete (Jürgen Knoll)