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Neoheidentum & rechte Kulturstrategen

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Gleipnir:

--- Zitat von: "SuperTorus" ---Aber mal im Ernst: Glepnir ist erst seit ein paar Tagen hier und hat fast ausschließlich in die beiden Neofolk-Theads geschrieben. Ich kann also mal davon ausgehen, das er die Diskussion genauso intensiv verfolgt hat wie ich.
--- Ende Zitat ---


tatsächlich habe ich mich einfach irgendwo in der mitte eingeklingt habe die diskussion nicht so intensiv verfolgt wie du, daher meine aufforderung.


--- Zitat von: "SuperTorus" ---
Um das mal kurz klar zu stellen - ich hab nie behauptet das das Du Fascho bist..  Ich kenn Dich nicht, und Deine Posts waren für mich nicht prägnant genug das ich mir ein klares Bild machen konnte.  Ich redete lediglich davon das viel faschistoides Gedankengut an die Oberfläche kam. Es gab ja auch andere Teilnehmer....
--- Ende Zitat ---


na- geht doch, meine frage ist beantwortet...mir hät ein einfaches ja/nein gereicht. wollt nur wissen ob genau du "mich" vielleicht fehlinterpretiert hast.

gleipnir

SuperTorus:

--- Zitat von: "Gleipnir" ---
tatsächlich habe ich mich einfach irgendwo in der mitte eingeklingt habe die diskussion nicht so intensiv verfolgt wie du, daher meine aufforderung.

--- Ende Zitat ---


Ok, aber Du wirst mir sicherlich nachsehen, wenn ich aus oben genannten gründen (und auch aus purer faulheit) die ganze Sache nicht nochmal zusammenschreib...


--- Zitat von: "Gleipnir" ---
na- geht doch, meine frage ist beantwortet...mir hät ein einfaches ja/nein gereicht. wollt nur wissen ob genau du "mich" vielleicht fehlinterpretiert hast.

--- Ende Zitat ---


Ist ja auch kein Ding.. die Minute das mal sauber zu formulieren nehm ich mir dann aber schon. So ein Ja/Nein ist dann doch bei solchen Themen etwas dürftig.

ST

Kenaz:
@ gleipnir

Gleich vorneweg: In die Faschodiskussion, die sich da gerade anbahnt, klink' ich mich jetzt nicht mit ein, das wird mir langsam echt zu mühsam ...  :mrgreen:  - Ich sag' jetzt einfach, was mir im Hinblick auf das Ding, was wir beide da zuletzt am Laufen hatten, wesentlich erscheint:

So weit ich Dich verstanden habe, mein Lieber, sind wir uns im Großen und Ganzen völlig einig. Wenn es Dir eigentlich nur darum geht, darauf hinzuweisen, daß es solche Gefühle GIBT, ja Gott, dann - geschenkt! Klar gibt es die. Hat keiner bestritten. Und Du differenzierst ja offenkundig auch sehr genau zwischen der Existenz dieser Gefühle und dem, was am End' bei 'rumkömmt? Und wenn ich mich jetzt einfach hinsichtlich des kommunikativen "Flows"  :mrgreen: mal besonders kooperativ gebe, wie Du das ja immer anmahnst, dann nehme ich mir jetzt einfach mal heraus, Dich so zu verstehen, daß Du aus dem Faktum der Existenz dieser Gefühle NICHT gleich ein gesetzlich verbrieftes Recht auf Blutrache abzuleiten gedenkst? Dir geht es also nur um ein Anerkennen der Existenz dieser Gefühle, im Sinne von: "Schaut her, ich bin auch nur ein Mensch und kein Klotz, deshalb gebe ich hiermit zu: Ich hasse diesen Menschen! Und weil ich ihn hasse, WÜRDE ich ihn gern töten!" (Elliptischer Nachsatz: "Ich tu's aber nicht. Wenigstens gebe ich mir alle Mühe, es nicht zu tun") - Gesetzt den Fall, diese Interpretation Deiner Worte sind in Deinem Sinne, dann darf ich Dich darüber in Kenntnis setzen, daß Du Dich da nicht auf irgendeine mutmaßliche "heidnische" Moral berufen mußt, sondern ruhig im Schoß von Mutter Kirche bleiben kannst.  :mrgreen:

Nichts anderes macht die christliche Moral und die Moral nach Kant auch; und beide haben maßgeblichen Anteil am zeitgenössischen moralischen Mainstream. Keiner versteht das Böse als "krank", sondern vielmehr verstehen beide es als essentiell mit dem menschlichen Wesen verknüpft, um nicht zu sagen: als konstitutiv für das menschliche Wesen - Ich sage nur "Erbsünde" (Christentum), ich sage nur "das radikale Böse" bzw. der "Hang zum Bösen" (Kant).

Keins von beiden Konzepten vertritt als adäquate Haltung diesem Bösen gegenüber ernsthaft das, was Du hier beschreibst, so nach dem Motto: "Du hast Gefühl XY, weil Du XY hast, bist Du krank und jetzt troll Dich" - Es geht darum, anzuerkennen, daß man solche Gefühle hat - In christlicher Terminologie gesprochen: Vor der Vergebung muß die Reue kommen, vor der Reue muß eine Einsicht in die Sünde kommen; bzw. auf dem noch umfassenderen Spielfeld der Erbsünde gesprochen: Bevor ich qua Erlösung ins Reich des Herrn eingehe, muß ich meine Sündhaftigkeit einsehen (ich hätte Pastor werden sollen ...  :mrgreen:  ... könnte mich jetzt richtig in Ekstase plappern ... :mrgreen: ) Und es geht nicht um "huuuuh!" und "böseböseböse!", sondern darum, diesem Trieb, der da ist, zu widerstehen. Punktum.

Moral bzw. moralisches Denken bzw. Moralphilosophie bzw. ethisches Bewußtsein setzt genau an dem Punkt an, der durch den nicht ausgesprochenen Nachsatz "Ich tu's aber nicht. Wenigstens gebe ich mir alle Mühe, es nicht zu tun" bezeichnet wird. - Du tust es nicht, weil Du einfach WEISST, daß Du es nicht tun SOLLTEST. Moral ist das notwendige Regulativ allen faktischen Wollens. - Das ist ja eben der besagte naturalistische Fehlschluß, denn aus Faktizitäten können keine normativen Sätze abgeleitet werden. Was aber der Fall wäre, schlösse ich folgendermaßen: "Ich HABE das Gefühl des Rachedurstes gegenüber Person XY, ergo ist es natürlich, ergo ist es gut, danach zu handeln"; der Überschlag von "natürlich" zu "gut" haut nicht hin, weil es zwei unterschiedliche Ebenen sind, die zwar einen Bezug zueinander, aber keine strukturellen Gemeinsamkeiten haben *schwafel*  :mrgreen:

Langer Rede kurzer Sinn: Wenn es Deiner heidnischen Moral darum beschaffen ist, die Existenz des Bösen als quasi "natürlichen" (im Sinne von "konstitutiv mit seiner Existenz verknüpft") menschlichen Bestandteil anzuerkennen, aber trotzdem das eine oder andere gegen seine Ausführung einzuwenden hat, dann begrüße ich es erst mal ganz unbefangen und fröhlich.

So sieht das der verspulte Phil  :lol: .

Wie sagte Wilhelm Busch so schön klar und verständlich:
"Das Gute ist, so viel steht fest,
Stets das Gute, das man läßt."


In diesem Sinne: Semper fidelis!

K.

Kenaz:
Da fällt mir gerade ein freudscher Vertipper auf: Helmut Busch sagte natürlich, daß das Gute das BÖSE sei, das man läßt ...  :mrgreen: - ... andersrum hat's aber irgendwie auch was, finde ich ... :mrgreen:

Gleipnir:
@SuperTorus

hallo mein guter...

ich hatte am wochenende ein witziges gespräch mit einem juristen. dort sind wir unter anderem auf das thema strafvollzug, strafbarkeit usw. gekommen. es hat sich ergeben, dass die welt weniger gut ist als du sie gerne hättest. so ist das primäre ziel der auferlegten strafe einen "wertemäßigen ausgleich" für die straftat zu setzten. sühne interessiert hier eigentlich nicht. der ausgleich muss natürlich so ausfallen das eine integration in die gesellschaft noch möglich ist. mein gesprächspartner hatte da so wunderbare rechtsfloskeln.



na- jetzt hast sowohl du, als auch ich wieder ein wenig mehr halbwissen...

grüße,
gleipnir

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