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Neoheidentum & rechte Kulturstrategen

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Candide:

--- Zitat von: "Daelach" ---
--- Zitat von: "Candide" ---

Ich kann dazu nur sagen, entweder man HAT Interesse an Mythen etc, oder man stellt sich hin und sagt "ist doch alles Schnee von gestern, ich bin toll aufgeklärt".
--- Ende Zitat ---


Genau dieses entweder-oder ist es eben nicht, Du bist es, der hier schwarz-weiss denkt.

Wieder hast Du hast meine Frage nicht beantwortet, ich habe nicht "woher" oder "wann" gefragt, doch Du bist nur noch dabei, die Mythen zu rechtfertigen, die Dir viel bedeuten. Ich will Dir diese gar nicht madig machen, ich weise nur darauf hin, das einige Arten, sie zum Ausdruck zu bringen, mehr als grenzwertig sind.

Ich bin weder ultra-rational noch darauf bedacht, politisch korrekt zu sein, und dafür brauche ich keine Mythen. Also noch mal: nicht "woher" oder "wann", sondern "was" und "wieso"?
--- Ende Zitat ---

Daelach:

--- Zitat von: "Candide" ---Genau dieses entweder-oder ist es eben nicht, Du bist es, der hier schwarz-weiss denkt.
--- Ende Zitat ---


Ich zitiere Dich: ich lehne jede Art religiöser Dogmen ab, und die Neofolker teilen sich für mich in Nazis einerseits und esoterische Spinner

Darauf bezog sich das.


--- Zitat ---Ich bin weder ultra-rational noch darauf bedacht, politisch korrekt zu sein, und dafür brauche ich keine Mythen. Also noch mal: nicht "woher" oder "wann", sondern "was" und "wieso"?
--- Ende Zitat ---


"Wieso" ist einfacher; du kennst sicher CG Jung. Diese archetypischen Bedeutungsfelder, welche jedem Menschen eigen sind, haben keine Form, keine Gestalt, und sind damit auch nicht handhabbar. Durch Mythen lassen sie sich strukturieren und damit auch indirekt handhaben. Tut man dies nicht, erhält man entwurzelte Menschen, die zwar als Individuen stark sein mögen, doch das ist beim zoon politicon nur ein Teilaspekt. Der Mensch ist also Ganzes und Teil zugleich. Wenn man nicht hinterrücks von den Mythen überrumpelt werden will, nutzt man sie besser für konstruktivere Zwecke.

Um im Thema zu bleiben, am Ende von Rüdiger Sünnes Dokufilm "die Schwarze Sonne" (recht gut, abgesehen von ein paar Details) steht das wundervolle Zitat von Ernst Bloch: "Wenn die Aufklärer und Humanisten stärkere Bilder gebraucht hätten, wären die Nazis nicht an die Macht gekommen". Das war schließlich keine Politik im klassischen Sinne, wie der Wahlkampf geführt wurde - und damit meine ich nicht NUR die Straßenschlachten der SA.

Zum "was".. das ist im Grunde relativ egal, solange es nur ein Ja zum Leben ist (das Christentum ist das nicht, zumindest nicht das paulinische, d.h. das real existierende). Man kann durchaus auch Tolkien dafür hernehmen, das tue ich u.a. auch (und nicht erst seit den Filmen), die diversen Kulturkreise stellen hierfür diverse Antworten bereit. Man kann nicht sagen, daß ein System nun in absolutem Sinne "besser" ist, sie haben mehr oder weniger alle ihre Vorzüge und Schwächen, und es kommt natürlich auch darauf an, daß man sie anpaßt, um sie ins eigene Leben zu integrieren, sonst bleibt das ganze doch ziemlich zweckfrei. Welcher der individuell "richtige" ist, merkt man daran, daß er sozusagen Resonanz erzeugt, daß tiefe, archaische Schichten angesprochen werden, die von Vernunft nichts wissen können, und über die die Vernunft nur sehr indirekt gebieten kann - wenn sie dies will, so muß sie hierzu die Sprache des Archaischen verwenden, nicht ihre eigene.

Wichtig ist natürlich, daß man die Vernunft an dieser Stelle nicht einfach fahren läßt, weil sonst jede Kontrolle fehlt. Diese archaischen Schichten sind sozusagen ein Motor, aber die Vernunft ist das Steuerruder - die kleine Kraft, die die große Kraft erst lenkt und damit sinnvoll nutzbar macht.

Es mag sein, daß fernöstliche Systeme anders arbeiten - die sind in aller Regel dafür aber mit wesentlich mehr Kontemplation versehen, d.h. z.B. Meditation, ein bis zwei Stunden täglich, und das ist noch recht wenig. Das ist dann ein anderer Weg.

Weitere Wege können existieren - aber von diesen beiden ist bereits bekannt, daß sie funktionieren.

hilsen, Daelach

SuperTorus:
nenene...

Ich hab mich eben zwei Stunden lang durch Paganisten-  & Heidenseiten durchgelesen... Ich bekomm's nicht in meinen Kopf rein, wo der Sinn darin besteht.. Echt nicht.

Daelach:

--- Zitat von: "SuperTorus" ---Ich hab mich eben zwei Stunden lang durch Paganisten-  & Heidenseiten durchgelesen... Ich bekomm's nicht in meinen Kopf rein, wo der Sinn darin besteht..
--- Ende Zitat ---


Ja meine Güte, dann ist das ebend nichts für Dich, wo liegt das Problem? Es ist doch nicht so, daß bestimmte Mythen-Realisierungen im absoluten Sinne besser oder gar richtig wären. Es gibt doch so derart viele davon, daß man nicht einmal alle kennen kann. Die Welt ist groß.. (-;

Freilich besteht ein Unterschied dazwischen, vernünftig nachzuhaken, was die Aussage eines Mythos denn nun ist (um nicht in prä-aufgeklärte Zeiten, ins Mittelalter zurückzufallen), oder andererseits panische Angst zu haben, "unvernünftig" zu denken. Letzteres ist Dissoziation, wie Jung das so passend nannte. Die verhindert wiederum keinen Rückfall ins Mittelalter, sondern fördert ihn.

hilsen, Daelach

Jinx:

--- Zitat ---Ja meine Güte, dann ist das ebend nichts für Dich, wo liegt das Problem? Es ist doch nicht so, daß bestimmte Mythen-Realisierungen im absoluten Sinne besser oder gar richtig wären. Es gibt doch so derart viele davon, daß man nicht einmal alle kennen kann. Die Welt ist groß.. (-;

Freilich besteht ein Unterschied dazwischen, vernünftig nachzuhaken, was die Aussage eines Mythos denn nun ist (um nicht in prä-aufgeklärte Zeiten, ins Mittelalter zurückzufallen), oder andererseits panische Angst zu haben, "unvernünftig" zu denken. Letzteres ist Dissoziation, wie Jung das so passend nannte. Die verhindert wiederum keinen Rückfall ins Mittelalter, sondern fördert ihn.


--- Ende Zitat ---


Nur weiter so... mit Mythen und Neuheidentum kenne ich mich ebensogut aus wie mit dem Judentum. Wenn ich Bock habe, steige ich auch hier ein *g*.

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