Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Und FeldFunker versucht erneut...  (Gelesen 3140 mal)

Killerqueen

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Und FeldFunker versucht erneut...
« Antwort #15 am: 24 März 2006, 20:58:21 »

Hab jetzt auch mal reingehört. (Ja, ich weiß, ein wenig spät... :lol:)

Im Grunde gefällt mir der Song. Allerdings empfinde ich das Stück bisher nicht als vollwertigen Song. Es fühlt sich eher wie eine Idee an, aus der man einen guten Songanfang und tolle Zwischenteile basteln kann. Mir fehlt die Abwechslung (was bei jemanden, der Mind.in.a.box und Rotersand liebt ja auch weiter nicht verwunderlich ist). Ich mag es einfach sehr, wenn sich Stücke plötzlich unerwartet und völlig unberechenbar absolut verändern, wenn Stimmung und Atmosphäre schlagartig umschlagen.

Ganz besonders begeistern mich jedoch die unterschiedlichen Bässe und das An- und Abschwellen der Subbässe. Ebenso finde ich den leichten Flange-Effekt toll.

Der zweite Teil nervt mich fast ein wenig; als würde eine Frau mit kreischiger Stimme ununterbrochen auf mich einlabern und ich komme nicht mal dazu, um einfach mal laut "Ruhe" zu sagen, in sofern passt - für mich persönlich - der Titel nicht so ganz... ;)

Das auch schon von SoylentHolger angesprochene Anspielen des Leadinstrumentes gleichzeitig mit dem Bass bzw. in Halbtönen genau im Takt im zweiten Teil empfinde ich ebenfalls als nicht so angenehm. Das ist mir zu einfach, glatt, widerstands- und profillos; Musik muss haken und unbequem sein und darf nicht durchflutschen wie ein Stück Seife.

Kompositorisch gesehen - Hut ab! Das Stück weist eine tolle (akustisch-) perspektivische Tiefe auf. Dann noch viel Erfolg beim Weitermusizieren! :D
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Und FeldFunker versucht erneut...
« Antwort #16 am: 24 März 2006, 23:08:02 »

n bisschen wie aus dem genre "chillout"  :P
klingt entspannt und man könnte das gut beim einkaufen hören,

*piep* "und nun ne kurze durchsage, die putenstreifen im frischhaltepacke gibs heute im angebot für 1,59e"

 :P  nein also es ist schon "nicht schlecht" mach weiter!
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Candide

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Und FeldFunker versucht erneut...
« Antwort #17 am: 25 März 2006, 21:04:43 »

Thx - Chillout oder "glatt" treffen sogar meine Zielsetzung ganz gut, wobei das jemandem der mit Minimal Techno keine Erfahrung hat schwer mit Worten zu erklären sein dürfte...

Minimal Trance wie ich's nenne soll halt Zeit für "deepes", schon meditatives Tanzen bieten und Komplexität lenkt zu viel Aufmerksamkeit auf sich, wie ich bei bei "clevererem Elektro" wie Goa/klassischem Trance oder gar EBM an den Publikumsreaktionen sehe (grad bei progressivem Trance und auch EBM geht das dann oft sogar in Aggression über, bei Goa widerrum steht so ein diffus-aufdringlicher Sei-Happy-Zwang im Weg rum)

Das sich ergebende Erlebniss ist dann im Idealfall:

- Ausschaltung der Denkabläufe (da stört zu viel Harmonie sehr)
- Veränderung des Zeitempfindes (repetiv, lang...)
- ausschalten des Bewußtseins und veränderte Wahrnehmung der subjektiven Wirklichkeit bis zur "Ich-Entgrenzung" (warme, kuschlige Sounds)
- gleichgültiges/ gleichmütiges fokusiertes Erleben der o.g.
- Sprache oder Vocals nur Instrument/Beatelement, keine "Botschaft" im Song, er is ja nur das "Reisegefährt"

Also durchaus ne temporäre vorsetzliche Selbstverblödung, negativ gesagt, oder eben ne Art "Nirvana-Ausflug", positiv gesagt, ohne Drogen und den ganzen Smiley-Blödfug des reinen "Prolltechno". In diesem auf sinnliche und verändernde Erlebnisse ausgerichtetem Verständniss solcher Tanzmusik sehe ich dann eben auch eine kleine Nähe zur schwarzen Szene. Klingt als Zielsetzung simpel, aber so richtig haben das wohl nur Schamanen sonstwo geschaft (wobei z.B. Einmusik, Justus Köhnke oder Tobi Neumann das schon echt gut drauf haben...).

Anyway, bei allen Erklärungsversuchen und spirituell anmutenden Ausführungen - grad weil ich auch wissen möchte ob sowas auch anders ausgerichteten Hörern vermittel werden kann poste ich ja hier, im Waagenbau o.ä. krieg ich genug harmloses Feedback von der "reinen Zielgruppe". Wie immer bei Musik, mancher mag's halt und findet Zugang, mancher nicht, das is gut so und am interessantesten ist für mich immer zu hören, wer's warum nich mag.  :wink:
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Killerqueen

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« Antwort #18 am: 25 März 2006, 21:43:15 »

Zitat von: "Candide"
Minimal Trance wie ich's nenne soll halt Zeit für "deepes", schon meditatives Tanzen bieten (...)

Dann muss ich wohl einsehen, dass diese Art von Musik nicht für mich geeignet zu sein scheint, denn...

Zitat
Das sich ergebende Erlebniss ist dann im Idealfall:

- Ausschaltung der Denkabläufe (da stört zu viel Harmonie sehr)
- Veränderung des Zeitempfindes (repetiv, lang...)
- ausschalten des Bewußtseins und veränderte Wahrnehmung der subjektiven Wirklichkeit bis zur "Ich-Entgrenzung" (warme, kuschlige Sounds)
- gleichgültiges/ gleichmütiges fokusiertes Erleben der o.g.
- Sprache oder Vocals nur Instrument/Beatelement, keine "Botschaft" im Song, er is ja nur das "Reisegefährt"

Das ist eine sehr subjektive Angelegenheit.
Das, was Du mit Deiner Musik durch Minimalismus zu erreichen versuchst, hat bei mir genau den gegenteiligen Effekt des von Dir gewünschten. Wenn die Musik nicht komplex genug ist, dass mein Gehirn ununterbrochen mit Verarbeitung beschäftigt ist und ich mich damit voll und ganz in eine andere, vom Künster geschaffene, Welt verliere, wird mir sehr bald langweilig und die Musik geht mir nur noch auf die Nerven. So drängt sie sich immer wieder mit unangenehmem Empfinden auf und ich werde irgendwann so dermaßen aggressiv, dass ich sie wirklich ausschalten muss. Den von Dir erwähnten "Nirvana-Ausflug" kann ich nur mit einem komplexen Stück erleben, da nur dieses mich wirklich zu berühren vermag.

Deiner Aussage, Harmonie würde stören, kann ich nur zustimmen; allerdings - und das jetzt bitte nicht als böse auffassen - empfinde ich Dein Stück als extrem harmonisch; grade weil das Leadinstrument so taktgerecht auf die Schläge ertönt.

Ich verstehe Deine Intention, weshalb Du den Minimalismus einsetzt, durchaus; nur eher auf andere Lebensbereiche bezogen. Z. B. bevorzuge ich eher weniger stark gewürzte Speisen mehr als diesen ganzen überwürzten Tütenkram, weil dabei die Geschmackssensorik viel mehr gefordert wird und das Erleben bewußter macht. Aber - um nun den Bogen zur Musik wieder herzustellen - gibt es auch Speisen, die zwar stark, aber so geschickt und komplex gewürzt sind, dass sie noch stärker fordern, als jedes "Minimal-Gericht"; eben nur Würzung auf gewissen Frequenzen und Ebenen, nicht einfach nur ein volles Brett.

 Dennoch, wie schon gesagt, weiter so! (Kann ja schließlich nicht jeder auf alles klar kommen ;))[/color]
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Und FeldFunker versucht erneut...
« Antwort #19 am: 26 März 2006, 17:07:35 »

jo ich würde auch sagen das ist eher ansichtssache, manche fallen bei techno und trance in extase und manchen kriegen einfach nur kopfschmerzen.
das kann man auf jedes musikgenre beziehen glaub ich
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Thomas

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« Antwort #20 am: 31 März 2006, 10:24:47 »

BTW:
Ich hab' mir eben übrigens mal "Zahlenteufel" runtergeladen und angehört.Tanzen kann ich zu dieser Musik zwar nicht und "bewußt" hören ist auch schwierig, aber als Trance ist es Handwerklich sehr gut gemacht, wie ich finde.
Als "Hintergundmusik" in machen Clubs also durchaus tauglich  :wink:
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