Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Wieder Anschläge in London  (Gelesen 19889 mal)

colourize

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Wieder Anschläge in London
« Antwort #75 am: 25 Juli 2005, 19:59:02 »

Zitat von: "Jinx"
Zitat
Die Rate der Taubstummen in hochentwickelten Ländern beträgt etwa 0,1%, also jeder Tausendste kann diese Warnung nicht hören und folglich nicht stehenbleiben: Schiessen wir in diesem Falle, kommen auf einen erlegten Selbstmordattentäter immer noch knapp 800 Taubstumme, die in Eile waren.


Man muss nicht taubstumm sein: ich höre z. B. auf den Zuruf "he, Du da vorne" prinizpiell nicht, vielleicht, weil ich kein Hund bin und außerdem gehe ich, wenn ich mich in einer Menge bewege (schon mal in London U-Bahn gefahren?). prinzipiell davon aus, dass ich nicht gemeint bin.

Ja, das geht mir ähnlich.

Ich wollte mit dem Taubstummenbeispiel auch nur die Obrigkeitshörigen in diesem Forum hier mit einem nicht wegdiskutierbaren Beispiel für einen guten Grund konfrontieren, Anweisungen von unseren uniformierten Mitbürgern nicht Folge zu leisten - ungeachtet dessen, dass es eine Vielzahl anderer Gründe gibt (abgelaufene Aufenthaltserlaubnis, Cannabisbesitz, Eierdiebstahl, nicht gezahlte GEZ-Gebühren oder oder oder..), die aber allesamt nicht unbedingt eine sofortige Exekutionen des Delinquenten  erfordern.

Außerdem wollte ich einen Faktor in die Rechnung einführen, der die Zahl der möglichen Opfer derartiger staatlicher Willkürakte möglichst klein werden lässt (und da boten sich die Taubstummen mit ca. 0,1% der Bevölkerung halt an), allein schon um mir meine eigene Angst vor unseren "Sicherheitskräften" klein zu reden.
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Thomas

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Wieder Anschläge in London
« Antwort #76 am: 26 Juli 2005, 08:18:29 »

Zitat

Man muss nicht taubstumm sein: ich höre z. B. auf den Zuruf "he, Du da vorne" prinizpiell nicht, vielleicht, weil ich kein Hund bin und außerdem gehe ich, wenn ich mich in einer Menge bewege (schon mal in London U-Bahn gefahren?). prinzipiell davon aus, dass ich nicht gemeint bin.


Dann wird man sich in den Großstädten des Jahres 2005 möglicherweise darauf einstellen müßen, das das wegrennen trotz ansprechens gefährlich sein kann.Bezogen auf eine andere Großstadt, auch aus dem Spiegel :

Zitat
Jean sei an das gefährliche Stadtleben von São Paulo gewohnt gewesen: "Er kannte die Regeln dort: Wenn du wegrennst, obwohl die Polizei dir gesagt hat anzuhalten, dann bist du tot."


Im übrigen hatte ich schon mal angedeutet, das es sich hierbei ja (vermutlich) nicht um eine Person handelt, die in einem Pulk aus ebenfalls rennenden Leuten unterwegs war, sondern das er relativ alleine durch die gegend rannte.Ich gehe davon aus, das die Polizisten ihm verständlich machten, das er gemeint war.

Wie siehst du das : Du läufst durch U-Bahn-Gänge, wärend alle anderen gehen oder stehen, und jemand schreit "Halt, stehenbleiben", meinst du nicht, das du gemeint sein könntest ? Wäre es nicht wenigstens einen Blick zurück wert ? Ich würde mich zumindest mal umdrehen, um zu sehen, ob die nicht vieleicht doch mich meinen.

Des weiteren glaube ich kaum, das eine Horde Polizisten eine Person durch U-Bahn-Gänge hindurch verfolgt ohne dabei ein einziges mal die Person anzusprechn/anzuschreien, wie es ja einige vermuten.
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Jinx

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Wieder Anschläge in London
« Antwort #77 am: 26 Juli 2005, 09:03:39 »

Thomas, es geht doch einfach darum, dass man sich nicht an alles gewöhnen sollte. Sao Paulo ist etwas völlig anderes als eine mitteleuropäische Großstadt. Und wenn der Staat dann meint, hier irgendwelche unübersichtlichen Zustände herbeiführen zu müssen, unübersichtlicher, als jeder Terrorist es kann, dann finde ich gesunde Gegenwehr nur legitim (dies ist jetzt allgemein gesprochen und natürlich nicht aufs wegrennen bezogen).

Zum Wegrennen: in einer richtig vollen U-Bahn-Station rennen doch meist mehrere Leute, vor allem, wenn es ein Verkehrsknotenpunkt ist.  D. h. der normale Bürger X rennt nicht, weil er eine Bombe gelegt hat (btw: es wurde schon gesagt, Selbstmordattentäter rennen nicht...), sondern weil er oder sie den Bus, die Bahn oder sonstwas erreichen will. In den STationen herrscht außerdem ein gewisser Geräuschpegel, so dass die Wahrscheinlichkeit, dass man einen Zuruf überhört, auch bei nicht vorhandener Renitenz durchaus gegeben ist.
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Thomas

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« Antwort #78 am: 26 Juli 2005, 09:17:34 »

Zitat
Und wenn der Staat dann meint, hier irgendwelche unübersichtlichen Zustände herbeiführen zu müssen, unübersichtlicher, als jeder Terrorist es kann, dann finde ich gesunde Gegenwehr nur legitim

Also ich sehe da keine unübersichtlichen Zustände.

Zitat
Zum Wegrennen: in einer richtig vollen U-Bahn-Station rennen doch meist mehrere Leute, vor allem, wenn es ein Verkehrsknotenpunkt ist. D. h. der normale Bürger X rennt nicht, weil er eine Bombe gelegt hat (btw: es wurde schon gesagt, Selbstmordattentäter rennen nicht...), sondern weil er oder sie den Bus, die Bahn oder sonstwas erreichen will. In den STationen herrscht außerdem ein gewisser Geräuschpegel, so dass die Wahrscheinlichkeit, dass man einen Zuruf überhört, auch bei nicht vorhandener Renitenz durchaus gegeben ist.

Naja, ich vermute gewisse Umstände, du andere Umstände, wie es wirklich war wird man hoffentlich noch sehen können.

In so einem Szenario stecken halt viele hätte, sollte, könnte, müßte...

Ich kann für mich behaupten :

- wenn ich in dem London dieser Tage unterwegs wäre, würde ich   mich "vorsichtiger" bewegen

- ich glaube nicht, das die  polizeilichen Warnungen nicht zu hören waren.Trotz aller möglicher Umstände werden sich die Jungs schon laut genug geäußert haben.Aufgrund des Adrenalinspiegels werden die sich eher die Seele aus dem Leib geschriehen haben.

Im übrigens gibt es ja noch die Geschichte mit dem abgelaufenem Visum, daher kann es sehr gut sein, das er das "Stehenbleiben !" nicht hören wollte, was ich in anbetracht der aktuellen Londoner Umstände schon als äußerst leichtsinnig bis dämlich bezeichnen würde.
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Jinx

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Wieder Anschläge in London
« Antwort #79 am: 26 Juli 2005, 09:21:27 »

Du hast natürlich recht, was wie und warum in London passiert ist, wissen wir nicht und wird hoffentlich noch aufgeklärt werden.

Ich sprach jedoch jetzt nicht von London konkret, sondern eher allgemein, denn wenn irgendwo anders auch eine Bombe hochgeht, dann wird das zu ähnlichen Sicherheitsvorkehrungen führen, denke ich.
Und die Zustände, die aufgrund der Panikmache staatlicherseits herbeigeführt werden (die Opferung der staatsbürgerlichen Grundrechte sowie des Datenschutzes), obwohl sattsam bekannt ist, dass es eine wirksame Prävention nicht gibt, finde ich sowohl unübersichtlich als auch bedenklich, da fehlen wirklich nur noch die Killerbienen in den Aussagen der Politiker.
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« Antwort #80 am: 26 Juli 2005, 09:34:04 »

Zitat
Ich sprach jedoch jetzt nicht von London konkret, sondern eher allgemein, denn wenn irgendwo anders auch eine Bombe hochgeht, dann wird das zu ähnlichen Sicherheitsvorkehrungen führen, denke ich.

Das denke ich auch.

Zitat
Und die Zustände, die aufgrund der Panikmache staatlicherseits herbeigeführt werden (die Opferung der staatsbürgerlichen Grundrechte sowie des Datenschutzes), obwohl sattsam bekannt ist, dass es eine wirksame Prävention nicht gibt, finde ich sowohl unübersichtlich als auch bedenklich, da fehlen wirklich nur noch die Killerbienen in den Aussagen der Politiker.

Ich halte das aber für die logischen Konsequenzen.

Ein Beispiel : Irgendwo marschieren ein paar verrückte in eine U-Bahn und sprengen sich in die Luft.Was ist die logische und menschliche Konsequenz ? Man erhöht die Kontrollen in U-Bahn-Stationen.Was sollte man sonst tun ?

Das das keine absolute Sicherheit für die Zukunft bringt, ist klar, aber irgendwie muß man ja reagieren, und so völlig überflüssig wie es einige hier darstellen, sind solche Kontrollen nicht.Zumindest kann keiner mehr bequem in der Aldi-Tüte Sprengstoff in die bahn bringen.

Das man darüber hinaus präventiv tätig wird, in dem man z.B. einen potentiellen Täterkreis überwacht, ist auch legitim.Das dabei dann halt mal ein völlig Unschuldiger einige Wochen von der Polizei observiert wird, ist für mich akzeptabel.

Und zum Thema Privatsphäre : Das recht der allgemeinheit Bahnfahren zu können ohne mit Anschlägen rechnen zu müssen wiegt schwerer, als die Abneigung einiger, beim Einsteigen in öffentlicher Verkehrsmittel ihren Rucksackinhalt vorzeigen zu müssen.
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Wieder Anschläge in London
« Antwort #81 am: 26 Juli 2005, 10:32:25 »

Zitat
Und zum Thema Privatsphäre : Das recht der allgemeinheit Bahnfahren zu können ohne mit Anschlägen rechnen zu müssen wiegt schwerer, als die Abneigung einiger, beim Einsteigen in öffentlicher Verkehrsmittel ihren Rucksackinhalt vorzeigen zu müssen.



Das meinte ich auch nicht, ebensowenig wie die Kontrollen in der U-Bahn. Eher schon die dauernde Verschärfung der Gesetze sowie die permanente Lockerung des Datenschutzes.
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phaylon

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« Antwort #82 am: 26 Juli 2005, 12:43:22 »

Zitat von: "Thomas"
Und zum Thema Privatsphäre : Das recht der allgemeinheit Bahnfahren zu können ohne mit Anschlägen rechnen zu müssen wiegt schwerer, als die Abneigung einiger, beim Einsteigen in öffentlicher Verkehrsmittel ihren Rucksackinhalt vorzeigen zu müssen.

Schöne absolute Aussage. Ich seh das allerdings anders. Das ist das Problem der Allgemeinheit. Wenn sie einen ausreichenden Verdacht haben, können sie ja reinschauen.
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Bombe

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Wieder Anschläge in London
« Antwort #83 am: 26 Juli 2005, 12:51:49 »

Zitat von: "Thomas"
Ein Beispiel : Irgendwo marschieren ein paar verrückte in eine U-Bahn und sprengen sich in die Luft.Was ist die logische und menschliche Konsequenz ? Man erhöht die Kontrollen in U-Bahn-Stationen.Was sollte man sonst tun ?

Blinde Reaktion ist mal völlig albern und auf gar keinen Fall das, was man tun sollte.

Zitat von: "Thomas"
Das das keine absolute Sicherheit für die Zukunft bringt, ist klar, aber irgendwie muß man ja reagieren [...]

Wo steht das? Muss man nämlich eben nicht.

Stell dir mal vor, es wäre nicht so viel Wirbel über die Anschläge gemacht worden. Pro Zeitung irgendwo ein kleiner Artikel unter ferner liefen, und das war's dann auch. Glaubst du, Terroristen würden dann weiter U-Bahnen in die Luft jagen wollen? Oder was anderes? Wenn es niemanden interessiert?

Zitat von: "Thomas"
Und zum Thema Privatsphäre : Das recht der allgemeinheit Bahnfahren zu können ohne mit Anschlägen rechnen zu müssen wiegt schwerer, als die Abneigung einiger, beim Einsteigen in öffentlicher Verkehrsmittel ihren Rucksackinhalt vorzeigen zu müssen.

Öhm, nein. Demokratie ist Minderheitenschutz. Die Minderheit, die Probleme damit hat, sich die Grundrechte eins nach dem anderen weiter weg nehmen zu lassen, hat gefälligst vor der obrigskeitshörigen und willenlosen Masse geschützt zu werden, und das ist auch gut so.
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Manchmal fragt man sich, ob sich die Rettungsversuche überhaupt lohnen. Lohnt es sich, die Menschheit zu retten? So wie ich die Sache sehe, ist die Intelligenz bereits ausgerottet, und es leben nur noch die Idioten.

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Wieder Anschläge in London
« Antwort #84 am: 26 Juli 2005, 13:23:05 »

Oh man... Anschläge hier, Anschläge dort. Fuck Off.

Ich kann es langsam echt nicht mehr hören. Ich habe hier zwar nur die Hälfte gelesen, aber dennoch schreibe ich mal was dazu.

In erster Linie stimme ich mal Bombe zu. Ich sehe es nicht ein, das ich nun sogar zum U-Bahn-Fahren durchsucht werden soll. Das geht wirklich an der Realität vorbei. Ist schon klasse was Schill alles damals durchbekommen hat weil da 1x irgendwelcher Dreck passiert ist.

Wenn alle aufhören über den Dreck zu berichten, dann wird es zurück gehen.
 Alternativ sollte man mal drüber nachdenken WARUM die das machen. Bringt uns nämlich viel viel weiter wenn wir einfach nur gegenhalten anstatt mal zu überlegen ob die nen echten Grund haben könnten.

Klar "heiliger Krieg" etc bla bla. Ganz große heilige Scheiße. Den Dreck glauben die selber nicht. Gründe liegen sicher ganz woanders.

Andere Frage: Was bringt es wenn künftig jeder seinen Rucksack vorzeigen muss?
Genau -> NICHTS
Wenn ich ne Menschenmenge erwischen will, dann schaff ich das. Ob ich nun IN der Ubahn die Bombe zünde, oder vor der Ubahn, wo ich den Verkehr aufhalte da ich es lange herauszögere meinen Rucksack zu öffnen. Eine Traube Schaulustiger versammelt sich, ich mach Rucksack auf -> BOOOMMM!! Weg mit den Affen.
Wow, hat verdammt viel gebracht.
Oder haben die Angst das jemand die Ubahn entführt und in ein Hochhaus fährt.... mhmm irgendwoe ist da ein Denkfehler... naja egal.

Ich werde mich weiterhin dagegen wehren das man mir das Recht auf Ruhe und Privatsphäre nehmen will. Ich werde niemandem meinen Kram vorzeigen (Bei den Flügen muss ich ja leider :( ) und mich auch nur solange aufhalten lassen wie unbedingt notwendig (Fahrkartenkontrolle). Alles was darüber hinausgeht ist mir schnurz.
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Wieder Anschläge in London
« Antwort #85 am: 26 Juli 2005, 13:29:33 »

Zitat von: "Thomas"
Ein Beispiel : Irgendwo marschieren ein paar verrückte in eine U-Bahn und sprengen sich in die Luft.Was ist die logische und menschliche Konsequenz ? Man erhöht die Kontrollen in U-Bahn-Stationen.Was sollte man sonst tun ?

Das das keine absolute Sicherheit für die Zukunft bringt, ist klar, aber irgendwie muß man ja reagieren (...)

Dieses Vorgehen nennt man "Aktionismus" - lieber irgendwas total Sinnloses machen, als sich den Vorwurf gefallen lassen, dass man kein schlüssiges Handlungskonzept hat.

Auf dem Altar des "besser irgendwas tun als garnix" werden unsere Freiheitsrechte geopfert. Für Nichts.


Zitat von: "Thomas"
und so völlig überflüssig wie es einige hier darstellen, sind solche Kontrollen nicht.Zumindest kann keiner mehr bequem in der Aldi-Tüte Sprengstoff in die bahn bringen.

Das stimmt, so man bereit ist flächendeckend alle Alditüten zu kontrollieren.

Auch hierzu wieder eine Modellrechnung: Nehmen wir an, wir wollten in der Londoner U-Bahn jeden Fahrgast durchsuchen (und das auf einem relativ niedrigen Sicherheitsniveau, etwa so wie im Kaiserkeller, wo ich zwar meinen Rucksack öffnen muss, der mitgebrachte Gitarrenkoffer mit meinem Waffenarsenal aber verschlossen bleiben kann). Angenommen, jede Personenkontrolle dauert auf diesem niedrigen Sicherheitsniveau etwa 15 Sekunden, was recht schnell ist und nur oberflächliche Kontrollen zulässt. Die Londoner U-Bahn hat täglich 3 Millionen Fahrgäste. Wenn der durchschnittliche Fahrgast auf einer Fahrt zwei mal umsteigen muss (was für London wenig sein dürfte), daueren die Personenkontrollen (bei nicht eingerechneten Verzögerungen durch die sich stauenden Menschentrauben an den Eingängen) 37500 Arbeitsstunden. Ergo: Wenn man den Fahrgästen bei zwei Fahrten täglich (etwa Hin- und Rückfahrt zur Arbeit, durchschnittlich zweimal Umsteigen pro Fahrt) eine um zwei Stunden(!) verlängerte Reisezeit aufbürden will, müsste man 112.500 Sicherheitskräfte einstellen. Bei einer täglichen Verlängerung der Reisezeit
um nur eine Stunde(!) wären es 225.000 Sicherheitskräfte, was in etwa der derzeitigen Stärke der gesamten Bundeswehr entspricht.

 :lol:
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Wieder Anschläge in London
« Antwort #86 am: 26 Juli 2005, 13:32:43 »

Zitat von: "colourize"
(...) müsste man 112.500 Sicherheitskräfte einstellen.
Ha, da soll man noch einer was gegen Terroristen sagen! Die schaffen Arbeitplätze!  :lol:
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Wieder Anschläge in London
« Antwort #87 am: 26 Juli 2005, 13:34:29 »

Zitat von: "colourize"
(bei nicht eingerechneten Verzögerungen durch die sich stauenden Menschentrauben an den Eingängen)


Und genau DORT sprengt man sich dann statt dessen in die Luft... viel mehr Effekt und die Kontrolle bringt nichts..
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Jinx

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Wieder Anschläge in London
« Antwort #88 am: 26 Juli 2005, 13:48:21 »

Ich kenne Taschenkontrollen zu Genüge und noch nie wurden diese gründlich durchsucht (Ausnahme: Flüge nach Israel). Große Unordnung in der Tasche oder - noch wirksamer -  eine über dem INhalt ausgeleerte Tamponschachtel sind ein Garant dafür, dass der Durchsucher einen schnellstens weiterschickt.
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Lakastazar

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« Antwort #89 am: 28 Juli 2005, 05:17:53 »

Ohne hier wieder künstlich Paranoia fördernde Verschwörungstheorien zu verbreiten:

Jedes Gesetz, jedes System ist ein Werkzeug und kann deswegen vom Opportunismus unterwandert oder missbraucht werden.

Es ist vollkommen egal, ob es Zusammenhänge zwischen der Carlyle-Group, den Bushs, den Bin Ladens, der britischen Königsfamilie, irgendwelchen Geheimdiensten, mafiösen Strukturen, diversen Industrien (Öl und Waffen), korrumpierten Bürokratien, satanischen Orden oder E.Ts gibt oder nicht. Es spielt keine Rolle, da wirs ehrlich gesagt nicht wissen.

Dies ändert nichts daran, dass es Nutznießer hinter einzelnen Beschlüssen als Reaktionen auf Terrorismus gibt und geben wird.
Es kann weder ausgeschlossen werden noch ernsthaft bewiesen werden
(obwohl Micheal Moore das scheinbar kann), dass es dubiose Machenschaften gibt.

Tatsache ist und bleibt, dass alles, was wir zu wissen glauben nur durch Medien und Gerüchten erfahren. Und jeder kann und wird Dinge verschweigen, verschleiern, missinterpretieren und künstlich wie überzogen weiterspinnen, wie jeder nach Paranoia kann.
Es kann also sein, dass bei der Anzahl von Verschwörungstheorien von noch einer ganz anderen Wahrheit abgelenkt wird...

Es bringt überhaupt nichts sich gegenseitig Vorwürfe der "linken" oder "rechten" Ideologie versierten Propaganda oder des konservativen Pragmatismus sowie Sonstiges an Dogma-Predigt vorzuwerfen...

Man kann die Sache ganz einfach mal aus der Sicht eines reichen skrupellosen Machthabers betrachten und es ist durchaus davon auszugehen, dass an der Spitze sich ein bestimmt nicht zu verachtender Satz an Soziopathen eingenistet haben könnte,
 denn für die Führung muss man über Ellbogen verfügen. An seiner Stelle würde ich, von Moralvorstellungen vollkommen gelöst alles dransetzen meine Macht aufrechtzuerhalten oder auszubauen und die Menschen von mir zu diesem Zwecke abhängig zu halten und natürlich selbiges verschweigen.

Es wird ja gemunkelt, dass es unter "Reichen" auch nekro-pädophile Säcke geben soll und es ist schon verwunderlich in diesem Zusammenhang zu beobachten, wie ein Autoknacker bis zu 10 und ein Schänder lediglich zu drei Jahren Haft verurteilt wird.

Wie gesacht, alles Spekulation. Aber es gilt als statistisch für nicht unwahrscheinlich, dass etwa bis zu 5% der Menschen über soziale Störungen teilweise bedingt durch Krankheit besitzen, die bei Menschen aus unteren Schichten bekannt wurden.

Nicht auszumalen, was einer an der Spitze der Gesellschaft machen würde.

Achja... zum Schluss noch mindestens eine Wahrheit:

Bielefeld gibt es nicht!!!
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