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Autor Thema: Beruf(swahl), Ausbildung, Jobs...  (Gelesen 5846 mal)

Kallisti

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Beruf(swahl), Ausbildung, Jobs...
« am: 12 April 2005, 14:07:51 »

... und Identität?

Mich würde mal interessieren, wie ihr zu euren Ausbildungen und Berufen gekommen seid - wann wusstet ihr wodurch, dass ihr das machen wollt, was ihr macht (oder gemacht habt...), wie lange habt ihr eventuell experimentiert, gesucht, euch Gedanken gemacht und woran habt ihr erkannt, dass dieser Beruf, diese Tätigkeit für euch die richtige ist??

Macht euch das "Spaß", womit ihr (z.Zt.) euren Lebensunterhalt verdient/erarbeitet?? Erfüllt es euch, seid ihr damit zufrieden? Wie lange wollt ihr das machen/ dabei bleiben? Oder könnt ihr euch vorstellen, auch noch mal was anderes ("freiwillig") zu machen?


Könnt ihr eure Interessen, Fähigkeiten... in eurem Beruf geltend machen, nutzen...??

Hat sich der Beruf oder Job oder die Ausbildung(en) eher zufällig ergeben oder habt ihr gezielt daraufhingearbeitet?

Spielt für euch eher das Geld eine Rolle oder eher die Tätigkeit an sich (für die Zufriedenheit) - also: wenn beides nicht "optimal" möglich/realisierbar/erreichbar ist, wofür würdet ihr euch dann eher entscheiden: für mehr Geld, aber eine eher langweilige oder uninteressante... Tätigkeit oder eher für weniger Geld arbeiten, aber etwas (tun), das euch "liegt", hinter dem ihr steht, das euch zufrieden macht??


- Danke schon mal!! :)


Gruß
Kallisti
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Thomas

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Beruf(swahl), Ausbildung, Jobs...
« Antwort #1 am: 12 April 2005, 14:21:15 »

Ich bin durch mein Hobby (Elektronik und Computerei) zu meinem Beruf gekommen, und wie man sich denken kann, wenn man Hobby und Beruf verknüpft, macht mir das ganze auch Spaß.
Das einzig nervige daran ist -wie bei fast jedem Beruf- das drumherum : Morgens aufstehen, hinfahren, acht Stunden dort verbringen, zurückfahren,erst am späten Nachmittag nach Hause kommen.

Und ein weiterer Vorteil diese Berufes, der sich mir erst später als Vorteil erschloss, ist die Tatsache, das man nebenbei auch lernt, mit unterschiedlichen Menschen umzugehen (denn vor fast jedem Rechner sitzt ja bekanntlich ein Anwender, mit dem man sich auch mehr oder weniger befassen muß).

Meine Ausbildung (Elektroniker) hatte nicht exakt zu diesem Beruf gepaßt, ich bin während der Ausbildung weiter in diese Richtung gerutscht, auch weil unter meinen mitazubis viele Computerfreaks waren.

Geld war für mich nie das entscheidende Argument, mich hat immer die Tätigkeit interessiert.Aber das man mit so einem Beruf gutes Geld verdient, ist natürlich ein angenehmer und nicht zu verachtender Nebeneffekt.
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Purotin

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Beruf(swahl), Ausbildung, Jobs...
« Antwort #2 am: 16 April 2005, 01:41:38 »

Ich hatte nie eine Vorstellung von einem Beruf, im Gegensatz zu diversen Klassenkameraden, die sogar ihr Rentnerleben im voraus planten. So hab ich genommen, was da war und die Auswahl war gering: Bürokaufmann und Technischer Zeichner. Den typischen Sesselfurzer wollt ich nicht machen, also wählte ich den Zeichner.

Das erste Jahr war super, dann wurde es trockener und komplexer und ich verlor schon bald die Lust daran. Die Prüfung nach den 3½ Jahren Lehrzeit hab ich dennoch bewältigt und 'n Job bekam ich 2 Jahre später in 'ner Laserschneidtechnikfirma, eine Familienfirma samt Mann, Maus und Kegel (so 'n 10jähriges Gör, das ständig durchs Büro flitzte - da konnte man sich super konzentrieren).

Für 7 Euro hab ich gebuckelt und Überstunden gemacht, dafür wurde man täglich von höhergestellten Wichsern dämlich vollgelabert, flexibler sollte man doch sein, das heißt, sie wollten noch 'n Konstrukteur und 'n Produktionsleiter aus mir machen. Der Druck wurde größer, ich machte Fehler und flog raus....von mir aus, diesem Haufen Scheisse hab ich jedenfalls nicht hinterhergeheult, im Gegenteil. Mit Anwalt gings vor Gericht und die mussten noch 2 Gehälter nachzahlen...  :lol:
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hexe

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Beruf(swahl), Ausbildung, Jobs...
« Antwort #3 am: 17 April 2005, 18:49:12 »

tja also ich mag meinen job obwohl ich keinem raten würde freiwillig in die systemgastronomie zu gehen..
scheiß bezahlung, scheiß arbeitszeiten und so gut wie null zeit für privates wenn man nicht in der chefetage sitzt..

hört sich jetzt alles ganz negativ an ist es aber net,
ich wollte schon seit ich denken kann in die gastronomie hab aber in meinem ausbildungsjob als restaurantfachfrau nix gefunden ( schade eigentlich den ca. 50 euro tip jeden tag sind nicht zu verdenken ) und dann habe ich durch zufall von einer amerikanischen fast food kette das angebot bekommen bei ihnen im managment zu arbeiten...

tja hätte ich damals gewußt das selbst ne sekretärin oder so genauso viel verdient wie ich , aber ich ein restaurant zu leiten habe dann hätte ich mich wahrscheinlich schleunugst nach einem anderen job umgesehen..

aber ich mag meinen job trotzdem, ich habe ein team aus ganz vielen , lieben, süßen leutz die mich jeden tag zu tode nerven.. einen arbeitstag von mind. 10 stunden und andauernd irgendwelche prüfungen der bankbücher etc die nie 100 % ok sind und ich mich dann immer von meinem area coach zusammen pfeifen lassen darf..

aber zum glück hat jemand noch eine stufe der karriereleiter über mir eingenommen und somit bleibt der meiste scheiß nun an ihr hängen   *hähähä* :biglaugh:
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hajuro

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Beruf(swahl), Ausbildung, Jobs...
« Antwort #4 am: 18 April 2005, 18:34:59 »

ich hatte nie einen bestimmten berufswunsch. letztendlich habe ich das genommen, bei dem ich die einzigste zusage für eine lehrstelle hatte.

da kamen dann zwangsweise noch ein paar "ausbildungen" dazu, da im erlernten beruf kein unterkommen war. irgendwie zieht sich das mittlerweile durch 25 jahre berufsleben und hat für mich nie ein problem dargestellt.

da mein derzeitiger beruf mir genügend abwechslung, eigenverantwortung, teamarbeit, viele kontakte mit menschen und ausreichend geld bietet, würde ich nie wechseln, außer durch äußere zwänge. aber nie wegen ein paar euros mehr. meine erfahrung zeigt mir, dass für mehr geld auch mehr gefordert wird und irgendwie läßt sich freizeit nicht mit geld aufwiegen.

ich sage mir, solange am monatsende kein minus auf den konto ist, ist alles gut und es gibt keinen grund sich den kopf über veränderungen zu zerbrechen ;)
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Beruf(swahl), Ausbildung, Jobs...
« Antwort #5 am: 18 April 2005, 19:51:54 »

für mich ist die vorstellung, bis zum rentenalter in meinem job bleiben zu müssen, furchtbar. davon abgesehen, dass es in dem bereich kaum möglich ist, so lange durchzuhalten...

zum ende der schulzeit hin, habe ich mich beim arbeitsamt anhand von infomaterial über verschiedene berufe informiert und wollte alles werden: restaurateurin, augenoptikerin, regisseurin, logopädin, tischlerin. mir war klar, dass ich kein bock auf uni hatte...
ich bin dann an ein jahrespraktikum gekommen in einem kindergarten, der integrationsgruppen, sowie sonderpädagogische kleingruppen hatten. in letzterer bin ich gelandet und habe nach anfänglichen schwierigkeiten sehr viel freude an der arbeit mit geistig und körperlich behinderten kindern gehabt, die mich regelmäßig an den rand der verzweiflung trieben ;)
durch die gruppenleiterin erfuhr ich von der fachschule für heilerziehung in hamburg. 300 DM im monat schulgeld, 400 DM monatlich für ein grottiges zimmer in einem grottigen wohnheim kostete mich die 3jährige schulische ausbildung, die mich für meinen ätzenden job befähigen wollte.

ich arbeite in einem wohnprojekt für geistig behinderte erwachsene. ich dachte, schichtdienst wär das größte, solang man allein und unabhängig ist. weit gefehlt.
ich komme mit der fehlenden struktur (jeden tag, jede woche anders arbeiten) überhaupt nicht klar. die arbeitsbedingungen sind schlecht, die leidtragenden sind natürlich auch die uns "anvertrauten" menschen, die auf unsere unterstützung angewiesen sind, die wir aber nicht in dem umfang leisten können, wie wir wollen. psychisch und physisch fühl ich mich dem auch nicht mehr über jahre gewachsen.

resultat: ich ging nun doch im sommer 04 an die uni, um mal wieder was neues zu lernen, mich geistig herauszufordern, neue menschen kennenzulernen (was mit schichtdienst auch schwieriger ist) und arbeite 20 std nebenher weiter. ich bin konfus, planlos, ängstlich (die zukunft betreffend), überlastet wie nie zuvor, aber die vorstellung, in dem job zu bleiben, ist wie gesagt, der horror...  :evil:
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TheAlchemist

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Beruf(swahl), Ausbildung, Jobs...
« Antwort #6 am: 18 April 2005, 23:26:40 »

:\o/:  @hexe! ich wollt nochmal bei dir futtern kommen *g*

@ topic:

ich wollte immer schon wissen, wie alles (und ich meine alles) funktioniert.
mein hauptinteresse galt der natur (und den ihr gewidmeten wissenschaften)

am essentiellsten ist da wohl die physik, welche mir aber oft zu langweilig war. also chemie. obwohl bio natürlich auch interessant ist, aber wieder zu wenig auf den punkt geht.

mathe gibts auch noch, aber das ist für mich nicht mehr als ein werkzeug.

fazit: ich studiere chemie. schwerpunkt biochemie. inklusive promotion bin auch damit auch noch so lange beschäftigt, daß ich mir erst in ein paar jahren gedanken machen werde, wo ich dann letzendlich lande.

ein angenehmer begleitumdstandl ist, daß man als promovierter chemiker (wenn man nen job kriegt) auch noch ziemlich gut verdient, aber das war nie meine motivation. wie viel man da verdienen kann hab ich erst später realisiert. die krönung wäre natürlich die forschung, auch wenn man da unter umständen weniger verdient.

primär geht es mir um die ansammlung von wissen, das verstehen warum die welt so funktioniert, wie sie es tut und die anwendung dessen, um die welt zu einem angenehmeren (damit meine ich alles mögliche wie das heilen von krankheiten, entwicklung umweltschonender verfahren, fortschritt der technologie allgemein, nutzung von naturstoffen etc.) ort zu machen. auch wenn die menschheit dies kaum verdient hat.
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've seen the towers
lying crumbled at my feet
and I've seen the cities
and the wastelands that remain
and I've seen the victory
and the prize that none shall keep
and the short time
that the glory hides the pain

Thomas

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« Antwort #7 am: 19 April 2005, 08:44:57 »

Zitat
meine erfahrung zeigt mir, dass für mehr geld auch mehr gefordert wird und irgendwie läßt sich freizeit nicht mit geld aufwiegen

Vollste Zustimmung !

@Runa
Zitat
ich dachte, schichtdienst wär das größte, solang man allein und unabhängig ist.

Wie kommt man denn auf die Idee ? ich meine, was könnte einen veranlassen, zu glauben, das arbeite mitten in der Nacht, am Wochenende u.s.w toll sein könnte ?  :haeh?:
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Kallisti

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Beruf(swahl), Ausbildung, Jobs...
« Antwort #8 am: 19 April 2005, 09:12:26 »

@TheAlchemist


... klingt echt sympathisch! :)  (Das nur mal so in den Raum werf ;) )
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« Antwort #9 am: 19 April 2005, 10:31:01 »

@Runa
Zitat
ich dachte, schichtdienst wär das größte, solang man allein und unabhängig ist.

Wie kommt man denn auf die Idee ? ich meine, was könnte einen veranlassen, zu glauben, das arbeite mitten in der Nacht, am Wochenende u.s.w toll sein könnte ?  :haeh?:[/quote]

naja, dienste vom frühen nachmittag bis abends sind schon nett: ausschlafen und trotzdem noch rechtzeitig zum freunde treffen wieder zu hause. das problem ist nur, daß die meisten eben nicht im schichtdienst arbeiten und demnach unter der woche nicht so flexibel sind. ich weiß auch nicht, was ich mir dabei gedacht hab ;)
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Thomas

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« Antwort #10 am: 19 April 2005, 10:34:44 »

Zitat
naja, dienste vom frühen nachmittag bis abends sind schon nett: ausschlafen und trotzdem noch rechtzeitig zum freunde treffen wieder zu hause.

So klingt das zwar ganz gut, aber irgendwie muß man ja die ca. 40 Stunden pro Woche unterkriegen.Und wenn man z.B erst um 14:00 Uhr anfängt, bedeutet das ja dann, das man inc. Pause mindestens bis 22:30 Uhr arbeiten müßte.Danach könnte zumindest ich gar nichts mehr machen außer schlafen. :wink:
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« Antwort #11 am: 19 April 2005, 10:45:57 »

Zitat von: "Thomas"
Zitat
naja, dienste vom frühen nachmittag bis abends sind schon nett: ausschlafen und trotzdem noch rechtzeitig zum freunde treffen wieder zu hause.

So klingt das zwar ganz gut, aber irgendwie muß man ja die ca. 40 Stunden pro Woche unterkriegen.Und wenn man z.B erst um 14:00 Uhr anfängt, bedeutet das ja dann, das man inc. Pause mindestens bis 22:30 Uhr arbeiten müßte.Danach könnte zumindest ich gar nichts mehr machen außer schlafen. :wink:


ich arbeite ja auch nur 20std  8)
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Thomas

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« Antwort #12 am: 19 April 2005, 10:57:53 »

Zitat
ich arbeite ja auch nur 20std

Ok, aber dann gleich die nächste Frage : Kann man damit sein Leben dauerhaft finanzieren ?
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« Antwort #13 am: 19 April 2005, 11:19:18 »

Zitat von: "Thomas"
Zitat
ich arbeite ja auch nur 20std

Ok, aber dann gleich die nächste Frage : Kann man damit sein Leben dauerhaft finanzieren ?


nein mit sicherheit nicht. also naja können schon: ich hab ein dach überm kopf und auch genug zu essen. aber große sprünge machen kannich natürlich nicht. das problem ist, dass es in meinem job kaum vollzeitstellen gibt, ich dort aber auch allerhöchstens 30 std verkraften würde. außerdem studier ich ja nun nebenbei und bin mit 20 std wirklich komplett ausgelastet.
und komm mir jetzt nicht mit deinen haßtiraden, ich finanziere mich komplett selbst  :P
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Thomas

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« Antwort #14 am: 19 April 2005, 11:23:01 »

Zitat
und komm mir jetzt nicht mit deinen haßtiraden, ich finanziere mich komplett selbst

Nein, keine Panik =)
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