zitiert aus dem Essay von Prof. Dr. Frank Kolb
Die entscheidende Voraussetzung für Innovation aber ist Präzision
Erst aus der Fähigkeit zu genauem Verständnis und exakter Interpretation eines Textes ergeben sich neue Deutungen und Fragestellungen, und zwar oft unerwartet und unverhofft.
Exaktes Denken aber ist nicht möglich ohne Beherrschung der Sprache, in der man denkt. Wer deren Grammatik, Idiomatik und Vokabular nicht zutreffend zu verwenden weiß, ist nicht nur unfähig, präzise formulierte Gedanken zu Papier zu bringen, sondern überhaupt unfähig zu genauem Denken.
Geisteswissenschaftliche Ausbildung zeichnet sich jedoch dadurch aus, dass sie im Studium früh einübt, sich selbständig auf wissenschaftlicher Grundlage, also forschend, mit ungelösten Problemen auseinanderzusetzen. Forschungsbezogen zu studieren und zu lehren ist deshalb gerade in einer Zeit, in der lebenslang stabile Berufswege seltener werden, der Königsweg zur Qualifikation für offene, im voraus nicht bekannte Berufsfelder.
Dies einzusehen, fällt der Politik schwer, die Studiengänge fordert, die unmittelbar berufsbezogen sind.
Zitat:Erst aus der Fähigkeit zu genauem Verständnis und exakter Interpretation eines Textes ergeben sich neue Deutungen und Fragestellungen, und zwar oft unerwartet und unverhofft.Nanü ? Eben sprach der Herr Professor noch von Innovation, nun ist er auf ein mal beim Textverständnis gelandet.Das stützt meine These vom weltfremden Professor.Vieleicht sollte ihm mal jemand sagen, das die Weltwirtschaft auch noch andere Dinge tut, als Texte umzusetzten.
Zitat:Exaktes Denken aber ist nicht möglich ohne Beherrschung der Sprache, in der man denkt. Wer deren Grammatik, Idiomatik und Vokabular nicht zutreffend zu verwenden weiß, ist nicht nur unfähig, präzise formulierte Gedanken zu Papier zu bringen, sondern überhaupt unfähig zu genauem Denken.Das ist ja noch abwegiger.Wenn jemand seine Gedanken (die Vorstufe zur innovation) niederschreibt, ist doch völlig Wurst, ob er das mit/in korrekter Grammatik/Rechtschreibung tut, solange andere noch in der Lage sind, seine Aufzeichnungen zu verstehen.
Außerdem auch hier wieder kein Hinweis, WARUM den nun studierte Geisteswissenschaftler für die Wirtschaft bzw. den Rest der Gesellschaft vonnöten wären
Wie viele der Leutchen, die Geisteswissenschaften studieren, gelangen denn dann auch wirklich in die Wirtschaft und üben dort einen Beruf aus, der ein Jahrelanges Studium rechtfertigt ?/quote](Thomas)Es ist auch hier jener Unterschied!: Es geht gerade darum, dass Geisteswissenschaftler der Gesellschaft in anderen Bereichen, auf andere Weisen nützlich, dienlich, zuträglich... sind als eben nur im rein Wirtschaftlichen!!!Und nochmal mein Verweis auf die Essays von Prof. Dr. Prange und Dr. Funk.ZitatIch verweise auf das in diesem Zusammenhang schlechte Beispiel von dir, Kallisti, oder gehst du davon aus, mittels deines Philosophiestudiums doch noch irgendwann Karriere zu machen ?/quote]"Schlechtes Beispiel": aus deiner Sicht, Thomas!Denn: was heißt "Karriere machen"?? DAS ist auch gar nicht meine Absicht, mein Ziel!Einen sinnvollen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten: das schon!!Und das muss nicht zwangsläufig oder ausschließlich im wirtschaftlichen Bereich umgesetzt werden!ZitatEs scheint, als versuche man mit aller Gewalt an einem Fundament für die eigene Daseinsberechtigung zu Basteln.Tja - schade, dass dir das in den Essays Ausgedrückte nicht einsichtig ist.
Ich verweise auf das in diesem Zusammenhang schlechte Beispiel von dir, Kallisti, oder gehst du davon aus, mittels deines Philosophiestudiums doch noch irgendwann Karriere zu machen ?/quote]"Schlechtes Beispiel": aus deiner Sicht, Thomas!Denn: was heißt "Karriere machen"?? DAS ist auch gar nicht meine Absicht, mein Ziel!Einen sinnvollen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten: das schon!!Und das muss nicht zwangsläufig oder ausschließlich im wirtschaftlichen Bereich umgesetzt werden!ZitatEs scheint, als versuche man mit aller Gewalt an einem Fundament für die eigene Daseinsberechtigung zu Basteln.Tja - schade, dass dir das in den Essays Ausgedrückte nicht einsichtig ist.
Es scheint, als versuche man mit aller Gewalt an einem Fundament für die eigene Daseinsberechtigung zu Basteln.
Wenn man einzelne Sätze aus ihrem Kontext reißt, machen sie oftmals keinen Sinn mehr, ja, so ist das...
Nein, das ist aus dem Grund keinesfalls "abwegig", dass Sprache und Denken zusammenhängen!! Es steht oben im Zitat des Autors selbst prägnant erklärt!
Zitat: Außerdem auch hier wieder kein Hinweis, WARUM den nun studierte Geisteswissenschaftler für die Wirtschaft bzw. den Rest der Gesellschaft vonnöten wären Genau hier besteht der entscheidende Unterschied: ob Geisteswissenschaften und die, die sie "ausüben"..., für die Wirtschaft verwertbar ODER (von wirtschaftlichen Faktoren abgesehen!!!) für die Gesellschaft wichtig, nützlich, erforderlich, bereichernd, notwendig sind!!! An dieser Stelle möchte ich noch mal den Essay von Prof. Dr. Prange erwähnen, darin ist das sehr gut erläutert.
Denn es ist überhaupt nicht "Leistung", was die Geisteswissenschaften erbringen, weder Systembetreuung für die redenden Berufe noch ideologische Absicherung wissenschaftsinduzierter Folgeprobleme; es ist etwas ganz anderes, was sie und nur sie ermöglichen und was anders nicht zu haben ist. Man kann es Orientierung oder Ortsbestimmung in der Zeit nennen; aber gerade nicht spezifisch und nur für bestimmte Aufgaben und Bereiche, sondern unbestimmt und eben dadurch für alle, die nach sich selber fragen und sich einen Reim auf das machen, was wir hier eigentlich wollen, als Einzelne und in Gemeinschaft. Die Funktion der Geisteswissenschaften ist Reflexion und gehört zur Reflexionskultur der Moderne; ein Wissen eigener Art, nicht freischwebend und ohne Kenntnisnahme des Leistungswissens, aber davon unterschieden, weil auf sich bezogen und darauf, wie wir uns verstehen und verstehen wollen. Es geht, deutsch geredet, um Erinnerung in der Doppelbedeutung von Vergegenwärtigung und Selbstermahnung. Sie dient der Bewahrung und Kultivierung unseres kulturellen Gedächtnisses, nicht zum Vergnügen und zur Stützung des Ausstellungstourismus, sondern weil anders wir uns selber nicht mehr sehen. Die Spurenlese und Auslegung der Lebenszeugnisse und geschichtlichen Dokumente sind der Spiegel, in dem wir uns selbst zu sehen versuchen.
ZitatWie viele der Leutchen, die Geisteswissenschaften studieren, gelangen denn dann auch wirklich in die Wirtschaft und üben dort einen Beruf aus, der ein Jahrelanges Studium rechtfertigt ? (Thomas) Es ist auch hier jener Unterschied!: Es geht gerade darum, dass Geisteswissenschaftler der Gesellschaft in anderen Bereichen, auf andere Weisen nützlich, dienlich, zuträglich... sind als eben nur im rein Wirtschaftlichen!!! Und nochmal mein Verweis auf die Essays von Prof. Dr. Prange und Dr. Funk.
Wie viele der Leutchen, die Geisteswissenschaften studieren, gelangen denn dann auch wirklich in die Wirtschaft und üben dort einen Beruf aus, der ein Jahrelanges Studium rechtfertigt ?
"Schlechtes Beispiel": aus deiner Sicht, Thomas! Denn: was heißt "Karriere machen"?? DAS ist auch gar nicht meine Absicht, mein Ziel! Einen sinnvollen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten: das schon!! Und das muss nicht zwangsläufig oder ausschließlich im wirtschaftlichen Bereich umgesetzt werden!
Tja - schade, dass dir das in den Essays Ausgedrückte nicht einsichtig ist.
@ThomasAlso: wir brauchen "studierte" Geisteswissenschaftler genauso dringend wie alle anderen (naturwissenschaftlichen) Professionellen auch!
naja aber die tendenzgeht doch dahin,dass es zu wenige naturwissenschaftler und zuviel e geisteswissenschaftler gibt und der bedarf einer gesellschaft an studierten philosophen ist sicherlich geringer als deren bedarf an studierten ingenieueren
... nämlich nur zu einem bruchteil wirklich begabte, interessierte und zum großteil solche, die einfach nicht wissen, was sie sonst machen soll ....
Also: wir brauchen "studierte" Geisteswissenschaftler genauso dringend wie alle anderen (naturwissenschaftlichen) Professionellen auch!
ich habe manchmal das gefühl, dinge wie philosophie, soziologie oder "deutsch auf lehramt" zieht ähnliche leute an wie die deutsch und geschichts leistungskurse an den gymnasien (zumin desjenigens, auf dem ich war): nämlich nur zu einem bruchteil wirklich begabte, interessierte und zum großteil solche, die einfach nicht wissen, was sie sonst machen soll ....*hüstel*
Man bedient sich sehr häufig der Geisteswissenschaften (ihrer Erkenntnisse, Ergebnisse, Methoden...) ohne dies jedoch zu explizieren oder es überhaupt zu bemerken!
ABER DANACH kommt es darauf an, die Zufällig gemachten Entdeckungen richtig auszuwerten und in WIEDERHOLBARE und VERIFIZIERBARE Experimente umzusetzen, die aus dem zufällig Entdeckten eine Überführung der Ergebnisse in eine THEORIE ermögliche. Und dazu braucht man nunmal PRÄZISION und WISSEN.
So. Und nun wollen wir mal den intellektuellen- und studentenfeindlichen Thomas, der alles im Wirtschaftskreislauf sieht und die dort überflüssigen am liebsten verhungern sehen will, im Regen stehen lassen.
Kallisti hat folgendes geschrieben: Also: wir brauchen "studierte" Geisteswissenschaftler genauso dringend wie alle anderen (naturwissenschaftlichen) Professionellen auch! Ich glaube, Du solltest anfangen, Thomas zu erklären, wofür man die braucht. Mit konkreten Beispielen...
Wie gesagt, außer von den Geisteswissenschaftlern selber hört man kaum von jemandem diese Äußerung.Und dieses Mengenverhältniss spiegelt meiner Meinung nach die Realität auch sehr gut wieder.
LETZTER Versuch. Wozu Geisteswissenschaften? Ich denke, da haben vor allem Autoren (Naturwissenschaftler etc. ) der vergangenen Jahrhunderte einiges dazu geschrieben. Vielleicht liest Du die einfach mal, die Argumente sind sicherlich besser als unsere.
ACH? Du weisst nicht wo? Frag einen Geisteswissenschaftler.
ACH? Du kannst kein Latein? Frag einen Geisteswissenschaftler.
Tja.
Die perfekt rationalisierte Stadt, über 100.000 Einwohner. Alles in einem Rutsch geplant. Frag Dich, ob Du da leben willst.
Over und Out.
Und wenn Du Dir ansehen willst, in was für einer Welt wir ohne Geisteswissenschaftler leben würden, dann fahr mal nach Halle-Neustadt. Die perfekt rationalisierte Stadt, über 100.000 Einwohner. Alles in einem Rutsch geplant. Frag Dich, ob Du da leben willst.