Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Eine Generationsgeschichte  (Gelesen 7552 mal)

KainsRache

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Eine Generationsgeschichte
« am: 09 August 2004, 03:05:49 »

So, ich habe das hier einfach mal aus einem anderen Forum "geklaut" und hier reingestellt, mich würde definitiv auch mal eure Meinung (hier sind jedenfalls Vertreter der jüngeren wie auch der älteren Generationen vertreten!) dazu interessieren.
Kann man das Ganze so verallgemeinern?
Hat die Autorin Recht oder nicht?
Was denkt ihr zu dem Thema "Früher war alles besser"?


Zitat
Eine Generationsgeschichte



Wenn du nach 1978 geboren wurdest, hat das hier nichts mit dir zu tun

verschwinde!

Kinder von heute werden in Watte gepackt...



Wenn du als Kind der 50er, 60er oder 70er Jahre lebtest, ist es zurückblickend kaum zu glauben, dass wir solange überleben konnten.! Als Kinder saßen wir in Autos ohne Sicherheitsgurte und ohne Airbags. Unsere Bettchen waren angemalt in strahlenden Farben voller Blei und Cadmium. Die Fläschchen aus der Apotheke konnten wir ohne Probleme öffnen, genauso wie die Flasche mit dem Bleichmittel. Türe und Schränke waren eine ständige Bedrohung für unsere Fingerchen. Auf dem Fahrrad trugen wir nie einen Helm. Wir tranken Wasser aus Wasserhähnen und nicht aus Flaschen.

Wir bauten Wagen aus Seifenkisten und entdeckten während der ersten Fahrt den Hang hinunter, dass wir die Bremsen vergessen hatten. Damit kamen wir nach einigen Unfällen klar. Wir verließen morgens das Haus zum Spielen. Wir blieben den ganzen Tag weg und mussten erst wieder zu Hause sein, wenn die Straßenlaternen angingen. Niemand wusste wo wir waren , wir hatten nicht einmal ein Handy dabei!

Wir haben uns geschnitten , brachen uns die Knochen und die Zähne, und niemand wurde deshalb verklagt. Es waren eben Unfälle. Niemand hatte Schuld außer uns selbst. Keiner fragte nach "Aufsichtspflicht". Kannst du dich noch an "Unfälle" erinnern? Wir schlugen einander manchmal bunt und blau. Damit mussten wir leben, denn es interessierte den Erwachsenen nicht.

Wir aßen Kekse, Brot mit Butter dick, tranken sehr viel und wurden trotzdem nicht zu dick. Wir tranken mit unseren Freunden aus einer Flasche und niemand starb an den Folgen.

Wir hatten nicht : Playstation, Nintendo 64, X-Box, Videospiele, Fernsehkanäle, Filme auf Video, Surround-Verfahren, eigene Farbfernseher, Computer, Internet-Chat-Rooms. Wir hatten Freunde. Wir gingen einfach raus und trafen sie auf der Straße. Oder wir marschierten einfach zu deren Heim und klingelten. Manchmal brauchten wir gar nicht zu klingeln und gingen einfach hinein. Ohne Termin und ohne Wissen unserer gegenseitigen Eltern. Keiner brachte uns und keiner holte uns... wie war das nur möglich??

Wir dachten uns Spiele aus mit Holzstöcken und Tennisbällen. Außerdem aßen wir Würmer. Und die Prophezeiungen trafen nicht ein:: Die Würmer lebten nicht in unseren Mägen für immer weiter, und mit den Stöcken stachen wir uns nicht besonders viele Augen aus. Beim Straßenfussball durfte nur mitmachen wer besonders gut war. Wer nicht gut war , musste lernen mit Enttäuschungen klar zu kommen. Manche Schüler waren nicht so schlau wie andere. Sie rasselten durch Prüfungen und wiederholten Klassen. Das führte nicht zu emotionalen Elternabenden oder gar zur Änderung der Leistungsbewertung. Unsere Taten hatten manchmal Konsequenzen. Und keiner konnte sich verstecken. Wenn einer von uns gegen das Gesetz verstoßen hatte, war klar, dass die Eltern ihn nicht aus dem Schlamassel raushauen würden. Im Gegenteil: Sie waren der gleichen Meinung wie die Polizei! So etwas!

Unsere Generation hat eine Fülle von innovativen Problemlösern und Erfindern mit Risikobereitschaft hervorgebracht. Wir hatten Freiheit, Misserfolg, Erfolg und Verantwortung. Mit alledem wussten wir umzugehen.

Und du gehörst auch dazu

Herzlichen Glückwunsch!
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Die Rechtschreibung einiger Menschen ist echt der Wahnsinn - sie scheint gar eben jenem entsprungen zu sein.

Dellamorte-Dellamore

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Eine Generationsgeschichte
« Antwort #1 am: 09 August 2004, 14:59:35 »

kann nicht antworten - muss SMS schreiben -  muss wissen ob der typ aus der 5. klasse mein kokain hat -  :wink:
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Eine Generationsgeschichte
« Antwort #2 am: 09 August 2004, 15:05:43 »

hehe, das ist gut. kann fast alles voll unterschreiben :D
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sober

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Eine Generationsgeschichte
« Antwort #3 am: 09 August 2004, 15:24:17 »

Yeah! Alles vom Fahrad abschrauben und über die Baustelle heizen, weil Mom kein BMX Rad kaufen wollte! Was für ein Spass. Schade, dass normale Rahmen nicht wirklich viel aushielten.
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SuperTorus

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« Antwort #4 am: 09 August 2004, 15:47:20 »

Aufgeschürfte Knie waren modern damals... Alle hatten welche...

  :)

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Eine Generationsgeschichte
« Antwort #5 am: 09 August 2004, 15:51:48 »

radfahren ( bmx) auf den wildesten kursen, blaue flecke, schrammen, baumhäuser,  tage in maisfeldern. geniale zeit. ob das kiddies von heute noch tun? es muss doch noch so jemanden geben....
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Eine Generationsgeschichte
« Antwort #6 am: 09 August 2004, 15:51:52 »

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sober

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« Antwort #7 am: 09 August 2004, 15:57:35 »

yeah, die hatten damals nen geilen neuen weg gebaut!
der ging bissel bergab um die kurve und war aus dem damals mordernen "Sand-Kiess-Glass" Gemisch.
Da bin ich nen paar wochen mit perfekt getrenntem Gesicht rumgerannt.
eine seite heile, andere seite aufgerissen =)
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Thomas

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« Antwort #8 am: 09 August 2004, 16:34:09 »

Schöne Geschichte, gefällt mir !  

Zitat
ob das kiddies von heute noch tun?


Nein.Die Kiddies von heute sind so sehr damit beschäftigt, auf allen gesellschaftlichen Ebenen extrem Erwachsen zu wirken, das sie für sowas keine Zeit mehr haben.

Ach quatsch.Abseits des ironischen Untertons der Geschichte ist es doch so : Es gab damals spinner und heute spinner, genau so wie es sowohl damals als auch heute jede Menge "normale" Menschen gibt.Einziger Unterschied ist vieleicht, das wir in der heutigen multimedialen Welt mit ihren 80 Kabelkanälen sofort über irgendwelche menschlichen Macken in der großen, weiten Welt informiert sind und daraus der Eindruck entsteht, das heute alle viel "kaputter" sind als damals.

Und wenn die Kiddies von heute dann auch noch wieder dazu übergehen, die Klamotten danach auszusuchen, ob sie ihnen gefallen und nicht danach, was für eine Hersteller drauf' steht, ist doch wieder alles in Ordnung.
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sober

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« Antwort #9 am: 09 August 2004, 16:52:11 »

Hmm, ich kann da auch nur Erzählungen wiedergeben, aber der Großteil der mir bekannten Erzieher und co. die ihren Lebensunterhalt mit der Betreuung von Kindern verbingen, unterstützen scheinbar die Theorie.
Immer wieder hört man von fehlender Phantasie der Kinder und fehlende "Spielbereitschaft".
Viel mehr ist die Rede von Yugijoh (typo?) Karten, Gameboys, Zeitschriften und Gesprächen über TV-Serien, Videogames und co.
Wenn ich dazu an meine "Kindheit" zurückdenke erinnere ich mich an aberstunden "kreatives" Spielen ohne Multimediale(TV/Console/PC) unterstützung und Konsumdrang (Sammkarten/Actionfiguren..).
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Thomas

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« Antwort #10 am: 09 August 2004, 17:21:28 »

Zitat
Viel mehr ist die Rede von Yugijoh (typo?) Karten, Gameboys, Zeitschriften und Gesprächen über TV-Serien, Videogames und co.
Wenn ich dazu an meine "Kindheit" zurückdenke erinnere ich mich an aberstunden "kreatives" Spielen ohne Multimediale(TV/Console/PC) unterstützung und Konsumdrang (Sammkarten/Actionfiguren..).


Also ich sehe die Probleme weniger darin, womit gespielt wird, als das überhaupt noch gespielt wird.Ich hab auch meine halbe Kindheit vor'm Rechner verbracht (alleine oder mit anderen), hab' über die letzte Captain Future oder KnightRider-Folgen geredet und mit StarWars oder Master-of-the-Universe figuren gespielt und trotzdem habe ich keinen Knacks zurückbehalten (jedenfalls keinen, der größer wäre als der, den andere haben, was aber wiederum nichts mit dem aufenthalt vor dem Computer zu tun hat =) )

Viel schlimmer finde ich Kinder, die heute nur noch über Mode, Trends und das Gehalt der Eltern reden können.Ich denke solche Macken haben sie aber nicht von alleine entwickelt, sondern durch ihre Eltern mitbekommen.Junge Elter, so ca. ende zwanzig, haben ja auch oft genug die gleichen Macken, sowas überträgt sich halt auf den Nachwuchs.
Aber wie schon erwähnt, ich halte soetwas nach wie vor für Einzelfälle.Der Spruch "die Jugend von heute taugt nichts mehr" ist so alt wie die Menschheit selbst.

Zitat
...aber der Großteil der mir bekannten Erzieher und co. die ihren Lebensunterhalt mit der Betreuung von Kindern verbingen, unterstützen scheinbar die Theorie..


Dabei darf aber auch nicht vergessen werden, das gerade in solchen Berufsgruppen (Erzieher, Lehrer, etc.) die Menge der Fortschrittsverweigerer sehr groß ist.Wenn ich mich selber nicht mit neuen Medien beschäftige, weil ich zu faul und/oder zu desinteressiert bin, wird sich das immer Negativ auf meine Schützlinge auswirken.Besonders schlimm wäre es, wenn sich diese Einstellung auf die Kinder überträgt, nach dem Motto "Mein Lehrer hält nichts von Computern (eben weil er zu doof dafür ist =) ), deswegen halte ich auch nichts davon".Glücklicherweise ist es in der Realität ja bekanntermaßen so, das die Kinder "eher" weniger auf die Ansichten der Lehrkräfte geben.
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« Antwort #11 am: 09 August 2004, 18:00:25 »

Dieser Text hat mich an meine Jugend erinnert. Bei mir war es aber noch anders, da ich in MV aufgewachsen bin. Wir haben auch nur draussen gespielt. Haben uns Baumhöhlen gebaut oder waren im Wald und haben verstecken gespielt. Vielleicht können sich noch einige an das doppelte E erinnern...

Bei uns hatte auch nicht jeder Telefon zu Hause geschweige einen PC.
Über die Kinder von heute denke ich, dass die Werbung Sie zu sehr prägt. Das soll aber nicht heissen, dass Wir nicht auch davon unberührt sind. Ich sage nur Waschmittel für schwarze Klamotten.  :lol:
Ich trinke heute noch immer Wasser aus dem Hahn und mir geht es gut.
 
Wer weiss was in ein paar Jahren noch soo passiert.....
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« Antwort #12 am: 09 August 2004, 18:26:12 »

Zitat
Ich hab immer noch ne Narbe am Knie von meinen Fahrrad-Kunststücken...

... und ich noch ne Narbe im Kinn.. die wurde GENÄHT, nicht geklebt, gelasert oder was sonst noch die moderne Medizin heute so drauf hat ..

Tja:
Damals hatten die Kinder noch Löcher in den Hosen selbstverbrochen und nicht teuer vom Designer-Jeans-Laden ihres Vertrauens besorgt.
Damals war ein Tag nur dann ein guter Tag, wenn die Füsse weh taten, mindestens ein Nachbar sich über die Kinder beschwert hat und die Eltern mindestens einmal die Woche "warum nur wollten wir Kinder haben?" seufzten.
Damals waren Pippi Langstrumpf und Michel von Lönneberga unsere Helden, der "Krieg der Knöpfe" die Anleitung zum Selbermachen und Pumuckl der Rebell, der wir alle sein wollten und dann auch irgendwie waren.
Hach, was ne Zeit..

Und was ist aus uns heute geworden?
Alte, faule Sesselpupser, stöhnen sobald das Thermometer über 25 Grad wandert, hauchen unser Leben vor dem PC aus und erziehen unsere Kinder zu netten, guterzogenen Menschen.. obwohl wir selbst doch alle verdammt nochmal anders waren.

Also, haltet Euch an das Gegenmittel der Nickelodeon-Werbung - TUT NICHT SO ERWACHSEN! - hängt nicht dem Damals nach sondern.. macht genausoviel Blödsinn wie früher!  8)
Diese Welt hat nix anderes verdient  :mrgreen:
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sober

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« Antwort #13 am: 09 August 2004, 18:29:18 »

... sprachs und machte sich auf zum stadtpark um unsinn zu machen *stichel*
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« Antwort #14 am: 09 August 2004, 18:37:05 »

wenn man abends mit Schlamm verschmierten klamotten nach hause kam, dann war das ein GUTER tag.. und meine Eltern waren froh darüber. Wer den ganzen Tag Bäche umgeleitet hat, der war müde und nervte nicht...

Jaja.. damals.. da war alles besser™

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