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(Bar) Geld überflüssig oder notwendig ?

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schwarze Katze:
Solange Cannabis nicht legalisiert ist, brauche ich Bargeld ;)

BaerndME:

--- Zitat von: PlayingTheAngel am 13 Dezember 2022, 14:48:48 ---
--- Zitat von: BaerndME am 13 Dezember 2022, 14:32:03 ---Raouls Argument, Bargeldreserven seien nicht im Wirtschaftsumlauf, ist im Prinzip schon der Killer schlechthin.
In Summe ist das Problem, dass ich über viele Millionen Menschen verteilt Bargeld irgendwo in Reserve befindet sicherlich fast so schlimm wie die Millionengehälter von Topmanagern, die nicht in der Lage sind, diese auch auszugeben um sie wieder in den Kreislauf zu bringen. Häufchenbildung. Geld muss ein Gegenwert für Arbeits- und Produktionsleistung sein, es darf kein Gegenwert für "Besiztumsleistung" werden (bzw. ist es das schon, aber davon müssen wir dringend wieder weg!).

--- Ende Zitat ---
Bernd, bist du sicher dass das Problem der Häufchenbildung speziell etwas mit Bargeld zu tun hat?
Wenn einer Einzelperson, sagen wir mal 400 Immobilien in Hamburg besitzt, sorgt das auf unterschiedlichen Ebenen für Verwerfungen die für die Allgemeinheit vermutlich ehr negativ sind. Ob diese Person aber nun ein 401stes Haus dazu kauft oder die Million ins Kopfkissen steckt, spielt doch von der Sache her keine Rolle, oder? Lässt sich nicht das Eine jeweils in das andere konvertieren?

--- Ende Zitat ---
Ich hab das vielleicht missverständlich formuliert.
Sind 2 verschiedene Probleme.
Haben beide die selbe Auswirkung: Das Geld fehlt woanders, nämlich zuvorderst im ärmeren Teil der Bevölkerung.

käx:
zwar nur ein meinungsbeitrag und "nur" focus, aber trotzdem
gedankengänge die es lohnt mal weiter zu denken:

https://m.focus.de/finanzen/news/gastbeitrag-von-marc-friedrich-das-ist-der-wahre-grund-warum-bargeld-abgeschafft-werden-soll_id_183102561.html

Jack_N:
N paar Sachen im Artikel stoßen mir von Anfang an ungut auf. Da wäre zum Einen die Art, wie er geschrieben ist (z.B. das "wussten sie?" - der Leser wird als unwissend und dumm dargestellt, die Position des Autors wird als die des Wissensbringers gefestigt, ohne dass er aber eine 100%ige Richtigheit seiner Aussagen garantiert), und Sachen wie "Der nächste Angriff erfolgte während der Corona-Krise: Am Anfang galt eine Zeit lang das Bargeld als gefährlich , da es als Virenüberträger diffamiert wurde, was natürlich absoluter Humbug war." - was auch wiederum Quark ist. Fakt ist, der Erreger kann auch 24 Stunden nach Kontakt auf einigen Oberfächen noch nachgewiesen werden. Nein, eine Übertragung von Gegenständen auf Menschen, die zum Infekt führte, ist bislang nicht nachgewiesen worden (vielleicht sollte man mal die koksende Bevölkerung, wenns die noch gibt, fragen. Früher fand man ja auch auf fast jeder 50DM-Note Koksspuren, da würden die sich ja Virus und Gift parallel reinziehen).
Was aber wahr ist und bleibt ist, dass Bargeld schmutzig ist. Es geht durch die Hände tausender Leute, und die sind selten gewaschen. Als Resultat haben wir n lustiges Potpourri an Keimen und Bakterien da drauf. Hygienisch geht anders. Die Aussage wäre also - wenn man sie nicht an der Corona-Geschichte festmachen würde, bei der man es anfangs aber schlichtweg nicht besser wusste - korrekt.
Die Geschichte mit dem CDBC ist Käse. Hier war das Gespinst eine digitale Alternativwährung zum Papier zu schaffen, ähnlich Bitcoin. Das gerade die deutschen Banken, die extrem viel Wert auf Datenschutz der Transaktionen und Kundendaten legen und legen müssen (weiss ich aus erster Hand, ist mein täglich Brot), sich hier dazu bewegen würden, diese Daten preiszugeben - kannst knicken. Ansonsten hätten wir hier schon längst vereinheitlichte Online-Banking-Systeme wie in anderen Eu-Ländern (z.B. Schweden).
Bis sich hier was bewegt vergehen Jahrzehnte.
Das am Ende der Euro als dysfunktionale Währung bezeichnet wird, ist angesichts der Freiheiten die er uns gebracht hat, und dem entgangenen Gewinn für die Banken, gegen die hier ja auch gewettert wird (die vorher an jeder Währungsumrechnung im EU-Raum verdient haben) ein reiner Hohn und deutet an, woher der Wind hier weht.

Der gesamte Artikel ist von seinem Tonfall anti-Regierung, anti-Obrigkeit geschrieben und versucht mit Schreckensszenarien hier eine Bedrohung aufzubauen, die so nicht existiert. Das Bankeinlagen nie zu 100% durch Bargeld / Gold gedeckt waren, war schon immer der Fall. Das ist nix Neues. Die Summen, die die Banken als Reserven vorhalten müssen, sind sogar vor n paar Jahren angehoben worden nachdem es ja n paar Privatbanken auch hierzulande geplättet hat.
Ohne Gebühren/Zinsen können Bankdienste heutzutage nicht mehr erbracht werden. Die Anleger haben alle gegen Negativzinsen gejammert, während die Banken selbst diese aber für die Werte, die sie als Schutz vorhalten mussten, blechen mussten. D.h. die Sicherung der Anleger hat sie aktiv Geld gekostet. Nur falls sich einer fragt, wo auf einmal die ganzen Gebühren für die Kontoführung wieder herkamen, nachdem jahrelang kostenlose Konten die Norm waren.


Am Ende entscheidet aber eh der Bürger was er will. Und das ist vermehrt die bargeldlose Zahlung, weil sie schneller und unproblematischer funktioniert. Siehe Gravis, der größte deutsche Apple-Händler stellt in seinen Fillialen die Zahlung mit Bargeld ein, weil sie eh nur noch von einem geringen einstelligen Prozentbereich der Kunden genutzt wurde.
Ja, das geht. Auch gesetzlich gültige Zahlungsmittel können ausgeschlossen werden, wenn darauf hingewiesen wird. Ein Schild oder Aufkleber an der Tür des Geschäfts reicht dabei (siehe die ganzen Tankstellen, die keine 200er-Scheine annehmen, und das durch einen Aufkleber an der Zapfsäule und/oder am Eingang anzeigen).


Was die Sicherheit angeht: Die Banken haben hier vorgesorgt. Schon zu meiner Schulzeit sagte man: Wenn eine Großbank 24 Stunden lang komplett vom Internet abgetrennt ist, dann muss sie schließen, weil die verpassten Transaktionen eine Größenordnung erreicht haben, die nicht mehr aufgearbeitet werden kann.
Das ist heute anders dank schnellerer Rechner, die mehr Leistung zugelegt haben im Verhältnis zum gestiegenen digitalen Transaktionsaufkommen. Aber es wären herbe Verluste. Und jede große Bank hat mehrfach redundante, auf mehrere Orte zusätzlich verteilte Rechenzentren, einige haben sogar mobile Notfall-Rechenzentren, deren aktuelle Position immer nur wenige Leute kennen (bei der deutschen Bank war das mal der Fall, keine Ahnung wie da der aktuelle Stand ist).
Der Einzelhandel ist eher das Problem, die typisch-deutschen Schnarchköppe haben noch immer nicht erkannt, das hier der sichere digitale Datenverkehr wichtig ist und funktionierende Technik eine immense Bedeutung hat.
In Schweden konnte die Bude noch so ranzig sein, sie hatte ein sauberes, neues, funktionierendes Kartenterminal, im Zweifelsfall mit direkter UMTS-Anbindung wenn es mitten in der Pampa war.
Hierzulande hat ein Supermarkt für seine Kassenterminals eine derart langsame DSL-Anbindung, dass ein Bezahlen mit Karte teils länger dauert als das Bargeld rauszusuchen, weil die Kasse so schnarcht. Und tritt mal wer aufs Kabel geht an 10 Kassen nix mehr ohne Bargeld.

Willkommen im Technologie-Hinterwald-Staat Deutschland.

käx:
also da fällt mir spontan mein schweden urlaub vor 5 jahren ein, als ich mit meiner
ec karte sowohl an diversen tankstellen als auch bei burger king gescheitert bin, weil das
system meine karte nicht lesen konnte (bei anderen geschäften ging das dann aber, war also kein problem der karte selbst).
schlussendlich war ich froh, dass ich überhaupt noch eine tankstelle fand, wo ich mit bargeld zahlen konnte, sonst wäre ich ziemlich am arsch gewesen (mit kindern abends im dunkeln auf'm land in einem fremden land)

was den artikel betrifft, ja man kann sicher über den schreibtstil diskutieren, aber was die
aussichten einer ausweitung dieser systeme betrifft, finde ich schon nachvollziehbar, was der autor meint/ befürchtet.
diese befürchtung wird letzendlich auch dadurch befeuert, grad aktuell, dass nun
aufgrund "der klimakatastrophe" schon in den tagesthemen darüber gesprochen wird, dass ja jeder bürger ein CO2 konto bekommen könnte/sollte.
wenn ein riesenunternehmen wie ebay nun -passend dazu- bereits ein co2 konto implementiert (hab das nur kurz gesehen, muss mich damit noch beschäftigen),
dann kann man sich ja schonmal ausmalen, wo die reise hingeht/hingehen könnte.

was die schmutzigkeit des geld betrifft: zur coronazeit habe ich beobchten können,
wie plötzlich alle mit ec bezahlt haben (also nicht unbedingt nur kontaktlos per handy)
das eingabepad des kartengerätes, wo vermutlich hunderte leute mit ihren fingern drauf rumgefummelt haben, wurde aber nicht gereinigt/bzw. desinfiziert (vllt einmal am tag, abends von den reinigungskräften) .

hat mich dann vom hygienefaktor auch nicht so überzeugt.

abschließend würde ich da gerne meine zweifel äußern, dass bestimmte entwicklungen
jahre bis jahrzehnte dauern. corona hat gezeigt, dass wenn eine sache
(vermeintlich) notwendig wird, dass dinge auch innerhalb kürzester zeit umgestellt werden können. dafür braucht es einfach nur eine neue krise. welche die nächste ist, bzw. welche nächste genutzt werden könnte/wird, zeichnet sich ja schon seit einiger zeit ab.

in dieser hinsicht teile ich die befürchtungen des autors.

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