Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Studieren ohne Abitur  (Gelesen 3634 mal)

Alte Pizza

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Studieren ohne Abitur
« am: 14 Juni 2022, 14:34:10 »

Ich habe vor Jura studieren, um erste Opferanwältin Deutschlands für emotionale Gewalt zu werden. Gerne in Berlin.

http://www.vachss.de/mission/dispatches/disp_9408_a.html

Hat jemand Erfahrungen, Ideen?
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RaoulDuke

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Antw:Studieren ohne Abitur
« Antwort #1 am: 14 Juni 2022, 17:25:02 »

Jura zu studieren ist ein langwieriges Unterfangen, aber nicht unmöglich.

Voraussetzung für die Tätigkeit als Anwalt ist die Befähigung zum Richteramt. Wer diese hat, wird auch als Volljurist bezeichnet. In dem Link ist zu ersehen, was man dafür tun muss.

Ohne Abitur Jura zu studieren ist möglich, es gibt drei Zugangswege zum Studium, die ohne allgemeine Hochschulreife funktionieren.

Ich denke gern an die Hochschule zurück, und auch oft. Es war nicht immer alles leicht, aber so viel war extrem interessant - und nicht nur das, ich habe selten so frei leben und sein können wie dort. Vielleicht ist es der Weichzeichner der Erinnerung, aber mir hat das wirklich viel gegeben. Es war, und hoffentlich ist es noch, ein angenehmer Ort auch für sehr ungewöhnliche Menschen.

Wenn es Dich wirklich interessiert (oder Du herausfinden willst, ob es das wirklich ausreichend tut), kannst Du Dich ja schon in die Vorlesungen setzen, während Du Dich noch um die Zulassung als Studentin bemühst - es sind öffentliche Veranstaltungen, die jeder anhören kann, ob eingeschrieben oder nicht.
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Eisbär

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Antw:Studieren ohne Abitur
« Antwort #2 am: 14 Juni 2022, 23:05:57 »

...
ich habe selten so frei leben und sein können wie dort. Vielleicht ist es der Weichzeichner der Erinnerung, aber mir hat das wirklich viel gegeben. Es war, und hoffentlich ist es noch, ein angenehmer Ort auch für sehr ungewöhnliche Menschen.
Ich habe gehört, dass es durch die Bologna-Reformen sehr anders geworden sein soll, ein ziemliches starres Korsett von Anwesenheitspflichten etc.
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Infos: www.nofuba.de

Jack_N

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Antw:Studieren ohne Abitur
« Antwort #3 am: 15 Juni 2022, 08:48:17 »

Jaein. Man hat immernoch in vielen Studiengängen seine Kurse für den Bachelor und dann später für den Master eine freie Wahl der Spezialisierungen - man muss nur mit entsprechend vielen Kursen genügend Punkte erreichen, um dann die Bachelor-/Masterarbeit angehen zu dürfen.
Diese Freiheit ist aber auch gleichzeitig eine Crux. Für einige naturwissenschaftliche Studiengänge wird z.B. zwingend ein Nebenfach vorausgesetzt. Diese anderen Fächer stimmen aber untereinander bis heute die Zeitpläne nicht ab, da wird um ne halbe Stunde versetzt in der anderen Fakultät mit Vorlesungen gestartet usw...
Einige beginnen CT (also ca. 15min nach eigentlichem Start), andere ST (also pünktlich) und lassen teilweise auch niemanden nach Beginn mehr rein (selbst erlebt, mit Türwächtern).
Man musste viel Selbstdisziplin haben um sich selbst zu organisieren, die Zeiten zu organisieren etc... Ein Nebenjob in den Semesterferien war bei uns oft nicht drin, da in diesen meist (Pflicht-)Praktika lagen.

Jura im Speziellen hat mein WG-Kollege studiert - und später geschmissen. Warum? Er bekam eine längere Arbeit zurück, nicht bestanden. Er fragte beim Professor nach warum: War seine Argumentation falsch? Waren seine Schlüsse, die er zog falsch? Waren die angebrachten Gesetze falsch? Nein, alles richtig. Aber: Es bestünde ja  weniger als die Hälfte des Dokumentes aus Zitaten und Quellverweisen, das könne ja keine wissenschaftliche Arbeit sein, daher könne man das nicht bewerten.

Ich selbst hatte auch Wirtschaftsrecht als Vorlesung. Was soll ich sagen: Es geht in der Praxis nie darum Recht zu sprechen, es geht darum die vorhandenen Gesetze auf den vorliegenden Fall anzupassen. Wenn es keine passenden Gesetze gibt, dann kann der Richter sich nicht einfach neue ausdenken oder frei entscheiden - er ist an das gebunden, was ihm als Handwerkszeug gegeben wurde. Könnte dann aber eine Revision zulassen, damit es zu einer höheren Instanz weitergehen kann, die dann ggf. eher eine Grundsatzentscheidung erlassen kann, die dann wiederum als "Blaupause" für andere Gerichte dienen kann.
Zudem wagen viele niedrige Gerichte eben keine solche Grundsatzentscheidung, da sie nicht riskieren wollen, dass zu viele Urteile von ihnen kassiert werden und ihre Position so in Frage gestellt wird.
Im Endeffekt lief es darauf hinaus: Wer Rechtsgrundlagen erneuern will, der gehe lieber in die Politik. Wer sich für den Fall der Fälle wappnen will, oder einer Firma helfen will mögliche Klippen zu umschiffen, der ist im Jura-Studium gut aufgehoben.
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RaoulDuke

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Antw:Studieren ohne Abitur
« Antwort #4 am: 16 Juni 2022, 14:39:11 »

Mit Jura als Studienfach hatte ich auch mal ein kurzes Intermezzo. Nach dem Abi wusste ich nicht so recht, was ich anfangen sollte mit meinen vielfältigen Interessen, und zog Informatik in Erwägung, aber auch Rechts- oder Wirtschaftswissenschaften. Ich hörte mich im Bekanntenkreis um, insbesondere dem meiner Eltern und bei Freunden der Familie, und schrieb mich dann in Jura ein. Bevor es losgehen konnte, war allerdings noch der Zivildienst abzuleisten. Das war auch so eine Sache für sich - ich nenne es mal Zwangsarbeit zur Sanierung maroder Staatsfinanzen. Ich hätte wirklich gern Menschen geholfen und meine Fähigkeiten und Erfahrungen in für mich fremdem Umfeld geschult, aber da hatte ich mit meiner Stelle wohl danebengegriffen.

Frustriert von einer etwas überraschenden Existenz als Fahrer, Reinigungskraft, Betreuer mit medizinischen Aufgaben die meine Kenntnisse deutlich überstiegen und verbalem Punching Ball für den Chef der Einrichtung widmete ich mich lieber schon einmal meinem bevorstehenden Studium und begann, die Grundlagenbucher zu lesen. Und ich bin so froh, dass ich das tat - denn mir wurde schnell klar, dass meine Stärken in diesem Fach nicht zum Tragen kommen würden. So war mein Kopf einfach nicht strukturiert, ich fand das alles extrem schwer nachzuvollziehen. Also las ich auch die Bücher aus den konkurrierenden Fächern und hörte mir da auch mal die eine oder andere Veranstaltung an, und dabei wurde mir klar, dass ich bei Wirtschaftswissenschaften viel besser aufgehoben sein würde. Also Jura-Platz zurückgegeben, auf neuen Platz in Wirtschaftswissenschaften mit Nebenfach Informatik beworben, hat geklappt, und los ging es. Manchmal finde ich es schade, dass ich nicht noch viel mehr Zeit hatte, mir alles anzuhören, was es gab - Physik hätte mir vielleicht gefallen, Chemie, oder auch Mathematik. Aber man hat ja nur ein Leben, und man kann nicht alles machen. Zu meinem großen Glück traf ich später einen Professor, der es schaffte, aus einem durchaus vorhandenen Interesse für mein gewähltes Fach sogar eine Leidenschaft zu machen.

Juristische Veranstaltungen habe ich später auch noch besucht, aber ich fand es weder besonders interessant, noch war ich besonders gut darin. Privatrecht, öffentliches Recht, Wirtschaftsverwaltungsrecht und was war da noch? Irgendwas bestimmt, aber ich habe es vergessen - ich hatte schon in den aufgezählten Vorlesungen teils arge Schwierigkeiten, wach zu bleiben...

Deswegen: Vorher lesen oder rein hören ist aus meiner Sicht wirklich sinnvoll.
« Letzte Änderung: 16 Juni 2022, 14:40:50 von RaoulDuke »
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Alte Pizza

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Antw:Studieren ohne Abitur
« Antwort #5 am: 16 Juni 2022, 19:05:42 »

Danke erstmal für den Link.

Habe Kontakt zu Arbeiterkind gehabt. https://www.arbeiterkind.de/ Bin zwar kein Arbeiterkind, sondern ein Professorenkind. Meine Ansprechperson in Hannover meinte es ist möglich ohne Abitur zu studieren, wenn man 2 oder 3 Jahre in seinen Ausbildungsberuf gearbeitet hat. Bei mir trifft es nicht ganz zu. Habe zwar zwei Ausbildungen, habe aber nicht direkt in den Berufen garbeitet.

Aufgrund von Corona und meinen Einschränkungen, sind Veranstaltungen in geschlossenen Räumen schwierig für mich. Habe gerade die Uni in Hannover angeschrieben. Danke für den Input.

Was noch eine Rolle spielt, ist studieren mit Behinderung.

Jack_N, ich verstehe nicht genau, was Du mit Rechtsgrundlagen erneuern meinst.




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Jack_N

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Antw:Studieren ohne Abitur
« Antwort #6 am: 17 Juni 2022, 15:46:00 »

Ich meine damit, dass es ja zu vielen sehr spezifischen Fällen noch gar keine passenden Gesetze gibt - sei es nun das Strafmaß für bestimmte Vergehen, oder sogar die Tatbestände ansich. Und viele Gerichte, besonders auf niedrigeren Stufen (Landgericht usw...) tun sich da schwer, hier ein Urteil zu sprechen, was als normgebend angesehen werden könnte. Da wird dann oft an höhere Instanzen verwiesen, und der Klageweg ist steinig, teuer (Rechtsschutz greift dann oft nicht), und langwierig - mit weiterhin ungewissem Ausgang.
Wenn es einen Tatbestand gibt, der in geltendes Recht gegossen werden soll, und der eine ausreichende Anzahl an Personen betrifft, dann ist es in vielerlei Hinsicht nicht verkehrt, einen zweiflankigen Angriff zu führen, z.B. parallel dazu mit entsprechenden Regierungsvertretern auf diversen Ebenen eine Diskussion über die Notwendigkeit dieser Maßnahmen anzustacheln. Wenn dann parallel dazu ein Prozess geführt wird, dann kann auch ein verlorener Prozess - mit geschickter Aktivierung und Steuerung der Medien - genug Aufmerksamkeit erzeugen, dass ein Gesetzesvorstoß nicht komplett im Sande verläuft, sondern tatsächlich seinen Weg bis in die entscheidenden Regierungskreise findet.
Das ist aber eine langwierige und komplizierte Sache auf mehreren Ebenen, und nichts für schwache Nerven da auch u.U. eben "Bauernopfer" ( = verlorene Prozesse, unentschädigte Opfer) gebracht werden müssen um langfristig für die Masse ans Ziel zu kommen.
Das Ganze ist oft mehrfach schwieriger (in D) wenn kein materiell messbarer Schaden vorliegt. Steuerhinterziehung wird hier immernoch schwerer bestraft als die meisten Körperverletzungsdelikte.

Was ich insgesamt sagen will: Ich halte es für nobel und ehrbar wenn man Jura mit dem Ziel studieren will anderen Menschen zu helfen. In der Praxis kenne ich etliche fertige Jurastudenten, die teils 3-4 Jahre lang unbezahlte Praktika in Kanzleien durchgeführt haben um überhaupt eine Chance zu bekommen, jemals selbst als Anwalt zu praktizieren. Einige wenige haben es dann zusammen mit anderen und hohen Ersparnissen selbst geschafft eine Kanzlei zu eröffnen, teils nur um von ihren vorherigen Chefs wegen potentieller Abwerbung von Kunden verklagt zu werden. Andere sind zur Staatsanwaltschaft gegangen - wer wirklich Geld verdienen wollte, der wurde Firmen-Fachanwalt, z.B. für Markenrecht.

Alles in Allem braucht es viel Geduld und viel Durchhaltevermögen um diesen Weg als Idealist erfolgreich bis zu einem Arbeitseinsatz zuende zu gehen. Es ist möglich, keine Frage, aber es wird alles Andere als leicht, und das möchte ich nur als Warnung vorabschicken. Wir haben in vielen Bereichen "zu viele" Juristen, und das sorgt für einen gnadenlosen Verdrängungskampf - und von irgendwas muss man ja auch leben.
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RaoulDuke

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Antw:Studieren ohne Abitur
« Antwort #7 am: 17 Juni 2022, 18:03:28 »

Also hm, ich weiss ja nicht.

Das Argument, es gäbe von Leuten, die im Beruf X oder Y arbeiten schon zu viele, habe ich schon so verdächtig oft gehört. Zu viele Juristen, zu viele Kaufleute, zu viele Lehrer, zu viele Geistenswissenschaftler, niemand stellt Philosophen ein, niemand braucht noch einen Arzt, niemand hat auf noch einen Logopäden gewartet, warum Informatik studieren, man wird ja doch nur depressiver und schlecht bezahlter Server-Admin, Mathematiker braucht keiner, zu praxisfern, und wer in drei Teufels Namen studiert eigentlich noch Maschinenbau? Karohemd und Samenstau, braucht keine Sau, wurde mir erzählt. Angeblich ist der wichtigste Schein des Germanistik-Studiums der Taxischein. Habe ich erwähnt, dass wer nichts wird, Betriebswirt wird?

Oh, und dass Ausbildungsberufe eh nichts bringen, dafür sei man mit einem Abi überqualifiziert und würde nur dumm auffallen, aber das wäre eigentlich kein Problem, weil man sowieso nicht eingestellt wird. Gründen ist zu gefährlich und man geht nur Pleite und hat dann für immer verloren. Nur von den sozialen Sicherungssystemen leben ist aber Aso, wer will schon harzen? In Deutschland irgendwas tun bringt aber ja sowieso nichts, es geht hier nur noch bergab. Man kann ja hier gar nichts machen, nicht mal nichts machen.

... ich will Dich wirklich nicht in eine Reihe mit den Leuten stellen, die mir hartnäckig obige Dinge sagten, zu verschiedensten Zeitpunkten. Du machst Dir glaube ich aufrichtig Sorgen, und ich verstehe das. Vor dem Hintergrund der obigen Statements bin ich aber versucht zu sagen, dass es weniger um das was geht als um das wie.

Ich kenne hervorragende Juristen, fähige Kaufleute, engagierte Deutschlehrer, in interessanten Positionen arbeitende Philosophen und  für die Informatiker und Maschinenbauer gehen mir die Adjektive aus. Ich hätte aber sicher welche, und positiv wären sie auch. ;)

Nur von den Leuten, die jedem immer sehr gut sagen konnten, warum all diese Luftschlösser schief gehen würden, hat kaum einer irgendeinen größeren Sprung hingelegt. Die pessimistischte Person, die wirklich für jeden guten Plan ein passendes Gegenargument hatte, arbeitet jetzt beim Arbeitsamt in der Berufsberatung. Hm.......
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Jack_N

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« Antwort #8 am: 17 Juni 2022, 20:51:01 »

Zu dem Punkt mit dem "wie" stimme ich Dir absolut zu.
Zu dem Punkt mit dem Studium habe ich folgendes gefunden:
"Bewerber mit erfolgreich abgeschlossener mindestens zweijähriger Berufsausbildung und anerkanntem Fortbildungsabschluss (z.B. Handwerksmeister, Techniker oder Fachwirte) erhalten die Allgemeine Hochschulzugangsberechtigung."
D.h. wenn man z.B. ausgebildeter Fachinformatiker ist (egal welche Fachrichtung), dann müsste man eine allgemeine Hochschulreife besitzen und damit mit Abschluß der Ausbildung ein Studium möglich sein.
Wie das aber bei Studienfächern ist, die einen Numerus Clausus haben - da bin ich überfragt (ich hab den anderen Weg gewählt - Studium abgebrochen, Ausbildung gemacht. Anstellung war übrigens kein Problem, Überqualifizierung wurde kein einziges Mal in Erwägung gezogen).

Und ja, ich mache mir aufrichtig Sorgen. Es gibt gewisse Studiengänge, die verhältnismäßig oft von Menschen besucht werden, die sich in einem Studium der Fachrichtung Antworten auf ihre Fragen oder die Befähigung zur Bewältigung eigener Probleme versprechen. Das ist aber meiner Erfahrung nach selten bis nie der Fall. Psychologie ist da der Hauptkandidat, weswegen an meiner alten Uni der Professor der Einstiegsvorlesungen auch jedesmal mit der eindringlichen Warnung begonnen hat, dass jeder, der das Fach studieren will um sich selbst oder Freunde/Familie/Bekannte zu therapieren, bitte den Raum jetzt sofort verlassen und direkt professionelle Hilfe suchen sollte, denn allein ein 4-jähriges Studium ersetzt laut ihm keine Praxiserfahrung.
Wie sehr einige Menschen nur angesichts dieser Äußerung ausgerastet sind spricht Bände.

Ja, ich bin selbst in einigen Situationen in die Welt gegangen und hab Dinge gemacht nach dem Motto: "schaun wir mal ob das klappt". Aber stets mit Plan B und doppeltem Boden, ich habe mich mental darauf vorbereitet was passiert, wenn das nicht klappt, und was ich dann tun würde. Das hat mich in eine recht entspannte Position gebracht, und ich vermute, dass das auch bei einigen Wendungen in meinem Leben dann eine entspanntere Gangart meinerseits für das Gelingen mitverantwortlich war.
Klar war nicht immer alles heiter. Aber insgesamt gesehen hab ich viel gelernt, teilweise auch dass ich nicht Arschloch genug bin um wirklich groß Karriere zu machen.

Mag aber auch sein, dass mein Job als zuarbeitender Sicherheitsbeauftragter dafür sorgt, dass ich alles Mögliche erstmal durchdenke und Schwachstellen aufzeige. Das heisst nicht, dass ich einige Sachen nicht trotzdem machen würde - ich finds nur spannend VORHER über die möglichen Gefahren/Probleme etwas zu wissen. Wenn ich dann nämlich etwas TROTZDEM angehe, dann ists etwas, was ich auch wirklich erreichen will.

(und ja, das gibts auch im Kleinen. Aus "wir fixen mal die eine Schraube am Auto" wird bei Abreissen derselben gleich ein "wir bohren 2 Tage lang Teile aus, schneiden neue Gewinde und machen da gleich auch noch ne Rostkonservierung wenn die Teile jetzt eh ab sind". Das ist doof, das sorgt für viele Flüche, das killt alle anderen Vorhaben an nem Wochenende, aber trotzdem fühlt es sich am Ende gut an, etwas selbst geschafft zu haben.

Und darum gehts letztenendes ja: Fühlt es sich am ende gut an, etwas selbst zu tun? Auch wenn ich eine Aufgabe gegen Geld von jemand anderem erledigen lassen könnte (und vielleicht sogar besser), will ich es vielleicht einfach selbst tun, schlichtweg nur weil ich mir sicher bin, dass ich es kann?
Bin ich aufrichtig genug zu mir selbst falls ich scheitere mir dann Hilfe zu suchen und so das Ganze trotzdem zuendezubringen? (und es nicht halbgar liegenzulassen)

Wenn man hier immernoch sagt: Ja, ja verdammt, ich WILL das, ich hab da BOCK drauf! - dann sollte man sowas einfach machen.

Kenne auch Leute gut, die neben nem Fulltimejob mit Fahrtätigkeit abends noch ein komplettes Bachelor-Studium in ihrer Freizeit erfolgreich durchgezogen haben - das muss man auch erstmal bringen :) (könnt ich nicht, aber Respekt für jeden, der das packt!)
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« Antwort #9 am: 16 Dezember 2022, 15:32:57 »

Habe noch einen Haufen Informationen per Mail bekommen. Auch im Hinblick auf Studieren mit psychischer Behinderung.

Werde wohl Anfang des Jahres einen Beratungstermin bei der Uni in Hannover bekommen.

Wegen Energiesparmaßnahmen geht es bis zum 10.1.23 nur online und telefonisch.
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Alte Pizza

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Antw:Studieren ohne Abitur
« Antwort #10 am: 17 Dezember 2022, 16:32:39 »

Seit einiger Zeit betreibe ich Jura auch durch "Learnig per doing".

Habe 7 Klagen beim Sozialgericht eingereicht. 5 davon sind verhandlungsreif und wurdem dem Sitzungsfach zugeschrieben.

Vor zwei Jahren  habe ich meine erste Strafanzeige gestellt.

Mitterweile habe ich Kontakt zu Staatswaltschaften in Nürnberg, Hannover und Braunschweig.

Ultra spannend ist die Geschichte mit meinen verstorbenen Partner, der in der MHH obduziert wurde.

Die Rechtsmedizin fühlt sich nämlich für emotionale Gewalt nicht zuständig.

Ein Rechtsmediziner behauptet sogar, dass emotionale Gewalt keine Organe schädigt.
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