Auch Putin wäre, während seiner 1. Amtszeit, eine Chance für Russland gewesen, wäre der Westen nicht so arrogant mit ihm umgegangen.
Zitat von: BaerndME am 03 März 2022, 10:23:34Auch Putin wäre, während seiner 1. Amtszeit, eine Chance für Russland gewesen, wäre der Westen nicht so arrogant mit ihm umgegangen.Jemand, der Mitarbeiter von KGB und Stasi war, kann nie eine richtige Chance sein.Während seiner 1. Amtszeit hat er einige Verbrechen in Tcchedtschenien begonnen
Frage: Handelt Putin denn überhaupt noch rational – oder ist seine Wahrnehmung gestört oder ist er gar einer Art Wahn verfallen, wie manche fürchten?Antwort: Diese Annahme setzt ja voraus, dass Putin wirklich über alles ganz allein entscheidet. Das tut er aber nicht. Er braucht schon die Zustimmung seiner Berater im Sicherheitsrat und anderer Leute, um seine Vorhaben überhaupt umsetzen zu können. Dass das auch beachtet wird, konnte man sehen, als er den Generalstabschef und auch den Verteidigungsminister eher unspezifisch beauftragt hat, eine höhere Alarmbereitschaft der strategischen Abschreckungswaffen herzustellen. Am nächsten Tag hat der Verteidigungsminister dann Vollzug gemeldet – und zwar detailliert. Er hat genau mitgeteilt, welche drei Systeme er um einen Grad der Bereitschaft erhöht hat: die U-Boot-gestützten und die landgestützten Interkontinentalraketen und dazu die Flugzeuge der Fernfliegerkräfte. Das zeigt, dass Putin nicht allein alles unter Kontrolle hat und auch nicht allein im Detail entscheidet. Putin gibt Befehle, und die Leute haben dann gewisse Freiheiten, wie sie diese umsetzen.
Selbst den letzten dürfte jetzt klar sein, dass am Regierungs-Narrativ irgendwas nicht stimmt.
Eine Verhandlung führt ja eigentlich nur dann zum Erfolg, wenn alle mit dem Ergebnis einigermaßen zufrieden sind. Am besten ist es, wenn alle sich zumindest ein klein wenig als ein Gewinner fühlen können.
Ein erzwungenes Ergebnis, das mit einem großen, vielleicht maximalen Gesichtsverlust verbunden ist, wird niemand akzeptieren wollen - der Friedensvertrag von Versailles, der den ersten Weltkrieg beendete, war so gestrickt, und man weiss ja, wie das ausging.
Wenn die Verhandlung erfolgreich sein soll, muss sich also auch Putin ein wenig wie ein Gewinner fühlen können, oder sich zumindest als ein solcher ausgeben können.
Das russische Volk ist zudem sehr hart getroffen durch die Wirtschaftssanktionen, plötzlich sind Iphones weg und Nike-Schuhe und Computer und Massen anderer Gegenstände aus der westlichen Welt. Da erscheint es aus meiner Sicht leicht, als Propaganda zu verkünden, alle westlichen Unternehmen seien offensichtlich Kriegsparteien, weil sie sich alle gleichzeitig so verhalten haben, wie auf Kommando, und teils jahrzehntelangen Beziehungen zum Trotz. Das Volk sollte aus meiner Sicht überzeugt werden vom richtigen Weg - weg vom Krieg, Orientierung an der Demokratie - nicht bestraft für eine Entscheidung, die es gar nicht getroffen hat. Das könnte auch Unverständnis, Trotz und Solidarisierung mit Putin auslösen, wenn es doof läuft.
Daher: Was bekommt Putin? Könnte man ihm nicht anbieten, dass irgendein kleiner Teil der Ukraine Rückzugsgebiet für die laut Putins Propaganda vermeintlich unterdrückten Russen werden kann, unter russischer Kontrolle stehend und meinetwegen unter Putins persönlichem Kommando?
Das Volk sollte aus meiner Sicht überzeugt werden vom richtigen Weg - weg vom Krieg, Orientierung an der Demokratie - nicht bestraft für eine Entscheidung, die es gar nicht getroffen hat. Das könnte auch Unverständnis, Trotz und Solidarisierung mit Putin auslösen, wenn es doof läuft.