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E-Mobilität

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Eisbär:

--- Zitat von: Jack_N am 21 Dezember 2022, 15:07:50 ---Der ID-Buzz wurde nebenbei von ein paar Forenbekannten an anderer Stelle gefahren, mein Enthusiasmus hat nen harten Dämpfer bekommen. Die Reichweite bricht im Winter so stark ein, dass sie für mich an der unteren Schwelle der Nutzbarkeit kratzt (unter 250km pro Ladung), und von Softwareproblemen, die die Kiste immer mal wieder lahmlegen, bleibt der wohl auch nicht verschont. Zudem ist das Volumen und die Zuladung deutlich geringer als bei den konventionell angetriebenen Brüdern des Konzerns. Kein Wunder, dass der T6.1 für Firmen noch im Programm bleibt.

Schade. Wirklich schade. Ich find den schick, cool, hip wie man so schön sagt. Aber so richtig flashen tut er mich halt von den Praxiserfahrungen her nicht. Zumal er sich wohl auch weniger elektrisch-spritzig anfühlt als andere E-Vehikel. Teils wohl der Form und dem Luftwiderstand geschuldet, aber auch der Auslegung des Antriebs.

--- Ende Zitat ---
Tatsächlich will ich mal abwarten, wie der so ist, wenn er - so zumindest die Ankündigung - 2025 endlich als Camper kommt.
Wenn die Kinderkrankheiten, die VW in seiner ID-Flotte bei allen Modellen hatte und hat, ausgemerzt sind, könnte der echt interessant werden. Endlich muss man keine Gasbuddel mehr rumfahren, um Heizung, Kühlschrank und Co. zu betreiben.

Falls der ID Buzz dann nicht meinen Ansprüchen genügt oder einfach zu teuer ist, häng ich einen rein elektrisch betriebenen Wohnwagen (https://www.knaus.com/de-de/markenwelt/neue-modelle-2022/epower/) an meinen Ioniq 5. Letzterer kann den Wohnwagen dank bidirektionalem Laden ja versorgen.

Jack_N:
Ums mal wieder hochzukramen:
Ich spiel ja noch immer mit dem Gedanken hier was elektrisches dazuzustellen. Alleine die Kosten sind aber für Wenigfahrer wie mich derzeit ein Hindernis.

Um meinen Gedankengang zu erklären: Ich benötige ein Auto, welches folgende Rahmenbedingungen erfüllt:
- Reichweite mindestens 250km ohne nachzuladen auch im Winter bei widrigen Bedingungen (damit kann ich alle Strecken, die ich mittelfristig damit fahren würde, abfrühstücken)
- mindestens 4 Sitzplätze
- Möglichkeit einen 750kg-Hänger (ungebremst) zu ziehen, gerne auch mehr
- Genügend Laderaum auch für nen kleineren Baumarkt- oder Ikea-Einkauf

Bislang gibts da im Elektrosegment kaum was unter 30.000€ an Gebrauchtwagen, was diese Punkte alle zusammen erfüllt.
Nen gebrauchten Verbrenner-Kombi bekäme ich hingegen für 3000€ , also 1/10, und der tut alles was er soll. Außer sparsam / emissionsarm fahren.
Bei meiner geringen Jahresfahrleistung würde ich mit einem E-Fahrzeug selbst wenns n alter Tesla mit free Supercharging wäre die Preisdifferenz über die anvisierte Lebensdauer der Fahrzeuge nicht wieder reinholen. Zumal der Tesla bei nem Batteriepack-Defekt n wirtschaftlicher Totalschaden wäre (da alle, die alt genug sind um free supercharging ans Fahrzeug gebunden zu haben, dieses Jahr aus der Antriebsstrang-/Batterie-Garantie rausfallen). Zumal Ladung am Supercharger die Batterie schädigt im Gegensatz zur langsamen Ladung daheim.

Es ist irgendwie zum Mäusemelken. Ich will ja keine zwei Fahrzeuge hinstellen, also irgendeinen E-Kurzstrecken-Mops rein fürs Shopping und dann noch nen Verbrennerkombi, der dementsprechend seltener gefahren wird (und vom Rumstehen auch nicht besser wird).

Irgendwie fehlt da noch die bezahlbare Reparatur von Akkupacks um sowas in die Masse zu treiben. Wobei BMW da wohl schon was macht, die tauschen tatsächlich Zellen aus - geht wohl bei 1700€ für ne Reparatur los, jede weitere Zelle kostet dann aber "nur" 300€ oder so weil das Pack eh schon draußen ist (großer Teil ist Arbeitslohn). Weiss jetzt nicht auf welches Fahrzeug von denen das gemünzt war, klingt aber gut.

Eisbär:

--- Zitat von: Jack_N am 23 Juni 2023, 11:10:36 ---Alleine die Kosten sind aber für Wenigfahrer wie mich derzeit ein Hindernis.
--- Ende Zitat ---
Wie wenig ist wenig?
Unter 10.000km im Jahr gilt Car Sharing als günstiger als ein eigenes Auto zu besitzen


--- Zitat ---Ich benötige ein Auto, welches folgende Rahmenbedingungen erfüllt:
- Reichweite mindestens 250km ohne nachzuladen auch im Winter bei widrigen Bedingungen (damit kann ich alle Strecken, die ich mittelfristig damit fahren würde, abfrühstücken)
- mindestens 4 Sitzplätze
- Möglichkeit einen 750kg-Hänger (ungebremst) zu ziehen, gerne auch mehr
- Genügend Laderaum auch für nen kleineren Baumarkt- oder Ikea-Einkauf
--- Ende Zitat ---
Renault ZOE mit 52kWh-Akku.



--- Zitat ---Es ist irgendwie zum Mäusemelken. Ich will ja keine zwei Fahrzeuge hinstellen, also irgendeinen E-Kurzstrecken-Mops rein fürs Shopping und dann noch nen Verbrennerkombi, der dementsprechend seltener gefahren wird (und vom Rumstehen auch nicht besser wird).
--- Ende Zitat ---
Und fürs reine Shopping ein Fahrradanhänger oder Lastenrad?

Jack_N:
Car Sharing: Wenn Du mir erklärst wie das auf nem Dorf ohne P&R-Möglichkeiten und wo die nächste Anmietstation 50km Luftlinie (also 75km Straße) entfernt ist funktionieren soll?
Zudem gibts da leider genug Iditoten die ein Fahrzeug in einem Zustand hinterlassen, in das ich mich dann nicht reinsetzen möchte - und nein, nicht immer wird zwischen Vermietungen aufbereitet.
Davon ab gehts hier nicht um günstig, sondern um eine Lösung, die mir die maximale Flexibilität bietet bei gleichzeitiger Sicherheit, dass z.B. einer der Partner den anderen bei plötzlicher Erkrankung/Verletzung auch befördern könnte. Oder wenn man eben JETZT mal los muss in Richtung Eltern (kann bei fortgeschrittenem Alter von denen auch vorkommen).

Was den Zoe angeht: Ja, man kann Hängerkupplungen kaufen, die sind aber nur für die Montage eines Fahrradträgers zulässig. Der Zoe hat keine eingetragene zulässige Anhängelast, ein Hängerbetrieb ist mit dem Fahrzeug von Renault aus nicht gestattet. Der Laderaum ist zudem zu klein für die Einkäufe die ich benötige, die Ladefläche ist auch mit umgelegten Sitzen nicht lang genug (1,8 bis 2m dürfen es hier gerne sein). Aber wie gesagt, schwerer wiegt der Hängerbetrieb - ohne den gehts nicht.
Ansonsten ganz nettes Fahrzeug, aber in der 52kw-Version auch wieder mit nem Neupreis von fast 40.000€. Gebraucht für in etwa 15.000€ (Mittelwert aus den Angeboten die ich gefunden hab) plus jährlich ca. 1200€ für die Mietbatterie. Könnte man sich sonst überlegen. Leider ist der Fußraum hinten echt eng - das Ding ist halt n E-Polo von den Maßen her.

Shopping mit Fahrrad ist wieder so ne typische Städteraussage, sorry. Ich habs hier 15km zum nächsten brauchbaren Supermarkt. Also mache ich 1x in der Woche nen Wocheneinkauf, das sind dann i.d.R. 1 Klappkorb, 1-2 Getränkekisten und 2 Kühltüten. Das bekäme ich nichtmal in ein Lastenrad, zudem will ich mit sowas keine Landstraßen ohne Fahrradstreifen befahren. Erst Recht nicht wenns regnet oder schneit. Mit dem Fahrrad kann ich hier maximal Brötchen holen - das geht gut.

RaoulDuke:
Ich denke auch immer mal wieder über das E-Auto-Thema nach.

Bisher habe ich noch nicht zugeschlagen, aber der Zeitpunkt rückt näher. Der große Diesel-Offroader, von dem ich irgendwann mal berichtete, hat mittlerweile den Geist aufgegeben (schön spektakulär mit Motorschaden auf der Autobahn, das passte zum insgesamt irgendwie spektakulären Fahrzeug), und ein anderer Wagen hat wirklich viel Rost.

Wir haben den Offroader, der als Arbeitstier einen großen Innenraum braucht und öfter einen großen Hänger ziehen muss, durch einen anderen Offroader mit einem modernerem TUrbodiesel ersetzt. Der hat zwar einen nicht ganz so martialischen Antritt wie der alte, frisst aber etwa 30% weniger Sprit und basiert auch nicht mehr auf einer Grundkonzeption aus den 80er Jahren. Ein Äquivalent auf Elektro-Basis hätte nicht nur zu viel Kapital gebunden, auch wären Erparnis- und Umwelteffekte geringer gewesen als das Geld woanders zu investieren. Damit sind wir was den großen Wagen angeht erstmal wieder ein paar Jahre versorgt.

Den kleineren Wagen könnten wir tatsächlich mit einem Renault Zoe oder einem Nissan Leaf ersetzen. Ich gebe zu, die beiden Autos nicht gerade sexy zu finden, aber das Angebot an erschwinglichen Gebrauchten mit akzeptabler Reichweite ist ansonsten aus meiner Sicht noch überschaubar.

Tja, ich schrieb davon, das Kapital woanders zu investieren. Das haben wir getan, und viel effektiver war es auch. Ich schrieb ja schon an anderer Stelle, dass wir uns einen alten Bauernhof gekauft haben und diesen nun Schritt für Schritt zu unserem kleinen Paradies im Grünen umgestalten. Als wir ihn kauften, war eine Heizung drin, die im Jahr 8.000 Liter Heizöl wegzog, und unser Stromverbrauch war teils sehr deutlich über 10 kWh am Tag. Das sind 666 Liter Diesel-Äquivalent im Monat, ohne Kat und Partikelfilter, und jede Killowattstunde setzt beim derzeitigen deutschen Strommix auch noch einmal ca. 400g CO2 frei. Im Vergleich sahen die Einsparmöglichkeiten beim Auto nicht konkurrenzfähig aus. Also flog die alte Heizung raus (mit die erste Amtshandlung) - jetzt ist eine (größtenteils) CO2-neutrale Heizung drin, unter anderem mit großen thermischen Solarpanels. Gerade wird auch eine Photovoltaik-Anlage installiert, die eine Kapazität von 25 kWp hat, mit einem 13 kWh-Speicher, der auch noch erweiterbar ist. Damit ist der Hof nicht nur CO2-neutral, sondern - betrachtet man die eingespeiste Strommenge - sogar CO2-negativ, und wir verdienen auch noch Geld damit. In sonnigen Phasen schiebt der Hof in vier Tagen eine Megawatt-Stunde ins Netz. Da kann kein Auto mithalten, denn so sehr ich alles mag, was Motoren hat - Autos sind und bleiben Geldvernichtungsmaschinen, die einen auch transportieren können. ;)

Für Autarkie könnten wir eigentlich noch einen Brunnen brauchen. Und wie ist es eigentlich mit dem Anbau eigener Lebensmittel? ... und was ist bei einer Zombieinvasion? Es gibt noch viel zu tun. :D

edit: Vielleicht sollte ich hinzufügen, dass Heizung UND Solaranlage zusammen nur wenig mehr gekostet haben als ein großer, gut ausgestatteter Elektro-Offroader eines deutschen Markenherstellers.

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