Schwarzes Hamburg > Politik und Gesellschaft

Die schwarze Electroszene soll sich politisch deutlicher positionieren

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RaoulDuke:
Das ist eine wirklich desaströse Pressemitteilung, die mich nur den Kopf schütteln lässt.

Wenn man eine Passage schreibt wie:

"Das abrupte Ende der Band mitten in der Einheitseuphorie des Winters 1989/90 mag man musikalisch bedauern, aber unter einem anderen Aspekt sollte man froh darüber sein: Wenn man Texte und Haltung der blutjungen Hamburger betrachtet, könnte man vermuten, dass ABORTIVE GASP mit ihrem Überstrapazieren der Kunstfreiheit heute nicht auf der richtigen Seite stünden, die Minderheiten sensibel behandelt. Was ihnen zum Islam oder #MeToo einfallen würde, möchte man lieber gar nicht wissen. Paal und Lühr zelebrierten musikalisch eine unverhohlen maskulistische Jungmännerwelt - und das außerhalb des Hiphop sowie ohne Migrationshintergrund oder homosexuelles Alibi."

Dann lese ich heraus, dass man Kunstfreihheit also überstrapazieren kann und dass es SPV Recordings obliegt, festzustellen, wann das der Fall ist. Man stünde sonst nicht auf der "richtigen Seite".

Mal im Ernst: Was würde GG Allin heute dazu sagen, oder die Sex Pistols? Kunstfreiheit ist, wie der Begriff schon sagt, die Freiheit der Kunst, und das Statement halte ich echt für Unsinn. Wer die Staatskapelle Feine Sahne Fischfilet toll findet, der kann das ja tun, aber dass sich irgendeine Szene auf irgendeiner Seite positionieren soll, ist der falsche Anspruch.

Statements wie diese bringen mich schnell zu einem Gedanken, den ich zuerst bei Paul Joseph Watson vernahm: "You can't be the dominating culture AND the counterculture!" Er folgert daraus: "Conservatism is the new counterculture!"

Auch eine politische Positionierung, und (wie natürlich auch die von SPV Records selbst) eine vertretbare. Szenen sollten sich zu gar nichts positionieren müssen, schließlich handelt es sich um eine Gruppe von Individuen, die alle ihre eigene Meinung haben.

nightnurse:
(Ich widerstehe ja seit Tagen der Versuchung, einen Leserbrief an SPV zu schreiben ;D weil ich, ohne zu wissen, warum ::), mich immer wieder frage, ob das wirklich ein offizielles SPV-Statement ist.)

banquo:
Das würde mich allerdings auch interessieren. Wie haben ja mit dem Threadersteller einen bandnahen Forumsnutzer hier, magst du uns das vielleicht erläutern? In welchem Verhältnis steht die Band zu SPV? Und wie darf man diese Pressemitteilung deuten?

Eisbär:

--- Zitat von: RaoulDuke am 03 Dezember 2018, 09:09:14 ---Dann lese ich heraus, dass man Kunstfreihheit also überstrapazieren kann
--- Ende Zitat ---
Kann man nicht? Das ZPS würde sich über diese Feststellung freuen ;)

--- Zitat --- die Staatskapelle Feine Sahne Fischfilet
--- Ende Zitat ---
Ernsthaft? Eine Gruppe die als staatsfeindlich vom Verfassungsschutz beobachtet wird, bezeichnest Du als "Staatskapelle"?

nightnurse:
 ::) FSF waren, Du hast es vielleicht mitbekommen, in letzter Zeit zwei- oder 3x von wiesollmansagen staatstragender Seite zu Veranstaltungen eingeladen. Das ändert...einfach alles.

Aber darum geht´s hier eigentlich nicht. Sondern um eine Band, deren Namen niemand mehr kennt und die das auch nicht ändern zu wollen scheint :-X (tote Homepage im Userprofil, kein Verweis auf Bandcamp oder Soundcloud oder Discogs...).

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