Schwarzes Hamburg > Politik und Gesellschaft

G20

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BaerndME:

--- Zitat von: Black Ronin am 09 August 2017, 15:12:52 ---
--- Zitat von: colourize am 08 August 2017, 12:57:22 ---
--- Zitat von: Inverted am 07 August 2017, 13:45:52 ---Wenn irgendwelche Chaoten aus purer Lust auf Randale gewalttätig werden (und dabei auch nicht vor schwerer Körperverletzung und Totschlag zurückschrecken), ist es - mit Verlaub - scheißegal, mit welchem Feigenblatt vermeintlich edler Motive sie ihr niederträchtiges schäbiges Verhalten in der Öffentlichkeit zu kaschieren versuchen.

Soviel zum Thema "ethisch unterirdisch".

--- Ende Zitat ---
Ist es wirklich so schwer nachzuvollziehen, dass es Menschen gibt, deren ethische Wertvorstellung beinhaltet, dass sie einen Unterschied zwischen einem verbrannten Auto und einem verbrannten Asylbewerber machen?

--- Ende Zitat ---
Und der verbrannte oder schwerverletzte Polizist? Der geht in Ordnung?

--- Ende Zitat ---

Du meinst die Leute, die Kreislaufprobleme und Dehydration hatten, weil die Einsatzplanung so scheiße war?


--- Zitat ---196 verletzte Polizisten bei G20-Krawallen - keine Schwerverletzten
07.07.2017, 22:02 Uhr | dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH, dpa
Hamburg (dpa) - Bei den Krawallen zum G20-Gipfel in Hamburg sind 196 Polizisten verletzt worden. Es seien keine Schwerverletzten darunter, teilte die Polizei mit.

--- Ende Zitat ---

Den "verbrannte[n] oder schwerverletzte[n] Polizist[en]" hast du dir aus den Fingern gesaugt.

Inverted:

--- Zitat von: colourize am 08 August 2017, 12:57:22 ---
--- Zitat von: Inverted am 07 August 2017, 13:45:52 ---Wenn irgendwelche Chaoten aus purer Lust auf Randale gewalttätig werden (und dabei auch nicht vor schwerer Körperverletzung und Totschlag zurückschrecken), ist es - mit Verlaub - scheißegal, mit welchem Feigenblatt vermeintlich edler Motive sie ihr niederträchtiges schäbiges Verhalten in der Öffentlichkeit zu kaschieren versuchen.

Soviel zum Thema "ethisch unterirdisch".

--- Ende Zitat ---
Ist es wirklich so schwer nachzuvollziehen, dass es Menschen gibt, deren ethische Wertvorstellung beinhaltet, dass sie einen Unterschied zwischen einem verbrannten Auto und einem verbrannten Asylbewerber machen?

--- Ende Zitat ---
Nö, nur dass dem nicht so ist wie Du es schilderst.

Den Randalierern bei der G20 ging es ausschließlich darum, Ihr Bedürfnis nach Gewalttätigkeit auszuleben. Und um die dabei entstehende kognitive Dissonanz zu kaschieren (eigentlich ist Gewalttätigkeit ja um ihrer selbst Willen nicht so ok), reimt man sich ein ethisch-moralisches Konstrukt zusammen, damit man vor anderen und sich selber nicht als asozialer Krimineller dasteht, sondern sich stattdessen als edler Krieger für eine bessere Welt inszenieren kann.

Inverted:

--- Zitat von: nightnurse am 09 August 2017, 16:24:53 ---Wenn jemand sagt, er fände Autos anzünden weniger schlimm als bestimmte Menschen anzünden...dann folgt daraus sicher, daß er es für ok hält, bestimmte andere Menschen anzuzünden.  ::)
--- Ende Zitat ---
Ja natürlich. Linksfaschisten haben kein Problem damit, den politischen Gegner mit SA-Methoden zu bekämpfen. Auf Leute, die AfD-Wahlplakate geklebt haben, wurde bereits geschossen. Da haben eine Menge Linke prinzipiell auch überhaupt kein Problem mit - ein AfDler ist schließlich gefühlt unwertes Leben und gehört eigentlich ausgemerzt (das wird man ja wohl noch sagen dürfen), da ist es plötzlich ok bestimmte Menschen anzuzünden, da ist dann auch plötzlich linker Menschenhass zu finden. Nur wie kommt die linke Spießerseele zum Beispiel damit klar, dass beispielsweise der Vorsitzende und Direktkandidat der Kieler AfD ein Schwarzer ist? Also so von wegen linker "ethisch oberirdischer" Denke: AfDler anzünden eigentlich ganz ok, Schwarze anzünden nicht ok. Oder geht linke Denke so:

1. AfDler anzünden ok
2. Schwarzen AfDler anzünden eigentlich nicht so ok aber notwendiges Übel
3. Asylbewerber anzünden nicht ok

Und was ist mit den ganzen antisemitischen, fauenfeindlichen und/oder rassistischen Asylbewerbern? Ist es beispielsweise ethisch nicht ganz so unterirdisch einen faschistischen Asylbewerber anzuzünden? Oder sind prinzipiell biodeutsche Nazis übler als "geflüchtete" Nazis?

Das ist natürlich mit sarkastischem Augenzwinkern formuliert, aber Du siehst, worauf ich hinaus will.


--- Zitat von: nightnurse am 09 August 2017, 16:24:53 ---Daß der Kampf gegen die Institution "Staat" und gegen die Polizei als Organ desselben als Feigenblatt für linksradikale Krawalleros herhalten muss, das kann und will ich gar nicht ausschließen.
Aber die rechtsradikalen Krawalleros haben kein Feigenblatt. Denen geht es um Menschenhass. Du erinnerst Dich an Lichtenhagen und Hoyerswerda und das alles. Da gab es keine Ausreden von "wir finden den Staat scheiße und machen deshalb was kaputt", da wurden ungeschminkt Fremde gejagt.
Wem der Unterschied nicht ersichtlich ist oder nichts bedeutet...dem kann vielleicht einer von den begabteren Kollegen noch was sagen, ich weiss da nichts mehr.
Und jetzt der Knüller, ich finde Nazis unterm Strich übler als linksradikale Steineschmeißer und bin trotzdem der Ansicht, daß Polizisten auch im Amt ein Anrecht auf körperliche Unversehrtheit haben.
Staunste, ne.
--- Ende Zitat ---
Schau mal - niemand rechtfertigt rechtsradikale Gewalt, diese ist gesellschaftlich null satisfaktionsfähig. Bei linksradikaler Gewalt hingegen wird beschwichtigt, beschönigt und kleingeredet, diese wird mitunter als Instrument in der politischen Auseinandersetzung sogar stillschweigend toleriert und unter der Hand gutgeheißen, teilweise sogar - zumindest indirekt - staatlich gefördert.


--- Zitat von: nightnurse am 09 August 2017, 16:24:53 ---Zugegeben, das trifft auf die 4. große politische Religion, den Neoliberalismus, nicht zu.
--- Ende Zitat ---
Sorry, aber das ist - mit Verlaub - Quatsch.

Zum einen hat der "Neoliberalismus" (unabhängig davon, was immer Du auch darunter verstehen magst) kaum Anhänger und ist heutzutage nichts weiter als ein linker Popanz.

Und dass im sogenannten "bürgerlichen" Lager ohnehin kaum von politischer Religiosität gesprochen werden kann, manifestiert sich schon darin, dass Du wohl kaum jemals Parolen skandierende, Fahnen schwingende Horden von durch die Straßen marschierenden Konservativen und/oder Liberalen gesehen haben dürftest, schon gar nicht in uniformierter Kleidung.

Konservative und Liberale marschieren auch nicht los und zerstören Wahlplakate, verwüsten keine Wahlbüros politischer Gegner und greifen auch nicht Wahlveranstaltungen bzw. Infostände anderer Parteien an.

Oder hast Du jemals was von politischen Attentaten/Anschlägen gehört, die im Namen einer konservativen und/oder liberalen Ideologie stattgefunden haben? Die Existenz einer konservativ-liberalen Armee Fraktion wäre mir jedenfalls unbekannt, ebenso die eines konservativ-liberalen Untergrunds oder einer Al'KoLia.

colourize:

--- Zitat von: Inverted am 12 August 2017, 15:37:03 ---Zum einen hat der "Neoliberalismus" (unabhängig davon, was immer Du auch darunter verstehen magst) kaum Anhänger und ist heutzutage nichts weiter als ein linker Popanz.

Und dass im sogenannten "bürgerlichen" Lager ohnehin kaum von politischer Religiosität gesprochen werden kann, manifestiert sich schon darin, dass Du wohl kaum jemals Parolen skandierende, Fahnen schwingende Horden von durch die Straßen marschierenden Konservativen und/oder Liberalen gesehen haben dürftest, schon gar nicht in uniformierter Kleidung.

Konservative und Liberale marschieren auch nicht los und zerstören Wahlplakate, verwüsten keine Wahlbüros politischer Gegner und greifen auch nicht Wahlveranstaltungen bzw. Infostände anderer Parteien an.

Oder hast Du jemals was von politischen Attentaten/Anschlägen gehört, die im Namen einer konservativen und/oder liberalen Ideologie stattgefunden haben? Die Existenz einer konservativ-liberalen Armee Fraktion wäre mir jedenfalls unbekannt, ebenso die eines konservativ-liberalen Untergrunds oder einer Al'KoLia.

--- Ende Zitat ---
Da der Ordoliberalismus (in seinen verschiedenen Ausprägungen von Seeheimer Kreis bis zum Merkelflügel der CDU, aber auch in weiten Teilen von Grünen und FDP verankert) quasi Staatsreligion ist, gibt es diese Erscheinungsformen selbstredend nicht. Die im "Kapitalismus als Religion" innewohnende Gewalt ist systemisch inkorporiert und bedarf daher keiner Untergrundbewegung.

nightnurse:
Da reden wir, wenn wir "politische Religion" sagen, vielleicht von unterschiedlichen Dingen.
Ich denke dabei weniger an Fahnen schwenken, Parolen skandieren, Uniformen und eine LiberaleArmeeFraktion (obwohl, nette Idee für einen dystopischen Roman).

Ich gucke mir an, ob eine Ideologie von ihren Anhängern als eine Art Heilslehre gehandelt wird. Will sagen, wenn man der Ansicht ist, bei gründlicher Anwendung der eigenen Ideologie würde die Lage der Allgemeinheit, der Nation oder gleich der Welt gebessert und/oder große Probleme gelöst, gerne auch (aber nicht unbedingt) einhergehend mit einem unrealistischen Menschenbild (Anarchie oder Sozialismus sind m.E. Dinge, die mit Menschen einfach nicht so zu verwirklichen sind, wie sie gedacht werden) - dann beginne ich, das als pseudoreligiöse Angelegenheit zu betrachten.
Dabei muss es sich nicht unbedingt um eine Massenbewegung handeln oder einen militanten Flügel geben, es gibt immer auch "vernünftige" Vertreter - aber am Ende geht es bei allen darum, daß sie eine Wahrheit erkannt haben, die sie möglichst umfassend angewendet sehen wollen.
Findet man auch bei den Wirtschaftslehren.

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