Schwarzes Hamburg > Politik und Gesellschaft

G20

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Jack_N:
Hm, mal kritisch gedacht (und wertungsfrei davon was man von der Veranstaltung oder sonstigem ansich hält):
Wenn für ein solches Großereignis einige Standorte quasi zum "verbotenen Pflaster" werden, dann stimmt doch von vornherein einiges nicht.
In einer optimalen Gesellchaft dürfte es solche Ecken gar nicht geben.
Gegen etwas, was mit den eigenen Vorstellungen nicht vereinbar ist, zu demonstrieren ist ein gutes Recht und sinnvoll. Aber das muss doch auch friedlich möglich sein? Haben doch genügend Leute gezeigt.
Ich fürchte dass die meisten Demonstranten, die in den letzten Tagen durch Hamburgs Straßen gezogen sind, gar nicht wussten wogegen sie wirklich demonstrieren.
Schlimm finde ich dann aber dass diese Leute aus einem verdrehten Rechts- und Unrechtsverständnis heraus diejenigen gedeckt haben, die Straftaten begangen haben - entweder durch aktive Behinderung der Polizeiarbeit (Blockaden, Schützen der Verantwortlichen in der Masse) oder aber auch passiv indem sie sich an so vielen Positionen breitgemacht haben dass die Polizei keine Kräfte mehr hatte um die marodierenden Brandstifter einzufangen.

Dabei müsste doch jedem Idioten klar sein: Wenn man Ziele erreichen will braucht man Leute die hinter einem stehen. Wenn aber Lieschen Müllers Kleinwagen brennt und Horsts Spielwarengeschäft in Trümmern darliegt dann werden diese beiden schonmal auf keinen Fall die Ideologie der Demonstranten unterstützen, sondern eher auf Konfrontationskurs gehen.

Interessant finde ich in diesem Zusammenhang die Gerüchte, dass die Schaufenster der Geschäfte verschont blieben, die vorher für einen gewissen Betrag Plakate gekauft und aufgehängt haben. Das wäre schon Schutzgelderpressung a la Mafia und würde die "Antikapitalisten" sehr kapitalistisch dastehen lassen. (ich möchte nochmal betonen dass das bislang nur ein Gerücht ist, und schon einige Gerüchte in den letzten Tagen sich als gezielt gestreute Propaganda rausgestellt haben - würd mich hier auch nicht wundern)

RaoulDuke:

--- Zitat von: Alte Pizza am 08 Juli 2017, 14:08:16 ---Ich finde es total verantwortunglos den G20 überhaupt in Hamburg in St. Pauli zu veranstalten.

--- Ende Zitat ---

Das finde ich auch!

Unabhängig davon, wie man zu den konkreten Inhalten steht oder welchem politischen Lager man sich zurechnet - so wie es lief war es total schlecht.

Ich bin vor dem Gewaltwochenende nach Berlin "geflohen", und das sollte nach meiner Meinung eigentlich nicht sein müssen. Dermaßen konfliktgeladene Veranstaltungen gehören nicht in Wohngebiete wie ich finde. Vielleicht sollte man so einen Gipfel wirklich auf einem Kreuzfahrtschiff machen, oder an einem anderen abgelegenen Ort. In Hamburg hat es das Leben der Menschen zu sehr beeinträchtigt, und es ging viel zu viel Wertvolles zu Bruch. Zudem stand nun für viele nur noch die Gewalt im Mittelpunkt - das sollte doch nicht die Message sein, wenn sich die wichtigen Staatschefs treffen...

schwarze Katze:

--- Zitat von: Alte Pizza am 08 Juli 2017, 14:08:16 ---Ich finde es total verantwortunglos den G20 überhaupt in Hamburg in St. Pauli zu veranstalten. Abgesehen davon halte ich nicht viel vom G20.

--- Ende Zitat ---

definitiv.
Auch der ganze Sinn von solchen Veranstaltungen bleibt für mich schleierhaft.
Irgendwas großartiges für die Welt ist dort nie rausgekommen.



Bin am Mittwoch mit einer friedlichen Rave-Demo tanzend durch die Straße gezogen.

Das ganze Ausmaß von Gewalt am WE kotzt mich richtig an, obwohl ich eigentlich damit (und sogar mit den Schlimmsten) gerechnet habe. Zum Glück gab es keine Tote.

Habe gerade einen Text zur Thema gefunden, welcher mir sehr gefallen hat.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/g20-in-hamburg-der-gescheiterte-gipfel-vier-lehren-aus-g20-a-1156840.html

Inverted:
Hab gerade zufällig eine gute Analyse zum Thema gelesen:

Es handelt sich beim linksradikal-utopistischen Weltbild um eine verweltlichte Variante des religiösen Fundamentalismus: „Wenn sich die – oft berechtigte – Unzufriedenheit mit den Zuständen dieser Welt nicht überzeitlich-religiös auflösen lässt, wenn sich alle utopischen Hoffnungen in dieser säkularen Zeit erfüllen (oder scheitern) müssen – dann liegt der Traum von entfesselter Gewalt nahe, schein-legitimiert durch eine mythologische Hoffnung auf ein apokalyptisches Paradies nach der großen Zerstörung.“

Linksradikale Nihilisten wollen die freie Gesellschaft zerstören in der vagen Hoffnung, dass dabei eine kaum definierbare utopische Gesellschaft herauskommt. Das ist religiöser Fanatismus pur, nur ohne Gott und Paradies.

[...]

Die Kriminalbehörde des US-Bundesstaats New Jersey hat die Antifa nun als Terrorgruppe eingestuft. Das muss in Deutschland auch geschehen. Statt gewalttätige Linksextreme zu fördern und zu finanzieren, weil sie ja brav gegen den Faschismus einzutreten behaupten, muss der Staat sie entschlossen bekämpfen.

waldlaeuferin:
Weiß man denn schon, dass nicht der Verfassungsschutz Schuld hat?  *aluhut*

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