Schwarzes Hamburg > Politik und Gesellschaft
G20
SchwarzMetallerHH:
Linkfarming? Priiima.
Außerdem ist die Seite (hier) irgendwie kaputt (oder es liegt an der Firmenfirewall).
SchwarzMetallerHH:
--- Zitat von: colourize am 12 Juli 2017, 16:06:41 ---1. Olaf Scholz sollte zurücktreten, weil er uns den öffentlichen Raum in unserer Stadt während des G20 enteignet hat.
--- Ende Zitat ---
Nja, aber in ähnlicher Form passiert doch so was schon öfters in Hamburg, weil irgend eine Großveranstaltung ist, wie Marathons oder anderes. Der OSZE zB ging an mir tatsächlich recht unauffällig vorbei, außer das mehr Polizei sichtbar war. Das die Dimension eine andere war, ist natürlich nicht von der Hand zu weisen.
--- Zitat von: colourize am 12 Juli 2017, 16:06:41 ---2. Olaf Scholz sollte zurücktreten, weil er die Hamburger*innen belogen hat.
--- Ende Zitat ---
Ja, dieses Versprechen war nun doch ziemlich aus der Luft gegriffen und offenbar eine Fehleinschätzung sondergleichen. Oder berechnende Absicht um im Vorfeld die Stimmung ruhig zu halten.
Ich erinnere mich dunkel an Demonstrationen und Barrikaden aus Hamburg in den späten 90ern (?). Hätte man da vielleicht Lessons Learned machen sollen? Ich weiß aber wirklich nicht mehr, was da damals Grund des Anstoßes war.
Das trotz der 20.000 Polizisten in Hamburg, die Lage irgendwie unterschätzt wurde, lässt sich jedenfalls nur schwer abstreiten.
--- Zitat von: colourize am 12 Juli 2017, 16:06:41 ---3. Olaf Scholz sollte zurücktreten, weil er die Stadtgesellschaft spaltet, anstatt sie zu vereinen.
--- Ende Zitat ---
Hier muss ich mich auf die Seite der Exekutive stellen.
Es ist eine derart schwere Aufgabe, innerhalb einer Eskalation zwischen Störern und 'normalen' Demonstranten und Schaulustigen zu unterscheiden, dass ich sagen muss, wer sich in solch einer Situation noch im Krisenherd befindet ist selbst schuld, wenn er doch mal nasse Füße bekommt.
Ich habe mich sowieso während der Liveberichte gefragt, wie merkbefreit man sein muss, als normaler, eigentlich unbeteiligter Bürger MITTEN zwischen Polizei und Autonomen rumzulaufen und zu gucken als hätte ein achtjähriger gerade eine 2m-Portion Zuckerwatte bekommen. Am besten noch mit Kind und Kegel.
Jedem steht es frei, seinem Unmut Luft zu machen. Wenn dieses recht aber durch einige überstrapaziert wird (grundsätzlich), ist es nicht verwunderlich, wenn dagegen vorgegangen wird (auch grundsätzlich). Dann sollte man so schlau sein, sich davon zu distanzieren (räumlich und geistlich) und muss seinen Missmut darüber leider an die Überstrapazierenden adressieren und nicht an die Polizei. Und sich nicht wundern, wenn es währenddessen halt auch mal etwas rabiat zugeht, das könnte man ja erwarten. Vielleicht.
schwarze Katze:
Nun ja, endeffekt ist doch alles glimpflich ausgegangen.
Keiner ist tot, keinen Frau begrapscht, die materielle Schaden werden hoffentlich ersetzt.
Jetzt kann man diese Zeckenbrutstätte in die Schanze dicht machen und irgendwas Schickes stattdessen bauen, Schanze soll endlich richtig hübsch werden - und teuer, also noch teurer.
Und man kann jetzt wieder so richtig über die Linke schimpfen, die blöde Gelabber über die soziale Gerechtigkeit soll doch endlich aufhören.
Irgendwie habe ich komisches Gefühl bei der Geschichte, denke automatisch an Peter Urbach und seine Rolle bei der RAF-Entstehung.
Vielleicht bin ich paranoid, aber: "Nur weil du paranoid bist, heißt es nicht, dass sie nicht hinter dir her sind"
colourize:
--- Zitat von: SchwarzMetallerHH am 13 Juli 2017, 07:53:25 ---
--- Zitat von: colourize am 12 Juli 2017, 16:06:41 ---3. Olaf Scholz sollte zurücktreten, weil er die Stadtgesellschaft spaltet, anstatt sie zu vereinen.
--- Ende Zitat ---
Hier muss ich mich auf die Seite der Exekutive stellen.
Es ist eine derart schwere Aufgabe, innerhalb einer Eskalation zwischen Störern und 'normalen' Demonstranten und Schaulustigen zu unterscheiden, dass ich sagen muss, wer sich in solch einer Situation noch im Krisenherd befindet ist selbst schuld, wenn er doch mal nasse Füße bekommt.
Ich habe mich sowieso während der Liveberichte gefragt, wie merkbefreit man sein muss, als normaler, eigentlich unbeteiligter Bürger MITTEN zwischen Polizei und Autonomen rumzulaufen und zu gucken als hätte ein achtjähriger gerade eine 2m-Portion Zuckerwatte bekommen. Am besten noch mit Kind und Kegel.
Jedem steht es frei, seinem Unmut Luft zu machen. Wenn dieses recht aber durch einige überstrapaziert wird (grundsätzlich), ist es nicht verwunderlich, wenn dagegen vorgegangen wird (auch grundsätzlich). Dann sollte man so schlau sein, sich davon zu distanzieren (räumlich und geistlich) und muss seinen Missmut darüber leider an die Überstrapazierenden adressieren und nicht an die Polizei. Und sich nicht wundern, wenn es währenddessen halt auch mal etwas rabiat zugeht, das könnte man ja erwarten. Vielleicht.
--- Ende Zitat ---
Ich glaube, dass Du mich da anders verstanden hast, als ich das mit der "Spaltung" meinte. Ich meine nicht die Trennung von guten und bösen Protestierern auf einer Demo (das hat nicht geklappt, weil Einsatzleiter Hartmut Dudde die Eskalation gesucht hat). Was ich meine, ist das, was jetzt gerade mit der Gesellschaft Hamburgs passiert. Eine Spaltung, obwohl ich *keinen* kenne, der G20 hier haben wollte. Das geht auf die Kappe von Bürgermeister Scholz und seiner "Anti-Links"-Rhetorik. Ein paar Beispiele:
- ich erzählte meinen Kollegen, dass ich auf einer Demo war. Reaktion: Augenbrauen gehen hoch, skeptischer Blick, Schweigen. Dann: "Aber friedlich demonstriert, oder..?" - Die Senatsrhetorik hat bewirkt, dass nun alle G20-Demonstranten unter Generalverdacht stehen. (Ironie dabei: ich war gar nicht gegen G20 an sich auf der Straße, der Gipfel war mir recht egal, sondern weil in weiten Teilen der Stadt Grundrechte ausgesetzt wurden, s.o. Rücktrittsgrund 1)
- wie in Punkt 3 der "Rücktrittsgrundsammlung" bereits beschrieben: "Linke" Läden bekommen Drohbriefe, Beispiel Asta Stube. Wann werden dort "als Kompensation" - denn das linke Pack hat es ja nicht anders verdient - auch die Scheiben eingeschmissen? Bis zu Plakaten "Hamburger, kauft nicht bei Linken" ist es ohnehin nur ein kleiner Sprung. Das meinte ich mit "Kristallnacht-Stimmung". Verantwortlich: Scholz und Grote, die keine Demos in der Stadt wollten und den G20-Protest *in Gänze* rhetorisch auf Pressekonferenzen und sonstigen Reden in die Nähe von Gewalttätern gerückt haben - obwohl sie genau wussten, dass die riesige Mehrheit zum gewaltfreien Demonstrieren nach Hamburg kommt.
- Scholz hat nun einen Gegner ausgemacht, der für alles verantwortlich sein soll: Die Rote Flora. Über "Konsequenzen" für die Flora wird nachgedacht, und da wird vor der Bundestagswahl auch was passieren, damit sich die SPD ihre Kompetenz in Sachen "innere Sicherheit" medienwirkam unter Beweis stellen kann. Um seinen eigenen Stuhl zu retten, zeigt Scholz nun auf die Linken als Schuldige. Damit spaltet er die Stadtgesellschaft, denn eine Menge Menschen (gerade in den benannten Stadtteilen) verstehen sich selbst als "links". Wenn Scholz die Flora schließt, dann ist doch zu erwarten, dass es WIEDER brennt. Statt so einen Aktionismus an den Tag zu legen, sollte Scholz erkennen, dass es eine SCHEISS-IDEE war, den G20 nach Hamburg zu holen. Wenn jemand beim Veganerkongress zum Lunch eine Schlachterplatte serviert - wundert man sich dann ernsthaft, wenn er die um die Ohren kriegt?
schwarze Katze:
@colourize
Schneller werde ich Germany Next Topmodel, als Olaf Scholz je ein Fehler zugibt ;)
Möchte gerne wissen, wieviele V-Leute bei Krawallen in Schanze kräftig angeheizt haben.
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