Schwarzes Hamburg > Gedankenaustausch
Mimimi ich geh zum Arzt.
Black Ronin:
Ich mache aufgrund einer Meinungsverschiedenheit und zur Diskussion mal nen Thread auf.
Mich würde interessieren, ob welcher Wehwehchen ihr zum Arzt geht und euch krankschreiben lasst. ( Keinen Bock zählt nicht)
Geht jemand zur Arbeit obwohl er/sie was hat, wegen Angst um den Job?
Oder aus Loyalität gegenüber Kollegen?
Gibt es Fälle, das ihr ihr von Vorgesetzten praktisch aufgefordert werdet, daheim zu bleiben wenn ihr euch zur Arbeit schleppen müsst?
Wie sieht es mit Konsequenzen aus, wenn ihr oft krank seit usw.
Die Voraussetzungen sind sicher sehr verschieden. Ein Koch mit Durchfall bleibt zu Hause ganz klar.
Jemand der im Krankenhaus arbeitet oder in der Pflege, bekommt nen gelben Schein, wenn er/sie ne Erkältung hat.
usw.
Bei mir ist es nun gerade so: Ich hatte dieses Jahr 3 Fehltage. Momentan habe ich eine Erkältung. Damit gehe ich nicht zum Arzt. Erstens ist es mir peinlich mit einer solchen Krankheit im Bett zu bleiben. Zweitens muss ein Kollege der eigentlich frei oder gar Urlaub hat für mich arbeiten wenn ich nicht da bin oder der Laden bleibt zu und es ist keiner da.
Ich bin seit 11 Jahren in der Firma und war nie länger als ne Woche absent.
Ich könnte also. Ich mache es aber nicht.
Die ganze Sache dauert sicher etwas länger, auch wegen der Luft aus der Klimaanlage, aber das war es dann auch schon.
Bei mir ist die Grenze bei einem grippalen Infekt oder etwas was mich rein physisch daran hindert, meine Arbeit zu machen.
Wo liegt so eure Grenze? Und WARUM?
Geht hier jemand zu Arbeit, weil er/sie Nachteile fürchtet?
Ich würde mal sagen das eine ungelernte Kraft, die seit einem halben Jahr irgendwo malocht da anders denkt als ein Beamter. Ja, Beamter. Klischeekeule bittesehr.
Sagt ihr euch, mir doch egal, wer jetzt meine Arbeit macht oder spielen die Kollegen da eine Rolle?
Oder ist es vielleicht, weil ihr kein Waschlappen sein wollt? " Das ist nur ein Kratzer" ( Arm ab)
Jemand selbstständig hier? Da sind die Voraussetzungen ja nochmal ganz anders oder?
tja, wie denkt ihr über drüber. Krank geschrieben oder nicht?
schwarze Katze:
Wenn ich wirklich krank bin, dann bin ich eben krank.
Natürlich habe ich ein komisches Gefühl, wenn ich nach Hause gehe und die andere Kollegen meine Arbeit mitmachen müssen, aber ich muss mich auf meiner Arbeit verdammt viel konzentrieren, fiebrig und vollgepumpt mit Pillen bringe ich eh keine Leistung und bin nur körperlich anwesend
Es hat kein Sinn, sich heldenhaft durch den Arbeitstag zu quälen, nebenbei Unmenge Fehler zu machen und fleißig die Viren zu verteilen(die Kollegen werden dankbar sein ;)).
Von ca. halbe Stunde haben wir deswegen eine völlig verrotzte Kollegin nach Hause geschickt.
Bei kleinen Wehwehchen gehe ich natürlich zur Arbeit.
nightnurse:
Was Black Russian sagt.
Plus, ich würde meine Krankheitskeime auch unter die Klienten verteilen.
Der Gelbe Schein heisst "Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung". Ob ich mir den hole, bemesse ich also daran, ob ich fähig bin, meine Arbeit zu machen. Das kann ich nicht, wenn ich z.B. Migräne habe, verrotzt und fiebrig bin, wegen Fahrradunfall keine Treppen steigen kann.
Ich bin mal hingegangen, als ich irgendwas hatte, das mir die Stimmbänder lahmlegte. Ich konnte nur tonlos flüstern, aber sonst fehlte mir nix. War zwar nicht ganz einfach ;D, aber in dem Falle hätte ich mich mimimi gefühlt, zum Doc zu gehen und zu sagen hauchen "Ich kann so nicht arbeiten!!!"
Wobei ich die Möglichkeit habe, auch ohne AU 3 Tage der Arbeit fernzubleiben. Oder waren es 2, ich bin so selten krank ^^
Jedenfalls ist das ganz allein MEINE Entscheidung (mir ist noch nie vorgekommen, daß ein Arzt gesagt hätte, nä, dafür kriegense keinen Schein).
Mein Chef hatte neulich den glorreichen Einfall, eine Kollegin, die sich krankgemeldet hatte, zur Arbeit zu ordern, weil er keinen Ersatz gefunden hatte (=sich mutwillig doof angestellt). Die Kollegin war so dämlich, daraufhin zur Arbeit zu gehen. Wir haben sowohl den Chef als auch die Kollegin deswegen sehr höflich angekackt.
Ich weiss nicht, wie es anderswo ist, aber bei uns bekommt niemand ne Medaille dafür, sich zugunsten des Betriebes die eigene Gesundheit zu gefährden. Man fühlt sich zwar tatsächlich komisch, "die Kollegen im Stich zu lassen", aber - scheiß drauf. Krankheitsfälle gehören zum Arbeitsalltag dazu, mit sowas muss man umzugehen lernen.
Ach, und Angst um den Job muss ich nicht haben. Sollte eigentlich niemand haben müssen, aber ja, ich weiss.
Jack_N:
Wenn man einen Job hat bei dem man Kontakt mit anderen Menschen (Kunden) und das womöglich noch in einem begrenzten Raum hat, dann ist es grob fahrlässig sich bei einem richtigen grippalen infekt NICHT krankzuschreiben.
Und das sag ich als jemand der normalerweise auch mit Schmerzen sich zur Arbeit schleppt. Aber da ich in einer Firma für die Betreuung von 400 Mitarbeitern zuständig bin und dabei oftmals kreuz und quer durchs Haus renne würde ich wenns zu heftig wird nur totale Keimschleuder spielen.
Wir hatten gerade in einer Abteilung ein schönes Beispiel: Deadline für die Erstellung einer neuen Softwareversion, Chefs sitzen Abteilungsleiter im Nacken, Abteilungsleiter sitzt Gruppenleiter im Nacken, der wiederum seinen Leuten. Resultat: Man konnte sehen wie von hinten nach vorne Reihe für Reihe sich die Sitzplätze lichteten weil jeder meinte zur Arbeit kommen zu müssen damits keine Probleme wegen der Deadline gibt. Letztenendes waren zu jeder Zeit fast 50% der Belegschaft dieser Abteilung krank, der Rest schob Überstunden. Hätten die ursprünglichen 2-3 erkrankten den Kram trotz der Motzerei vom Gruppenleiter vernünftig auskuriert wäre alles in Butter gewesen.
Sitze übrigens grad selbst daheim mit Halsschmerzen und permanent laufener Nase. Nachdem ich am Montag schon im Fahrstuhl von einem unserer Chefs mit einem "Du siehst aber echt fertig aus" begrüßt wurde und der Taschentuchverbrauch stetig anstieg war die Fahrtrichtung klar. Der Arzt entschuldigte sich heut früh dafür dass er Handschuhe trägt und mir nicht die Hand gibt, aber sie hätten so viele Fälle momentan - haben sich wohl ein paar zuviel hingeschleppt.
In unserer Firma muss man übrigens frühestens am dritten Werktag ein Attest vom Arzt mitbringen. Logo wird mit Leuten die auffallend oft an Freitagen/Montagen krank ist mal geredet, aber das System wird i.d.R. nicht ausgenutzt.
Kündigung wegen Krankheit ist bei uns ein absolutes Fremdwort. Ein Bekannter in einer Nachbarabteilung ist mittlerweile seit über einem Jahr krankgeschrieben, und wird immernoch als Mitarbeiter geführt.
Ich unterscheide allerdings auch hier nach Art der Beschwerden. Wenn es etwas nicht-ansteckendes ist was mich in meinem Beruf nur teilweise einschränkt (so wie ein eingeklemmter Nerv, Kisten kann auch n Kollege auf den Schrank wuchten), dann geh ich solange hin wie es geht. Problematischer wirds wenn man nicht mehr klar denken kann. Sobald ich falsche Hardware bestelle kann es sein dass ich mit einem Mausklick nen fünfstelligen Betrag vernichte. Da ists sinniger sich auszukurieren, es gibt nichts was so wichtig ist dass es nicht auch noch ne Woche später erledigt werden kann.
Edit: ich mein sogar dass wir in unserer Firma von den Firmenrichtlinien her verpflichtet sind alles zu tun bzw. zu lassen um die Gesundheit der Arbeitenden nicht zu gefähren und somit ihre Arbeitskraft zu erhalten. Das bedeutet jetzt nicht dass man keinen Extremsport mehr ausüben darf, aber eben sowas wie ein vollständiges Auskurieren bei Krankheit. Das sogar Schwangere teilweise bei uns für nen halben Tag zur Arbeit kommen weil sie sich daheim langweilen ist ja wieder n anderes Ding ^^
SchwarzMetallerHH:
Ab dem 3. Tag ist es gesetzl. vorgeschrieben. Davor ist es ermessen des AG.
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