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Europawahl

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Black Ronin:
Bei dem Versuch alle sich in der EU befindlichen Staaten unter einen Hut zu bekommen, was eben auch erfordert, das sich Franzosen mit Rumänen, Polen mit Griechen und Engländer mit wasweissichwaswem solidarisch fühlen, wundert es mich nicht, das der seit über 100 Jahren ( je nachdem wo man ansetzt) geformte Nationalismus sich nicht einfach abschütteln lässt

Das gerade Staaten die von der EU profitert haben, jetzt national wählen wundert mich nicht. Man hat Besitz erlangt, den es jetzt zu verteidigen gilt.
" Wie? Bei uns sollen jetzt Rumänen arbeiten dürfen? Rumänien? Ist das nicht schon Ostblock? " Oo

Für Staaten denen es jetzt ( wenigstens scheinbar) schlechter geht, was nicht einmal auf EU Gesetzen beruhen muss gilt ähnliches ( Siehe Griechenland, Goldene Morgenröte)
Nur weil Brüssel sagt" Wir sind alle eins" müssen grosse Teile der jeweiligen Bevölkerung das noch lange nicht so sehen.
Verstehe ich auch irgendwie, hat man doch das Gefühl das vieles nur wirtschaftlichen Interessen dient nicht aber z.B. sozialen Standarts.
Stichwort : Die Diskussion ob EU Bürgern aus dem Ausland in Deutschland AlG II zusteht oder nicht.
Vornehmlich Bürger aus Staaten in denen es vielleicht noch nicht mal Arbeitslosengeld gibt oder zumindest ein viel geringeres.
Das da Leute in Deutschland sagen: " Was interessiert mich der Sozialschmarotzer aus diesem bankrotten Drecksland? Soll der doch bei sich zuhause bleiben. Ich gehe jetzt die AfD wählen"

CubistVowel:

--- Zitat von: colourize am 27 Mai 2014, 09:41:33 ---Angesichts des vorgestrigen Wahlergebnisses finde ich es einmal mehr erschreckend, wie fragil doch das demokratische System in Europa ist - und das gerade in den Ländern, die von der EU am allermeisten profitiert haben: In Frankreich oder Dänemark hat jeder Vierte sein Kreuzchen bei den Rechtsradikalen gemacht, und auch in Großbritannien ist die UKIP stärkste politische Kraft. Dass die Österreicher quasi schon aus Tradition eine Vorliebe für rechtsradikale Demagogen haben, ist ja seit längerem bekannt, aber dennoch zutiefst gruselig. Und das Abschneiden der AfD bei uns zeigt eindrücklich, dass auch hier eine Menge Leute für vermeintlich einfache Lösungen von Rechtsaußen empfänglich sind. Ziemlich traurig, all das...

--- Ende Zitat ---

Für mein Empfinden sitzen die wahren Feinde der Demokratie in Brüssel (EU-Kommission, ESM,...) Und offensichtlich bin ich damit nicht allein - eine Menge Leute wollen diese auf die Bedürfnisse der europäischen oder sogar globalen Eliten zugeschnittene EU nicht mehr in dieser Form. Und viele dieser "rechtsradikalen" Parteien versprechen nun mal - als einzige - die Konzentration auf konkrete nationale Belange anstelle von dubiosen bis abstrakten europäischen Interessen, oder sogar gleich den Austritt aus der EU. Eine Partei rechtsaußen wäre nun nicht gerade meine eigene Lösung - aber ehrlich gesagt, in der heutigen Situation verstehe ich persönlich jeden einzelnen Protestwähler besser als die Blockpartei-Gewohnheitswähler.

Inverted:
Also ich fand ja eher das Abschneiden der mitregierenden Linkspopulisten erschreckend ;)

Aber mal ehrlich: Wer UKIP oder die AfD als rechtsradikal bezeichnet hat entweder einen Riesenknall oder absolut keine Ahnung.

RaoulDuke:

--- Zitat von: Inverted am 28 Mai 2014, 17:33:35 ---Also ich fand ja eher das Abschneiden der mitregierenden Linkspopulisten erschreckend ;)

--- Ende Zitat ---

Jetzt hab ich grad laut gelacht.

Dass Leute, die wider jede Vernunft die Rente mit 63 einführen, anschließend mit dem Finger auf andere zeigen und "Populismus!" rufen, entbehrt nicht einer gewissen Tragikomik.

commander_collapse:
Oh, ein politisches Thema! Hoffe, es ist noch nicht zu spät, das wieder aufleben zu lassen  8)


--- Zitat ---Aber mal ehrlich: Wer UKIP oder die AfD als rechtsradikal bezeichnet hat entweder einen Riesenknall oder absolut keine Ahnung.
--- Ende Zitat ---

Habe keinerlei Sympathie für diese Parteien, aber dass insbesondere die politische Linke gegen die AfD die gleichen Kampagnen fährt wie gegen Neonazis, zeigt m.E., dass sie überhaupt nicht wissen, wie sie mit der AfD umgehen sollen. Die AfD tritt in ihrem Programm ganz klar wie eine populistische Partei auf, weil sie sich als Vertreterin der "einfachen Leute" gegen "die da oben" inszeniert. Aber im Vergleich zu Front National, NPD, skandinavischen und niederländischen Rechten trennen die doch Welten. Rein programmatisch spielt die AfD zwar die Integrationskarte aus ("unqualifizierte Zuwanderung stoppen"), aber mit weniger stark rassistischen Tönen wie andere Parteien. Auch von ihrer Entstehungsgeschichte her ist die AfD eine konservative Anti-Euro(pa)-Partei. Nur darf man nicht vergessen: In Deutschland, wo alles rechts der CDU/CSU medial stigmatisiert und mit dem Rechtsextremismus in Verbindung gebracht wird, zieht eine gemäßigte Partei auch die radikalen an. Man kann in Umfragen sehen, dass die Sympathisanten der AfD auch in Wertefragen sehr weit rechts stehen.

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