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[RaoulDuke]

Vor einiger Zeit hat ein Freund erwähnt, dass er es leid ist, oftmals größtenteils funktionsfähige Geräte wegzuwerfen, nur weil ein einzelnes Teil nicht mehr funktioniert.

Mich hat dieses Problem auch erwischt, und zwar zum zweiten Mal in Folge: In meiner geliebten Kaffeemaschine ist der Thermoschalter für die Heizplatte kaputt, wie schon bei der Kaffeemaschine zuvor. Nach dem Kochen wird der Kaffee in der Kanne immer weiter erhitzt, und wenn man 10 Minuten nach dem Kochen einen großen Schluck aus einer frisch befüllten Tasse nimmt, stellt man schnell fest, dass der Kaffee haarscharf am gasförmigen Zustand vorbeigekommen ist und verbrennt sich den Mund.

Ersatz zu beschaffen (und zunächst einmal die notwendigen Teile zu recherchieren) kostet meist recht viel, so dass eine Reparatur nicht lohnt und man die Maschine wegwirft. Vielleicht werde ich ja langsam zum Öko, aber ich bin es langsam leid - daher hier jetzt ein neuer Thread zum Thema Dinge reparieren statt neu kaufen.

Aber um mal konkret zu werden: Weiß jemand, wie ein Thermoschalter funktioniert und ob man ihn wirklich ersetzen muss, wenn er die Temperatur nicht mehr gut misst? Wenn ja, wo bekomme ich für (sehr) kleines Geld einen her?

[SchwarzMetallerHH]

Der Thermoschaler selbst ist meist ein Wegwerfteil.
Dieses Teil selbst zu reparieren wird vermutlich nicht möglich sein.

Dieses Teil einzeln zu tauschen vermutlich schon. Ein Strich durch die Rechnung machen hier nur Eigenkonstruktionen der Hersteller, die die Teile extra für ihre Produkte herstellen und einen Nachkauf unmöglich machen. Oft sehen solche Teile dann auch recht abenteuerlich aus, weil nur das Nötigste dran ist.

Eine Thermostat ist im Prinzip nur ein Schalter, oft als Wechselschalter ausgeführt, und eine temperaturaktive Metallpaarung.
Bei Erwärmung wird diese Wärme in eine Längen- oder Lageänderung umgesetzt und betätigt besagten Schalter.
Schaltet so ein Thermostat nicht mehr ab, bleibt er also in Ruhestellung (=an), er sieht die Hitze also nicht.
Entweder ist das hitzeempfindeliche Teil in irgend einer Art kaputt (gebrochen, verbogen, weg) oder der Schalter 'klebt' z.B.

Die Ursache muss als erstes gefunden werden und das Teil begutachtet.
Danach kann man abschätzen, ob das Teil besorgbar ist oder nicht.

In jedem Fall rate ich aber jedem davon ab Elektrogeräte zu reparieren, der davon keine Ahnung hat oder zumindest technische Zusammenhänge erkennen kann. Schnell wird da mal etwas tot gelegt, was durchaus seine Berechtigung hat oder andere Fehler gemacht.
Strom ist eine beherschbare und logische Sache die gesetzen folgt, die aber auch tötlich sein kann.

Das Wort 'basteln' tritt da noch in ganz andere Sphären...

[nightnurse]

Jahahaha, da denk ich doch gleich an meinen Krups 3mix mit dem Wackelkabel, den man relativ einfach reparieren könnte, wenn man über ein *peil* 50mm langes Torxbit mit Loch in der Mitte verfügen könnte, um ihn aufzuschrauben und ein neues Kabel einzuziehen. Verfüg ich aber nicht, also werd ich damit irgendwann, wenn es mal mit dem Dienstplan passt, in ein Repaircafé pilgern.
Statt den Mixer wegzuwerfen.

(Ich mache sowas. Ich habe damals™ in mein 49,90-DM-Autoradio ein Cassettendeck aus dem Vorgängerautoradio eingebaut und später einen neuen Tonkopf da reingelötet, ich habe schon in ca. alle meine Kleinelektrodingsis neue Kabel einziehen müssen und an Leuten wie mir geht die Konjunktur zugrunde, aber ich HASSE es, Sachen wegzuwerfen, wenn sie nur an Kleinigkeiten kranken)(meine Wut darüber, daß ich ein W49 entsorgen musste, weil die dämliche Spiralfeder für die Wählscheibe nicht zu bekommen war, ist ungebrochen.)


(Aber der Thermoschalter an der Kaffeemaschine...versuchs doch auch mal im Repaircafé?)

[Black Ronin]

Ja, und wenn der Raoul einfach die Maschine ausmacht und den Kaffee in eine Thermoskanne füllt?

[nightnurse]

Ja, und wenn der Raoul einfach die Maschine ausmacht und den Kaffee in eine Thermoskanne füllt?

Warum einfach... (außerdem geht´s doch wohl darum, daß die Maschine kaputt ist und daß man das nicht so hinnehmen will?).

[Julya]

[...](außerdem geht´s doch wohl darum, daß die Maschine kaputt ist und daß man das nicht so hinnehmen will?).

So isses. Ich repariere lieber etwas, das dann hinterher nicht ganz so perfekt aussieht, als dass ich es wegwerfe, nur weil ne Kleinigkeit kaputt ist.
Z.B. hab ich mir vor ner Weile für kleines Geld ein paar Dinge zur Schuhreparatur gekauft und damit mittlerweile schon drei Mal Absätze, bzw Sohlen repariert.
Und neulich habe ich meine Digitalkamera repariert, obwohl überall im Internet zu lesen war, dass man das Teil, was bei meiner Kamera kaputt war, nicht tauschen könne. Solche Aussagen spornen mich ja dann immer erst recht an. Hehe!

Bei elektronischen Dingen bin ich zwar vorsichtig, aber generell traue ich mir immer erstmal alles zu.
Wenn ich dann beim Reparieren merke, dass ich es doch nicht hinkriege, kann man es ja immer noch entsorgen.

[RaoulDuke]

Meine Geschirrspülmaschine hat aufgegeben.

Nachdem während der Trockungsphase die Sicherung rausgeflogen war, unterbricht die Maschine nun jedes mal das Programm, sobald Wasser erhitzt werden muss, und blinkt wild mit den Lämpchen rum. Vielleicht ist die Heizspule durchgebrutzelt, oder es hat nur eine eingebaute Sicherung aufgegeben. Ich werde das gleich mal herausfinden und die Maschine aufschrauben. Habe ja sonst heute nichts mehr vor.

[RaoulDuke]

Erkenntnis: Wer zu billig kauft, kauft schnell neu. Die ganze Elektronik ist eingegossen in Kunstharz, ich kann keinerlei Sicherungen o.ä. erkennen. Als Übeltäter habe ich den Durchlauferhitzer im Verdacht, der ausschließlich mit Aufklebern in chinesischer Sprache beschriftet ist (wenn ich die Schriftzeichen richtig deute).

Schade, aber einen Versuch war es wert. Das nächste Gerät wird von einem deutschen Markenhersteller kommen, das kostet nur unwesentlich mehr. Vermutlich ist genau das Gleiche drin, das aktuelle und nun verstorbene Gerät war auch "aus europäischer Produktion". Eine super-generöse Firma scheint ihren Mitarbeitern vermutlich auf Firmenkosten Chinesisch-Kurse zu spendieren!

[Black Ronin]

Jo. Belibter Trick das mit dem Kunstharz. Damit du nicht reparieren KANNST sondern neu kaufen MUSST
Ich persönlich hatte das schon mal bei ner Frequenzweiche.
Da habe ich mir allerdings ne neue machen lassen. Ging aber auch nur, weil der Fachmann wusste, was da so rein muss.

[PlayingTheAngel]

In den letzten Jahren sind mir mehrere 2 1/2 Jahre alte Waschmaschinen untergekommen, die bereits kaputt waren (meist Elektronik) und entsorgt wurden/werden sollten.
Interessant dabei ist, dass oft die exakt selben Baugruppen in diversen Maschinen verbaut werden. Der gleiche Spannungsregler (Kaufpreis 1,40€) findet sich dann in 10 verschiedenen Maschinen der Marken BEKO, Ekinova, Baknecht,... (auch Markennahmen, denn davon ist ja oft nur noch der Name übrig). Drei Jahre nach Verkaufsdatum fallen dann bei all diesen Marken Geräte aus, weil die Spannungsregler abgeraucht sind. Der Verbraucher kauf sich dann für 299€ die nächste Maschine und schmeißt eine komplette Waschmaschine wegen eines 1-cent großen Bauteils weg.

Die gute Nachricht: Gerade wenn einzelne Bauteile vermehrt ausfallen, gibt es inzwischen auf eBay komplette Reparatursets (wie das hier. Damit lassen sich die Geräte dann relativ einfach wiederbeleben.

[Jack_N]

Bauknecht ist inzwischen Whirlpool, die Maschinen sind oft bis aufs Bedienteil baugleich: Bauknecht bekommt Digitalanzeigen und Knöpfe, Whirlpool dann für 100€ weniger Drehschalter die so lustig tickern. Witzigerweise halten die dann länger.
In Miele-Waschmaschinen (nicht die Baumarktware, die vom richtigen Miele-Händler) steckt seit langer Zeit jede Menge Technik. Nicht schlecht gestaunt hab ich aber als bei einer 10 Jahre alten Maschine das Bedienpanel gewechselt wurde - und da ein 6800er Prozessor mit 16mhz zur Steuerung drauf saß. Zur Erklärung: das ist derselbe Hauptprozessor, nur doppelt so schnell, wie im Atari ST oder Commodore Amiga, was ja vollwertige Heimcomputer waren. In einer WASCHMASCHINE!

[PlayingTheAngel]

...die Maschinen sind oft bis aufs Bedienteil baugleich...

So kenne ich das auch! Habe gerade bei einem Wärmepumpentrockner von BEKO die Wärmepunpe getauscht. Das gesamte Gerät war exakt gleich aufgebaut wie eines einer anderen NoName Marke, bis auf das Bedienteil, das war komplett anders.

Nicht schlecht gestaunt hab ich aber als bei einer 10 Jahre alten Maschine das Bedienpanel gewechselt wurde - und da ein 6800er Prozessor mit 16mhz zur Steuerung drauf saß. Zur Erklärung: das ist derselbe Hauptprozessor, nur doppelt so schnell, wie im Atari ST oder Commodore Amiga, was ja vollwertige Heimcomputer waren. In einer WASCHMASCHINE!

Hehe, wahrscheinlich denkt und träumt die Maschine mehr als du denkst, kann es dir aber wegen der fehlenden Kommunikationskanäle nicht mitteilen. Hat der 6800er einen seriellen Port? Wäre bestimmt interessant, da mal ein Terminal dran zu hängen

[Eisbär]

Hm... ich habe meine X Jahr(zehnt)e alte Privileg gerade entsorgen lassen (die wurde extrem laut und es fanden sich Metallspäne in der Wäsche) und jetzt eine neue Siemens geholt.
Mal schauen, wie lange ich was von der habe.

[RaoulDuke]

Hm... ich habe meine X Jahr(zehnt)e alte Privileg gerade entsorgen lassen (die wurde extrem laut und es fanden sich Metallspäne in der Wäsche) [...]

Das klingt, als wärest zumindest Du nicht Opfer eines 1 Cent-Bauteils geworden - sondern so, als hätte die Maschine ihre letzten Metallspäne für Dich gegeben!

[Anja]

Für alle, die gern durch Baumärkte ströpern (sind ja hier so einige ) und noch ein neues Projekt suchen :

http://www.hornbach.de/herrenzimmer/