Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Legitime diskriminierung!  (Gelesen 8063 mal)

nightnurse

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Antw:Legitime diskriminierung!
« Antwort #15 am: 23 Januar 2014, 16:22:30 »

Ich finde, dass es gern Gleichberechtigung in allen Bereichen (natürlich angepasst an die körperlichen Gegebenheiten - eine Frau sollte auch immer noch nicht mehr als 10 kg heben in der Maschinenbaubranche) geben darf.

Um mal kurz off topic zu werden, beim Lesen dieses Satzes musste ich erst losgackern, dann fiel mir das auf, was ich hier gefettet habe. Anscheinend gibt es da branchenspezifische generelle Unterschiede oder die Definitionen von "Heben" und "Tragen" (oder von "Frau" ::) ) unterscheiden sich.  Kg-Begrenzungen gibt es bei uns nur für Schwangere und irgendwie Kranke (1 Kiste Wasser wiegt z.B. auch über 10kg und für sowas haben wir keine Werkzeuge)(und auch nicht immer nen Mann ^^).

On Topic: Was Cubi sagt.
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sYntiq

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Antw:Legitime diskriminierung!
« Antwort #16 am: 23 Januar 2014, 16:32:38 »

In der Schule erwartest du doch auch, dass es Herrentoiletten gibt, obwohl es mehr Lehrerinnen als Lehrer gibt.
Den Vergleich finde ich jetzt etwas merkwürdig.

Zitat
Das Frauen nicht mehr als 10 kg heben dürfen, habe ich nicht ich festgemacht, sondern die Versicherungen, die bei einem Arbeitsunfall dran wären, wenn Frau sich 50 kg auf die Füße fallen lässt.
Wobei sich mir hier die Frage stellt warum es schlimmer sein soll wenn Frau sich 50kilo auf die Füße fallen lässt als wenn ein Mann sich 50kilo auf die Füße fallen lässt. Ich glaube, einfach weiterarbeiten kann dann keiner von beiden.

Zitat
Es wird ja schon von der Norm ausgegangen, ansonsten kann man ja gar nicht pauschalisieren.
Die "Norm" sagt dann im Grunde also "Frau: Das schwache Geschlecht."

Ich pers. kenne kaum eine Frau die mir NICHT kräftig einen auf den Deckel geben würde wenn ich sie als das schwache Geschlecht darstellen würde. :P

Zitat
Ich lege mal nahe:
http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&frm=1&source=web&cd=1&ved=0CCwQFjAA&url=http%3A%2F%2Fwww.baua.de%2Fde%2FPublikationen%2FBroschueren%2FA7.pdf%3F__blob%3DpublicationFile&ei=6QvhUoS-K4blswadwoEQ&usg=AFQjCNEKaPmOUWYNfHI3-vvhdfhTV6JoWw&bvm=bv.59568121,d.Yms
Danke.

Der Unterschied ist aber, dass du die Wahl hast - Frauen haben das in vielen Berufen jedoch nicht. (Weil z. B. niemand eine Müllfrau einstellen wird, die nur 10 Kilo heben darf.)
Es würde auch niemand einen Müllmann einstellen der nur 10Kilo heben darf. Und da sind wir wieder am Anfang: Wenn der Job bedingt dass man mehr als 10Kilo heben muss um dort arbeiten zu können, dann ist er eben nur für Männer und Frauen gedacht denen dies möglich ist. Da finde ich dann ein "Dann müssen wir halt Richtlinien erstellen die den Job auch für Frauen möglich macht die die Anforderung sonst nicht erfüllen würden"

Zitat
Wo faktisch Unterschiede bestehen (z. B. bei der Chancengleichheit), können Menschen also auch unterschiedlich behandelt werden. Dass das hin und wieder groteske Züge annehmen kann, ist leider nicht von der Hand zu weisen.
Wobei man da auch wieder drüber reden könnte was Chancengleichheit denn tatsächlich ist wenn die Anforderungen für Frau angepasst werden dass auch schwächere Frauen einen bestimmten Job machen können, schwächere Männer aber nicht.
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Taéra

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Antw:Legitime diskriminierung!
« Antwort #17 am: 23 Januar 2014, 17:16:20 »

Ich muss da einfach mal sYntiq zustimmen. Wenn in einem Job Tätigkeiten ausgeübt werden müssen, bei dem eine sehr hohe Traglast erreicht wird, dann muss sowas in die Stellenausschreibung rein und dann muss das ein Einstellungskriterium werden. Die Aussage "dann muss Frau den Lastenaufzug nutzen" finde ich persönlich irgendwie doof. Ich würde niemals auf die Idee kommen, einen entsprechenden Job ausüben zu wollen, da ich weiß, dass ich die körperlichen Voraussetzungen nicht habe. Ich kenne aber Frauen, denen ich das zutraue, die sich das selber zutrauen würden und auch tatsächlich in der Lage sind einem Mann mindestens ebenbürtig zu sein.

Ich halte jegliche Art von Quoten -also Vorschriften, wie viele Personen einer bestimmten Gruppe (mal ganz allgemein formuliert) vorhanden sein müssen- für nicht sinnvoll und für die echte Ungleichbehandlung. Der richtige Ansatz ist eigtl, dass die Leute in ihre Köpfe endlich reinbekommen, dass es keine grundsätzliche Eingrenzung geben darf, sondern immer individuell geguckt werden muss, ob jemand für eine Aufgabe befähigt ist. Aber so etwas dauert natürlich viel Länger als "mal eben einen Beschluss in der Regierung durchzuschieben", da dies einen Umdenkprozess von Jahrzehnten durch mehrere Generationen bedeutet. Aber hat ja auch niemand behauptet, dass das ein leichter Vorgang ist. Durch Quoten bekommt man auf jeden Fall nicht die Einstellung der Menschen geändert.
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CubistVowel

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Antw:Legitime diskriminierung!
« Antwort #18 am: 23 Januar 2014, 18:38:39 »

Die "Norm" sagt dann im Grunde also "Frau: Das schwache Geschlecht."

Ich pers. kenne kaum eine Frau die mir NICHT kräftig einen auf den Deckel geben würde wenn ich sie als das schwache Geschlecht darstellen würde. :P

Das liegt aber höchstwahrscheinlich nicht daran, dass Frauen prinzipiell bestreiten würden, dass Männer in der Regel über viel größere Körperkräfte verfügen als Frauen, sondern eher in der Geschichte dieses Ausdrucks. Vor gar nicht mal allzu langer Zeit hielt Mann nämlich die Frau nicht nur für körperlich, sondern auch für geistig, seelisch und moralisch schwach und unterlegen. Aufgrund dessen würde ich diese Ausdrücke (starkes/schwaches Geschlecht) lieber nicht ernsthaft verwenden. ;)

Der Unterschied ist aber, dass du die Wahl hast - Frauen haben das in vielen Berufen jedoch nicht. (Weil z. B. niemand eine Müllfrau einstellen wird, die nur 10 Kilo heben darf.)
Es würde auch niemand einen Müllmann einstellen der nur 10Kilo heben darf.

Trotzdem macht es einen Unterschied, ob du aus rein persönlichen Gründen (kaputter Rücken) einen Job oder Beruf nicht ausüben darfst oder deshalb, weil du einem bestimmten Geschlecht zugehörig bist. Egal, ob "nur" aufgrund von Vorurteilen oder (fehlenden/vorhandenen) Gesetzen. Das gilt gleichermaßen für Mann und Frau: Über Chancengleichheit, zwanghafte Gleichstellerei sowie die Wege dorthin (und wie weit/ob man übers Ziel hinaus schießen darf^^) lässt sich trefflich streiten und das bereits seit vielen Jahrzehnten...^^

(Diese ewig gleiche, sich im Kreis drehende Diskussion mit seit Jahrzehnten immer denselben Argumenten, denselben aufkochenden Emotionen und demselben Gejammer beider Seiten macht mich persönlich schon lange einfach nur noch müde. Ein bisschen weniger Selbstmitleid und Selbstgefälligkeit, dafür mehr Humor und Verständnis für das jeweils andere Geschlecht würden beiden, Männern und Frauen, in dieser Diskussion mal ganz gut tun, finde ich. *wunschdenk* Und wieso schreib ich hier überhaupt... *stöhn*)
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