Schwarzes Hamburg

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Umfrage

Wie entscheidest Du bei dem Hamburger Volksentscheid zum Rückkauf der Hamburger Strom-, Fernwärme- und Gasleitungsnetze?

Ja, ich bin für den Rückkauf.
- 9 (60%)
Nein, ich bin gegen den Rückkauf.
- 3 (20%)
Öhm...joar...Unentschlossen
- 3 (20%)
Mir egal!
- 0 (0%)
Ich geh nicht wählen!
- 0 (0%)

Stimmen insgesamt: 12

Umfrage geschlossen: 13 September 2013, 17:55:38


Autor Thema: Hamburger Volksentscheid am 22.09.2013  (Gelesen 13639 mal)

SchwarzMetallerHH

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Antw:Hamburger Volksentscheid am 22.09.2013
« Antwort #15 am: 16 August 2013, 10:09:41 »

Weiter sind wir immernoch nicht.

Netze rückverstaatlichen ist gut.
2Mrd. aber auch viel Holz(und wenns nur 1Mrd. ist ist das auch noch ziemlich viel)

Und nur weil wir die Netze zurückwollen werden sie die Fillharmonie ja auch nicht einstampfen.
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Antw:Hamburger Volksentscheid am 22.09.2013
« Antwort #16 am: 16 August 2013, 11:16:02 »

Weiter sind wir immernoch nicht.

Netze rückverstaatlichen ist gut.
2Mrd. aber auch viel Holz(und wenns nur 1Mrd. ist ist das auch noch ziemlich viel)
Wer ist "wir"?

Die Frage, ob die Netze in die Hand der Allgemeinheit gehören oder ob man das Funktionieren der Strom- und Wasserversorgung lieber der Konjunkturlage überlässt, ist eine Grundsatzentscheidung. Klar ist doch, dass die Leitungssysteme im Falle einer kapitalistischen Inwertsetzung so gewartet werden, dass sie geraaade noch so funtionieren. Schönes Beispiel ist etwa England, wo mehr als ein Drittel des Trinkwassers aus den maroden Wasserleitungen irgendwo auf dem Weg zum Endkunden versickert. Der Netzbetreiber hat natürlich ein Interesse an hohen Einnahmen aus der Versorgung der Bevölkerung, aber kein Interesse an Investitionen in eine Sanierung der Leitung. Also passiert rein gar nichts an dem maroden Leitungssystem - außer dass die Wasserpreise für den Endkunden natürlich immer weiter steigen, weil immer mehr Wasser verloren geht.

Bei den Energienetzen wird das ganz ähnlich laufen. Nachhaltiges Wirtschaften ist weniger attraktiv als hohe Renditen. Fakt ist, dass der Verbraucher ja im Falle eines Marktmonopols wie bei den Energienetzen kaum einen Handlungsspielraum hat. Entweder kauft man dem Monopolisten seine Leistung zu dem geforderten Preis ab, oder man stellt sich selbst ein Dieselaggregat in den Garten, haha.

Offensichtlich ist letzteres eine schlechte Alternative, zumal ich gar keinen Garten habe. Ob sich die Kosten für den Rückkauf dann auf 1 Mrd., 2 Mrd. oder 3 Mrd. belaufen, ist da vergleichsweise nachrangig. Aber, wenn man 2 Mrd. auf die 1,7 Mio. Einwohner Hamburgs bezieht, gewinnt man ein Gefühl für die Größenordnung: der Rückkauf kostet ca. 1200 Euro pro Einwohner. Ich bin mir sicher, dass wir den Rückkauf in nicht mal zehn Jahren wieder raus haben, denn der Monopolist wird 
a) sich die Durchleitung von Energie von uns in den nächsten Jahren teuer bezahlen lassen da er damit ja Gewinne machen will,
b) Investitionen in das Leitungssystem hinter Renditeinteressen zurückstellen und ein marodes System hinterlassen und
c) irgendwann früher oder später mal in Zahlungsschwierigkeiten geraten und dann mit Steuergeldern gerettet werden, weil wir ja schließlich ein funktionierendes Netz brauchen. Sodann müssen die total runtergerockerten Leitungssysteme, mit denen die Aktionäre jahrzehntelang Geld verdient haben, schließlich dann auf Steuerkosten totalsaniert werden.

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nightnurse

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Antw:Hamburger Volksentscheid am 22.09.2013
« Antwort #17 am: 16 August 2013, 11:29:42 »

´keh, das waren mal bisher vage gefühlte Dinge schön ausformuliert. Ich bin überzeugt :)
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Inverted

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Antw:Hamburger Volksentscheid am 22.09.2013
« Antwort #18 am: 16 August 2013, 11:35:45 »

Wie ich schon auf Facebook sagte: ich kenne kein einziges Beispiel, bei dem Privatisierung von Infrastruktur etwas Gutes gebracht hat, wohl aber Gegenbeispiele: Bahn, Telekom, Post, Wasser (in Portugal u.a.), Strom.. in allen Fällen wurde die Nutzung teurer und in den meisten sank die Qualität. Kritische Infrastruktur gehört nicht in private Hände, nie.
Also bei der Telekom würde ich schon mal entschieden widersprechen. Die Telefonrechnungen der damaligen Post waren mitunter jenseits von Gut und Böse.

Übrigens: Die grössten Pleiteinstitute der Finanzkrise in Deutschland waren diejenigen, wo Politiker meinten, Banker spielen zu müssen. Die de-facto-Monopolisten Bahn und Post überzeugen mich vom Preis-Leistungsverhältnis auch nicht im Geringsten. Und die politisch oktroyierte Energiewende der Allparteienkoalition der ökonmischen Analphabeten des Bundestages ist ein klassisches Paradebeispiel für etaistischen Dilettantismus.
« Letzte Änderung: 16 August 2013, 11:51:24 von Inverted »
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Inverted

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Antw:Hamburger Volksentscheid am 22.09.2013
« Antwort #19 am: 16 August 2013, 11:40:52 »

Zentrales Argument für die Verstaatlichung: Privatwirtschaft ist super, solange der Unternehmer auch das damit verbundene unternehmerische Risiko selbst tragen kann. Denn nur dann ist Privatwirtschaft fair. Konzerne wie Vattenfall treten am Markt an, um Gewinne zu machen. So weit, so gut. Aber: Ein Unternehmen muss eben auch pleite gehen können, ohne dass alle Steuerzahler am Ende für das angeschlagene privatwirtschaftliche Unternehmen in die Bresche springen muss.
Noch viel schlimmer aber sind Politiker, deren Entscheidungen nicht von langfristigen ökonomischen Erwägungen sondern von kurzfristigem Wählerkauf geleitet werden, in bester Amigo-Manier ihre Schützlinge an üppigen Fressnäpfen des öffentlichen Dienst mästen und für Fehlentscheidungen praktisch weder zur Rechenschaft gezogen noch haftbar gemacht werden können.
« Letzte Änderung: 16 August 2013, 11:47:17 von Inverted »
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Ookami

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Antw:Hamburger Volksentscheid am 22.09.2013
« Antwort #20 am: 28 August 2013, 08:52:27 »

Wie ich schon auf Facebook sagte: ich kenne kein einziges Beispiel, bei dem Privatisierung von Infrastruktur etwas Gutes gebracht hat, wohl aber Gegenbeispiele: Bahn, Telekom, Post, Wasser (in Portugal u.a.), Strom.. in allen Fällen wurde die Nutzung teurer und in den meisten sank die Qualität. Kritische Infrastruktur gehört nicht in private Hände, nie.
Also bei der Telekom würde ich schon mal entschieden widersprechen. Die Telefonrechnungen der damaligen Post waren mitunter jenseits von Gut und Böse.

Es geht nicht um die Rechnungen. Die stellt der entsprechende Dienstanbieter auf dem Netz selber.
Es geht um Ausbau und Qualität der Netze. Telekom hat grade angesagt, das sie in 'unrentablen Randgebieten' keinen weiteren Netzausbau betreiben werden.
(Da bin ich mal gespannt, wie die CDU das Wahlversprechen auf Seite 19 von 'http://www.cdu.de/sites/default/files/media/dokumente/regierungsprogramm-in-leichter-sprache-btw13.pdf' umsetzen will *g*)
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l3xi

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Antw:Hamburger Volksentscheid am 22.09.2013
« Antwort #21 am: 29 August 2013, 17:35:09 »

Übrigens: Die grössten Pleiteinstitute der Finanzkrise in Deutschland waren diejenigen, wo Politiker meinten, Banker spielen zu müssen.
West-LB, Hypo RE, HSH Nordbank?

Das Kommunen und Landkreise gezielt in hoch spekulative Konstrukte getrieben wurden u.a. dadurch, dass man ihnen an anderer Stelle den Geldhahn gezielt zugedreht hat, muss man an dieser Stelle auch noch einmal erwähnen.

Was bei der Bayern-LB alles noch an Sumpf vorhanden ist, kocht ja jetzt erst so langsam hoch.

Zitat
Die de-facto-Monopolisten Bahn und Post überzeugen mich vom Preis-Leistungsverhältnis auch nicht im Geringsten.
Ist doch auch kein Wunder. Schließlich war der Bund zu dem Zeitpunkt so dämlich und hat die Unternehmen inklusive Infrastruktur privatisiert. Es war von vornherein klar, dass im Anschluss - sobald auf Bundesebene die richtigen Leute sitzen - selbige auf Verschleiß fährt und/oder Investitionen in dem Bereich runter fährt. Umgekehrt war es genauso logisch, dass die nunmehr privaten Unternehmen ihre Monopolstellung ausnutzen werden.
Schaut man sich dann noch an, welche Firmen den Bund bei der Privatisierung beraten haben, ist der Verlauf der Privatisierung sowie die Entwicklung der Konzerne eine einzige logische Konsequenz dessen.

Noch viel schlimmer aber sind Politiker, deren Entscheidungen nicht von langfristigen ökonomischen Erwägungen sondern von kurzfristigem Wählerkauf geleitet werden, in bester Amigo-Manier ihre Schützlinge an üppigen Fressnäpfen des öffentlichen Dienst mästen und für Fehlentscheidungen praktisch weder zur Rechenschaft gezogen noch haftbar gemacht werden können.
Das ist etwas, was mir auch ein ums andere Mal sauer aufstößt. Aber Hauptsache, Gregor Gysi wird alle Jahre wieder pünktlich zu irgendeiner Wahl die Immunität entzogen, damit man in seine Stasi-Akte schauen darf, nur um dann festzustellen, dass es doch nix neues gibt, weas nicht schon vor 10 oder 20 Jahren bekannt und längst ausgeurteilt ist.
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CommanderChaos

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Antw:Hamburger Volksentscheid am 22.09.2013
« Antwort #22 am: 18 September 2013, 12:27:23 »

zum Thema "zwei Milliarden fürn Arsch", wie die SPD es gerade nennt: würden die Energiekonzerne gerade eine riesige Marketingkampagne gegen die Initiative zum Rückkauf auffahren, wenn der Betrieb der Netze nicht extrem profitabel wäre?

Genau.
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Antw:Hamburger Volksentscheid am 22.09.2013
« Antwort #23 am: 18 September 2013, 13:34:19 »

zum Thema "zwei Milliarden fürn Arsch", wie die SPD es gerade nennt: würden die Energiekonzerne gerade eine riesige Marketingkampagne gegen die Initiative zum Rückkauf auffahren, wenn der Betrieb der Netze nicht extrem profitabel wäre?

Genau.
Im Gegensatz zu staatlichen Bürokratien sind Energieunternehmen mit der Materie vertraut und verstehen es vernünftig mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen zu wirtschaften (ansonsten sortiert der Markt sie aus). Davon abgesehen tragen sie das volle unternehmerische Risiko (Olaf Scholz hat es anscheinend wie bei der Elbphilharmonie mal wieder verstanden, die Risiken auszulagern).

Unter voller staatlicher Kontrolle sind eher Zustände wie beim HSV zu befürchten, eine Griechenlandisierung der Hamburger Stromversorgung wäre nicht unwahrscheinlich.

Wenn Staats- bzw. Planwirtschaft funktionieren würden - der Ostblock mitsamt der DDR wären das Paradies auf Erden gewesen.

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RaoulDuke

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Antw:Hamburger Volksentscheid am 22.09.2013
« Antwort #24 am: 18 September 2013, 22:07:34 »

Unter voller staatlicher Kontrolle sind eher Zustände wie beim HSV zu befürchten, eine Griechenlandisierung der Hamburger Stromversorgung wäre nicht unwahrscheinlich.

Das fürchte ich auch, denn wie sagst Du so schön...

Wenn Staats- bzw. Planwirtschaft funktionieren würden - der Ostblock mitsamt der DDR wären das Paradies auf Erden gewesen.

Das trifft den Nagel ja so dermaßen auf den Kopf! :)

... aber dennoch habe ich ein grundsätzliches Problem mit der Privatisierung einiger Bereiche, die sich vormals unter öffentlicher Kontrolle befunden haben. Bei einigen ehemaligen staatlichen Monopolen hat uns Privatisierung Riesenfortschritte gebracht - man denke nur an die Privatisierung der Kommunikationsnetze. Andererseits verstehe ich die Argumentation, dass man bei hohen Fixkosten, aber geringen variablen Kosten in Kombination mit positiven Erträgen zu einem natürlichen Monopol kommt, da das Schaffen von Konkurrenz zu einer Vervielfachung der Fixkosten führen würde (es müssten halt mehrere Leute Leitungsnetze installieren). Die Kosten des Gutes "benutzbares Stromnetz" sind also insgesamt am günstigsten, wenn es nur einen Produzenten gibt. Dummerweise führen Monopole zur Abschöpfung von Monopolrenten und damit zu Ineffizienzen.

Wie löst man das? ... der Staat hat das o.g. Problem (im folgenden nur "Nordkorea-Thema" genannt), ein natürliches Monopol führt zur Möglichkeit einzelner Unternehmen, erheblich über den Kosten zu bepreisen, selbst wenn das gesamtwirtschaftlich ggf. effizient ist (im folgenden als "Absahnerei" bezeichnet).

Gibt es Alternativen zwischen Absahnerei und dem Nordkorea-Thema? Spannende Frage! *grübel*
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Antw:Hamburger Volksentscheid am 22.09.2013
« Antwort #25 am: 19 September 2013, 07:07:12 »

Unter voller staatlicher Kontrolle sind eher Zustände wie beim HSV zu befürchten, eine Griechenlandisierung der Hamburger Stromversorgung wäre nicht unwahrscheinlich.

Das fürchte ich auch, denn wie sagst Du so schön...

Wenn Staats- bzw. Planwirtschaft funktionieren würden - der Ostblock mitsamt der DDR wären das Paradies auf Erden gewesen.

Das trifft den Nagel ja so dermaßen auf den Kopf! :)

... aber dennoch habe ich ein grundsätzliches Problem mit der Privatisierung einiger Bereiche, die sich vormals unter öffentlicher Kontrolle befunden haben. Bei einigen ehemaligen staatlichen Monopolen hat uns Privatisierung Riesenfortschritte gebracht - man denke nur an die Privatisierung der Kommunikationsnetze. Andererseits verstehe ich die Argumentation, dass man bei hohen Fixkosten, aber geringen variablen Kosten in Kombination mit positiven Erträgen zu einem natürlichen Monopol kommt, da das Schaffen von Konkurrenz zu einer Vervielfachung der Fixkosten führen würde (es müssten halt mehrere Leute Leitungsnetze installieren). Die Kosten des Gutes "benutzbares Stromnetz" sind also insgesamt am günstigsten, wenn es nur einen Produzenten gibt. Dummerweise führen Monopole zur Abschöpfung von Monopolrenten und damit zu Ineffizienzen.

Wie löst man das? ... der Staat hat das o.g. Problem (im folgenden nur "Nordkorea-Thema" genannt), ein natürliches Monopol führt zur Möglichkeit einzelner Unternehmen, erheblich über den Kosten zu bepreisen, selbst wenn das gesamtwirtschaftlich ggf. effizient ist (im folgenden als "Absahnerei" bezeichnet).

Gibt es Alternativen zwischen Absahnerei und dem Nordkorea-Thema? Spannende Frage! *grübel*
Die Dividende für die 25.1% sind ja fix (Olaf Scholz scheint da ein gerissener Fuchs zu sein), wohingegen die Gebühren für die Netze reguliert werden. Von daher entfällt die Möglichkeit, das Monopol unlauter zu missbrauchen.

Auch die in diesem Thread befürchtete Marodisierung der Stromnetze (mit der sich Vattenfall ohnehin ins eigene Fleisch schneiden würde) ist eher das Resultat erfolgreicher jahrzehntelanger antikapitalistischer linker Hetze denn rationaler Überlegungen: Jeder, der in einem grossen Unternehmen arbeitet, weiss, dass diese nicht so funktionieren.
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nightnurse

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Antw:Hamburger Volksentscheid am 22.09.2013
« Antwort #26 am: 19 September 2013, 14:04:37 »

Auch die in diesem Thread befürchtete Marodisierung der Stromnetze (mit der sich Vattenfall ohnehin ins eigene Fleisch schneiden würde) ist eher das Resultat erfolgreicher jahrzehntelanger antikapitalistischer linker Hetze denn rationaler Überlegungen: Jeder, der in einem grossen Unternehmen arbeitet, weiss, dass diese nicht so funktionieren.

Das Beispiel "britisches Wasser" ist mir ein wirklich warnendes; es ist gut belegt, nicht nur von linksradikaler Journaille, und es zeigt, daß es die Möglichkeit gibt, daß große Unternehmen genau SO funktionieren. 
Vielleicht muss man mal selbst diesen Geruch von Schwimmbeckenwasser unter der Dusche und im Kaffee erlebt haben, um sich zu fragen, ob es wirklich DIE Lösung ist, alle Grundversorgung an Unternehmen zu geben, die irgendwie zu Gewinnen und Gewinnsteigerungen kommen müssen.

Ich würde natürlich gern glauben, daß ein deutscher™ Energieversorger das grundsätzlich anders handhaben würde. Vielleicht muss er das sogar, weil es um Elektrizität geht, nicht um Wasser, das weiss ich nicht.
Allein, es gebricht mir am rückhaltlosen Vertrauen in Die Wirtschaft und Den Markt (in Die Politik allerdings auch...).
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Antw:Hamburger Volksentscheid am 22.09.2013
« Antwort #27 am: 19 September 2013, 19:16:07 »

Das größte Problem was ich mit der ganzen Sache hab sind die halbgaren Aussagen der Rückkaufsbefürworter gegenüber einfachen "Hetzparolen" der Gegner.
Nirgendwo wird mal wirklicher Klartext mit konkreten Zahlen gesprochen.

Bestes Beispiel: In einem Interview mit dem Leiter der Rückkaufsfraktion, welches im lokalen Käseblatt abgedruckt wurde, wurde dieser darauf angesprochen dass ja auch bei einem Rückkauf der Stromnetze der Betrieb derselben neu ausgeschrieben werden müsse. Er konterte dann damit dass die Stadt sich ja dann auch als Betreiber darum bewerben müsse und da ja Vorteile hätte weil sie ja vom jetzigen Eigner quasi Personal übernehmen würde. Für den Rest müsse man sich da dann halt Partner suchen die was von der Sache verstehen würden, aber er hätte da volles Vertrauen in den Bürgermeister, und in an anderen Kommunen hätte das ja auch schon funktioniert (glaub Dresden war als Beispiel genannt).
Ähnliche Phrasen wurden im ganzen Interview gedroschen, wo ich mir immer nur dachte: Leute, wenn ihr einen klaren Fahrplan anmalen könntet: Schritt 1 ist dies, Schritt 2 dann das, dann und dann muss das gemacht werden - mit Zeitplan, denn die Termine zur Neuvergabe sind ja bekannt - dann würde ich euch auch zutrauen dass ihr den Kram wuppen könnt. Diese "wird schon klappen"-Mentalität ist mir aber ein Graus, so funktioniert Planung nicht.

Die Machenschaften der "etablierten" Parteien und deren gekaufte Werbeplakate mit angeblichen Aussagen von (uninformierten) Bürgern gehen mir aber noch mehr auf den Sack. So viel Dünnpfiff auf einem Haufen und so viel Polemik und Verallgemeinerung - da sehen ja sogar NPD-Wahlplakate dagegen wie eine Abhandlung des literarischen Quartetts aus.

Wir haben 5 vor 12, und ich hab wenn ich ehrlich bin keinen blassen Schimmer was ich wählen soll weil ich KEINER der beiden Parteien vertraue.
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l3xi

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Antw:Hamburger Volksentscheid am 22.09.2013
« Antwort #28 am: 22 September 2013, 23:54:20 »

Hamburg1 sagt gemäß Hochrechnung: knapp 51% dafür und die notwendigen Stimmen sind auch zusammen...
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colourize

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Antw:Hamburger Volksentscheid am 22.09.2013
« Antwort #29 am: 21 September 2014, 01:07:54 »

Ein Jahr nach dem Volksentscheid: "Das Stromnetz gehört jetzt der Stadt und wirft unerwartete Gewinne ab."

Link zum Abendblattartikel: Ein Jahr nach dem Netzekauf: Erste Erfolge, Risiken bleiben
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