Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Banlieue in Hamburg?  (Gelesen 2791 mal)

colourize

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Banlieue in Hamburg?
« am: 13 Juli 2013, 14:59:11 »

Interessanter Weise nicht am Stadtrand, sondern mitten in Altona (Holstenstr. / Max-Brauer-Allee) scheint sich seit einigen Tagen etwas zusammenzubrauen. Sehr beunruhigend, wie ich finde. Bekommen wir bald Verhältnisse wie in London 2011 oder in den Pariser Vorstädten?
Ist die derzeitige Repressionspolitik des SPD-Senats mit ihren Personenkontrollen, Platzverweisen und der Ausweisung von Gefahrengebieten an der Entwicklung schuld? Ist diese Geopolitik der Verdrängung unliebsamer Bevölkerungsgruppen gar als Teil geförderter Gentrification zu verstehen? Soll die Übergangszone zwischen Neuer Mitte Altona im Norden, bald aufgewerteter Großer Bergstraße mit dem neuen innenstädtischen IKEA als Magnetbetrieb im Westen, und den gentrifizierten Stadtteilen St. Pauli im Süden und Sternschanze im Osten mittelfristig "aufgewertet" werden (was bedeutet, ökonomisch schwächere Einwohnergruppen zu verdrängen)?

Oder reagieren die Damen und Herren von der Polizei nur auf halbstarke testosteronstrotzende Oberassis, die sich nicht nehmen lassen wollen nächtliche Kickbox-Fights im August-Lütgens-Park zu veranstalten?

Ich vermute, dass die Wahrheit in der Mitte liegen dürfte. Was aber das Problem nicht löst...
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danny

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Antw:Banlieue in Hamburg?
« Antwort #1 am: 14 Juli 2013, 02:30:25 »

egal wie man es dreht und wendet: die art und weise, wie die polizei bei diesem einsatz durchgegriffen hat, ist an unverhältnismäßigkeit nicht mehr zu überbieten. durch einrichtungen von gefahrengebieten u.ä. wird das durchsuchen und festhalten von personen immer willkürlicher. dass es da irgendwann zwangsläufig zu eskalationen und protesten kommen muss, ist vorprogrammiert.

es ist schwer, die situation einzuschätzen und darüber zu urteilen, wenn man nicht selber vor ort war.
fakt ist jedoch, dass sich beschwerden über polizeigewalt und -willkür in letzter zeit aus mehreren richtungen häufen. und diese beschwerden kommen nicht mehr nur von randalierenden jugendlichen mit migrationshintergrund oder linken berufsaktivisten. wahrscheinlich wird da gerade mal in ein wespennest gestochen. und das war längst überfällig.
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Antw:Banlieue in Hamburg?
« Antwort #2 am: 16 Juli 2013, 09:05:32 »

Wobei ich aber auch sagen würde, dass - egal wie man es dreht und wendet - es absolut asozial ist, einfach so Autos anzuzünden, und zwar auch dann, wenn diese keinem Anwohner gehören (solche fadenscheinigen Rechtfertigungen setzen dem Fass die Krone auf).

In einem gesunden familiären Umfeld sozialisierte, zivilisierte Menschen würden so etwas jedenfalls einfach nicht tun.

Sowas tun gewaltbereite Personen, die mit einer ordentlichen Menge krimineller Energie ausgestattet sind, und wie üblich gibt es einen ganz bestimmten Hintergrund (auch wenn die Medien wie üblich versuchen, diesen Zusammenhang unter der Decke zu halten), von daher könnte man eventuell auch genausogut die Frage stellen, ob es nicht vielleicht die Polizei war, die hier in ein Wespensnest gestochen hat.
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colourize

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Antw:Banlieue in Hamburg?
« Antwort #3 am: 16 Juli 2013, 09:39:14 »

Wobei ich aber auch sagen würde, dass - egal wie man es dreht und wendet - es absolut asozial ist, einfach so Autos anzuzünden, und zwar auch dann, wenn diese keinem Anwohner gehören (solche fadenscheinigen Rechtfertigungen setzen dem Fass die Krone auf).
Das bestreitet ja auch niemand, und sicher sind die Jungs die da wohnen nicht nur die netten "isch hab garnix gemacht Digga"-Nachbarn von nebenan, als die sie sich gerne darstellen.

Allerdings war nicht das Anzünden von Autos der Auslöser für die Polizeieinsätze, sondern ein Teil der Eskalation des Konfliktes in den Folgenächten. Auch unklar ist, wer die Autos angezündet hat. Neben den "frustrierten Assis mit Migrationshintergrund" aus dem lokalen Wohnumfeld kommen da mit Sicherheit auch erlebnisorientierte Gewalttouristen aus anderen Teilen der Stadt in Frage, die dort ein Spielfeld für das alte Katz-und-Maus-Spiel mit der Polizei erkennen.
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Antw:Banlieue in Hamburg?
« Antwort #4 am: 16 Juli 2013, 14:19:23 »

Wobei ich aber auch sagen würde, dass - egal wie man es dreht und wendet - es absolut asozial ist, einfach so Autos anzuzünden, und zwar auch dann, wenn diese keinem Anwohner gehören (solche fadenscheinigen Rechtfertigungen setzen dem Fass die Krone auf).
Das bestreitet ja auch niemand, und sicher sind die Jungs die da wohnen nicht nur die netten "isch hab garnix gemacht Digga"-Nachbarn von nebenan, als die sie sich gerne darstellen.

Allerdings war nicht das Anzünden von Autos der Auslöser für die Polizeieinsätze, sondern ein Teil der Eskalation des Konfliktes in den Folgenächten. Auch unklar ist, wer die Autos angezündet hat. Neben den "frustrierten Assis mit Migrationshintergrund" aus dem lokalen Wohnumfeld kommen da mit Sicherheit auch erlebnisorientierte Gewalttouristen aus anderen Teilen der Stadt in Frage, die dort ein Spielfeld für das alte Katz-und-Maus-Spiel mit der Polizei erkennen.
Das mag ja alles sein, aber zumindest wenn der Text dazu in der MOPO auch nur halbwegs korrekt ist (und die MOPO ist nun weiss Gott nicht "rechts"), so waren es eben genau diese "Jugendlichen" und keine trittbrettfahrenden "erlebnisorientierten Gewalttouristen" (die dann wohl auch kaum "Rücksicht" auf Anwohner-PKWs genommen hätten):

http://www.mopo.de/polizei/150-randalierer-gegen-polizisten-erneute-krawalle-und-brennende-autos-in-altona,7730198,23705546.html

siehe 1:52
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Black Ronin

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Antw:Banlieue in Hamburg?
« Antwort #5 am: 16 Juli 2013, 15:13:39 »

Nun war ich ja nicht dabei, von daher ist das etwas schwer zu beurteilen. Hat die Polizei VOR den Krawallen wirklich die Anwohner drangsaliert? Soll in dem Viertel wirklich " aufgeräumt " werden?
Oder gibt es dort wirklich so viele Gesetzesüberschreitungen gibt, das die Polizei sich dort verstärkt blicken lässt?
Keine Frage ist aber, das eingeschritten werden muss wenn Autofahrer mit Laserpointern geblendet werden.
Das sich daraufhin ca. 150 Einwohner, die alle Migrationshintergund haben ( und zumindest das wird ja nicht angezweifelt) versammeln und die Einsatzkräfte bedrohen klingt mir doch sehr danach, das sich dort im Stolperviertel eine Parallelgesellschaft gebildet hat, in der die Bewohner der Meinung sind, sich nicht an deutsches Recht halten zu müssen sondern selbst Das Sagen haben und sich von nichts und niemandem der nicht ihresgleichen ist Vorschriften machen zu lassen.
In der sie bewusst von ihrer Umgebung abgekapselt leben und auch nicht das geringste Interesse an der vielbeschworenen Integration haben.
Wenn dies so sein sollte, darf dort gern mit aller Härte aufgeräumt werden. Leute die in diesem unserem Lande, wie Kohl so schön sagte, einst willkommen waren oder doch zumindest aufgenommen wurden und nun " Scheiss Deutscher " schreien und vor nichts Respekt haben, können nicht erwarten auf Verständniss zu stossen.
Und wer jetzt mit Multikulti kommt oder mir erzählen will, wie schwer es die Armen werauchimmer haben hat immer noch eine rosarote Brille auf.
Ich kenne genug Menschen Die von weit her kommen oder deren Eltern dies taten die nicht mit Steinen werfen sondern Anwalt, Schneider, Einzelhandelskaufmann oder oder oder sind.
Jeder hat es selbst in der Hand ob er Abschaum wird oder ein Mensch der selbstbewusst und verantwortlich durchs Leben geht.
Dafür brauch er nichtmal stolz auf irgendein Land sein.

Edit: Der Freund meiner Exfrau ist Türke und hier selbstständig. Der sagt zum Beispiel " Ausländer die in Deutschland leben und nach bundesdeutschem Gesetz Straftaten begehen,oder das Land in dem sie leben und deren Bürger hassen sollte man ausweisen. Und man sollte ihnen auch nicht die deutsche Staatsbürgerschaft geben, weil sie alle redlich hier lebenden Migranten in den Schmutz ziehen.
Komisch. Das habe ich öfter schon gehört. Von Türken.
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schwarze Katze

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Antw:Banlieue in Hamburg?
« Antwort #6 am: 18 Juli 2013, 15:36:01 »

Nun ja, ohne die Polizei in Schutz nehmen zu wollen, aber:
bei solchen testosterongesteuerten Jugendlichen wirkt schon ein Blick als Provokation "was quckst du alder?"
Also wundert es mich nicht, dass es geknallt hat


Edit: Der Freund meiner Exfrau ist Türke und hier selbstständig. Der sagt zum Beispiel " Ausländer die in Deutschland leben und nach bundesdeutschem Gesetz Straftaten begehen,oder das Land in dem sie leben und deren Bürger hassen sollte man ausweisen. Und man sollte ihnen auch nicht die deutsche Staatsbürgerschaft geben, weil sie alle redlich hier lebenden Migranten in den Schmutz ziehen.
Komisch.

Desselbe Meinung bin ich auch.
Und auch viele andere russischstammende sozialintegrierte Menschen, die ich je getroffen habe.

P.S.
Ich wurde vom kurzen im Schanzenpark auch kontrolliert (sah wohl ein bißchen nach einer Kifferin aus ;) )
Angenehm ist es natürlich nicht, aber kein Grund, laut "Diskriminierung" zu schreien.
« Letzte Änderung: 18 Juli 2013, 19:21:30 von Black Russian »
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