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Autor Thema: Bananen, Kaffee, Blumen...  (Gelesen 2275 mal)

Kallisti

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Bananen, Kaffee, Blumen...
« am: 04 Februar 2005, 13:01:24 »

Krumm gewachsen und golden verdient

Die Banane ist die wichtigste Exportfrucht der Welt. Und Deutschland mit einem jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch von 14 kg eine Bananenrepublik. Bananen machen Laune - sie enthalten Stimmungsmacher, schmecken exotisch, sind billig. Bananen kommen als typische Kolonialware aus der Dritten Welt. Dort sind sie mehr als nur eine Geschmacksfrage.

Mehr als 11 Millionen Tonnen der gelben Frucht werden jährlich weltweit exportiert. Davon wird gut ein Zehntel in Deutschland verspeist. Diese Bananen kommen vorwiegend aus Lateinamerika. Diese Bananen kommen vorwiegend aus Lateinamerika. Dort werden sie überwiegend auf großen Plantagen angebaut. Dabei wird auf Mensch und Natur wenig Rücksicht genommen: die Mißachtung elementarer Menschenrechte, die Unterdrückung der Gewerkschaften und der Raubbau an der Natur prägen noch immer das Leben in der zona bananera:

“Um 4 Uhr brechen wir jeden Morgen zur Arbeit auf. Nur sonntags ist Ruhetag. Fast 13 Stunden sind wir auf der Plantage. Trotz der Chemikalien arbeiten wir oft mit nacktem Oberkörper, nur selten mit Schutzkleidung. Vielerorts sind Bananeros auch schon entlassen worden und jeder muß mit Repressalien rechnen, der sich gewerkschaftlich engagiert.”
Plantagenarbeiter
aus Costa Rica
Zum Alltag der Beschäftigten gehören mangelnde soziale Absicherung, Gefährdungen durch den Einsatz hochgiftiger Pestizide, Übergriffe der Plantagenbesitzer, sexuelle Belästigung der Arbeiterinnen oder die Behinderung von GewerkschafterInnen. Dazu hat die Rodung von Regenwäldern, der intensive Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln sowie der sorglose Umgang mit natürlichen Ressourcen schwerwiegende Folgen für die Artenvielfalt auf den Plantagen und ihrem Umfeld.

Über Landesgrenzen hinweg üben große multinationale Unternehmen nahezu ungebremst eine marktbeherrschende Vormachtstellung aus. Chiquita, Dole, Del Monte und Fyffes kontrollieren lückenlos Anbau, Transport und Handel der krummen Frucht. Sie bestimmen die Preise, nehmen Einfluß auf Regierungen und setzen sich oft rücksichtslos gegenüber Mensch und Umwelt durch.
Doch ist das Schicksal der musa paradisiaca, dieser paradiesischen Frucht, auf Ewigkeit an jenen Teufelskreis gebunden?

Übersicht
   

Erstellt: 1. 10. 1999 | Letzte Änderung: 3. 6. 2000 | © BANAFAIR | Kontakt: Webmaster

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Quelle: http://www.banafair.de/kamp.htm
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Kallisti

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Bananen, Kaffee, Blumen...
« Antwort #1 am: 04 Februar 2005, 13:04:53 »

Die Kaffeekrise - eine Folge unbegrenzter Wirtschaft       Webseite als PDF anzeigen      Drucken      Webseite an Freund/Freundin empfehlen
   

Bis 1989 wurde der Kaffeehandel knapp 30 Jahre lang (seit 1962) durch das Internationale Kaffeeabkommen reguliert. Um den Preis für Rohkaffee stabil zu halten, durfte jedes Land nur bis zu einer maximalen Menge exportieren. Nach dem Austritt der USA sowie Querelen um die Einhaltung des Abkommens und den Marktzugang für neue Kaffeeproduzenten zerbrach es im Jahr 1989.

Nach der Aufkündigung des Kaffeeabkommens steigerten die produzierenden Ländern ihre Exporte, allen voran Brasilien und Vietnam. Dessen Produktion wurde massiv von der Weltbank und auch der deutschen Entwicklungszusammenarbeit gefördert. Inzwischen ist Vietnam der weltweit zweitgrößte Kaffeeexporteur.

Grafik Kaffeepreise

Die Ausweitung der Produktion geschah vor allem mit den Robusta-Sorten, die eine geringere Qualität als Arabica-Bohnen haben und leichter angebaut werden können. Sie führte zu einem Verfall der Weltmarktpreise auf das real tiefste Niveau seit 30 Jahren. Gleichzeitig ist auch der Anteil des Preises, der den ProduzentInnen bleibt, gesunken.

Rund 25 Mio. KaffeeproduzentInnen sind weltweit von der Krise auf dem Kaffeemarkt betroffen (Schätzung laut ICO). Folgen: nicht mehr genug Geld für Essen, Kleidung, medizinische Versorgung, Kinder werden aus Schule genommen, LandarbeiterInnen verlieren ihre Stellen.


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Quelle: http://www.fian.de/
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Kallisti

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Bananen, Kaffee, Blumen...
« Antwort #2 am: 04 Februar 2005, 13:09:00 »

Die Blumenkampagne - Menschenrechte für Blumenarbeiterinnen       Webseite als PDF anzeigen      Drucken      Webseite an Freund/Freundin empfehlen
   

Blumenarbeit ist Frauenarbeit: DeutschlandHungerlöhne, Unterdrückung freier Gewerkschaften und Gesundheitsgefahren durch einen massiven Pestizideinsatz - das sind einige der Probleme, welche ein Engagement für die Rechte von Blumenarbeiterinnen nötig machen. Denn wer sich vor Ort, zumal im wichtigsten Produktionsstandort Kolumbien, wehrt oder gar einer Gewerkschaft anschließt, wird schnell entlassen. Und die Blumen des Südens sind für den Norden bestimmt - KonsumentInnen und Blumenhandel stehen also in der Verantwortung.

FIAN koordiniert seit 1991 eine Blumen-Kampagne, in der Brot für die Welt und terre des hommes sowie zahlreiche internationale Organisationen und Gewerkschaften mitwirken. Wir unterhalten ein breites Netz an Kontakten zu Basisorganisationen in Afrika und Lateinamerika. Hieraus erwachsen auch immer wieder Brief-Aktionen zu lokalen Konflikten.

Blumenarbeit ist Frauenarbeit: KeniaNach langjähriger Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit hat die Blumen-Kampagne 1999 mit Importeuren und Floristen das Flower Label Programm auf Grundlage des Internationalen Verhaltenskodex initiiert. Wichtige Kriterien sind: Gewerkschaftsfreiheit, Festanstellung und Existenz sichernde Löhne, Verbot der Diskriminierung von Frauen sowie Schutz der Gesundheit und der Umwelt durch Reduktion des Pestizideinsatzes. Regelmäßig finden unabhängige Kontrollen statt. Und so zeigen sich mittlerweile in den FLP Betrieben konkrete Verbesserungen für annähernd 15.000 ArbeiterInnen!

Ein schöner Erfolg, der nur möglich war und ist durch das Engagement vieler Menschen vor Ort. Auch Sie können mitmachen: Wenn Sie Blumen kaufen, achten Sie auf das FLP-Siegel. Kaufen Sie Blumen in FLP-Läden. Erinnern Sie den Blumenhandel immer wieder an seine Verpflichtung für Menschenrechte und Umweltschutz und weisen Sie ihn auf das FLP-Siegel hin. Helfen Sie mit bei Veranstaltungen und Aktionen der Blumen-Kampagne.

Herzlichen Dank im voraus.

    * Die Kampagne
    * Verhaltenskodex
    * Flower Label Program
    * Blumenhändler
    * Beispiel Kolumbien
    * Beispiel Tansania
    * Beispiel Sambia
    * Was Sie tun können
    * Stimmen
    * Dokumente


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Quelle: http://www.fian.de/
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Kallisti

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Bananen, Kaffee, Blumen...
« Antwort #3 am: 04 Februar 2005, 13:13:49 »

Soziale Rechte/Kampagne für 'saubere' Kleidung
Tchibos "neue Welt" auf wessen Kosten?

Tchibo verkündet: „Jede Woche eine neue Welt“ Damit werden die KundInnen angelockt. Jede Woche eine neue Welt? Nicht für die Näherinnen von Tchibo-Kleidung in Billiglohnländern. Für diese Näherinnen ist jeder Tag die alte Welt:

    * eine Welt gesundheitsschädlicher, menschenunwürdiger Plackerei
    * eine Welt der Unterbezahlung
    * eine Welt von bis zu 90 Arbeitsstunden an sieben Tagen in der Woche,
    * eine Welt der sexuellen Belästigung,
    * eine Welt der totalen Überwachung,
    * eine Welt der Unfreiheit, in der es den Arbeiterinnen nicht erlaubt ist, sich gewerkschaftlich zu organisieren.

Um gegen diese Arbeitsbedingungne und Zustände zu protestieren, startete die CCC-Kampagne eine Aktion zu Tschibo:

    * Offener Brief an Tschibo von TERRE DES FEMMES und der CCC-Kampagne (PDF-Download, 12 Kb)
    * Was können Sie tun? Machen Sie mit bei der Protestbriefe- und Protestpostkartenaktion!
    * Die Kampagne für 'Saubere’ Kleidung – Clean Clothes Campaign -gegen hemmungslose Globalisierung - Hintergrundinformationen
    * Forderungen der CCC-Kampagne an Tchibo
    * Tchibo - Jede Woche eine neue Welt? Rechercheergebnisse über die Arbeitsbedingungen bei Tchibo-Lieferanten in Bangladesch
      (Download als PDF-Datei, 420 Kb, 16 Seiten)

 
Der Fall Urmi Garments, ein (ehemaliger?) Zulieferer von Tchibo

MunniAm 2. August 2003 entdeckte eine Aufseherin von Urmi Garments, einer Beklei-dungsfabrik, die Mitgliedskarte einer ihrer Arbeiter bei der Nationalen Gewerkschaft für Textil- und Bekleidungsindustrie (NGWF und meldete dieses sofort dem Produktionsmanager. Der Mann wurde zur Geschäftsleitung zitiert und dort über mehrere Stunden festgehalten. Die Polizei wurde hinzu gerufen, und diese setzte den Arbeiter im Verhör so unter Druck, dass er die Namen weiterer Gewerkschaftsmitglieder nannte. Mahfuza, Munni und rund 40 andere ArbeiterInnen wurden daraufhin ebenfalls bis Mitternacht eingesperrt und verhört.

MahfuzaMahfuza berichtet: „Bevor wir gehen durften, wurde uns mündlich unsere fristlose Kündigung ausgesprochen. Wir verlangten daraufhin eine uns gesetzlich zustehende Abfindung in Höhe von drei Monatslöhnen. Nach vier Tagen bekamen wir das Kündigungsschreiben, darin wurde uns aber nur unser Restlohn zugesprochen“. Die meisten Arbeiterinnen akzeptierten diese schlechten Kündigungsbedingungen, manche von ihnen fanden einen anderen Arbeitsplatz. Mahfuza und einige ihrer Kolleginnen wollten sich diese ungerechte Behandlung nicht gefallen lassen. Sie wandten sich an ihre Gewerkschaft, die in ihrem Auftrag eine Klage gegen das Management von Urmi Garments beim zuständigen Arbeitsgericht einreichte. „Bisher haben wir nichts erreicht“, sagt Mahfuza bitter. „Die Direktoren von Urmi Garments mussten einmal vor Gericht erscheinen und wiesen unsere Entschädigungsforderungen strikt zurück. Seitdem wird die Fortführung der Verhandlung immer wieder vertagt, und wir haben noch nicht einmal unser Restgehalt – geschweige denn eine Abfindung erhalten.“

Das Tschibo Unternehmen hat inzwischen geschrieben und dem Schreiben eine Kopie eines Briefes der Firma Urmi Garments beilegten. Darin behauptet diese, seit dem jahr 2000 nicht mehr für Tchibo zu produzieren. Hier steht die Aussage von drei Arbeiterinnen und einer Gewerkschaft (die ebenfalls einen unterzeichneten Brief schrieben) gegen die des Unternehmens.

Ansprechpartnerin für Rückfragen:

Gisela Burckhardt: Gisela.Burckhardt@web.de

Weitere Informationen zur Kampagne unter www.saubere-kleidung.de

Dr. Gisela Burckhardt
CCC-Deutschland/TERRE DES FEMMES

 
 

Weitere Informationen erhalten Sie auch per e-mail: mode@frauenrechte.de
 
© TERRE DES FEMMES e.V. • Postfach 2565• D-72015 Tübingen • Tel. 0 70 71/ 79 73-0 • Fax 0 70 71/ 79 73 22
01.02.2005


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Quelle: http://www.frauenrechte.de/
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Kallisti

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Bananen, Kaffee, Blumen...
« Antwort #4 am: 04 Februar 2005, 13:14:36 »

... Das alles: nur mal so - zwischendurch ...   :?
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Eisbär

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Bananen, Kaffee, Blumen...
« Antwort #5 am: 04 Februar 2005, 18:15:03 »

Ich mag keinen Kaffee, ich hasse Bananen und Blumen, nun ja, was soll ich damit, die gehen hier eh immer ein.

Böse Welt ist das...
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Kallisti

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Bananen, Kaffee, Blumen...
« Antwort #6 am: 04 Februar 2005, 20:12:00 »

@Eisbär



hm, und Schokolade oder Kakao magst du auch nicht? Und bei Tchibo haste auch noch nie was gekauft?

Hm.

Naja. Wenigstens hast du die Texte ... zur Kenntnis genommen und was drauf geantwortet.  :)
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Eisbär

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« Antwort #7 am: 04 Februar 2005, 21:42:32 »

Zitat von: "Kallisti"
hm, und Schokolade oder Kakao magst du auch nicht?
Doch, ich liebe das Zeug. Na und?
Zitat
Und bei Tchibo haste auch noch nie was gekauft?
Neee, da kaufen nur frustrierte Hausfrauen ein.
Zitat
Naja. Wenigstens hast du die Texte ... zur Kenntnis genommen und was drauf geantwortet.  :)
ja. Und?
Sie erzählen etwas altbekanntes, was ich eh nicht ändern kann.

Und wehe wegen irgendwelcher dämlicher Aktionist(inn)en steigen die Kakao und Schoko-Preise!
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Eisbär

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« Antwort #8 am: 04 Februar 2005, 21:48:40 »

Mal davon abgesehen, daß ich garantiert kein Gegner von Globalisierung bin... Keine Branche boomt dadurch so sehr wie meine!
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Kallisti

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Bananen, Kaffee, Blumen...
« Antwort #9 am: 05 Februar 2005, 11:33:29 »

@€isbär


du meinst also, du könntest mit deinem Kaufverhalten - im Verbund mit dem (dann ähnlich ausgerichteten) Kaufverhalten anderer nichts ausrichten, nichts ändern, bewirken, beeinflussen, steuern??

Also: Du wärst nicht bereit, für bestimmte fair gehandelte (und evtl. auch k.b.A-) Produkte mehr Geld auszugeben bzw. die Dinge weniger zu konsumieren (Stichwort: Genuss statt Überfluss; Qualität statt Quantität), wenn dieses Kaufverhalten aber anderen Menschen das Überleben/Leben sichert oder erleichtert... ???
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Eisbär

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« Antwort #10 am: 05 Februar 2005, 14:31:02 »

Zitat von: "Kallisti"
du meinst also, du könntest mit deinem Kaufverhalten - im Verbund mit dem (dann ähnlich ausgerichteten) Kaufverhalten anderer nichts ausrichten, nichts ändern, bewirken, beeinflussen, steuern??
Richtig!
Wenn ich und andere die Produkte nicht mehr kaufen, sinkt die Nachfrage, also wird die Industrie die Preise senken und den Leuten, denen Du helfen willst, geht es noch dreckiger.
Zitat
Also: Du wärst nicht bereit, für bestimmte fair gehandelte (und evtl. auch k.b.A-) Produkte mehr Geld auszugeben
Ich bin armer Student und habe nichts über für solchen Schnickschnack.
Zitat
bzw. die Dinge weniger zu konsumieren (Stichwort: Genuss statt Überfluss;
Wie schon oben gesagt, ich konsumiere die genannten Produkte eh nicht.
Zitat
Qualität statt Quantität),
Das muß sich nicht unbedingt gegenseitig auschließen.
Zitat
wenn dieses Kaufverhalten aber anderen Menschen das Überleben/Leben sichert oder erleichtert... ???
Globalisierung sichert mir meinen (zukünftigen) Arbeitsplatz.
Sie läßt Dich an einem in den USA entwickelten, in Taiwan gebauten Computer sitzen und über das Internet weltweit kommunizieren.
Du kannst heute mit dem Flieger in unter 48 Stundne an jedem beliebigen Ort der Welt sein.
Du konsumierst Produkte aus aller Herren Länder und die von "uns" in D produzierten Dinge werden ebenso in die ganze Welt exportiert.

All das schafft Arbeitsplätze, nicht zuletzt beim Transport dieser Güter um die Welt.

Gegen Globalisierung zu sein ist wie gegen den Sonnenaufgang zu sein. Sinnlos, weil das kommt einfach und ist auch gut so.

Der Rest ist pure Marktwirtschaft. Und das die hier und da entschärft werden könnte, ist unbestritten.
Aber das klappt von hier aus nicht. Es ist sinnlos, sich darüber aufzuregen und das dann nicht vor Ort zu tun.

Das ist wie diese Demos hier auf dem Bahnhofsvorplatz von Einwanderern und Asylanten gegen die iranische Frauenpolitik und gegen die nepalesische Innenpolitik.

Ich fahr ja auch nicht nach Katmandu oder Teheran und demonstriere dort gegen die Studiengebühren in Deutschland :roll:
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Anonymous

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Bananen, Kaffee, Blumen...
« Antwort #11 am: 05 Februar 2005, 15:30:37 »

Im Großen und Ganzen schließe ich mich beiden Meinungen an.
Wie das gehen soll?
Eigentlich gar nicht.

Das alles ist altbekannt, doch niemanden interessiert es.
Doch ist nicht die Globalisierung Schuld an dem Dilemma.
Nicht ausschließlich.

Eine Boykottierung des Importes von Kaffee, Bananen, Kakao, Schokolade und Gedöns hätte genau das zur Folge, was Eisbär ansprach:

Dumpingpreise, um den Kram irgendwie noch loszuwerden.
Daraus resultierend weniger Geld für die Waren an die exportierenden Länder.
Ebenso weniger Geld für diejenigen, die eh schon die Gebeutelten sind.

Damit ist ihnen wirklich geholfen, ganz bestimmt.

Die einzige effektive Möglichkeit wäre, die Menschen dazu zu bringen, ihren Kram etwas teurer dort zu kaufen, wo die Erzeuger nicht ausgebeutet werden.

Wer kann sich das leisten?
Wer wird es tun?

Die heutige Gesellschaft sieht es als Einschnitt in ihre Menschenrechte ein, dass im Zuge von Hartz IV ihr Privatleben etwas genauer unter die Lupe genommen wird.
(hatte gestern diesbezüglich ne heftige Diskussion mit meinem Vater)

Wie willst du solch egoistischen Leuten erklären an Andere zu denken?
Du bekommst aus diversen und meist nachvollziehbaren Gründen nicht einmal eine Szene dazu. Wie willst du ein Bundesland gewinnen?
Was nutzt es, die Bundesrepublik auf seiner Seite zu haben, während Übersee fröhlich weiter derart agiert?

Das Leben der von dir angesprochenen Arbeiter wird niemals besser werden, die Schere zwischen Arm und Reich klafft viel zu weit auseinander.

Das Elend liegt viel zu weit weg…

Jeder denkt zuerst an sich.
Das ist die Natur des Menschen.
Die Natur des Säugetieres insgesamt.
Der Mensch ist angeblich das intelligenteste Säugetier auf diesem Planeten.
Dem Menschen fehlt es im Allgemeinen an dem, was ihm zum Menschen macht -- Menschlichkeit.

Es ist schön zu sehen, dass es diesbezüglich Ausnahmen wie dich gibt.
Es ist schade, dass diese Ausnahmen nicht überwiegen.

Jeder denkt zuerst an sich.
Und dann spaltet es sich auf.

Eine Gruppe denkt dann an ihre Familie.
Freunde.
Bekannte.
Andere.

Die andere Gruppe an ihren Erfolg.
Ihr Geld.
Ihren Luxus.
Ihr Ansehen.

Leider ist die wirklich menschliche Gruppe, die Gruppe der Ersteren, auf diesem Planeten viel zu dünn gesät.
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Kallisti

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Bananen, Kaffee, Blumen...
« Antwort #12 am: 05 Februar 2005, 16:39:10 »

@Eisbär und Lucas


also ich bin (auch) Studentin und hab ein Kind und ich kaufe definitiv und seit Jahren transfair- und "k.b.A.-" Produkte!
Und: ich hab verdammt wenig Kohle!! Aber: es ist eine Frage, wie man (welche!) Prioritäten setzt, ja!
Und: für gesunde und fair gehandelte Produkte, die auch unsere Umwelt/Natur nicht zerstören (deren Anbau, Verarbeitung...) ..., bin ich tatsächlich bereit, auf anderes zu verzichten! Und das mach ich eben auch.

Und dann ist das Schwachsinn - von wegen wenn man´s nicht kauft und Dumping-Preise - klar: man muss halt eben drauf achten, WAS man WO kauft...!!

Und damit kann man durchaus was beeinflussen - es braucht halt aber mehrere Leute dazu, die nicht nur an ihr eigenes Wohlergehen und Vergnügen denken... ... ... !
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