Gerade eben hab ich meine (zugegeben kleine) Saison-Abschiedsausfahrt beendet. Ist ja doch schon relativ kühl, aber so richtig bemerkte ich das nur am Helm, wo eine etwas suboptimal konstruierte Dichtung für Windverwirbelungen hinter dem Visier gesorgt hat, was wiederum nach etwa einer Viertelstunde Fahrt zu tränenden Augen führte. Ausserdem gibt es da so einen Zug im Bereich der Ohren, was momentan nicht so schlimm ist, weil ich Gehörschutz trage und dieser die Ohren nochmal schützt, aber insgesamt muss ich über den Helm sagen, dass er nach ein paar Jahren der Benutzung ziemlich nachzulassen scheint. Schade, sowas kostet ja doch eine ganze Menge Geld.
Aber der Grund meines Schreibens hier ist eigentlich ein anderer: Ich hatte vor Kurzem eine Diskussion mit einem Kollegen, der es kaum fassen konnte, dass ich Motorrad fahre, weil solche Leute für ihn alles agressive Strassenhooligans mit suizidalen Tendenzen sind. Er berichtete mir gleich zornig, was er alles schon für verantwortungslose Fahrmanöver gesehen habe, und sowas könne man ja gar nicht gut finden.
Tue ich auch nicht, und deswegen hatte ich mir bei meiner heutigen Ausfahrt vorgenommen, total freundlich zu allen zu sein. Mich zu bedanken, wenn ich mich jemand in eine volle Spur lässt, selbst Leute vorzulassen, und wenn ich Kinder oder alte Leute am Strassenrand sehe, dann würde ich ihnen den Vortritt lassen. Letzteres passierte nicht, aber meine anderen guten Vorsätze kamen zum Einsatz - und siehe da, man konnte bei den Autofahrern verwunderte Gesichter sehen. Das hat richtig Spaß gemacht, und ich glaube, ich fahre jetzt weiter so - gegen Image-Probleme der Zweirad-Fraktion kann man ja etwas tun.
... aber natürlich kann man auf leeren Landstraßen immer noch die Kuh fliegen lassen, da stört es ja niemanden.