Schwarzes Hamburg > Politik & Gesellschaft -Archiv-
Nordkorea
RaoulDuke:
--- Zitat von: Schattenwurf am 08 März 2013, 10:12:28 ---Ich halte die ganze Story für eine mediale Kampagne ...
ist ja nicht so das Nordkorea erst seit gestern Atomwaffen hat *schulterzuck*
oder bisher nie gedroht hätten ::)
Fakt ist ... wir müssen Krieg führen damit das System funktioniert ...
die Frage ist immer nur ... gegen wen? ^^
Da treibt man dann eine Sau durch die Medien und schaut wie das eigene Volk reagiert ... Testballon ...
wenn man annehmen kann das man ohne Widerstand im Inland einen Krieg durchziehen kann ... tja ... Vietnam/Irak/Afghanistan 2.0 \o/
--- Ende Zitat ---
Hmm, aber ein System, das einen Atomkrieg führt, und sei es gegen ein sehr kleines Land, funktioniert auf jeden Fall nicht so gut... Und nach welcher medialen Kampagne würde denn zu sowas ein Volk zustimmen?
... kann ich mir nicht vorstellen. Wenn es irgendwie sinnvoll wäre, einen Atomkrieg zu führen, hätte das bestimmt schon einmal jemand gemacht. Nicht einmal Ahmadinedschad hat das ja ernsthaft angestrebt. Die klar erkennbare Sinnlosigkeit des Führens eines Atomkriegs hat ja manche Menschen dazu bewogen, absurderweise eine der schlimmsten Massenvernichtungswaffen als einen der größen Friedenbringer aller Zeiten zu betrachen. Und bisher gehörte ich zu diesen Menschen (und möchte auch gern weiterhin dazugehören)...
messie:
--- Zitat von: RaoulDuke am 08 März 2013, 09:32:26 ---
--- Zitat von: messie am 08 März 2013, 08:20:00 ---Naja, der Bursche ist recht jung und hat jede Menge Menschen um sich, die garantiert nicht weniger fanatisch sind. Da wird die Wahrnehmung eine andere sein. Ich kann mir vorstellen dass er wirklich glaubt, dass die USA der Aggressor sind und einen Krieg gegen Nordkorea planen. Ist ja schließlich so erzogen worden, dass sie die Bösen sind.
--- Ende Zitat ---
Für einen Diktator, der ja wissen muss, wie die Welt wirklich funktioniert, schon um an der Macht bleiben zu können, erscheint es elementar, dem Volk zwar die Unwahrheit zu sagen, aber nicht den eigenen Kindern. Die müssen ja ebenfalls irgendwann wissen, wie die Welt wirklich funktioniert, schon um selbst an der Macht bleiben zu können...
--- Ende Zitat ---
Im System Nordkoreas? Glaube ich nicht. Da steht doch eh schon Jahrzehnte vorher fest wer der nächste Diktator wird, wenn der letzte verstirbt. Insofern kann es gar nicht um Machterhalt gehen, da sie nie in Gefahr ist.
Im System China sieht das anders aus. Aber es ist nun einmal nicht China.
colourize:
Nordko--was? Ich vermute ja schon seit längerem, dass es diesen Bizarrostaat nur gibt, um der Welt vor Augen zu führen wie alternativlos doch der Kapitalismus Marke Ausbeutung & Heuschrecke doch ist. Nordkorea führt uns vor Augen, dass es noch schlimmer kommen könnte, wenn die Menschen in unseren Gesellschaften die seit langem überfällige Revolution tatsächlich durchzuziehen wagen. 8) Also lieber weiter so wie bisher, die Reichen immer reicher werden lassen und die Armen immer ärmer. Egal wie beschissen es nem 35jährigen Spanier mit Ingenieursdiplom auch gehen mag, weil er es sich auf absehbare Zeit nicht wird leisten können aus seinem Kinderzimmer bei Mama auszuziehen - in nem Staat wie Nordkorea wär er noch mieser dran.
Zum aktuellen Gegenstand "präventiver Atomkrieg" stammt der m.E. fundierteste Beitrag zu diesem Thema in den Medien aus dem Postillion.
RaoulDuke:
--- Zitat von: colourize am 08 März 2013, 12:04:35 ---Nordko--was? Ich vermute ja schon seit längerem, dass es diesen Bizarrostaat nur gibt, um der Welt vor Augen zu führen wie alternativlos doch der Kapitalismus Marke Ausbeutung & Heuschrecke doch ist.
--- Ende Zitat ---
Huch, ich hatte nicht damit gerechnet, in diesem Thread so etwas wie Dankbarkeit gegenüber Nordkorea zu empfinden, und das auch noch so schnell. Man darf es nicht vergessen: Kapitalismus mit Leistungsprinzip und Marktwirtschaft (könnte man ja auch so nennen) ist eben auch hilfreich dabei zu verhindern, dass wirre Diktatoren mit bizarrem Verhalten das Volk in Armut und Hunger stürzen und zudem noch einen Krieg anfangen. Vorher werden sie nämlich entweder vom Volk abgesägt, oder die Märkte drehen den Geldhahn ab - jedenfalls bei Finanzierung von Defiziten über Anleihen, und so wachen eben Volk und Geldgeber noch einmal.
--- Zitat von: colourize am 08 März 2013, 12:04:35 ---Nordkorea führt uns vor Augen, dass es noch schlimmer kommen könnte, wenn die Menschen in unseren Gesellschaften die seit langem überfällige Revolution tatsächlich durchzuziehen wagen. 8)
--- Ende Zitat ---
*aus den vom Herrn colourize nicht gemeinten Gründen jubel*
Diktatorisch-sozialistische Ansätze von vermeintlichen Volkstribunen, die endlich mal für Gerechtigkeit sorgen wollen, führen uns nämlich genau da hin: Nach Kuba, nach Venezuela und nach Nordkorea. Und letztendlich in Armut und Krieg!
... aber so ist das nun einmal mit politischen Einstellungen. Jeder hat eine andere. ;)
colourize:
Ich meinte das auch nur so halb Ernst. "Dankbarkeit gegenüber Nordkorea" empfinde ich übrigens nicht. Allerdings glaube ich, dass dieses menschenverachtende Regime dort auf der anderen Seite der Welt somewhere hinter den Bergen in unseren Zeiten zunehmender (und zunehmend berechtigteren) Kapitalismuskritik als gute Abschreckung, wie ein grundlegend anderes (kommunistisches) System aussähe, dient.
Bei einer Revolution stünde ich sehr wahrscheinlich auf der Seite der Konterrevolutionäre.
Allerdings sehe ich die zunehmende Entsolidarisierung unserer westlich-kapitalistischen Gesellschaften sehr kritisch.
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