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Autor Thema: Was Menschen bereuen, wenn sie sterben  (Gelesen 5071 mal)

RaoulDuke

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Was Menschen bereuen, wenn sie sterben
« am: 07 Dezember 2012, 12:55:53 »

Gerade in der Zeitung eines Kollegen gesehen:

Einen Artikel aus dem Hamburger Abendblatt mit dem Titel Die Angst vor dem vergeudeten Leben. In diesem wird (indirekt) aus einem Buch zitiert, das eine Krankenschwester verfaßt hat, die in Australien in der Palliativmedizin arbeitete, und die berichtet, was die 5 meistgenannten Dinge sind, die Menschen bereuen, wenn Ihr Leben dabei ist, zu enden.

Es werden genannt:

--- Zitat Anfang ---

1. Ich wünschte, ich hätte den Mut besessen, mein Leben so zu leben, wie es mir entspricht - und nicht so, wie andere es von mir erwarteten. "Das ist der häufigste Wunsch überhaupt", sagt Bronnie Ware. Am Ende ihres Lebens erkennen die Menschen, wie viele ihrer Träume unerfüllt geblieben sind - aufgrund der Entscheidungen, die sie getroffen haben oder nicht getroffen haben. "Gesundheit gibt uns eine Freiheit des Handelns, die wenige begreifen - bis sie sie nicht mehr haben."

2. Ich wünschte, ich hätte nicht so hart gearbeitet. "Jeder männliche Patient hat diesen Wunsch geäußert. Sie haben die Kindheit ihrer Kinder verpasst und die Nähe ihrer Partner. Sie bedauern tief, dass sie so viel Zeit für die Tretmühle der Arbeit verschwendet haben".

3. Ich wünschte, ich hätte den Mut besessen, meine Gefühle auszudrücken. "Viele Menschen unterdrücken ihre Gefühle um des lieben Friedens willen. Als Ergebnis führen sie ein mittelmäßiges Leben und werden niemals zu den Menschen, die sie hätten werden können. Viele Erkrankungen resultieren aus einer tiefen Verbitterung."

4. Ich wünschte, ich hätte den Kontakt mit meinen Freunden aufrechterhalten. "Jeder vermisst seine Freunde, wenn er stirbt", sagt Bronnie Ware. "Oft erkennen Menschen den wahren Wert einer Freundschaft erst auf dem Sterbebett, wenn es zu spät ist und sie die Freunde nicht mehr erreichen können. Sie bedauern, dass sie den Freundschaften nicht genügend Zeit und Aufmerksamkeit gewidmet haben."

5. Ich wünschte, ich hätte es zugelassen, einfach glücklicher zu sein. "Ein überraschend häufiger Wunsch. Viele Menschen begreifen erst am Lebensende, dass sie sich dafür bewusst entscheiden können, glücklich zu sein. Sie waren im Leben in überkommenen Mustern und Gewohnheiten versteinert, die sich auf Körper und Seele ausgewirkt haben. Angst vor Veränderung hat sie sich selber und anderen vormachen lassen, dass sie zufrieden sind. Während sie sich tief im Inneren einfach danach sehnten, eine paar Verrücktheiten in ihrem Leben zuzulassen und herzhaft über alles zu lachen."

--- Zitat Ende ---

Starker Tobak, aber interessanter.

Irgendwie bin ich positiv überrascht, diesen Beitrag mit einem Lächeln zu posten.
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EL

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Re: Was Menschen bereuen, wenn sie sterben
« Antwort #1 am: 07 Dezember 2012, 13:38:39 »

Really, deep and right thoughts!  It's the main line of realization happiness. The most of people think about that just at the finish of life. As a result - they don't have time and energy for correcting of something in their life, it so pity!!!

Hurry to live!  :)
« Letzte Änderung: 07 Dezember 2012, 13:44:00 von EL »
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CubistVowel

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Re: Was Menschen bereuen, wenn sie sterben
« Antwort #2 am: 07 Dezember 2012, 14:22:43 »

Danke, Raoul, für das Posten dieser Punkte. Es ist traurig, dass so viele Menschen erst erkennen, was ihnen im Leben wichtig gewesen wäre, wenn es zu spät ist. Ich schließe mich da nicht aus. Ich versuche seit Jahren, "bewusster" zu leben, herauszufinden, was ich in meinem Leben noch erreichen will, was meine eigentlichen Ziele und Wünsche sind. Das ist gar nicht so leicht; schließlich muss man manchmal, um ein Leben nach eigenen Vorstellungen führen zu können, hohe innere und äußere (z. B. gesellschaftliche) Hürden überwinden. Bei mir selbst war es so, dass ich dafür unter anderem bestimmte Personen, auch Familienmitglieder, aus meinem Leben entfernen musste. Andere Menschen waren überfordert damit, dass ich plötzlich anfing, über mein Leben und ihre Rolle darin nachzudenken, und reagierten mit Ärger und/oder Verachtung. Das macht es nicht gerade leichter, etwas in seinem Leben zu verändern.

Und das war, wie es aussieht, erst der Anfang... Aber vielleicht ist man mit dieser Aufgabe niemals wirklich "fertig"...^^ Ich muss auch dazu sagen, dass es im Rahmen einer nun schon jahrelangen Psychoanalyse stattfand - ohne die Unterstützung meines Therapeuten stünde ich heute nicht dort, wo ich bin. Und so kann ich gut verstehen, wenn Menschen das Nachdenken über ihre eigentlichen Wünsche und Vorstellungen auf ein ominöses "Später" verschieben - es passt oft einfach nicht in das gewohnte, bequeme Leben hinein.

(Und auch der Tod einiger Familienmitglieder hat mich damals sehr nachdenklich gemacht - ich habe es später, teilweise erst lange nach deren Tod, sehr bereut, nicht öfter meine Zeit mit ihnen verbracht bzw. sie unterstützt zu haben, und hatte (habe) große Schuldgefühle deswegen.)

Vielleicht regt eine derartige Aufstellung den einen oder anderen an, über sein eigenes Leben nachzudenken - ob es wirklich das Leben ist, das er führen möchte. Gerade diese Punkte könnten eine Hilfe sein, wenn man selbst nicht genau weiß, was man selbst an seinem Leben ändern möchte, aber trotzdem eine ungewisse Unzufriedenheit verspürt - denn wenn so viele Menschen dieselben Dinge bereuen, könnte einem selbst eventuell etwas ganz Ähnliches zur Zufriedenheit fehlen...
« Letzte Änderung: 07 Dezember 2012, 14:28:28 von CubistVowel »
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Re: Was Menschen bereuen, wenn sie sterben
« Antwort #3 am: 07 Dezember 2012, 21:30:57 »

Bei mir selbst war es so, dass ich dafür unter anderem bestimmte Personen, auch Familienmitglieder, aus meinem Leben entfernen musste. Andere Menschen waren überfordert damit, dass ich plötzlich anfing, über mein Leben und ihre Rolle darin nachzudenken, und reagierten mit Ärger und/oder Verachtung. Das macht es nicht gerade leichter, etwas in seinem Leben zu verändern.

Darf ich dich fragen: Bereust du das nicht?
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CubistVowel

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Re: Was Menschen bereuen, wenn sie sterben
« Antwort #4 am: 07 Dezember 2012, 22:24:19 »

Bei mir selbst war es so, dass ich dafür unter anderem bestimmte Personen, auch Familienmitglieder, aus meinem Leben entfernen musste. Andere Menschen waren überfordert damit, dass ich plötzlich anfing, über mein Leben und ihre Rolle darin nachzudenken, und reagierten mit Ärger und/oder Verachtung. Das macht es nicht gerade leichter, etwas in seinem Leben zu verändern.

Darf ich dich fragen: Bereust du das nicht?

Nein, ich bereue das nicht. Ich war an einem Punkt, an dem ich gemerkt habe, dass es mir nicht gut tut, mit diesen Leuten zusammen zu sein, sogar schadet. Jedesmal fühlte ich mich nur noch schlecht und gedemütigt, traurig, wütend, ausgelaugt, entnervt. Konkret handelt es sich um einen Bruder und eine Cousine. Die genauen Gründe kann/möchte ich jetzt hier nicht aufführen, das würde auch den Rahmen sprengen. Auch zu meiner Mutter musste ich ca. zwei Jahre lang den Kontakt abbrechen, einfach um Abstand zu gewinnen und unsere nicht gerade optimale Beziehung aus einem anderen, neutraleren Blickwinkel betrachten zu können.

Aber ehrlich gesagt, ich hatte nicht damit gerechnet, dass die Menschen in meiner Umgebung/aus meiner Familie so negativ auf meine Veränderung reagieren könnten. Relativ plötzlich umzudenken und eine bequeme Schublade umkrempeln zu müssen hat ein paar Leute eindeutig überfordert und genervt. Und gerade diese negativen, sogar destruktiven Reaktionen auf eine Veränderung, die für mich persönlich vor allem gut war, haben mich darin bestärkt, den Kontakt abzubrechen. Was soll ich noch mit Leuten, die mich aus egoistischen Gründen daran hindern wollen, meinen eigenen Weg zu finden? Krass ausgedrückt: lieber eine Weile allein als den Rest meines Lebens mit solchen Arschlöchern zu verbringen.

Ich wollte eigentlich mit meinem Beispiel nur deutlich machen, dass es eben nicht so leicht ist, aus dem vorgefertigten Lebensweg, in den man vielleicht sogar ungewollt "reingerutscht" ist, auszubrechen. Wenn man etwas für sich selbst verbessern, verändern will, wenn man Negatives aus seinem Leben streichen will, muss man damit rechnen, dass vielleicht etwas oder jemand zurück bleibt und diesen anderen Weg nicht mit einem gehen wird.

« Letzte Änderung: 07 Dezember 2012, 22:26:39 von CubistVowel »
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