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Heilkräuter, Gartenmedizin

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muh-nix-user:
Hallo,
da es hier bereits ein Thema gibt mit dem Namen Homöopathie, nehme ich das mal als Denkanstoß, um etwas Anderes in den Raum zu werfen-
siehe da Heilkräuter, alles gute aus dem Garten ,vom Wegesrand oder wo sie auch noch gefunden werden.

Wie steht ihr dazu, ist das alles auch nur hokus pokus oder die sanfte Alternative zur chemischen Keule?

Ich selber finde Heilkräuter & -pflanzen gut, da mit deren Kenntnissen Krankheiten begegnet werden kann, oder auch vorbeugendermaßen, mitunter weil es schmeckt.

Da wären Tee-Zubereitungen, Salben, oder Auszüge,
es gibt da bestimmt noch mehr, jedoch würde ich es erstmal auf Heilkräuter begrenzen wollen und deren Dareichungsform.
Hervorgehoben sei hierbei zum Beispiel die Autorin Maria Treben.

Schattenwurf:
Cubensis sind cool xD

muh-nix-user:

--- Zitat von: Schattenwurf am 25 Oktober 2012, 20:50:54 ---Cubensis sind cool xD

--- Ende Zitat ---

so cool das so mancher auch deswegen inner klapse verbleibt- so cool du die finden magst, was soll damit geheilt werden?

Schattenwurf:
Akuter Zementkopf

CubistVowel:

--- Zitat von: muh-nix-user am 25 Oktober 2012, 20:30:41 ---Wie steht ihr dazu, ist das alles auch nur hokus pokus oder die sanfte Alternative zur chemischen Keule?

--- Ende Zitat ---

Also das "sanft" ist bei so einigen Pflanzen und Pilzen unserer Breiten wirklich nicht angebracht. Sie enthalten teilweise tödliche Gifte: Schierling, Tollkirsche (und andere Nachtschattengewächse), Bilsenkraut, Hundspetersilie, Roter Fingerhut oder der extrem giftige Eisenhut... Und mit den Pilzen (ich nehme einfach mal an, du beziehst dich mit "Gartenmedizin" nicht nur auf Pflanzen, sondern auch auf Pilze) kenne ich mich nicht aus, aber auch da gibt es so einige, die ich nicht wirklich in meinem Essen haben will... Mir fällt gerade nur Knollenblätterpilz und Mutterkorn ein, aber das reicht ja auch schon...^^

Also "Hokuspokus" ist das alles bestimmt nicht. Viele Pflanzen und Pilze enthalten medizinisch wirksame Substanzen, von der Kamille über Ginseng, Tabak, Schlafmohn, Maiglöckchen und Johanniskraut bis zur ASS-haltigen Weidenrinde. Teilweise werden bestimmte Wirkstoffe auch heute noch direkt aus Pflanzen gewonnen, z. B. Chrysanthemen. (Ob die bei Budni oder im Hexenlädchen angebotenen Mittelchen, Pillen und Tees tatsächlich ausreichend Wirkstoffe enthalten oder richtig aufbereitet sind, ist noch eine ganz andere Frage...)

Außerdem ist bei selbstgesammelten Kräutern zu beachten, dass der Wirkstoffgehalt stark schwanken kann. Wenn man überhaupt die richtige Spezies erwischt, das ist nämlich auch nicht immer der Fall... *räusper* ;D

Dabei kann man sich selbst (und andere) übrigens wunderbar umbringen, weil einige essbare Arten sehr leicht mit giftigen verwechselt werden können. Z. B. sehen die Blätter des Bärlauchs den tödlich giftigen Blättern der Herbstzeitlosen sehr ähnlich...

Die Wirksamkeit vieler alter Heilkräuter ist übrigens oft nicht belegbar. Aus den Namen der Pflanzen kann man aber noch ersehen, wozu diese früher verwendet wurden: Beinwell bei Knochenbrüchen, Milzkraut bei Milzbeschwerden, Augentrost bei Augenentzündungen, Pestwurz "half" gegen die Pest etc. Teilweise sind diese Anwendungsgebiete jedoch nur auf eine Art Signaturenlehre zurückzuführen, d. h. beispielsweise: Aus einer äußeren Ähnlichkeit der Pflanze mit einem Organ schloss man auf einen Zusammenhang mit der Wirkweise dieser Pflanze...

Die Heilkräuter sind nur ein Teil des Gebiets, mit dem ich mich seit einigen Jahren beschäftige ("Unkraut" aller Art, also Wildkräuter und -pflanzen), aber es macht mir persönlich sehr viel Spaß, auch wenn viele ehemalige Heilkräuter nur noch von geschichtlichem Interesse sind.

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