"Ich will nicht mehr leben" klingt für mich einfach schon von Haus aus depressiv und niemals wie eine nüchterne sachliche Entscheidung. Ich glaube nicht, dass mich jemand davon überzeugen kann, dass er das Leben eigentlich ganz toll findet, aber keinen Sinn in einer Fortsetzung sähe und dem Quatsch deshalb jetzt ein Ende bereitet. Tut mir leid, aber ich glaube nicht, dass es das gibt. Wer das behauptet macht sich glaube ich selbst etwas vor und leugnet den eigenen Schmerz.
Das Bewusstsein, dass es jederzeit zuendegehen kann, hindert mich persönlich nicht daran, mein Leben zu gestalten – ganz ohne mir Gedanken über einen selbstbestimmten Abgang zu machen. Ich "gestalte" im Bewusstsein, dass ich möglicherweise morgen oder in einigen Minuten nicht mehr weitermachen kann. Anscheinend sind wir da einfach unterschiedlicher Herangehensweise?