Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Kuriose Erlebnisse mit der "alten" Generation  (Gelesen 10216 mal)

RedJanet

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Re: Kuriose Erlebnisse mit der "alten" Generation
« Antwort #15 am: 14 Juni 2012, 01:58:24 »

Boah, PTA, sei doch froh, dass dein Vater deine technische Autorität anerkennt! Meiner lässt sich von niemandem reinreden, weil er ja Ahnung hat. Von allem. Und überhaupt. Er kauft immer den letzten Schrott und wird zum Tier, wenn jemand drüber meckert. Und der Schrott muss zehn Jahre halten. Mindestens. Bevor der nämlich nicht komplett kaputt ist, wird nichts Neues gekauft.

Bei meinen Eltern steht jetzt noch ein von irgendwem ausrangierter Rechner (ein riesiger Tower), der keine Soundkarte und kein DVD-Laufwerk hat. Außerdem ein Drucker, der nur noch jedes Schaltjahr druckt, wenn man stundenlang freundlich mit ihm spricht. Aber ich darf keine Computer-Kaufberatung machen. Ich bin ja nur die Tochter und deswegen technisch völlig untauglich.

Im Wohnzimmer existiert immer noch die alte HiFi-Anlage, die aus einigen sehr hochwertigen Teilen besteht. (Damals waren die Sachen ja noch für die Ewigkeit gebaut.) Man könnte aber mal den CD-Player austauschen, weil dieser leider viele neue, insbesondere gebrannte CDs nicht mehr lesen kann. Da sagt mein Dad dann aber immer, die CDs taugten eben nichts.

Vor kurzem hat meine Vater nach vielen Jahren des Drüber-Nachdenkens endlich einen DVD-Player gekauft. Allerdings einen, der nur in Kombination mit dem uralten Röhrenfernseher funktioniert - der sicher bald den Geist aufgeben wird.

Meine Mutter verzweifelt, weil sie gern mal neue Dinge ausprobieren würde - z. B. ein You-Tube-Video MIT Ton angucken. Doch wenn sie was Technisches anschleppt oder ich ihr dabei helfe, gibt's wochenlangen Terror.

Also freu dich drüber, dass sich dein Vater was von dir erklären lässt ...
« Letzte Änderung: 14 Juni 2012, 02:00:23 von RedJanet »
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SchwarzMetallerHH

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Re: Kuriose Erlebnisse mit der "alten" Generation
« Antwort #16 am: 14 Juni 2012, 08:51:48 »

Erlären lassen triffts ja nicht so ganz.
Machen lassen wohl eher.
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PlayingTheAngel

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Re: Kuriose Erlebnisse mit der "alten" Generation
« Antwort #17 am: 14 Juni 2012, 08:55:43 »

Also freu dich drüber, dass sich dein Vater was von dir erklären lässt ...
Und genau das tut er ja eben nicht. Er lässt sich nichts erklären, denn er WILL nichts lernen. Er ist zu bequem sich selbst in das Thema einzuarbeiten. Er ruft an um die Arbeit von mir erledigen zu lassen, das geht ja viiiiiiiiiiiel schneller als es selber zu lernen.
Der Mann hat in den letzten Jahren mehrere 1000 Fotos gemacht und schafft es immer noch nicht, die Bilder auf den Rechner zu übertragen :/

Lustige Anekdote: Jedes mal wenn ich auf den Rechner verbinde sind dort überall "Neuer Ordner", "Neuer Ordner(2)",  "Neuer Ordner(3)" verteilt, alle leer.

Oh, gerade erst gesehen, genau so ist es:
Erlären lassen triffts ja nicht so ganz.
Machen lassen wohl eher.
« Letzte Änderung: 14 Juni 2012, 08:58:24 von PlayingTheAngel »
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muh-nix-user

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Re: Kuriose Erlebnisse mit der "alten" Generation
« Antwort #18 am: 14 Juni 2012, 09:07:06 »

keine bange, dieses phänomen ist weder alters, noch geschlechts-spezifisch und somit bei jung Und alt anzutreffen
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CubistVowel

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Re: Kuriose Erlebnisse mit der "alten" Generation
« Antwort #19 am: 14 Juni 2012, 09:08:15 »

Also freu dich drüber, dass sich dein Vater was von dir erklären lässt ...

Nur: er lässt sich verlässlich jeden Abend exakt dasselbe erklären...^^ Und eine wirkliche Anerkennung von PTAs Meinung ist es auch nicht, dann würde er nämlich endlich einen Kurs belegen. (Was von dem an Wissen hängen bliebe, steht auf einem anderen Blatt...)


Meine Mutter weiß, obwohl sie seit 1999 einen PC besitzt, immer noch nicht, wie man Ordner anlegt, Dateinen umbenennt, kopiert oder löscht. Oder einfach nur wiederauffindbar speichert. Grundlegendes also; obwohl ich es ihr schon xmal am PC oder per Telefon erklärt habe. Die Möglichkeiten, die das Internet bietet, überfordern sie total (und ich rede nur von Google, HVV-Streckenauskunft oder papierloser Telefonrechnung, nicht von irgendwelchem Nerdkram...) Außerdem ist sie völlig verängstigt von der ständigen Internetkriminalitätpanikmache und fürchtet bei jedem Mausklick, dass jetzt gleich jemand Geld von ihrem Konto abheben wird.

Ich hoffe, ich werde mich eines fernen Tages nicht selbst dabei erwischen, dass ich in ähnliche Schemata verfalle und Sätze von mir gebe wie: "Da bin ich zu doof zu, das werde ich nie lernen." (Zitat meiner Mutter)
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Re: Kuriose Erlebnisse mit der "alten" Generation
« Antwort #20 am: 14 Juni 2012, 15:08:14 »

keine bange, dieses phänomen ist weder alters, noch geschlechts-spezifisch und somit bei jung Und alt anzutreffen

... werden WIR wohl mal genauso sein in ein paar Jahrzehnten, wenn unsere Kinder mit irgendwelchen technischen Geräten hantieren, von denen wir nur ahnen können, wofür die wohl gut sind?
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Re: Kuriose Erlebnisse mit der "alten" Generation
« Antwort #21 am: 14 Juni 2012, 16:10:00 »

keine bange, dieses phänomen ist weder alters, noch geschlechts-spezifisch und somit bei jung Und alt anzutreffen

... werden WIR wohl mal genauso sein in ein paar Jahrzehnten, wenn unsere Kinder mit irgendwelchen technischen Geräten hantieren, von denen wir nur ahnen können, wofür die wohl gut sind?

Interessante Frage...
Wie haben die älteren Menschen denn sonst auf technische Neuerungen reagiert? Waren sie gegenüber Dampfmaschine, Eisenbahn, Elektrizität, Automobil, Radio, Film und Fernsehen auch so skeptisch?
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Re: Kuriose Erlebnisse mit der "alten" Generation
« Antwort #22 am: 14 Juni 2012, 16:18:46 »

keine bange, dieses phänomen ist weder alters, noch geschlechts-spezifisch und somit bei jung Und alt anzutreffen

... werden WIR wohl mal genauso sein in ein paar Jahrzehnten, wenn unsere Kinder mit irgendwelchen technischen Geräten hantieren, von denen wir nur ahnen können, wofür die wohl gut sind?

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Wie haben die älteren Menschen denn sonst auf technische Neuerungen reagiert? Waren sie gegenüber Dampfmaschine, Eisenbahn, Elektrizität, Automobil, Radio, Film und Fernsehen auch so skeptisch?
Ich weiß nicht, ob das wirklich immer nur ältere Leute sind, die gegenüber Neuerungen skeptisch sind. Vielleicht vermehrt, aber gibt es sicher auch sonst. Was der Bauer nicht kennt..
Ich mach mir ja schon immer etwas Sorgen, dass ich auch so werde, zumal ich mir jetzt schon hoffnungslos altmodisch/veraltet und unwissend vorkomme, weil ich viel von dem derzeitigen Schnickschnack nicht kenne. Ich finde es so schwierig, die Linie zu finden zwischen "jede Mode und neueste Entwicklung mitmachen" (was ich eindeutig nicht will, weil mir der ganze Konsumzirkus auf die Nerven geht) und "hoffnungslos abgehängt sein von der modernen Welt", was ich natürlich dennoch auch nicht möchte.
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Re: Kuriose Erlebnisse mit der "alten" Generation
« Antwort #23 am: 14 Juni 2012, 16:25:25 »

keine bange, dieses phänomen ist weder alters, noch geschlechts-spezifisch und somit bei jung Und alt anzutreffen

... werden WIR wohl mal genauso sein in ein paar Jahrzehnten, wenn unsere Kinder mit irgendwelchen technischen Geräten hantieren, von denen wir nur ahnen können, wofür die wohl gut sind?

Interessante Frage...
Wie haben die älteren Menschen denn sonst auf technische Neuerungen reagiert? Waren sie gegenüber Dampfmaschine, Eisenbahn, Elektrizität, Automobil, Radio, Film und Fernsehen auch so skeptisch?
Ich weiß nicht, ob das wirklich immer nur ältere Leute sind, die gegenüber Neuerungen skeptisch sind. Vielleicht vermehrt, aber gibt es sicher auch sonst. Was der Bauer nicht kennt..
Ich mach mir ja schon immer etwas Sorgen, dass ich auch so werde, zumal ich mir jetzt schon hoffnungslos altmodisch/veraltet und unwissend vorkomme, weil ich viel von dem derzeitigen Schnickschnack nicht kenne. Ich finde es so schwierig, die Linie zu finden zwischen "jede Mode und neueste Entwicklung mitmachen" (was ich eindeutig nicht will, weil mir der ganze Konsumzirkus auf die Nerven geht) und "hoffnungslos abgehängt sein von der modernen Welt", was ich natürlich dennoch auch nicht möchte.

Ich finde es nicht verwerflich wenn jemand sagt "ach, das ist nichts für mich". Jeder so wie er kann und will.
Probleme habe ich eher mit jenen die sagen "will ich haben, aber die Bedienungsanleitung lese ich nicht, dafür habe ich doch Sohn / Freund / Bekannten / Verwandten, den ich damit nerven kann". PTAs Gestöhne kann ich da gut verstehen.

Meine Eltern sind da immerhin recht entspannt: Er will mit dem Ding nix zu tun haben, solange sein Sport im Fernsehen läuft ist die Welt an Technischen für ihn in Ordnung, und in Sachen Auto braucht ihm eh keiner das Wasser zu reichen, da kennt er sich aus. Sie fuchst sich in vieles rein, ruft dann an wenn sie selbst nicht weiterkommt. Da hilft man dann auch gerne und erklärt auch mal geduldig zum dritten bis fünften Mal, wie das mit dem "rüberziehen" nochmal geht. ;)

Achja, danke für den Tipp nochmal muh, er ist tatsächlich wertvoll gewesen  ;D
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Kallisti

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Re: Kuriose Erlebnisse mit der "alten" Generation
« Antwort #24 am: 15 Juni 2012, 00:36:44 »


... werden WIR wohl mal genauso sein in ein paar Jahrzehnten, wenn unsere Kinder mit irgendwelchen technischen Geräten hantieren, von denen wir nur ahnen können, wofür die wohl gut sind?

... ich für meinen Teil werde mich entspannt zurücklehnen und ein Buch lesen.  :D

(...)
Ich mach mir ja schon immer etwas Sorgen, dass ich auch so werde, zumal ich mir jetzt schon hoffnungslos altmodisch/veraltet und unwissend vorkomme, weil ich viel von dem derzeitigen Schnickschnack nicht kenne. Ich finde es so schwierig, die Linie zu finden zwischen "jede Mode und neueste Entwicklung mitmachen" (was ich eindeutig nicht will, weil mir der ganze Konsumzirkus auf die Nerven geht) und "hoffnungslos abgehängt sein von der modernen Welt", was ich natürlich dennoch auch nicht möchte.


ohhh ... ich bin schon seit mindestens 38 Jahren genetisch vorprogrammiert so überdimensioniert altmodisch, altbacken, antiquiert, vorsintfllutlich konditioniert und zum Zerbröseln konservativ-verstaubt --- also: ich will so bleiben wie ich bin tüdelüdelü - du darfst! ;D
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CubistVowel

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Re: Kuriose Erlebnisse mit der "alten" Generation
« Antwort #25 am: 16 Juni 2012, 09:42:48 »

Was mir schon oft an der Generation, die den Krieg und/oder die schwere Nachkriegszeit erlebt hat, aufgefallen ist: der ausgeprägte Drang zum Horten. Einerseits verständlich; könnten ja mal wieder schlechte Zeiten kommen... Und ich selbst finde unsere Wegwerf- und Konsumgesellschaft auch nicht so toll. Andererseits nimmt/nahm das bei einigen direkt schon messiehafte Züge an.

Wer schon einmal so ein Haus oder Wohnung aufgelöst hat und sich dabei durch Berge von uralten Zeitungen und Rezepten, mottenzerfressene Stoff- und Wollreste, Flicklumpen in den Modefarben der Siebziger Jahre, Säcke alter Knöpfe, mürber Gummibänder und Plastiktüten, Kisten voller Fotos, Dias, Briefen und Rechnungen aus mehreren Jahrzehnten, ganze Stapel wertloser Briefmarkensammlungen, Lawinen "noch guter" Kleidung, Bett- und Tischwäsche, den angehäuften Bastel- und Hobbykrempel der letzten 50 Jahre, unvollständige Porzellan- und Glassammlungen, halbfunktionale Küchenklein- und Großgeräte und Regale voller zweifelhafter Einweckresultate gewühlt hat..., der weiß, wovon ich rede.

Der Clou war allerdings die umfangreiche Medikamentensammlung. Da wurde nichts weggeworfen. Es kamen mehrere große Müllsäcke mit antiken Tabletten in vergilbten Schachteln, brüchigen Tuben mit vertrockneten oder ranzigen Salben, dubiosen Tinkturen und Präparaten zusammen. Zum Teil aus Zeiten, in denen noch nicht mal ein Verfallsdatum vorgeschrieben war. Zeitlich genauer einordnen konnte ich nur wenige, wie zum Beispiel die Kinder-Fiebermittel und -Salben aus meiner Kindheit.

Wenn es auch ein bisschen so klingt, will ich mich darüber gar nicht lustig machen. Ich fand es damals nur sehr bedrückend, wie wenig "Greifbares" vom Leben eines Menschen übrig bleibt. In den Augen Anderer sind die liebgewonnenen Erinnerungsstücke und vertrauten Einrichtungsgegenstände, mit und zwischen denen man selbst sich wohlfühlt(e), eben oft nur noch ein Haufen Müll...
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messie

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Re: Kuriose Erlebnisse mit der "alten" Generation
« Antwort #26 am: 16 Juni 2012, 09:55:05 »

Wer schon einmal so ein Haus oder Wohnung aufgelöst hat und sich dabei durch Berge von uralten Zeitungen und Rezepten, mottenzerfressene Stoff- und Wollreste, Flicklumpen in den Modefarben der Siebziger Jahre, Säcke alter Knöpfe, mürber Gummibänder und Plastiktüten, Kisten voller Fotos, Dias, Briefen und Rechnungen aus mehreren Jahrzehnten, ganze Stapel wertloser Briefmarkensammlungen, Lawinen "noch guter" Kleidung, Bett- und Tischwäsche, den angehäuften Bastel- und Hobbykrempel der letzten 50 Jahre, unvollständige Porzellan- und Glassammlungen, halbfunktionale Küchenklein- und Großgeräte und Regale voller zweifelhafter Einweckresultate gewühlt hat..., der weiß, wovon ich rede.

Ich glaube, dass an vielen Dingen Erinnerungen hängen. Im Lauf eines Lebens kommen viele Gegenstände dieser Art zusammen, und so fällt es den Leuten -logisch eigentlich- schwer, sich davon zu trennen.
Hübsches Beispiel: Kaffeeservice.
Natürlich möchte man alle naslang mal ein neues haben. Besorgen sich die Leute auch.
Aber wirklich die alten, die vielleicht diverse Hochzeiten und andere Anlässe miterlebt haben, "einfach so" wegschmeißen? - Nein, das wird eben nicht gemacht. Es sei denn es gibt einen Polterabend, dann werden diese mit Freude im Keller "wiederentdeckt".

Zum Zweiten, ich denke das vergisst man auch ganz gerne, wie anstrengend so ein "Ausmisten" eigentlich ist.
Wenn ein Ehepaar dann Ü70 ist, das hat dafür dann auch oft nicht mehr die Energie dafür.

Und so kommt eins zum anderen ...

Zitat
Wenn es auch ein bisschen so klingt, will ich mich darüber gar nicht lustig machen. Ich fand es damals nur sehr bedrückend, wie wenig "Greifbares" vom Leben eines Menschen übrig bleibt. In den Augen Anderer sind die liebgewonnenen Erinnerungsstücke und vertrauten Einrichtungsgegenstände, mit und zwischen denen man selbst sich wohlfühlt(e), eben oft nur noch ein Haufen Müll...

Ja, das finde ich auch sehr bedrückend, wenn man einen Haushalt auflösen muss, weil ein Mensch gestorben ist.
Für einen selbst bedeutet es nichts mehr, aber man weiß ja, was es der Person bedeutet hat. Häkeldeckchen, alte vergilbte Teppiche, Bettwäsche in grausamen Farben, alte aufgehobene Zeitschriften? Für einen selbst ist es nur noch Müll der in blaue Plastiksäcke verfrachtet wird weil man diese Dinge eh nicht mehr los wird, für andere war es das ganze Leben.
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Re: Kuriose Erlebnisse mit der "alten" Generation
« Antwort #27 am: 16 Juni 2012, 10:14:15 »

Ich glaube, dass an vielen Dingen Erinnerungen hängen.
Glaub ich auch nicht immer. Meine Oma hatte uns ne Riesenmenge Plunder hinterlassen. Bei vielen Dingen hat sie glaube ich der bloße Besitz irgendwie beruhigt. Es müssen z. B. allein an die 50 Pelzmäntel gewesen sein. Die meisten hatte sie wohl nie getragen. Aber irgendwie hatte es ihr vielleicht Sicherheit gegeben, daß die Dinger da waren. Und mittendrin in dem ganzen Chaoshaufen saßen 2 Katzen.
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Kallisti

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Re: Kuriose Erlebnisse mit der "alten" Generation
« Antwort #28 am: 16 Juni 2012, 13:29:44 »

(...)

Wenn es auch ein bisschen so klingt, will ich mich darüber gar nicht lustig machen. Ich fand es damals nur sehr bedrückend, wie wenig "Greifbares" vom Leben eines Menschen übrig bleibt. In den Augen Anderer sind die liebgewonnenen Erinnerungsstücke und vertrauten Einrichtungsgegenstände, mit und zwischen denen man selbst sich wohlfühlt(e), eben oft nur noch ein Haufen Müll...


Ja - traurig und wahr zugleich.  :-\
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nightnurse

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Re: Kuriose Erlebnisse mit der "alten" Generation
« Antwort #29 am: 18 Juni 2012, 15:07:41 »


Wer schon einmal so ein Haus oder Wohnung aufgelöst hat und sich dabei durch Berge von uralten Zeitungen und Rezepten, mottenzerfressene Stoff- und Wollreste, Flicklumpen in den Modefarben der Siebziger Jahre, Säcke alter Knöpfe, mürber Gummibänder und Plastiktüten, Kisten voller Fotos, Dias, Briefen und Rechnungen aus mehreren Jahrzehnten, ganze Stapel wertloser Briefmarkensammlungen, Lawinen "noch guter" Kleidung, Bett- und Tischwäsche, den angehäuften Bastel- und Hobbykrempel der letzten 50 Jahre, unvollständige Porzellan- und Glassammlungen, halbfunktionale Küchenklein- und Großgeräte und Regale voller zweifelhafter Einweckresultate gewühlt hat..., der weiß, wovon ich rede.

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