Schwarzes Hamburg > Politik & Gesellschaft -Archiv-
Privatisierung, Entdemokratisierung, Lobbyismus...
sYntiq:
--- Zitat von: RaoulDuke am 17 Januar 2013, 10:40:33 ---Die USA haben es doch auch hinbekommen mit einer zentralen Regierung auf Bundesebene und einzelnen Staaten, warum schaffen wir das nicht?
--- Ende Zitat ---
Weil wir es "besser" machen wollen und daher so viel daran rumbasteln bis alles kaputt ist.
Kenaz:
--- Zitat von: RaoulDuke am 17 Januar 2013, 10:40:33 ---Die USA haben es doch auch hinbekommen mit einer zentralen Regierung auf Bundesebene und einzelnen Staaten, warum schaffen wir das nicht?
--- Ende Zitat ---
- Weil die USA ein vergleichweise "junges" staatliches Konstrukt sind, wohingegen die europäischen Völker auf eine deutlich längere, gewachsene Geschichte zurückblicken, in deren Verlauf sich nun mal sehr unterschiedliche Identitäten herausgebildet haben. Und die lassen sich nicht innerhalb von zwanzig Jahren gleichschalten.
Schattenwurf:
--- Zitat ---Eine Europäische Zentralregierung, die funktioniert, könnte soooo viele Vorteile haben.
--- Ende Zitat ---
Krieg nur ich eine Gänsehaut, wenn Worte mit "Zentral-" fallen?
--- Zitat ---Und die lassen sich nicht innerhalb von zwanzig Jahren gleichschalten.
--- Ende Zitat ---
"gleichschalten" finde ich auch äußerst gruselig. :-/
RaoulDuke:
--- Zitat von: Schattenwurf am 17 Januar 2013, 13:46:31 ---
--- Zitat ---Eine Europäische Zentralregierung, die funktioniert, könnte soooo viele Vorteile haben.
--- Ende Zitat ---
Krieg nur ich eine Gänsehaut, wenn Worte mit "Zentral-" fallen?
--- Ende Zitat ---
Also wenn man einen Binnenmarkt mit einer gemeinsamen Währung und allseitiger Freizügigkeit (natürlich hier im Sinne einer freien Wahl des Wohnsitzes) möchte, dann erscheint es sinnvoll. Sonst könnte es einen Wettlauf nach unten um Sozialstandards geben, wenn Staaten um die Ansiedelung von Unternehmen konkurrieren, eine hohe Verschuldung einiger Mitgliedsstaaten im Vertrauen darauf, dass die anderen sie schon irgendwie "raushauen" werden, wenn es ernst wird, eine problematische Situation, wenn ein Mitgliedsstaat in einen militärischen Konflikt gerät, Chaos beim Verhalten gegenüber Flüchtlingen oder anderen Zuzugswilligen... Was wir alles jetzt schon sehen.
Würde man die Europäische Union konsequent als einen Bundesstaat organisieren, würde es besser funktionieren. Die Ansichten gehen hier sicherlich auseinander, aber ich glaube, dass es dazu nicht nötig ist, nationale und kulturelle Identitäten aufzugeben - im Gegenteil würde es den ökonomischen und politischen Druck abbauen helfen, der diese Identitäten in den Konflikt treiben könnte.
Oder man könnte natürlich komplett souveräne Nationalstaaten schaffen. Dieses Mischmasch-Hinundher mit Zuständigkeitsgerangel und Bürokratiewahn ist ja offensichtlich nicht so zielführend.
Eisbär:
Ich denke, dieses Mischmasch, was Du kritisierst, ist einfach nur der Zwischenschritt zwischen den einzelnen, komplett souveränen Nationalstaaten und dem Bundesstaat.
Es läuft doch nach und nach alles auf diesen hinaus. Das Mischmasch ist nur der Weg dahin, damit man sich langsam dran gewöhnen kann.
Ich finde eine derartige europäische Einigung übrigens ziemlich großartig. Bis vor ca. 70 Jahren war an ein derartig intensives Miteinander ja in keinster Weise zu denken. Man schlug sich lieber wegen jeder Kleinigkeit gegenseitig die Köpfe ein.
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