Also wo würden wir den hinkommen wenn man aus Tieren auch noch Patente oder so ein Franchising oder sonstwas machen würde?
Da sind wir leider schon längst hingekommen... Leider wieder mal weitestgehend unbemerkt oder unbeachtet von der Öffentlichkeit wurde in München vom EPA ein wichtiges Urteil gefällt - das imo aber nur als ein kleiner Teilerfolg zu verbuchen ist:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,733836,00.htmlVerfahren, die "im Wesentlichen biologisch" sind, sind also nicht patentierbar. Schwammiger geht es wohl kaum. Ich bin schon mal gespannt, wie viele eigentlich biologische Verfahren dann in Zukunft (und nachträglich) plötzlich zu "im Wesentlichen technischen" mutieren...
Viel wichtiger sind allerdings die noch ausstehenden Urteile - ob die Patente auf Saatgut und Pflanzen (und entsprechend auf Tiere) selbst bestehen bleiben. Diese Patente sind für Firmen viel interessanter und wichtiger. Derartige Patentanträge laufen zurzeit zu Tausenden - so schaffen Firmen wie Monsanto erstmal Fakten. Eine genehme Gesetzeslage wird danach durchgedrückt.
Selbst wenn den Lobbyisten das dieses Mal (in der EU zumindest) noch nicht gelingen sollte, muss meines Wissens nach jedes Patent einzeln angefochten werden (?). Die entstehenden andauernden Rechtsstreitigkeiten und Prozesse sind ein Klacks für die gut gerüsteten Rechtsabteilungen der Biokonzerne, für die Umweltschützer jedoch eine undankbare Riesenaufgabe. Zumal sich Letztere oft auch noch gegen Anfeindungen aus der Bevölkerung wehren müssen...
Nicht vergessen sollte man auch die Tatsache, dass selbst bei einem Grundsatzurteil gegen die Patente ein EU-Urteil eben nur europaweit gilt (wenn die Staaten es überhaupt umsetzen) und weltweit schon längst andere Umstände herrschen - wie Ninchen schon schrieb, oft auch dank korrupter Regierungen.