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Autor Thema: Kranke Seele, kranker Geist - psychische Störung - was ist das?  (Gelesen 29915 mal)

Kallisti

  • Gast

Eigentlich hätte ich im Titel noch "psychiatrisch" schreiben müssen (nicht nur "psychisch"), aber das wäre zu lang geworden.  ;)

Angeregt durch wieder mal eine Sendung im Deutschlandfunk, die ich heute zufällig hörte (ja, so is das oft: kommt halt einfach täglich ganz viel Interessantes im Radio :) ), möchte ich das hier jetzt also nochmal "allgemeiner" diskutieren.

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/wib/1729846/

In der Sendung ging es um Schizophrenie (haupstächlich) und darum vor allem, wie sie sich mit bildgegebenden Verfahren heute feststellen, erkennen lässt - im Unterschied zur bisherigen/früheren reinen Symptomanalyse/-deutung.

Später wurde auch Borderline Störung angesprochen, auch Zwangserkrankungen.

Interessant ist ja, dass bei Borderline es im Gegensatz zur Schizophrenie gerade keine eindeutigen Veränderungen im Gehirn gibt, die also auf "Borderline Störung" hinweisen, sie aufzeigen (könnten).

Interessant ist auch, dass bei eigentlich allen "psychischen Störungen", Psychosen die Gefühlsregulation beeinträchtigt ist - das ist allen "Störungen" offensichtlich gemein.

Interessant ist weiterhin, dass durch Neurofeedback das Stimmenhören sogar sonst/bisher therapieresistenter schizophrener Patienten sich verbessern ließ! Also ganz ohne Medikamente!
(Wobei ja nicht alle Schizophrenie-Patienten Stimmen hören.)

Interessant ist auch, dass man von der Einteilung in verschiedene Störungen immer mehr abkommt - aus Gründen ...

Und interessant ist überdies, dass nicht alle Menschen mit Psychose(phasen) darunter leiden.

Somit stellt sich mir erneut die Frage, wer eigentlich anhand/aufgrund welcher Kriterien, Grundlagen, welchen Wissens, welcher "Fakten", welcher "Studien", welcher Diagnosearten legitim festlegt, was genau wann eine seelische und/oder "geistige" "Störung" oder "Erkrankung" ist - und natürlich sind dann immer die Konsequenzen besonders spannend ... !


Wenn also das Problem der Gefühlsregulation eigentlich vor allem doch "nur" auf unterschiedliche Art selbst (von Betroffenen) angegangen, damit umgegangen wird - wie in der Sendung gesagt wird:

durch Aggression oder Zwangshandlung oder Alkohol-/Drogenmissbrauch ... ... ...

Wenn also letztlich natürlich wieder mal die Gefühle der Knackpunkt sind, dann ja - bin ich sehr gespannt, was man damit, daraus macht - in den nächsten Jahren! ?!?

Vor allem, da man ja auch weiß, dass die Übergänge (von "gesund" zu "gestört") oft fließend sind!

Deshalb meine Frage: Was ist, was meint "psychische Störung" - mal ganz "allgemein": unabhängig von den einzelnen "Krankheitsbildern"?

Woran lässt sie sich festmachen (auch wieder nur eigentlich am individuellen Leidensdruck??), wie (wodurch, womit) lässt sie sich zweifelsfrei (!) erkennen, als solche ausmachen? Wodurch gelten solche Diagnosestellungen als gesichert, als gewiss - wenn doch alles Wissen nur ein vorläufiges ist und falsifizierbar ... - was ist, wenn sich also bisheriges "Wissen"/vermeintliche Erkenntnis als falsch herausstellt (als grundlegend falsch!) - welche Folge hat das doch für alle möglichen Therapieformen, die ja auf Basis der Diagnosen (also: der bisherigen Erkenntnisse) gründen, erfolgen, damit gerechtfertigt werden? !?




« Letzte Änderung: 22 April 2012, 23:06:58 von Kallisti »
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Re: Kranke Seele, kranker Geist - psychische Störung - was ist das?
« Antwort #1 am: 23 April 2012, 22:36:39 »

Hatten wir das Thema nicht schon mehrmals in anderen Threads?

Ob ein psychische Störung vorliegt, wird allgemein an der Einschränkung der Funktionalität des Individuums bestimmt. Hierzu können Einschränkungen im körperlichen, psychischen und sozialen Bereich gehören. Bei den meisten psychischen Störungen merkt der/die Betroffene sehr deutlich die Einschränkungen (z.B. Angststörung mit sozialer Isolation, belastenden Gedanken und Schlafstörung) und sucht von sich aus Hilfe, weil der Leidensdruck zu groß wird. Es gibt andere Fälle, z.B. Schizophrenie, unreflektierte Substanzabhängigkeit oder einige Persönlichkeitsstörungen, bei denen der/die Betroffene die signifikanten Einschränkungen in der eigenen Funktionalität eventuell nicht wahrnehmen kann. Bei psychotischen Störungen liegt das dann logischerweise an der Psychose und in anderen Fällen an stark ausgeprägten psychischen Abwehrmechanismen (Vermeidung, Verleugnung, Minimierung, Rationalisierung etc.). Ein Mensch mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung ist beispielsweise oft so sehr darauf bedacht das Selbst vor vermeintlichen Angriffen zu schützen und sich selbst gegenüber Anderen zu erhöhen, dass die Wirkung auf das soziale Umfeld nicht mehr wahrgenommen wird. Die Folge ist dann möglicherweise ein starker Realitätsverlust und eventuell die soziale Isolation. Da Narzissten jedoch tendenziell extern attribuieren (nicht in jedem Fall), sind immer die Anderen oder die Rahmenbedingungen an den eigenen Problemen Schuld. Der Leidensdruck wird zwar gespürt, jedoch durch die Übersteigerung von Abwehrmechanismen unrealistisch zugeordnet und selbst oft nicht als psychische Störung interpretiert. Ein anderes Beispiel ist die Substanzabhängigkeit. Substanzabhängige haben oft den Glauben an die Kontrollierbarkeit des Substanzkonsums, selbst dann noch, wenn sie bereits psychische und körperliche Schäden durch den Substanzmißbrauch erlitten haben. Bei manchen stark Abhängigen wird niemals ein ausreichend starker Leidensdruck erreicht, um sich die Sucht und die Notwendigkeit fremder Hilfe eingestehen zu können, obwohl sie vielleicht bereits mit einem Bein im Grab stehen.

Psychologie/Psychiatrie ist keine exakte Wissenschaft, auch wenn die diagnostischen Kriterien aus dem DSM IV und dem ICD-10 das eventuell so erscheinen lassen. Insbesondere bei Persönlichkeitsstörungen sind die Grenzen zwischen unauffällig, kauzig und gestört fließend und sicherlich auch nicht frei von kulturellen Einflüssen. Dennoch läßt sich über den Leidensdruck und die Einschränkungen in der Funktionalität recht gut zwischen psychisch Gesunden und Menschen mit einer psychischen Störung oder Erkrankung unterscheiden. In diesem Zusammenhang kann man die diagnostischen Kriterien als einen Versuch der Zusammenfassung der Erkenntnisse aus ca. 90 Jahren Forschung zu psychischen Störungen auf der Grundlage von Symptombeschreibungen interpretieren.

Wenn du mehr über die Rolle der Emotionsregulation in bestimmten Störungen (Substanabhängigkeit, BPD, PTBS etc.) wissen willst, würde ich dir Fachliteratur empfehlen, z.B. die Standardwerke von Linehan zur BPD (DBT - Dialectical Behavior Therapy) und zum DBT-Skill Training. Emotionsregulation spielt jedoch nicht in allen Störungen eine dominante Rolle. Grundsätzlich gibt es für jede psychische Störung eigene Störungsmodelle, die dann noch an die individuelle Situation des Patienten anzupassen sind. Daher kann es gut sein, dass man beispielsweise bei Angststörungen und Depressionen eher einen Schwerpunkt auf die kognitive Ebene legt, obwohl auch hier emotionale Reaktionen eine wichtige Rolle spielen. Eine differenzierte Betrachtung der Diagnose verschiedener psychischer Störungen und der daraus resultierenden Voraussetzungen für die Therapie würde den Rahmen diese Forums deutlich sprengen. Allein die Verhaltenstherapie, welche nur eines von drei anerkannten Verfahren in Deutschland darstellt, lässt sich beispielsweise nur relativ oberflächlich in einem Standardwerk auf ca. 3000 Seiten (ohne Zusammenfassung der Manuale und Diagnose Tools) zusammenfassen.
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Re: Kranke Seele, kranker Geist - psychische Störung - was ist das?
« Antwort #2 am: 24 April 2012, 09:09:52 »

Nun ja, gerade bei Borderline-Störung wurden die Kriterien doch sehr erweitert - bestimmte Symptome, die vor 10 Jahren noch eine Angststörung waren sind jetzt angsthafte Level von Borderline.

Aber an Symptomen ändert sich nicht
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Kallisti

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Re: Kranke Seele, kranker Geist - psychische Störung - was ist das?
« Antwort #3 am: 24 April 2012, 10:24:42 »

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... Danke.  :)

Gut, 90 Jahre ... aber in der Zeit verändert sich ja auch viel, da blieb das "Wissen" ja nicht konstant, unverändert.

Und das meine ich eben - was früher als einfach nur "verrückt" galt (und Leute entsprechend schlecht, falsch "behandelt" wurden ...!!), nennt man heute Depression ... zum Beispiel.

Und wichtig finde ich vor allem, nach den Ursachen für all diese "Störungen" zu fragen, statt nur auf die "Funktionalität" zu sehen und den Mensch wieder "funktionstüchtig" zu machen (mittels Therapie).

Denn Ursachen finden sich sowohl im persönlichen/individuellen "Bereich" (Erziehung/Kindheit, Erlebnisse ...) wie aber auch in der Gesellschaft und Kultur.

Dass also bspw. Überforderung zu Angst"störung" führen kann, habe ich ja erst vor relativ kurzer Zeit (letztes Jahr) erfahren - wusste ich bis dahin nicht.

Und bei "Burnout" sind es ja gerade auch oft die gesellschaftlichen Strukturen, Anforderungen ..., die Menschen (auch) dazu bringen können, sich so zu verhalten, dass es "dort" endet - in der Überforderung, Erschöpfung, Depression oder auch Angst ...

So also auch bei "AD(H)S)": auch hier wird viel erst durch gesellschaftliche Umstände "forciert", provoziert, ausgelöst oder eben als inakzeptabel bewertet.


Ja sicher, immer spielen "Anlage" und "Außenfaktoren" zusammen. Aber wenn man schon an der "Anlage" (noch) nicht viel drehen kann (oder will - also: "genetischer Umbau" ... ;) ), dann doch vielleicht wenigstens und immerhin an den Außenfaktoren!?

Wenn eine Gesellschaft aufgrund ihrer "Beschaffenheit" offenbar immer mehr (?!) "Krankheit(en)" gebiert, mit sich bringt, verursacht, begünstigt - warum dann nicht an diesem Knopf drehen?

Das fängt halt meiner Ansicht nach z.B. auch schon bei der jeweiligen individuellen Kindererziehung/-behandlung/-umgang an - das ist nun mal eine wichtige und sensible Zeit und aus diesem Grunde is das ja auch so mein "Spezialacker" ... ;) Da sähe ich gerne einiges "verändert": zugunsten der "gesunden" Entwicklung von Kindern. ...


Aber eben auch sonstige Arbeits- und Lebensbedingungen. Es ist doch Fakt einfach, dass zahlreiche psychische Erkrankungen mit eben diesen Lebensumständen vermehrt einhergehen (siehe auch Suizidraten in einigen Ländern ...).

Ich finde es eben falsch, dann wieder also nur Symptome zu "behandeln": also einzelne Menschen wieder einigermaßen und vor allem: "funktionsfähig" (!) zu machen, statt an den Ursachen etwas zu verändern - breit, langfristig, dauerhaft. Sozusagen Prävention statt Therapie.

Denn das Versagen wird so ja immer dem Individuum letztlich angelastet - es ist "seine" Störung/Krankheit, die er selbst zu verantworten hat, die er selbst mitverursacht oder provoziert hat ... Also muss auch nur er selbst sich darum (eigenverantwortlich) kümmern. Egal, wie widrig die Umstände sind - und wenn er in solche schon hineingeboren wurde, ist es halt auch sein Pech und es hängt ab von einzig seinen "Fähigkeiten" (genau: Disziplin, Selbstverantwortung, "Willensstärke"lol ...), ob er ein "Versager" bleibt oder "sich hochkämpft" ... - ob er es schaffen will oder nicht ...

Das ist doch unbestreitbar die gängige vorherrschende Sichtweise! Nicht?


Ich sehe es immer noch so, dass die wenigsten Menschen (psychisch/geistig) "krank" oder "gestört" geboren werden (von Anlagen also absehend, die es auch gibt, ja, die sich aber also oft erst "später" im Leben zeigen: im Zusammen"spiel" mit der "Umwelt", also: BELASTENDEN Außenfaktoren, die so belastend unter Umständen eben nicht sein müssten, wie ich meine, wenn man da was änderte) - sondern diese "Störungen" werden im Verlauf eines Lebens "erworben" - aufgrund ja also von: "Umständen" ... !


Und da sich Gesellschaften verändern - wie auch Erkenntnisse ... - finde ich es immer sehr heikel, wenn etwas als psychsiche und oder "geistige" "Störung" oder "Krankheit" definiert, festgelegt wird, das es unter anderen Umständen/Außenbedingungen/Sichtweisen gar nicht wäre. Was ich also sagte: Entscheidend sind doch diese "Außenfaktoren", auf die das betroffene Individuum wenig bis gar keinen Einfluss nehmen kann (oft). Das spiegelt sich wider in deinen Sätzen:


Zitat
Psychologie/Psychiatrie ist keine exakte Wissenschaft, auch wenn die diagnostischen Kriterien aus dem DSM IV und dem ICD-10 das eventuell so erscheinen lassen. Insbesondere bei Persönlichkeitsstörungen sind die Grenzen zwischen unauffällig, kauzig und gestört fließend und sicherlich auch nicht frei von kulturellen Einflüssen.
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Und wie ich an anderer Stelle bereits sagte (ADHS-/Ritalin-thread): Der Leidensdruck entsteht doch deutlich durch wiederum die Umwelt - durch also das "Abweichen von der Norm" und das demonstrativ vorgehaltene eigene "Nicht-Funktionieren" - durch also Bewertungen, Verurteilungen von anderen, von also: außen.

Somit ist es wieder abhängig davon, was eine Gesellschaft akzeptiert, toleriert ... und was - aus welchen Gründen! - nicht: das prägt dann den jeweiligen Leidensdruck der "Gestörten".

Natürlich stellen sie selbst (unter Umständen) fest, dass sie also "anders" sind (diverse Dinge nicht oder nicht mehr so gut "können" ... ... ...), aber das doch nur, weil ihnen vermittelt wird, dass ihr abweichendes Verhalten als Problem, als unerwünscht, als behandlungsbedürftig betrachtet wird.

Sicher hört es mit der Toleranz da auf, wo andere durch solch "abweichendes" Verhalten geschädigt werden oder stark negativ beeinträchtigt - aber das ist nicht immer wirklich der Fall - oder? Oder anders gefragt: Schädigt "unerwünschtes" Verhalten, das auf Charakterlosigkeit beruht (!) andere Menschen nicht oft weit mehr, stärker und weitreichender als "unerwünschtes Verhalten" aufgrund sogenannter "psychischer Störung"?




« Letzte Änderung: 24 April 2012, 10:29:13 von Kallisti »
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Re: Kranke Seele, kranker Geist - psychische Störung - was ist das?
« Antwort #4 am: 24 April 2012, 12:56:04 »

Nun denke ich, dass viele Störungen auch früher gab, man hat sie nur nicht behandelt.

z. B. ein Mädchen, die an selektiven Mutismus leidet, wurde früher nicht als behandlungsbedüftig sondern als "blöde" angesehen, und so schnell wie es noch geht, von der Schule genommen (taugt ja nicht, ist pure Geldverschwendung).
Sie landete dann als Halb-analphabetin auf irgendwelchen Bauernhof als Magd oder als Hilfsarbeiterin auf einer den unzähligen Fischfabriken und vegetierte schweigend vor sich hin. Sie soll auch arbeiten und nicht reden.

Auch wurde die PTSB früher nicht bekannt, obwohl ich vermute, dass es damals schon aufgrund von Kriegen und körperlichen Züchtigungen in die Familien viel mehr traumatisierte Menschen gab als jetzt.

« Letzte Änderung: 24 April 2012, 12:59:42 von Black Russian »
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Re: Kranke Seele, kranker Geist - psychische Störung - was ist das?
« Antwort #5 am: 24 April 2012, 13:31:14 »

Ich finde auffallend, daß die Bezeichnungen verschiedener psychischer Erkrankungen oder auch der Begriff "Krankheit" selbst im psychologischen Bereich häufiger mal gewechselt werden. Der Sinn ist tatsächlich die teilweise entstehende negative Konnotation dieser Begriffe und die damit verbundene Stigmatisierung in den Griff zu bekommen, was zumindest vorübergehend recht gut zu funktionieren scheint.
Psychotherapien genießen heutzutage jedenfalls ein deutlich höheres Ansehen als noch vor 20 oder 30 Jahren.
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Re: Kranke Seele, kranker Geist - psychische Störung - was ist das?
« Antwort #6 am: 24 April 2012, 14:37:34 »

Psychotherapien genießen heutzutage jedenfalls ein deutlich höheres Ansehen als noch vor 20 oder 30 Jahren.

Definitiv.
Die Menschen lassen sich bei Problemen lieber psychotherapeutisch behandeln, bevor sie alles in sich hineinzufressen und irgendwann als akuter Fall auf die Geschlossene landen
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Re: Kranke Seele, kranker Geist - psychische Störung - was ist das?
« Antwort #7 am: 24 April 2012, 21:37:07 »

Ich finde auffallend, daß die Bezeichnungen verschiedener psychischer Erkrankungen oder auch der Begriff "Krankheit" selbst im psychologischen Bereich häufiger mal gewechselt werden. Der Sinn ist tatsächlich die teilweise entstehende negative Konnotation dieser Begriffe und die damit verbundene Stigmatisierung in den Griff zu bekommen, was zumindest vorübergehend recht gut zu funktionieren scheint.
Psychotherapien genießen heutzutage jedenfalls ein deutlich höheres Ansehen als noch vor 20 oder 30 Jahren.

Der Begriff Krankheit ist für Menschen mit psychischen Problemen oft weniger geeignet, auch wenn es den Menschen eventuell schlechter geht als anderen Menschen mit einer körperlichen Erkrankung. Neben der Stigmatisierung als Kranker oder gar als Geisteskranker bietet der Begriff Krankheit auch noch eine bequeme Möglichkeit, um sich selbst nicht aktiv an der Lösung des Problems zu beteiligen. "Ich bin krank und kann nichts für meine psychischen Probleme" garantiert meistens eine erfolglose Therapie. Eine schlechte Prognose haben auch die "So bin ich eben" und die "Die Anderen und die Rahmenbedingungen sind immer Schuld an meinen Problemen" Patienten. Also Menschen, die sich nicht ändern wollen oder die sich lieber mit externen Faktoren (Problemverlagerung) als mit sich selbst beschäftigen wollen. Auf der anderen Seite bietet der Krankheitsbegriff die wichtige Möglichkeit, professionelle Hilfe anbieten zu können. Ohne den Krankheitsbegriff fällt es den Entscheidungsträgern in unseren Sozialsystemen sicherlich schwerer, Gelder für die Heilung zur Verfügung zu stellen. Daher wird, je nach Zusammenhang, gerne mal zwischen den Begriffen gewechselt. Manchmal wird der Krankheitsbegriff auch genutzt, um Menschen die Schwere ihrer psychischen Probleme zu verdeutlichen. In der Arbeit mit Substanzabhängigen kommt das Beispielsweise häufiger vor, da es dort immer wieder Patienten gibt, die das Ausmaß ihrer psychischen, sozialen und körperlichen Probleme nicht vollständig erfassen können, obwohl sie vielleicht schon seit Jahren obdachlos sind, Organschäden erlitten haben und sozial völlig isoliert sind. 

Fälle in denen Menschen sich zu Unrecht als psychisch gestört/krank diagnostiziert fühlen dürften eher selten sein. Die sehr große Masse der psychischen Störungen sind Depressionen und Angststörungen. Patienten aus diesen beiden Gruppen tendieren eher dazu, sich besonders krank zu fühlen. Die einzigen Fälle, die ich mir gut vorstellen kann, in denen Patienten als psychisch gestört/krank diagnostiziert werden, obwohl sie sich gesund fühlen, sind Patienten mit Störungen, die mit eingeschränkten Realitätswahrnehmung verbunden sind. Also z.B. psychotische Störungen, Suchterkrankungen, dissoziative Störungen, dissoziale Persönlichkeitsstörung, narzisstische Persönlichkeitsstörung, Störungen des Gedächtnisses und der Wahrnehmung oder einige Essstörungen. Diese Störungen sind jedoch im Vergleich zu Depressionen und Angststörungen selten. Natürlich muß man irgendwie einen "Normalzustand" als die Realität definieren, um eine Einschränkung der Wahrnehmung diagnostizieren zu können. Ein Beispiel für den Realitätsverlust durch eine stark ausgeprägte narzisstische Persönlichkeitsstörung (oder doch Schizophrenie?) ist Anders Breivik. Der hält sich auch für gesund und den Rest der Welt für krank.
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Re: Kranke Seele, kranker Geist - psychische Störung - was ist das?
« Antwort #8 am: 24 April 2012, 23:38:50 »

Zitat
Und wichtig finde ich vor allem, nach den Ursachen für all diese "Störungen" zu fragen, statt nur auf die "Funktionalität" zu sehen und den Mensch wieder "funktionstüchtig" zu machen (mittels Therapie).

Diese Einstellung fällt mir immer wieder bei dir auf, und ich wundere mich erneut darüber, dass du sie genau so hast, wie du sie eben hast.

Ich kann mich nur wiederholen: Eine Therapie hat in allererster Linie das Ziel, dass der Mensch der sie macht mit der Umwelt, vor allem aber mit sich selbst wieder besser klarkommt. Das bedeutet, vereinfacht gesagt: Jemand geht wegen eines Problems in eine Therapie und geht bei einer erfolgreichen Therapie aus ihr, wenn er weiß, wie er mit diesem Problem umgehen kann.

Das bedeutet nicht dass man dieses Problem "wegtherapiert", um ihn "funktionstüchtig" zu machen! Im Gegenteil! Es geht darum, dass dieser Mensch mit sich und diesen Problemen, die er hat, im Reinen ist und somit mit ihnen leben kann.
Der positive Nebeneffekt dabei ist, dass hierdurch auch seine Umwelt besser mit ihm klarkommt. Es mag wie eine Binsenweisheit klingen, ist es aber nicht: Wer mit sich im Reinen ist, der ist auch einfacher im Umgang mit seiner Umgebung.

Ich sprach ja beispielsweise von jemandem, die ADHS hat. Sie hat eine Therapie hinter sich.
Nun könnte man, wenn man deinen Zeilen folgt, Kallisti, denken dass diese Dame "funktionstüchtig", "geradlinig" oder ähnlich stromlinienförmig "auf Linie" gebracht worden wäre.
Aber auch hier ist das genaue Gegenteil der Fall: Sie hat immer noch all jene Eigenheiten, die sie zuvor auch hatte. Das aber mit dem Unterschied dass sie sich dessen bewusst ist und dass ihre Wahrnehmung in mancher Hinsicht von jener anderer Personen abweicht. Sie weiß nun wo sie aneckt.
Das hält sie nun nicht davon ab, nicht anzuecken: Sie ist nun einmal so (aufgrund, ich sehe es so, ihrer Krankheit). Der Unterschied zu früher aber ist es, dass sie selbst mit Kritik inzwischen umgehen kann (vor allem wenn sie konstruktiv ist) und weiß dass nicht sie als Mensch, sondern ihr Verhalten gemeint ist, das aneckt.

Ein Beispiel: Logorrhoe ist eins der Kriterien (Sprechdurchfall). Bedeutet dass wenn sie ins Reden kommt, es auch mal wie ein Wasserfall sein kann - und das komplett distanzlos. Da wird dann eben auch mal über die Form des Stuhlgangs parliert und andere Intimitäten.
Nun kann man sie da ganz leicht stoppen: "xxx, du redest grade wieder n bisschen viel", mit einem Augenzwinkern gesagt. Sie dann: "Oha, wieder, ja? Ach so. Ist mir gar nicht aufgefallen. Na dann ... danke." und beendet ebenso augenzwinkernd ihren Monolog.
Dies, diese Möglichkeit ist es, die eine Therapie (unter anderem) erreichen kann: Dass jeder trotzdem er selbst ist, aber dabei die Grenze zur Beeinträchtigung der Umwelt nicht mehr übersieht und sich genau deswegen dann besser fühlt, weil bemerkt wird, dass die eigenen Eigenheiten nichts Bedrohliches mehr sind, sondern etwas, das beherrschbar ist.

---

Für die Umgebung indes ist die Benennung einer Krankheit ebenfalls von Vorteil: Sie sorgt dafür, Eigenheiten besser einzuschätzen und darauf dann angemessen reagieren zu können.
Denn "krank sein" ist keine Einbahnstraße: Es geht nicht nur darum dass sich etwa nur der Kranke "anpasst", sondern auch die Umgebung ihm. Wenn man beispielsweise weiß dass jemand dement ist, dann kommt halt nicht das stigmatisierende "sag mal, bist du so blöd oder tust du nur so? Ich habe dir doch vorhin erst gesagt, was du einkaufen sollst!", sondern dann hat der andere zu begreifen, dass diese Person es wirklich nicht mehr weiß - und auch gar nicht wissen kann, aufgrund ihrer Krankheit.

Aus diesem Grund sehe ich da beide Seiten einer Krankheitsbezeichnung: Einerseits ist sie ein Fluch weil sie die Personen selbst dazu verleitet die Füße hochzulegen und zu sagen "na, ich bin halt krank, nech? Kann man nix machen" und die Gefahr einer Ausgrenzung durch Menschen, die mit solchen Diagnosen nicht umgehen können und/oder wollen.
Einerseits ist sie Segen, weil diejenigen, beispielsweise mittels Therapie, lernen mit dieser Krankheit umgehen zu können, im Idealfall so gut, dass sie sowohl sich selbst als auch die Umwelt sie gar nicht mehr als "krank" zu begreifen braucht, weil ihr Umgang mit ihrer Krankheit sie nur noch "individuell" und nicht mehr beispielsweise "unverschämt" sein lässt.
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Re: Kranke Seele, kranker Geist - psychische Störung - was ist das?
« Antwort #9 am: 25 April 2012, 00:28:39 »

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... ich sehe immer noch nicht, inwieweit ihr aber äußere Faktoren als verursachend gelten lasst oder nicht - und warum jeweils?

Wenn also bspw. "Erschöpfungsdepression" durch also bestimmte Lebensumstände ausgelöst werden kann oder Angststörung durch Überforderung oder Soziale Phobie (da gibt es ja auch wieder Überschneidungen mit anderen Ängsten oder auch Depression) oder ganz "klassisch": Trauma (hat ja auch einen "Außenfaktor" als Ursache) ...

Es kommt doch "woher" und ist das also völlig unwichtig - und wenn bestimmte "Störungen" zunehmen, sollte dann nicht um so mehr Augenmerk auf die verursachenden Faktoren gerichtet werden und solche vermindert werden (so möglich - naja, das ist halt die Sache - was ist möglich, machbar und was nicht und: wirklich nicht und: warum nicht - wenn es um gesellschaftliche Einflüsse, Gegebenheiten geht)?


Was ich sagen will: Ich meine, bestimmte Umstände haben ja zu einer bzw. in eine Störung geführt - ist es dann nicht angeraten, an den Umständen etwas zu verändern, weil somit auch der Leidensdruck nachließe?

Und da kommt man zu Umständen, die sich vlt. nicht durch eigene Initiative, eigenes Bemühen verändern lassen - was dann?

Und dafür ein typisches Beispiel ist ja eben Kindheit (vor allem: je kleiner das Kind: umso ausgelieferter ...).

Oder wenn man in Terrorregime lebt ...

Also wie ist das mit den "Außenfaktoren" als Auslöser?
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Re: Kranke Seele, kranker Geist - psychische Störung - was ist das?
« Antwort #10 am: 25 April 2012, 08:11:27 »

Zitat
Und wichtig finde ich vor allem, nach den Ursachen für all diese "Störungen" zu fragen, statt nur auf die "Funktionalität" zu sehen und den Mensch wieder "funktionstüchtig" zu machen (mittels Therapie).

Diese Einstellung fällt mir immer wieder bei dir auf, und ich wundere mich erneut darüber, dass du sie genau so hast, wie du sie eben hast.

Ich kann mich nur wiederholen: Eine Therapie hat in allererster Linie das Ziel, dass der Mensch der sie macht mit der Umwelt, vor allem aber mit sich selbst wieder besser klarkommt. Das bedeutet, vereinfacht gesagt: Jemand geht wegen eines Problems in eine Therapie und geht bei einer erfolgreichen Therapie aus ihr, wenn er weiß, wie er mit diesem Problem umgehen kann.

Ganau so ist es: zuerst muss ein Mensch sich wirklich so wiederherstellen, dass er funktionieren kann. Das nennt man stabilisieren und man lernt es am besten bei einer Verhaltenstherapie
Ja Kallisti, funktionieren, z. B. morgens aufstehen, sich waschen, sich um eigene Belange kümmern und nicht apatisch in Bett liegen bleiben
Oder bei Probelemen angemessen reagieren und sich  Hilfe holen, anstatt  sich  mit Rasierklingen zu bearbeiten.

Funktionieren heisst nicht, eine Maschine zu sein, sondern sein Leben in Griff zu haben, nicht mehr ein Opfer seiner Störung sein.

Erst wenn ich mit dem Alltag klar komme und einigemassen passable Lebenqualität erreicht habe, kann ich die Ursachenforschung betreiben.
Traumatherapeuten z. B. behandeln keine Menschen in einer Traumatherapie, die nicht stabil sind. Das kann sonst ganz schief gehen und z. B. in einer akuter Psychose munden
« Letzte Änderung: 25 April 2012, 08:23:12 von Black Russian »
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Re: Kranke Seele, kranker Geist - psychische Störung - was ist das?
« Antwort #11 am: 25 April 2012, 10:31:08 »

Ja ok, ich verstehe halt unter funktionieren noch etwas anderes:

Dass man also einfach sein "Pensum" schafft: immer und alleine und egal wie: egal, ob man sich emotional "schlecht fühlt" (weil irgendwas "vorgefallen" ist - Geldsorgen, Kind oder man selbst krank, Todesfall, Unfall, zwischenmenschlicher Ärger, Ämterstress ... ... ...), egal, ob Umstände also "widrig" oder zumindest "ungünstig" sind, egal in welchen Verhältnissen man also lebt, wer was zu bewältigen hat - alles egal: man soll einfach: funktionieren, genau: wie eine Maschine: aufstehn, arbeiten (Job und/oder Zuhause), Alltag bewältigen und das auch noch gut und dabei soll man auch noch fröhlich, höflich, humorvoll, unterhaltsam, ausgeglichen, geduldig, verständnisvoll, gutaussehend usw. sein.

Man soll/darf nicht "sein Leid klagen" - also: bloß nicht offen darüber sprechen. Freunde (so man sie hat: FREUNDE, auch: erreichbar ...) können sich das zwei-, dreimal anhören, aber im Grunde ist es ja nun mal das eigene Problem. Wenn man also unbedingt jammern will, dann soll man doch gefälligst zum Seelsorger oder Psychofuzzi gehn. Oder einfach am besten die Schnauze halten und - du ahnst es: FUNKTIONIEREN - immer weiter und weiter und weiter - komme was da wolle - gilt alles nicht, sind alles nur faule Ausreden!

Wenn man das halt nicht schafft (das mit dem nonsotp Funktionieren), dann is man eben schwach. Das is dann wieder arm und bemitleidenswert oder einfach halt: Pech.

Denn genau: Es gibt ja doch IMMER einen Weg - man muss ja nur "wirklich" WOLLEN. DAVON ALLEINE hängt ja alles ab und deshalb ist ja auch jeder seines Glückes Schmied.

Es gibt ja also faktisch gar keine Ungerechtigkeiten, Widrigkeiten ... im Grunde sind das alles doch bloß Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt, weil man daran ja wächst - mit jeder Hersausforderung wird man ja nur stärker, denn was nicht tötet, härtet bekanntlich ab und außerdem ist es auch letztlich nur eine Frage des positiven Denkens oder des Glaubens  ;D oder der richtigen Atmung ... ... ...  ::)  :D   >:(   :-\

Nee Kenaz, du musst dazu nix sagen - das hatten wir schon, genau. ;)


Also eben: Es ist nicht so, dass manche Leute doch mehr Glück haben und andere eben "schlechte Karten". Das ist alles nur eine Frage der eigenen Betrachtungsweise/Einstellung! Und Glaube versetzt ja auch Berge! Vor allem: der Glaube an sich selbst!  8)   ;)

Und selbst wenn es doch ein paar kleine "Unterschiede" geben sollte (auch so global gesehen), dann trifft auch hier zu: Wer nur wirklich will, der kommt aus dem Elend raus - man muss bloß wollen und sich anstrengen! Genau. Natürlich. Keine Frage.

Alle anderen (die nicht raus/nach "oben" kommen), sind halt schwache, armselige Kreaturen. - So what?


Ein Hoch auf den Sozialdarwinismus.


 ::)
« Letzte Änderung: 25 April 2012, 10:32:56 von Kallisti »
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Re: Kranke Seele, kranker Geist - psychische Störung - was ist das?
« Antwort #12 am: 25 April 2012, 10:35:57 »

Ein Hoch auf den Sozialdarwinismus.

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Re: Kranke Seele, kranker Geist - psychische Störung - was ist das?
« Antwort #13 am: 25 April 2012, 13:10:24 »


[...]

Denn genau: Es gibt ja doch IMMER einen Weg - man muss ja nur "wirklich" WOLLEN. DAVON ALLEINE hängt ja alles ab und deshalb ist ja auch jeder seines Glückes Schmied.

Es gibt ja also faktisch gar keine Ungerechtigkeiten, Widrigkeiten ... im Grunde sind das alles doch bloß Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt, weil man daran ja wächst - mit jeder Hersausforderung wird man ja nur stärker, denn was nicht tötet, härtet bekanntlich ab und außerdem ist es auch letztlich nur eine Frage des positiven Denkens oder des Glaubens  ;D oder der richtigen Atmung ... ... ...  ::)  :D   >:(   :-\

[...]

Allem sarkastischen Unterton zum Trotz: Vielleicht stimmt das in der Regel ja sogar?

... obwohl es natürlich Grenzen gibt: Was uns umbringt macht uns nicht härter (mit einer kleinen Ausnahme).

Zu diesem Thema würde ich die Lektüre eines gewissen Herrn Camus empfehlen, insbesondere "der Mythos des Sisyphos". Da steht natürlich auch nicht die Nummer der Weltverbesserungs-Vorschlagshotline drin, aber wenigstens die eine oder andere Idee, wie man zu der Angelegenheit eine Einstellung finden kann.

Alternativ kann man natürlich auch versuchen, die Welt so umzugestalten, dass nur noch Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit, Gleichheit, Freundlichkeit und Fröhlichkeit vorherrschen (sog. Ponyhof-Ansatz).

edit: wieder mal ein typo.
« Letzte Änderung: 25 April 2012, 14:19:04 von RaoulDuke »
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Kallisti

  • Gast
Re: Kranke Seele, kranker Geist - psychische Störung - was ist das?
« Antwort #14 am: 25 April 2012, 13:22:24 »

 :P

Einem gewissen sarkastischen Unterton zum Trotz - was is daran so falsch, hinzu"streben" zu mehr Gerechtigkeit, Frieden, "Gleichberechtigung", Freiheit/Selbstbestimmung(smöglichkeiten), Fröhlichkeit ... - warum geht das angeblich nur auf dem Ponyhof - du hast dich da vergriffen, ich kenn da einen besseren

http://www.ewetel.net/~conrad.bischoff/bilder/cover/immenhof-cover.jpg

 :P


Camus´ Sisyphos ... hahahahaha!  ;) Dann sachma, an welchen Stellen (in welchen Sätzen?) es da "die ein oder andere Idee" gibt, "zu der Angelegenheit eine Einstellung zu finden" (welcher Angelegenheit jez eigentlich?  Und welche Art Einstellung?? ;D )

Ausgerechnet der Sisyphos!^^  :D
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