Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Paraphilie  (Gelesen 39170 mal)

nightnurse

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Re: Paraphilie
« Antwort #90 am: 07 Juli 2012, 10:45:33 »

Danke für die Nichtempfehlungen, ich werde sie mir keinesfalls merken... ::)

Was mir an dem erwähnten Blog unter anderem sehr gefällt, ist eben das, was im "50 Shades and abusive Relationships" nochmal konzentriert steht: Daß die Autorin beharrlich aufzeigt, daß hier ein sehr seltsames Bild vermittelt wird (nicht nur von BDSM), das - grade aufgrund des Hypes- nicht ungefährlich sein dürfte. Da wird vermittelt, klassische Misshandlungsstrukturen (die nicht im Entferntesten als solche erkannt oder benannt werden, obwohl sie wie aus dem Lehrbuch sind) seien irgendwie ok, und auch ziemlich ok ist es, zu wollen, so behandelt zu werden. (Und das sei dann nämlich SM Oo, aber das ist m.E. eher ein Nebenschauplatz)


...oha, Messie, da sagst Du was...vor Frau Schwarzers Behandlung dieses Themas gruselt mich schon etwas.



Kurz total off topic:

Die Frau Roche ist mir eigentlich recht sympathisch, und ich glaube nicht, dass die es mit ihrem Buch so auf diesen Hype angelegt hat.*find* Entweder ist das für sie ein Mittel gewesen, mal den ganzen vulgären Kram aus dem Kopf zu kriegen, oder sie hat eine Wette verloren, vermute ich. :-D

<3
(meine Theorie ist, daß das ein massiver practical joke war und alle sind drauf reingefallen, den Hype hat ja nicht sie gemacht, sondern andere)
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Black Ronin

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Re: Paraphilie
« Antwort #91 am: 07 Juli 2012, 10:55:11 »

Was ist das für ein Buch?

Keine Sorge, wirst noch früh genug davon mitkriegen. Es kommt jedenfalls demnächst auf den deutschen Markt, und spätestens dann werden wir bei Anne Will & Co. wieder Alice Schwarzer durch die Talkshows hetzen sehen.  8)

Neihheihhn !! Ich will die olle Schwarzer nicht sehen! Diese der Inquisition entsprungene Furie und Hasspredigerin.
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colourize

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Re: Paraphilie
« Antwort #92 am: 07 Juli 2012, 11:33:33 »

Ich meinte mit "Horray for Stereotype" insbesondere der "Treffen in Darkroom"-Satz, der aus meiner Sicht so gar nicht geht, weil durch derartige Zuschreibungen das Schwulenbild unserer Elterngeneration reproduziert wird.

Gleichfalls sind in dem verlinkten Artikel auch ganz viele gruseligste Stereotype enthalten (der Sklavenvertrag als neue Form der Aushandlung von Geschlechterrollen etwa), bei denen ich einfach nur noch den Kopf schütteln kann. Eine Basis für eine genauere inhaltliche Auseinandersetzung mit diesem Artikelt gibt es für mich folglich auch nicht, da das Verständnis der Autorin vom Wesen der BDSM-Sexualität (ach nein, das heißt ja "sadomaso"  ::)) für mich derart "far off" ist. Ganz ähnlich wie das Darkroom-Stereotyp - wenn das im Raum steht würde ich auch nicht weiter über Homosexualität reden wollen.
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Kallisti

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Re: Paraphilie
« Antwort #93 am: 07 Juli 2012, 12:21:08 »

Ich meinte mit "Horray for Stereotype" insbesondere der "Treffen in Darkroom"-Satz, der aus meiner Sicht so gar nicht geht, weil durch derartige Zuschreibungen das Schwulenbild unserer Elterngeneration reproduziert wird.

Gleichfalls sind in dem verlinkten Artikel auch ganz viele gruseligste Stereotype enthalten (der Sklavenvertrag als neue Form der Aushandlung von Geschlechterrollen etwa), bei denen ich einfach nur noch den Kopf schütteln kann. Eine Basis für eine genauere inhaltliche Auseinandersetzung mit diesem Artikelt gibt es für mich folglich auch nicht, da das Verständnis der Autorin vom Wesen der BDSM-Sexualität (ach nein, das heißt ja "sadomaso"  ::)) für mich derart "far off" ist. Ganz ähnlich wie das Darkroom-Stereotyp - wenn das im Raum steht würde ich auch nicht weiter über Homosexualität reden wollen.

Genau, wenn jemand mir schon dermaßen konservativ-reaktionär-antiquiert-retro von der Seite kommt, ist er es nicht wert, dass ich mich mit ihm auch nur einen Satz lang auseinandersetze, für sowas verschwende ich meine Zeit nicht - hab ich auch noch nie.
Mein Motto is: die haben alle keine Ahnung und wollen sowieso nur an ihren Vorurteilen kleben bleiben, auf so verseuchtes Terrain begebe ich mich nicht - schon gar nicht diskursiv. Ich weiß schließlich selber am Besten Bescheid. 
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RaoulDuke

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Re: Paraphilie
« Antwort #94 am: 07 Juli 2012, 13:14:40 »

Colourize, ich hoffe, ich habe meinen Standpunkt mittlerweile darlegen können...

Obwohl sich die Frage stellt, ob übertriebenes Bemerkungen mit sarkastischem Unterton vermeiden müssen seinerseits so eine Art "Rückwärtsdiskriminierung" darstellt. Würde sich ja auch niemand wirklich darüber aufregen, wenn jemand über diese ganzen Stino-Heten lästert... *g*
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banquo

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Re: Paraphilie
« Antwort #95 am: 07 Juli 2012, 13:21:32 »

Danke für die Nichtempfehlungen, ich werde sie mir keinesfalls merken... ::)

Was mir an dem erwähnten Blog unter anderem sehr gefällt, ist eben das, was im "50 Shades and abusive Relationships" nochmal konzentriert steht: Daß die Autorin beharrlich aufzeigt, daß hier ein sehr seltsames Bild vermittelt wird (nicht nur von BDSM), das - grade aufgrund des Hypes- nicht ungefährlich sein dürfte. Da wird vermittelt, klassische Misshandlungsstrukturen (die nicht im Entferntesten als solche erkannt oder benannt werden, obwohl sie wie aus dem Lehrbuch sind) seien irgendwie ok, und auch ziemlich ok ist es, zu wollen, so behandelt zu werden. (Und das sei dann nämlich SM Oo, aber das ist m.E. eher ein Nebenschauplatz)

ich denke mal, der Teil mit "abusive relationship" kommt zum größten Teil schon aus dem originalen Vorlagenmaterial, sprich, Christian Grey war schon so, als er noch Edward Cullen hiess. Nicht umsonst haben ja schon bei dem ersten twilight-Buch bei ganz vielen Leuten eben genau diese Alarmglocken geschellt. Das hat dann wieder sehr schön der Herr Pricken herausgearbeitet, in meiner zweiten Nichtempfehlung. :-D So weit ins Detail gehen braucht man da aber auch gar nicht - einfach Buffy fragen reicht:

http://www.youtube.com/watch?v=RZwM3GvaTRM

Das ist auch so der Hauptgrund, warum ich das nicht gut finde. Nix gegen Lore-Romane, nichts gegen Schweinkramgeschichten. Aber twilight geht eben gar nicht, und den "Geruch" von dieser Mormonentante, die das geschrieben hat, den kriegt man auch aus der Fanfic im Guten nicht wieder heraus. *find*
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It is concluded: Banquo, thy Soules flight,
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colourize

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Re: Paraphilie
« Antwort #96 am: 07 Juli 2012, 14:04:37 »

Ja Raoul, hast Du. 8) Alles gut.
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Kallisti

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Re: Paraphilie
« Antwort #97 am: 07 Juli 2012, 23:07:38 »

Ja Raoul, hast Du. 8) Alles gut.


Aaaaalles wird guuuut, Raoul. Du brauchst dir also keine Schlafpillen einwerfen: der Herr höchstselbst hat dir in seiner unsäglichen sagenhaften Gnade sage und schreibe die unsagbare Absolution erteilt.

Aber nicht, dass du denkst, das sei jetzt ein Freibrief oder gelte für alle Zeiten - es kommt immer darauf an, ob der Herr grade einen guten Augenblick hat oder ...  8)
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RaoulDuke

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Re: Paraphilie
« Antwort #98 am: 08 Juli 2012, 18:58:58 »

Ja Raoul, hast Du. 8) Alles gut.


Aaaaalles wird guuuut, Raoul. Du brauchst dir also keine Schlafpillen einwerfen: der Herr höchstselbst hat dir in seiner unsäglichen sagenhaften Gnade sage und schreibe die unsagbare Absolution erteilt.

Und wie schlafe ich dann?
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Kallisti

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Re: Paraphilie
« Antwort #99 am: 09 Juli 2012, 01:54:05 »

Den versteh ich nicht, Raoul. - Du hast die ultimative obsessive surrogative superlative Absolution (erteilt bekommen), vom obersten Oberboss (wir erinnern uns: undercover chef der hiesigen Untergrundorganisation ;) ) in universaler Personalunion - warum hast du da (noch) Schlafstörungen?
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RaoulDuke

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Re: Paraphilie
« Antwort #100 am: 15 August 2012, 08:53:44 »

Was ist das für ein Buch?

Keine Sorge, wirst noch früh genug davon mitkriegen. Es kommt jedenfalls demnächst auf den deutschen Markt, und spätestens dann werden wir bei Anne Will & Co. wieder Alice Schwarzer durch die Talkshows hetzen sehen.  8)

Kann man diesem Buch noch entgehen?

Nachdem ich es im Bücherstapel beim Penny Markt und an der Aral Tankstelle in Norderstedt gesehen habe, wird man weiter auf allen Kanälen vollgeschwallt damit. Fundstück heute: Ein Artikel aus dem Handelsblatt, der das Buch mit der Finanzkrise in Verbindung bringt: http://www.handelsblatt.com/meinung/kolumnen/werber-rat/der-werber-rat-der-sadismus-der-krise/6994202.html

(Das Handelsblatt bringt augenscheinlich sowieso ALLES mit der Finanzkrise in Verbindung)

So langsam kippt bei mir die Stimmung - ich beginne den absurden Hype langsam unterhaltsam zu finden.

Wieder mal ein Best Of in Auszügen:

---

Der Erotik-Roman 50 Shades of Grey sorgt in den USA für Furore. Das ist kein Zufall: Sadismus und Masochismus haben in Umbruchzeiten Hochkonjunktur. Die entscheidende Frage lautet: Wer hat über wen und was die Kontrolle?

[...]

Nach der Freud'schen Psychoanalyse ist der Sadismus eng mit einer entwicklungspsychologischen Zeit verknüpft, in der es um die Kontrolle der Körperausscheidungen geht. Er nennt dies die anal-sadistische Phase. Abstrahiert man von der engen Lebensphasenbindung, geht es beim Sadismus wie Masochismus immer um das Thema Kontrolle und Kontrollverlust.

[...]

Wer bestimmt über wen, wer lässt dominieren? Wie sehr haben wir uns selbst im Griff, wie sehr andere uns? Wie stark glauben wir, unsere Kultur bestimmen zu können? Und wie ausgeliefert fühlen wir uns zum Beispiel den Entwicklungen rund um die Euro-Krise?

Der Glaube, die Krise beeinflussen zu können, ihrer sogar Herr zu sein, ist noch immer fast unerschütterlich. Zu beängstigend ist die Vorstellung, die Kontrolle über die Finanzwelt zu verlieren.

---

Euro-Krise, Freud und eine Buchinterpretation in einem, das ist mir für diese frühe Zeit eigentlich etwas viel. Daher lieber noch einen Kaffee und andere Lektüre.

edit: Typo.
« Letzte Änderung: 15 August 2012, 13:30:43 von RaoulDuke »
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RedJanet

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Re: Paraphilie
« Antwort #101 am: 15 August 2012, 13:12:37 »

tschulligung, ich hab versehentlich auf post gedrückt - aber der post lässt sich nicht wieder löschen ... :-[
« Letzte Änderung: 15 August 2012, 13:23:46 von RedJanet »
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Kallisti

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Re: Paraphilie
« Antwort #102 am: 15 August 2012, 15:32:51 »

Was ist das für ein Buch?

Keine Sorge, wirst noch früh genug davon mitkriegen. Es kommt jedenfalls demnächst auf den deutschen Markt, und spätestens dann werden wir bei Anne Will & Co. wieder Alice Schwarzer durch die Talkshows hetzen sehen.  8)

Kann man diesem Buch noch entgehen?

Nachdem ich es im Bücherstapel beim Penny Markt und an der Aral Tankstelle in Norderstedt gesehen habe, wird man weiter auf allen Kanälen vollgeschwallt damit. Fundstück heute: Ein Artikel aus dem Handelsblatt, der das Buch mit der Finanzkrise in Verbindung bringt: http://www.handelsblatt.com/meinung/kolumnen/werber-rat/der-werber-rat-der-sadismus-der-krise/6994202.html

(Das Handelsblatt bringt augenscheinlich sowieso ALLES mit der Finanzkrise in Verbindung)

So langsam kippt bei mir die Stimmung - ich beginne den absurden Hype langsam unterhaltsam zu finden.

Wieder mal ein Best Of in Auszügen:

---

(...)

[...]

Nach der Freud'schen Psychoanalyse ist der Sadismus eng mit einer entwicklungspsychologischen Zeit verknüpft, in der es um die Kontrolle der Körperausscheidungen geht. Er nennt dies die anal-sadistische Phase. Abstrahiert man von der engen Lebensphasenbindung, geht es beim Sadismus wie Masochismus immer um das Thema Kontrolle und Kontrollverlust.

[...]

(...)
---



Und das ist also falsch? Deiner Meinung nach?


Ich hab übrigens wenige Probleme mit SM, sofern alles da halt auf wirklicher Freiwilligkeit und Bewusstheit und eigenem wirklichem So-Wollen passiert - in gegenseitigem Einvernehmen überdies. - Das alleine sind schon mal einigermaßen hohe Anforderungen. ;)

Womit ich hingegen tatsächlich Probleme habe, ist von mir an anderer Stelle bereits genanntes männlicherseits (wieder? immer noch?) zunehmend an den Tag gelegte Dominanzgehabe - bzw. Porno-Allüren. Also von Männchen selbstverständlich gesetzte Erwartung, Anspruch und Forderung an Frau, "devot" sein zu sollen (die Frau) bzw. als nur dem Manne zuwillen sein zu sollendes Lustobjekt.

Also mal weniger verschwollen: Mann hat Vorstellungen, die er mit so einigermaßen fast egal welcher Frau in die Praxis umsetzen will, wobei ihm die Frau - schon mal auch also ihre Lust - ziemlich am Allerwertesten vorbeigeht. Er will seinen Trieb auf einfach seine "Weise", nach seinen Vorstellungen, Wünschen ... ausleben und Frau is halt das Mittel zum Zweck. Und nur insofern "freiwillig" (das), als Frau das nicht unbedingt gleich sofort schnallt bzw. halt erst "währenddessen" - es sei denn, es findet vorher doch noch irgendwie bisschen Kommunikation, "Austausch" statt (und sei es also nur über die sexuellen Präferenzen ...).

Nach wie vor bin ich überzeugt: Je jünger die Mädels, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie etwas (mit-)machen, das sie selber gar nicht "toll" finden, das sie selber von sich aus gar nicht (so!) wollen, das sie aber "ihm zuliebe" machen - um vor ihm gut dazustehen oder um ihm einen Gefallen zu tun oder ihm den Eindruck zu vermitteln, er sei ein toller "Liebhaber" (auch wenn er es nicht ist, jedenfalls nicht bei dieser Frau auf diese Weise ...). Oder auch einfach, weil sie selbst mit sich und/oder Sex überhaupt (mit Anderen) noch wenig Erfahrung haben und es noch gar nicht anders kennen(gelernt haben) - als eben "so" ...


Ich meine: Es kann doch nicht nur meiner Einbildung entspringen, dass ich das so wahrnehme? Jetzt. Früher war es ja anders. Oder täusche ich mich da? Oder hab ich das nur persönlich verdrängt? lol Oder täuscht mich meine Erinnerung? Oder ist es einfach "Zufall", dass man zu Zeiten an "solche" und wann anders an eben "andere" "gerät"? - Oder wie oder was?


Jedenfalls - das nervt mich. Dieser ausschließliche Porno-Sex. Porno im Sinne von, wie die gängigen Pornos noch immer mehrheitlich halt sind: ausgerichtet auf männliche Konsumenten, auch überwiegend (solche Pornos) von Männern "konsumiert"/genutzt/gesehen und Frau dabei halt nur das Objekt für die "Lust" ? bzw. Befriedigung des Mannes. Frau wird halt von Männern in alle möglichen Körperöffnungen gefickt, auf die immer gleiche Art mit den immer gleichen "Akteuren", deren immer gleiches Aussehen und dem immer gleichen Gestöhne usw.

Ohne also: Intimität. Ohne Emotionalität. Ohne "Phantasie(n)", "Kreativität" und ohne Individualität. - Schnell, platt, oberflächlich. - Fastfood-Kopulation.


Das darf ja gucken, wer das möchte - die Frage ist nur: was macht das mit den Leuten, vorwiegend also Männern, vor allem den jungen bzw. unerfahrenen oder wenig erfahrenen und ihrer Vorstellung von "üblichem" Sex und von Frauen und von weiblicher Lust - davon kriegen sie nämlich bei Pornos so ziemlich gar nichts mit ... - geschweigedenn davon, dass Menschen Individuen sind und was das in Folge bedeutet (in der Praxis) ...


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Re: Paraphilie
« Antwort #103 am: 15 August 2012, 18:19:43 »

Womit ich hingegen tatsächlich Probleme habe, ist von mir an anderer Stelle bereits genanntes männlicherseits (wieder? immer noch?) zunehmend an den Tag gelegte Dominanzgehabe - bzw. Porno-Allüren. Also von Männchen selbstverständlich gesetzte Erwartung, Anspruch und Forderung an Frau, "devot" sein zu sollen (die Frau) bzw. als nur dem Manne zuwillen sein zu sollendes Lustobjekt.

(...)

Ich meine: Es kann doch nicht nur meiner Einbildung entspringen, dass ich das so wahrnehme? Jetzt. Früher war es ja anders. Oder täusche ich mich da? Oder hab ich das nur persönlich verdrängt? lol Oder täuscht mich meine Erinnerung? Oder ist es einfach "Zufall", dass man zu Zeiten an "solche" und wann anders an eben "andere" "gerät"? - Oder wie oder was?
Ich nehme es ganz anders wahr. Mir sind früher mehr Männer begegnet, denen es hauptsächlich um die Befriedigung der eigenen Bedürfnisse ging, und denen die Frau dabei nicht so wichtig war. Heute begegnen mir mehr Männer, denen die Bedürfnisse der Partnerin wichtig sind. Und ich kenne einige Männer, denen es gefällt, wenn die Frau die Hosen anhat.



Nach wie vor bin ich überzeugt: Je jünger die Mädels, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie etwas (mit-)machen, das sie selber gar nicht "toll" finden, das sie selber von sich aus gar nicht (so!) wollen, das sie aber "ihm zuliebe" machen - um vor ihm gut dazustehen oder um ihm einen Gefallen zu tun oder ihm den Eindruck zu vermitteln, er sei ein toller "Liebhaber" (auch wenn er es nicht ist, jedenfalls nicht bei dieser Frau auf diese Weise ...). Oder auch einfach, weil sie selbst mit sich und/oder Sex überhaupt (mit Anderen) noch wenig Erfahrung haben und es noch gar nicht anders kennen(gelernt haben) - als eben "so" ...
Das ist gut möglich. Gar nicht mal nur auf den Bereich Sexualität bezogen. Ich lasse mir mittlerweile nicht mehr so viel sagen, wie mit Anfang 20. Da war ich leichter einzuschüchtern. Ich denke, das bringt die Lebenserfahrung so mit sich, daß man souveräner wird. Und ich denke, daß man damit auch andere Menschen anzieht, bzw. gewisse Menschen nicht mehr so leicht anzieht.
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Kallisti

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Re: Paraphilie
« Antwort #104 am: 15 August 2012, 21:05:36 »

(...)
Das ist gut möglich. Gar nicht mal nur auf den Bereich Sexualität bezogen. Ich lasse mir mittlerweile nicht mehr so viel sagen, wie mit Anfang 20. Da war ich leichter einzuschüchtern. Ich denke, das bringt die Lebenserfahrung so mit sich, daß man souveräner wird. Und ich denke, daß man damit auch andere Menschen anzieht, bzw. gewisse Menschen nicht mehr so leicht anzieht.

Das mag sein - vor allem dann, wenn man irgendwie auch ins Gespräch kommt oder andere Menschen erlebt (im Alltag ...).

Aber wenn man nur oberflächlichen Kontakt hat oder anhand von nur der Optik ausgeht - weiß nicht, wie gut man da Souveränität erkennen kann - bzw. also Andere, die man dadurch dann also "nicht mehr so leicht anzieht"?

Meine Erfahrung ist, dass viele Männchen doch nach vor allem Äußerlichkeiten gehen - vor allem, wenn es halt also um Sex geht. (Und nicht um Paarbeziehung oder "Liebe" ...)
Und was ich dann eben total widersprüchlich und unverständlich finde ist: Warum dann grade so junge von sich überzeugte Hüpfer (Generation Porno) einen auf "dominant" machen (versuchen) - also: gerade gegenüber einer Frau, die doch deutlich älter ist als sie selbst.

Ich meine - ich weiß nicht, wie ich auf andere wirke (ich selber empfinde es ja so, dass ich mich viel älter fühle als ich bin und meiner Meinung nach auch so aussehe, aber das nur nebenbei und nein: hierzu erwarte ich keinerlei Kommentare. Danke.) - aber frage mich dann schon, ob ich so devot rüberkomme? ?!? Das war ich ja einfach noch nie - weder früher noch heute. Also in keiner Hinsicht. Man kann zwar anderen gegenüber unsicher sein oder zurückhaltend oder wie auch immer. Auch vlt. schüchtern. Aber devot is ja doch nochmal eine andere Sache. In jeder Hinsicht. ;)

Und da geht es gar nicht um Moral oder political correctness oder Emanzentum - ich steh einfach nicht da drauf - weder sexuell noch sonstwie.

Warum ziehe ich dann also Männchen an, die das aber so wollen (eine devote Frau)??

Ich denke ja manchmal, es is genau andersrum: grade weil Männer sich oft Frauen gegenüber (heute) irgendwie "unterlegen" fühlen oder schwächer ... ... ... - grade deshalb wollen sie wenigstens beim Sex der Frau mal so richtig und ordentlich zeigen, wo´s lang geht ...  ... ... Nur dass das halt eben "nicht alle" lol Frauen toll finden ...


Ich meine: Was erwartet denn aber so ein Jungspund?!? Kann der sich nicht selber denken, dass eine Frau ab ca. Mitte 30 aufwärts viel besser weiß was sie will und sich das auch "holt" oder das äußert oder zeigt ... als eine ca. Anfang Zwanzigjährige (oder noch Jüngere)? ??

Warum wollen die dann grade bei also "gestandenen" Frauen "dominant" sein? ?? Wo das doch viel eher möglich ist bei also jüngeren!
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