Schwarzes Hamburg

  • 16 Mai 2024, 01:05:31
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Autor Thema: Therapierungswahn Pathologisierungswut - Ritalin ... - nicht nur bei Kindern  (Gelesen 44687 mal)

Kallisti

  • Gast

(...) Meist sind die Eltern am Verhalten der Kinder schuld.

Das Kind ist ein Spiegel seiner Umwelt. Alle seine Reaktionen sind eine Antwort auf das, was man mit zuviel Liebe oder zuwenig reindrischt in den kleinen Kopf. Es müßten also in den meisten Fällen eigentlich die Eltern in eine Therapie oder alle zusamen in eine Familientherapie. Oft sind Eltern, die ADHS mit Hyperintelligenz schlußfolgern, solche, die eigene Karriereziele nicht erreicht haben und entsprechendes vom Kind fordern, es überlasten, es einseitig fördern und zuviel Erwachsenen in ihm sehen.

Na, das ist aber auch etwas zu kurz gedacht. Es stehen ja auch die Eltern unter einem enormen Druck (durch Gesellschaft, Schule/Lehrer, Ärzte), was ADHS und Ritalin betrifft! Und es liegt nicht grundsätzlich an der (falschen, schlechten ...) Erziehung der Eltern (Umgang mit ihren Kindern ...). Es brauchte aber bei vielen Eltern (wie mir scheint) mehr Aufklärung, Information, Wissen (wann kann man was von Kindern erwarten, wie geht man mit Trotzverhalten etc. um usw.) und auch wiederum Sensibilität/Einfühlungsvermögen - wie aber auch Zeit und Geduld.

Wenn aber Eltern schon selbst sehr gestresst bis überfordert sind (aufgrund eigener Sorgen, finanzieller, gesundheitlicher oder sonstiger Art) oder einfach sehr stark belastet/überlastet (mit/in ihrem Alltag!), dann HABEN sie einfach oft die Kraft, Zeit, Geduld, Nerven, Energie und das Verständnis für ihre Kinder nicht! Können sie nicht. Sind auch nur Menschen, keine Maschinen.

Daher meine ich ja, es ist ein eher "gesamtgesellschaftliches" Problem.  :-\
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Im anderern extremen Fall, hatte der Junge in der ersten Klasse bereits 3 Grundschulen durch! Und sollte nun auch auf die Sonderschule. Er blieb dann krankgeschrieben zunächst einige Zeit zu Hause, weil er sagte, er sei lieber tot, als nochmal in eine Schule zu gehen. Die Mutter ließ ihn dennoch NICHT "therapieren", sondern fand eine Förderschule (nicht: eine übliche "Sonderschule"!), in die der Junge nun GERNE und freiwillig ging, sich wohlfühlte und ein gutes Ersteklasse-Zeugnis erhielt - der Direktor dieser Schule kam auch zu Wort und sagte, er könne sich sehr gut vorstellen, dass dieser Junge auch das Abi machen wird ... ... ...
Und auch er (der Junge) erhielt nun keinerlei (weitere) Therapie mehr (sein "Verhalten" betreffend). Obwohl auch bei ihm ADHS "diagnostiziert" worden war! Und in der neuen Schule konnte er sich nun - oh Wunder! - sehr wohl längere Zeit auf eine Tätigkeit konzentrieren (genau wie er es Zuhause schon immer konnte, machte, wenn etwas ihn begeisterte, interessierte ...).


Ich glaube irgendwie nicht, dass gerade du ruhig bleiben wirds, wenn deinem Kind die Sonderschule droht.
Gerade du, also diejenige, die so ein Wert auf das Bildung legt

Wir leben leider Gottes nicht in Taka-Tuka-Land sondern in einer sehr harter Gesellschaft.
Ich persönlich möchte nicht, dass mein Kind zu Verlierer dieser Gesellschaft engehören wird und das wird er leider, wenn er in die Schule versagt.

Früher hatte man mehr Freiraum: mit dem Hauptschulabschluss bekam man eine Handwerker-Lehrstelle, mit den Mittlerer Reife - eine kaufmännische Lehre, mit Abi - ging studieren.
Mittlereweile verlangen schon fast alle Handwerkbetriebe eine Mittlere Reife, Hauptschüler gehen leer aus. In die Hauptschule lernen die Jugendliche das Ausführen von HARTZ - IV - Anträgen, da man fast davon ausgeht, dass sie keine Stelle finden.

So sieht die Realität aus.

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Multivac

  • Gast

(...) Meist sind die Eltern am Verhalten der Kinder schuld.

Das Kind ist ein Spiegel seiner Umwelt. Alle seine Reaktionen sind eine Antwort auf das, was man mit zuviel Liebe oder zuwenig reindrischt in den kleinen Kopf. Es müßten also in den meisten Fällen eigentlich die Eltern in eine Therapie oder alle zusamen in eine Familientherapie. Oft sind Eltern, die ADHS mit Hyperintelligenz schlußfolgern, solche, die eigene Karriereziele nicht erreicht haben und entsprechendes vom Kind fordern, es überlasten, es einseitig fördern und zuviel Erwachsenen in ihm sehen.
Na, das ist aber auch etwas zu kurz gedacht.
Ich denke nie zu kurz, da kannst Du Dir sicher sein. Wenn Du meine Argumente nicht annehmen/verstehen kannst, denkst scheinbar Du zu kurz.


... blablubb ...Gesellschaft schuld...
Es geht um Kinder. Und die sind abhängig von ihren Eltern, Da kannst Du nicht mit so 'nem Gesellschaftscheiß kommen. So wird das ein Faß ohne Boden. Dann müßtest Du die sog. 'Gesellschaft' mit einem mal und allesamt gleichzeitig therapieren und dann noch sämtliche Umstände dergestalt ändern, daß das Umfeld der Gesellschaft nie wieder einen Grund haben wird, Verhaltensauffälligkeiten zu generieren und diese Macke an ihre Kinder in Form von ADHS weiterzugeben.
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Kallisti

  • Gast

Sind wir heute empfindlich, Multivac?

Es ist einfach Fakt, dass grundsätzlich bequemerweise alles gerne auf die Eltern (ihre alleinige "Schuld") abgewälzt wird. Ich habe oben erläutert, dass Eltern, selbst wenn sie einen kindgerechte(r)en Weg mit ihren Kindern, für ihre Kinder gehen wollen (!), sie unter massivem Druck und Anfeindungen stehen (weil/wenn sie ihren Kindern NICHT Ritalin geben z.B.).

Und wenn Lehrer zu Eltern sagen: bitte geben sie es ihrem Kind, es kann sonst dem Unterricht nicht folgen (und ja, dann ist da die Angst bei den Eltern vor schlechten Noten, davor, dass der Lehrer das Kind nun also "auf dem Kieker hat" ..., davor, dass das Kind die Schule nicht schafft etc. und eben dann noch als "Rabeneltern" zu gelten, weil man seinem Kind die "richtige" und "notwenidge" "Therapie" (Medikation) nicht angedeihen lässt ...), dann stehen Eltern unter extremem Druck und Stress und kleben zwischen den Mühlsteinen.

Auch wenn es nun altklug klingen mag - wer (ältere/Schul-)Kinder hat, wird so seine Erfahrungen machen und dann verstehen (können), was ich meine, wovon ich spreche. - Das kommt alles noch, Multivac. Und dafür braucht man noch nicht mal ein "verhaltensauffälliges" oder "-gestörtes" Kind. ;)

Eltern haben nun mal unter den gesellschaftlichen "Rahmenbedingungen" auch zu leiden (also: selbst im Alltag - Job, Haushalt, Privatleben/Partnerschaft ... zu funktionieren ... und dann als Eltern auch noch und dann eben den schulischen Gegebenheiten, Anforderungen an ihre Kinder einfach doch unterworfen zu sein - da sie hierauf kaum bis keinen Einfluss haben/ausüben können - also wann bspw. der Unterricht anfängt, wie er gestaltet wird, ob das Abi in 8 oder 9 Jahren gemacht wird, wie die Lehrer sind - da hat es auch viel mit Glück zu tun: an welche Lehrer die Kinder geraten usw.).

Das lässt sich doch nicht von der Hand weisen?!

Und wenn man dann alleinerziehend ist (und berufstätig), wird es nicht besser, weil man alle Verantwortung, Pflichten etc. ja alleine tragen muss, dem Kind aber auch gerecht werden WILL und daher fast zwangsläufig überfordert, überlastet ist (wie es viele Alleinerziehende auch faktisch sind und wie das ja auch sogar allgemeinhin bekannt ist, mittlerweile). Weil man noch weniger bzw. gar keine Entlastung hat (durch eben den anderen Elternteil), es sei denn, es sind weitere Bezugspersonen (Familienmitglieder: Großeltern, ältere Geschwister ...) vorhanden.


Die Kinder sind also nicht ausschließlich von ihren Eltern abhängig, sondern auch von ihren Erziehern (Kiga), ihren Lehrern - deren (Leute) Verhaltensweisen, Launen, Einstellungen, Beurteilungen, Umgang mit ihnen (den Kindern), sind diesen auch ein Stück weit ausgeliefert! Und auch dem Schulsystem unterworfen.

Und das sind wiederum auch die Eltern. Es kann daher nicht alles auf die Eltern alleine abgewälzt werden.


Black Russian

Ja, ich halte Bildung für wichtig, die wird aber nicht nur in der Schule vermittelt. Und dann gibt es auch noch Möglichkeiten des Zweiten oder Dritten Bildungsweges. Ich möchte auf jeden Fall vermeiden, meinem Kind seine Kindheit und gute gesunde Entwicklung (!!) zu stehlen. Und ich möchte auch nicht, dass mein Kind vor lauter Diagnosen und Therapien ein marodes Selbstwertgefühl bekommt - weil es denken muss, mit ihm sei etwas bzw. Vieles nicht in Ordnung, es muss ja immer wieder oder dauernd "therapiert" werden ...

Genau das sagten die Kinder in den Sendungen ähnlich. Und die beiden jungen Männer sagten auch, dass sie ihren Kindern kein Ritalin geben würden, wenn bei diesen ADHS "diagnostiziert" würde! Sie sagten beide, es hätte ihnen nicht gut getan ...
Und auch die Kleinen sagen schon, dass sie bspw. davon Bauchschmerzen bekommen, Schlafstörungen haben, einer der Jungen war mit 14 noch nicht so groß wie andere mit 11 und war auch sehr dünn (weil wenig Appetit durch Ritalin ...) - Wachstumsstörungen sind als Nebenwirkung ja bekannt (bei Ritalin bspw.) ...





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Multivac

  • Gast

...Die Kinder sind also nicht ausschließlich von ihren Eltern abhängig, sondern auch von ihren Erziehern (Kiga), ihren Lehrern - deren (Leute) Verhaltensweisen, Launen, Einstellungen, Beurteilungen, Umgang mit ihnen (den Kindern), sind diesen auch ein Stück weit ausgeliefert! Und auch dem Schulsystem unterworfen. Und das sind wiederum auch die Eltern. Es kann daher nicht alles auf die Eltern alleine abgewälzt werden. ...
Meiner Meinung nach schon. Alles was Du aufzählst sind Ausreden.
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Kallisti

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Wie gesagt, Multivac - in dem Falle kann ich wirklich nur müde lächeln: Warte, bis dein Kind älter ist ... - du hast da einfach noch zu wenig Praxis/Erfahrung.  :P
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Ja, ich halte Bildung für wichtig, die wird aber nicht nur in der Schule vermittelt. Und dann gibt es auch noch Möglichkeiten des Zweiten oder Dritten Bildungsweges.


Mittlere Reife mit 35 und dann noch den Job finden--tja, problematisch

Und ich möchte auch nicht, dass mein Kind vor lauter Diagnosen und Therapien ein marodes Selbstwertgefühl bekommt - weil es denken muss, mit ihm sei etwas bzw. Vieles nicht in Ordnung, es muss ja immer wieder oder dauernd "therapiert" werden ...

Das meisten Knacks bekommt das Selbstwertgefühl durch ständiges Versagen und nicht durch Therapie.
Mir ging nach der Diagnose (habe leichte Borderline) um jeden Fall besser als vorher, ich wusste mindestens was mit mir los ist und könnte vieles in meinem Verhalten erklären.

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Multivac

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Wie gesagt, Multivac - in dem Falle kann ich wirklich nur müde lächeln: Warte, bis dein Kind älter ist ... - du hast da einfach noch zu wenig Praxis/Erfahrung.  :P
Da Du so auf den Einflüssen der Umwelt beharrst, nehme ich mal an, daß Du sie massiv auf Dich einprasseln läßt. Das tue ich nicht, hier ist der Unterschied. Und daß Deine Kinder bereits älter sind, macht es nicht besser, eher schlechter, da das bedeutet, daß im Prinzip schon alles falsch gemacht wurde, wenn was falsch gemacht wurde (das kannst natürlich nur Du beurteilen, und wenn ja, bist natürlich nicht Du schuld, sondern die Gesellschaft)
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Kallisti

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Wie gesagt, Multivac - in dem Falle kann ich wirklich nur müde lächeln: Warte, bis dein Kind älter ist ... - du hast da einfach noch zu wenig Praxis/Erfahrung.  :P
Da Du so auf den Einflüssen der Umwelt beharrst, nehme ich mal an, daß Du sie massiv auf Dich einprasseln läßt. Das tue ich nicht, hier ist der Unterschied. Und daß Deine Kinder bereits älter sind, macht es nicht besser, eher schlechter, da das bedeutet, daß im Prinzip schon alles falsch gemacht wurde, wenn was falsch gemacht wurde (das kannst natürlich nur Du beurteilen, und wenn ja, bist natürlich nicht Du schuld, sondern die Gesellschaft)

O je, Multivac - das is doch echt unter deinem Niveau! - Oder sollte ich mich so verschätzt haben ... ?  :-\

Ich glaub, das is heute nicht dein Tag ... ?

Du musst dir um meine Kinder keine Sorgen machen - dafür hast du doch selbst eins, das reicht sicher erstmal ...  ;)

Wenn wir darüber streiten müssen, ob, dass und welche gesellschaftlichen Zwänge es - nicht nur, aber auch für Kinder - gibt und welche auch negativen Folgen diese "zuweilen" haben ... - dann lassen wir es besser gleich sein.

Und ja, meine Kinder sind älter als deines und ich kenne auch die Sorgen, Nöte, Ängste, Zweifel und Schwierigkeiten so manch anderer Eltern (mit Kindern im Schulalter oder dann auch im Pubertätsalter ...). Diese Eltern sind gewiss nicht alle "schlechte Eltern".

Verstehe sowieso deine "Kritik" nicht - erst sagst du, wenn Eltern die Kinder mit Ritalin mästen, seien sie faul und außerdem am vermeintlichen ADHS selber und alleine schuld. Wenn ich dann von Eltern spreche, die ihren Kindern das Ritalin ersparen (wollen) und dann aber trotzdem unter Druck gesetzt werden (durch die sie umgebende "Gesellschaft", Menschen), sind es deiner Ansicht nach nur Ausreden und auch diese Eltern also "schlecht" bzw. "schuld" (woran eigentlich, wofür? Daran/dafür, dass sie sich um das Wohlergehen ihrer Kinder nicht nur sorgen, sondern auch aktiv bemühen, sich informieren, nachdenken, statt vorschnell zu urteilen, zu handeln, behandeln zu lassen ...?)

Wie gesagt - ich glaube, du bist heute mit dem falschen Fuß aufgestanden ... 
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Multivac

  • Gast

Wenn wir darüber streiten müssen, ob, dass und welche gesellschaftlichen Zwänge es - nicht nur, aber auch für Kinder - gibt und welche auch negativen Folgen diese "zuweilen" haben ... - dann lassen wir es besser gleich sein.

Und ja, meine Kinder sind älter als deines und ich kenne auch die Sorgen, Nöte, Ängste, Zweifel und Schwierigkeiten so manch anderer Eltern (mit Kindern im Schulalter oder dann auch im Pubertätsalter ...). Diese Eltern sind gewiss nicht alle "schlechte Eltern".

Verstehe sowieso deine "Kritik" nicht - erst sagst du, wenn Eltern die Kinder mit Ritalin mästen, seien sie faul und außerdem am vermeintlichen ADHS selber und alleine schuld. Wenn ich dann von Eltern spreche, die ihren Kindern das Ritalin ersparen (wollen) und dann aber trotzdem unter Druck gesetzt werden (durch die sie umgebende "Gesellschaft", Menschen), sind es deiner Ansicht nach nur Ausreden und auch diese Eltern also "schlecht" bzw. "schuld" (woran eigentlich, wofür? Daran/dafür, dass sie sich um das Wohlergehen ihrer Kinder nicht nur sorgen, sondern auch aktiv bemühen, sich informieren, nachdenken, statt vorschnell zu urteilen, zu handeln, behandeln zu lassen ...?)
Hallo ? Du siehst nur die Schuldzuweisung im negativen Sinne.  Wenn du so rangehst und alles anderen verantwortlich für Probleme Deiner Kinder machst, wirst Du Ihnen nicht helfen können, weil Du nicht an Dir selbst arbeiten wirst. Mir geht es aber nicht um Schuld, sondern um den Grund, den Verantwortlichen, den Auslöser. Da bist Du nunmal der Nächststehende. Einsicht ist der Weg zur Besserung.
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Kallisti

  • Gast

Wenn wir darüber streiten müssen, ob, dass und welche gesellschaftlichen Zwänge es - nicht nur, aber auch für Kinder - gibt und welche auch negativen Folgen diese "zuweilen" haben ... - dann lassen wir es besser gleich sein.

Und ja, meine Kinder sind älter als deines und ich kenne auch die Sorgen, Nöte, Ängste, Zweifel und Schwierigkeiten so manch anderer Eltern (mit Kindern im Schulalter oder dann auch im Pubertätsalter ...). Diese Eltern sind gewiss nicht alle "schlechte Eltern".

Verstehe sowieso deine "Kritik" nicht - erst sagst du, wenn Eltern die Kinder mit Ritalin mästen, seien sie faul und außerdem am vermeintlichen ADHS selber und alleine schuld. Wenn ich dann von Eltern spreche, die ihren Kindern das Ritalin ersparen (wollen) und dann aber trotzdem unter Druck gesetzt werden (durch die sie umgebende "Gesellschaft", Menschen), sind es deiner Ansicht nach nur Ausreden und auch diese Eltern also "schlecht" bzw. "schuld" (woran eigentlich, wofür? Daran/dafür, dass sie sich um das Wohlergehen ihrer Kinder nicht nur sorgen, sondern auch aktiv bemühen, sich informieren, nachdenken, statt vorschnell zu urteilen, zu handeln, behandeln zu lassen ...?)
Hallo ? Du siehst nur die Schuldzuweisung im negativen Sinne.  Wenn du so rangehst und alles anderen verantwortlich für Probleme Deiner Kinder machst, wirst Du Ihnen nicht helfen können, weil Du nicht an Dir selbst arbeiten wirst. Mir geht es aber nicht um Schuld, sondern um den Grund, den Verantwortlichen, den Auslöser. Da bist Du nunmal der Nächststehende. Einsicht ist der Weg zur Besserung.

Ich quote das vorsichtshalber mal alles - bevor da wieder was wegeditiert wird.

Inwiefern bin ich verantwortlich oder verursachend, wenn mein Kind Probleme mit Leistungsdruck etc. (s.o.) in der Schule hat? Ich habe mir das G8 nicht ausgesucht, die Kinder wurden auch nicht gefragt/einbezogen in diese Entscheidung. Auch die ganzen Kürzungen, wovon sie betroffen sind, sind dem Unterricht ... sicher kaum zuträglich. Was habe ich da als Mutter verursacht oder gar zu verantworten? - Ich kann da nur noch versuchen, "aufzufangen", abzufedern (so und wie möglich) - also Schaden zu begrenzen. Mehr auch nicht. Leider! Denn eigentlich ist es nur Symptombekämpfung, nicht "Heilung", nicht: Ursachenbeseitigung/-veränderung (hin zu besseren Lehr- und Lernbedingungen und kindgerechteren Rahmenbedingungen).

Und in genau diesem Dilemma sehen sich viele Eltern (bspw. seit Einführung des G8, aber nicht nur deswegen, sondern wegen auch der ganzen finanziellen Einsparungen an Schulen, nicht nur Gymnasien und deren negativer Folgen für die Kinder, aber auch für die Lehrenden).

Was soll da wieder der Laienpsychologiequatsch von wegen "an sich selbst arbeiten" ...? Was hilft es diesen Situationen (die ich gerade beschrieb und auch oben schon mehrmals) ab, wenn da Eltern "an sich selbst arbeiten"? LOL

Multivac -- lass gut sein nu - wo soll das sonst noch hinführen? Das wird doch so nix.

Und natürlich wirfst du mit Schuldzuweisungen um dich - siehe, was du oben schriebst

(...)
Einfach eine Diagnose beim Kind zu stellen und medikamentös zu behandeln ist von Elternseite einfach nur faul. Faul und egoistisch. Meist sind die Eltern am Verhalten der Kinder schuld. Das Kind ist ein Spiegel seiner Umwelt. Alle seine Reaktionen sind eine Antwort auf das, was man mit übertriebener oder zuwenig Liebe, Zuneigung, Beschäftigung, Lob, Struktur, Halt, Geborgenheit reindrischt in den kleinen Kopf. Es müßten also in den meisten Fällen eigentlich die Eltern in eine Therapie oder alle zusammen in eine Familientherapie.

Oft sind Eltern, die ADHS mit Hyperintelligenz gleichsetzen, solche, die eigene Karriereziele nicht erreicht haben und entsprechendes vom Kind fordern, es überlasten, es einseitig (z.B. nur geistig) fördern und zuviel Erwachsensein von ihm fordern.

(...)

Nein - es sind nicht immer oder vorrangig die Eltern, die da faul sind, es sich leicht machen - es ist der Druck von außen, der sie oft einknicken lässt, so dass sie ihren Kindern dann doch Ritalin geben. Und genau das wurde in den Sendungen (3sat) auch gezeigt. Die dort gezeigten Eltern sind sicher nicht in sogenannter "bildungsferner ... Schicht" anzusiedeln. Und offensichtlich alle (dort gezeigten) sichtlich bemüht, ihren Kindern zu helfen ...

Es ist genau das, das Black Russian schrieb, mich fragte: Genau dieses Verhalten: "Wollen Sie etwa, dass Ihr Kind ein Schulversager ... ... ... wird?! - Das arme Kind! ... ... ... "

Damit setzen ANDERE (Menschen in Gesellschaft) - gerade auch Lehrer! und Kinderärzte - Eltern unter Druck und nicht selten unter (vermeintlichen) Zugzwang - zum Leidwesen der Kinder!
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Multivac

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Kann ich nicht nachvollziehen. Wer seinem Kind wegen ADHS ein Medikament gibt, handelt m.E. nicht nur unverantwortlich, sondern sollte wegen vorsätzlicher Körperverletzung angeklagt werden.
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Kallisti

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Kann ich nicht nachvollziehen. Wer seinem Kind wegen ADHS ein Medikament gibt, handelt m.E. nicht nur unverantwortlich, sondern sollte wegen vorsätzlicher Körperverletzung angeklagt werden.

Ouuhh, dann hätten wir aber extrem viele Angeklagte (Eltern)! ^^
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schwarze Katze

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Kann ich nicht nachvollziehen. Wer seinem Kind wegen ADHS ein Medikament gibt, handelt m.E. nicht nur unverantwortlich, sondern sollte wegen vorsätzlicher Körperverletzung angeklagt werden.

Ouuhh, dann hätten wir aber extrem viele Angeklagte (Eltern)! ^^

am besten sofort die Kinder wegnehmen und ab zu den heroinsüchtigen Pflegeeltern.

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Multivac

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ja genau. bei denen ist aber auch die gesellschaft schuld, nicht sie selbst, vergiß das nicht.
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