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Therapierungswahn Pathologisierungswut - Ritalin ... - nicht nur bei Kindern
Kallisti:
--- Zitat von: Black Russian am 08 Februar 2012, 12:41:37 ---
--- Zitat von: Kallisti am 08 Februar 2012, 12:24:53 ---
bitte einfach mal die Sendung ansehen. .
--- Ende Zitat ---
Ich habe diese Sendung gestern gesehen, Kallisti.
Ich qucke nicht nur Super-Nanny ;)
--- Zitat von: Kallisti am 08 Februar 2012, 12:24:53 ---Jetzt aber eben auch erste Ergebnisse: was es mit den Kindern gemacht hat, die diese Tabletten längere Zeit (Jahre) nahmen!
--- Ende Zitat ---
Ich kann mich an einen Gymnasiast erinnern, der mittlereweile keine Tabletten nimmt und sonst ziemlich kritisch dazu steht. Aber: wäre er ohne Tabletten ein Gymnasiast geworden? Oder eher nicht ?Er gab doch selbst an, dass die Tabletten ihm in die Grundschule geholfen haben und erst später zu Problem wurden.
Natürlich kann man auch Tabletten sondern nur mit Verhaltenstherapie alleine auch versuchen, die ADHS/ADS in Griff zu bekommen. Aber: es ist eine sehr lange Zeit, und in die Schule wird schon in die vierte Klasse ausgesiebt.
Der Weg aus dem Bildungskeller ist später sehr lang - erstmals die Mittlere Reife nachholen, dann die Abi. Und alles in die Abendschule.
--- Ende Zitat ---
Na, da war von mehreren Kindern die Rede! Ja, waren in dieser Sendung allerdings nur Jungs.
Aber im Gegenteil: es ging ohne jegliche Therapie! Nicht nur ohne Tabletten - den Kindern und den Eltern viel besser dann.
Der Eine (William) hatte vorher bspw. Ritalin genommen, war Realschüler, wurde dort von Mitschülern gemobbt, ging dann nicht mehr gerne in die Schule ... wechselte dann aufs Gymnasium, nahm dort keine Tabletten mehr, machte auch sonst keine Therapie, fand aber dort Freunde, Gleichgesinnte (an Physik ... Interessierte in seinem Alter ...) und verständnisvolle, aufgeklärte wie engagierte LEHRER!
Denn ja, oft wird auf Eltern ein solcher Druck ausgeübt - vonseiten der Therapeuten/Kinderärzte, der Lehrer, der Gesellschaft -dass man es seinem Kind ohne bspw. Ritalin unnötig schwermache (das Leben, die Schulzeit, den Umgang mit anderen Kindern etc.). Also massive Vorwürfe diesbezüglich.
Bei diesen dort gezeigten Kindern war das Gegenteil der Fall. Nicht nur bei William.
Auch die anderen äußerten sich ähnlich, hatten zuvor "Therapieerfahrungen" sammlen dürfen, mit mehreren (teilweise unterschiedlichen) "Diagnosen" etc.
Vielleicht solltest du es nochmal guggn? ;)
--- Zitat von: TeeRabe am 08 Februar 2012, 12:39:15 ---@Kallisti
Ich hab genügen solche Sendungen gesehen. Die decken sich aber nicht mit mein eigenen erfahrung mit dem Thema. Wie gesagt. Ich selbst hab ADS und bereue es, das man das nicht schon in den 70er entdeckt hat und ich kenne eine Familie die betroffen ist. Und durch diese erfahrungen habe ich eben eine gefestigte Meinung in den Thema und weiß das es Leute gibt die strikt dagegen sind und welche die so Denken wie ich.
Das ist eben ein sehr komplexes Schwieriges Thema.
--- Ende Zitat ---
Na, da bin ich mir nicht sicher, ob du dir so sicher sein kannst. Denn wie gesagt: Ritalin wirkt bei allen Menschen (auch solchen ohne AD(H)S!) in genau der gleichen, der gewünschten und beabsichtigten Weise!
Und es gibt nicht eine Studie, die belegt, was dennoch (!) behauptet wird: dass AD(H)S genetisch bedingt sei und/oder es auf einen gestörten/veränderten Dopamin"haushalt" rückführbar sei.
Darauf aber stützen sich die Werbeaussagen der Pharmaindustrie und auch die Therapeuten!
Und die Kriterien, die für eine AD(H)S-Diagnose erforderlich sein müssen, sind im DSM IV andere als die der WHO (ICD-10).
Das Problem ist, wie unsere Gesellschaft, wie andere Menschen (also auch Kinder) und wie vor allem Lehrer, Schulen mit Kindern umgehen, die lebhafter, unkonzentrierter, leichter ablenkbar, impulsiver, verträumter ... sind als andere Kinder bzw.: als man sie gerne hätte! Das Problem ist, dass man auf diese Kinder anders, individueller, mit mehr Zeit ... eingehen (können) müsste, statt sie mit Pillen glattzubürsten, einzupassen, auf Linie zu bringen.
Und das Problem ist, dass es von Eltern viel Initiative, Kenntnis/Wissen und vor allem Mut erfordert, sich gegen Therapieempfehlungen zu stellen ... !!!
In den Filmen wurde gezeigt, wie es in diesen Familien war: mit und ohne Therapie. Wie es auch für die Kinder war (also auch mit Gleichaltrigen/Freunden, in der Schule ...).
Ehrlich: ich habe nun keinen Nerv, ALLES darin Vorkommende hier schriftlich aufzuführen. BITTE einfach doch mal die Zeit nehmen, und das (die aktuellen Sendungen zum Thema, s.o.) aufmerksam (ohne Filter, ohne bestimmten Fokus oder eigene Vorurteile) ansehen, verfolgen.
Andernfalls haben wir keine gemeinsame Diskussionsgrundlage, fürchte ich. (Und so zeigt es sich bisher ja auch.)
TeeRabe:
Kallisti., ich sag nichts weiter dazu, was ich davon halte habe ich bereits geschrieben. Jedenfall sehe ich kein sinn darin hier weiter darüber zu Reden. Hab kein Nerv dazu. Ist mir zu anstrengend.
....hach, das die anderen immer Recht haben müssen, das es sehr anstrengend ist mit Dir sich auszutauschen.
[Notiz an mich: Mal auf die Wahrnung von anderen hören *hust* ]
Kallisti:
Teerabe
es geht doch nicht ums Rechthaben. Es geht um subjektive Empfindungen, Einstellungen, die aber doch geprägt werden - von eigener Erwartungshaltung, welche wiederum beeinflusst ist von Versprechungen und Beteuerungen durch Ärzte und rund um die Pillen-Wirkungen ... !
Demgegenüber steht, was faktisch tatsächlich passiert (Wirkung der Pillen bspw., Studien, Grundlagen etc. - also: was sich "objektiv" und verallgemeinerbar nachweisen, finden, erforschen ... lässt).
An dieser Stelle möchte ich dann doch kurz den Placeboeffekt einwerfen. ;)
Multivac:
--- Zitat von: TeeRabe am 08 Februar 2012, 13:08:58 ---Ziel eines Vernüftigen Arztes ist es ja, es soweit hinzubekommen um ganz auf die Tabletten zu Verzichten. Gleichzeitigzeigt er ja auch noch die Wege auf, wie man das dann in Zukunft verhindern kann :)
--- Ende Zitat ---
nun, jeder, den ich bisher erlebt habe, der altersbluthochdruck bekam, ist nie wieder von den tabletten runter. eher gesellten sich dann entsprechende nebenwirkungen (z.B. ödeme) dazu, und tabletten gegen diese, und wiederum nebenwirkungen dieser (verstopfung), tabletten dagegen... und nun beginnt dieser scheiß bei meiner mutter. das ist der anfang vom ende...
der weg, den meine oma nahm, begann auch mit bluthochdruck, und endete durch die nebenwirkungen und unpassende dosierung/einstellung mit schwächeanfällen durch zu niedrigen blutdruck, zu stürzen, kleinen rissen der hirngefäße, schlaganfall... und die möglichen folgen kennen wir ja mittlerweile alle (monica lierhaus, sinnestörungen, lähmungen bis hin zum locked-in, tod)
nein, jeder der auf tabletten verzichten kann, sollte dies tun. meine meinung. übrigens auch die mancher weniger ärzte, die noch selbst mitdenken (gibts ja nicht so viele). übrigens, abgesehen davon, daß ein viel zu hoher blutdruck die gefäße schädigt - eine ältere vielleicht 70-jährige person, die NICHT diese spezifischen ursachen wie du und russians mutter hat, sondern ihren altersbluthochdruck nach und nach entwickelt, hat gefäße, die in gewisser weise schon an den höheren innendruck gewöhnt sind. so einen patienten mit medikamenten zuzuknallen, seinen blutdruck auf den einer 20-jährigen senken ist totaler quatsch, machen aber viele.
Spambot:
--- Zitat von: Kallisti am 08 Februar 2012, 12:20:28 ---Welches "Gejammer" über vor allem welche "psychischen Probleme"?
--- Ende Zitat ---
1) unbewältigte Trauer
2) Depressionen
3) Anorexia Nervosa
4) vielleicht noch andere Sachen, die ich überlesen habe (ich lese deine Beiträge nur noch selten)
Das habe ich niemals diagnostiziert. Diese Dinge hast du selbst verbreitet, um Verständnis oder Mitleid für deine Situation zu bekommen. Ich habe lediglich festgestellt, dass du die Ambivalenz zwischen deinen von dir selbst berichteten psychischen Problemen, die dich ganz offensichtlich belasten, und deinen Versuchen psychische Probleme generell als behandlungsunwürdig erscheinen zu lassen, nicht erkennen willst. Das hat nichts mit Ferndiagnose zu tun. Dazu muß man nur lesen können.
Ein anderes schönes Beispiel für die Ambivalenz in deinem Denken ist der Essen-Thread. Obwohl du selbst von deiner Essstörung berichtet hast, gibts du anderen Menschen, die vermutlich keine Essstörung haben, Ernährungstipps. Dann berichtest du sogar noch von den körperlichen Schäden deiner Mangelernährung. Diese Gegensätze blendest du anscheinend völlig aus.
Dein Mangel an Selbstreflexion spielt wahrscheinlich eine große Rolle bei der Aufrechterhaltung deiner Vorurteile über die angebliche Ärzte- und Therapeutenmafia.
@ Black Russian: ich hatte mal gelesen, dass es in den (ich glaube) 50er und 60er Jahren in der UdSSR zahlreiche Fälle gab, bei denen politische Gegner zwecks Umerziehung in die Psychiatrie gesteckt und "therapiert" wurden. Ich weiß aber leider nicht mehr wo ich das gelesen hatte.
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