Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Männerbewegung  (Gelesen 101266 mal)

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Re: Männerbewegung
« Antwort #255 am: 10 Februar 2012, 11:35:36 »

... WAS hindert einen Mann denn daran? Ich würde das gerne mal verstehen... ??? ...
Wenn ich messie's und PlumBum's Post zusammenzufasse, erhalte ich als Ergebnis:
Die persönliche Erfahrung und der gesellschaftlich "definierte" Anspruch.
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RaoulDuke

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Re: Männerbewegung
« Antwort #256 am: 10 Februar 2012, 12:24:49 »

Ich hab manchmal den Eindruck, dass so mancher Mann so gar keine Ahnung hat, _was_ er eigentlich fühlt, und an alle Ereignisse/Probleme/Situationen rein rational rangeht...
Ja, das denke ich auch. Mein Ex war auch so jemand. Ich war mir nie sicher, ob er tatsächlich nichts fühlt, oder er etwas fühlt und es versteckt, oder ob er das gar nicht so richtig einordnen kann, dass oder ob er etwas fühlt. Ich finde das sehr befremdlich und wünsche mir auf jeden Fall, dass mein (potentieller) Mann seine Gefühle verstehen, zulassen und ausleben kann.

WAS hindert einen Mann denn daran? Ich würde das gerne mal verstehen... ???
Wenn ich diese Frage stelle, höre ich immer nur "Ja, IHR Frauen wollt doch lieber Arschlöcher, als nette Männer." Ich frage mich immer, wer sowas sagt? Die Frau kann doch nicht ganz frisch sein!? Also, ICH möchte kein Arschloch als Partner.

Die Aussage hört man oft, und ich kenne auch einige (viele?) Frauen, die jederzeit lieber den Bad Guy nehmen würden.

Die Frage ist nur, was macht denn so einen Bad Guy aus, was macht ihn so faszinierend? Dazu ein paar Hypothesen:

- Setzt sich zwar ggf. rücksichtslos auf Kosten anderer durch, aber setzt sich durch. Und prospektives Alphamännchentum lockt viele Frauen an wie die Glühbirne die ... äh ... Schmetterlinge.

- Verhält sich nach seinem eigenen Regelsystem, hat daher ggf. eine inhärent stabilere Persönlichkeit als jemand, der sich in seinem Verhalten stark an den Werten und Gefühlen anderer Leute orientiert (es gibt bei Entscheidungen einfach weniger zu berücksichtigen, richtig und falsch sind schneller klar und eindeutiger)

- Ist jemand zum "anlehnen" und "aufschauen", weil die beiden erstgenannten Punkte Souveränität ausstrahlen (und letztendlich auch bieten, dem ist ja kaum zu widersprechen).

Der Abstand von Bad Boy zu ganz weich und einfühlsam und total lieb ist glaube ich deutlich weiter als von Bad Boy zu "Real Bad Boy", bei dem dann die negativen Aspekte der obigen Eigenschaften eben auch negativ auf die Partnerschaft oder das persönliche Umfeld auswirken bzw. sozial akzeptiertes Verhalten zu sehr sprengen (z.B. bei Drogendealern, professionellen Spielern, allerlei "Gangstern")

Mir wurde sogar von einer Bekannten mal als vermeintlicher Tip mitgegeben: "Frauen wollen scheiße behandelt werden, merk Dir das!"

Was soll man dazu noch sagen? Das mache ich mit Sicherheit nicht, aber es zeigt dass viele Frauen lieber bereit sind, das Risiko eines Real Bad Boy einzugehen als jemanden zu angeln, bei dem die obigen (faszinierenden) Eigenschaften nicht gegeben sind. Bei mir mache ich mir da zwar keine Sorgen, aber die Idee, ich solle "extra fies spielen" um mir jemand bestimmten zu angeln fand ich total absurd. Zeigen tut es dennoch viel.
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messie

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Re: Männerbewegung
« Antwort #257 am: 10 Februar 2012, 12:36:33 »

Du hast dabei noch eine Kleinigkeit vergessen: Der "bad boy" zeigt ja widersinnigerweise auch Gefühle - nur halt die Falschen ;)
Oder würdest du "extreme Eifersucht", "Aufbrausend sein" oder "leicht reizbar sein" nicht für Gefühle halten? :)

Das ist ja gerade das Verrückte, dass diese sogenannten "bad boys" halt grade nicht ihre Emotionen zurückhalten. Die mögen zwar auch nicht immer schön sein, aber dass sie auch ein ordentliches Selbstbewusstsein und damit auch eine große Portion Souveränität ausstrahlen, wird hier wohl kaum jemand bestreiten wollen, nicht wahr? :)
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Kallisti

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Re: Männerbewegung
« Antwort #258 am: 10 Februar 2012, 12:46:53 »

Zitat
Zu dieser Männergeschichte nochmal: Diese Archaik, dass Männer immer noch Frauen zuerst ansprechen müssen, ist merkwürdigerweise doch immer noch sehr verbreitet. Erlebe ich immer wieder mal. Mann soll Stärke zeigen, das überzeugt Frau dann und so.
Über die Frauen ließe sich auch viel sagen zum Thema Stärke und Stärkeempfinden von der "Gesellschaft", aber hier geht's ja nun einmal -eigentlich- um die Männer.

Offensichtlich darf ein Mann nur dann Schwäche zeigen, wenn sie in einem klar abgesteckten Rahmen liegen: Etwa wenn ein Mann trauert dann darf er das - aber bloooß nicht zu lange ("sie hat sich von dir doch schon vor einem halben Jahr getrennt, warum bist du jetzt immer noch fertig wegen ihr?"). Beim Fußballspiel dürfen Männer mal weinen, geschieht dies aber im Kino, dann wird Mann gerne mal als verweichlicht, verweiblicht hingestellt - bestenfalls geht er noch als "süß" und "niedlich" durch, keinesfalls aber als "Mann der die Stärke hat zu seinen Gefühlen zu stehen".


messie

naja, das versteh ich jetzt nicht. Wer fordert das denn von Männern (was du alles aufzähltest, beschreibst)? Frauen oder die Männer selbst (Männerbild ... tralalalala ;) )?

Was Frauen vielleicht "imponiert", ist Souveränität. Die beeindruckt mich aber bei Frauen auch. Kommt drauf an, wie das rüberkommt. Man muss nicht gefühlskalt sein, um souverän sein zu können - im Gegenteil. Aber Souveränität is was anderes als das, das wohl von dir mit "männlicher Stärke" gemeint war - hab ich den Eindruck?

Und ich glaube, diese "Stärke" finden viele Frauen heute eher abturnend.

Ein Mann darf und soll Gefühle "haben" und dazu offen stehen (können). Aber mann muss deshalb ja nicht gleich ein "unentschlossenes, ewig pubertäres Hähnchen" sein/bleiben (also noch mit 30 aufwärts). ;)

Worum es doch letztlich geht, was doch auf Menschen anziehend wirkt, ist, wenn jemand - egal ob Frau oder Mann - authentisch ist (also: seine eigene "Linie" gefunden hat bzw. sich nicht verstellt, nicht anbiedert, anpasst - aufgrund eigener Vorteile, also: nicht opportunistisch und feige ist - und eben: zum Starksein gehört gerade: Gefühle zu erleben, sich ihrer bewusst zu sein, sie zuzulassen und vor allem die negativen: aushalten zu können, auch wenn man gerade nicht weiß, wie lange das so noch anhält, welchen Ausweg es gibt, wie man genau damit umgehen soll, sie sich vlt. auch nicht immer selbst erklären kann ...).

Also ist es ein Zeichen von Stärke, auch mal zuzugeben, dass man mit etwas gerade ein Problem hat, nicht weiß, wie man damit umgehen, wie man es einordnen soll. Dass mann überhaupt etwas: nicht weiß!!! Statt das zu verstecken zu versuchen und so "zu tun als ob", sich über Wert zu verkaufen usw.

Stattdessen eben: authentisch, EHRLICH, OFFEN sein, auch wenn man sich damit verletzbar, angreifbar macht.

Andererseits will niemand einen Partner, der NUR und kontinuierlich/dauerhaft ein Häufchen Elend ist oder sich an den Partner anhängt und duchrs Leben tragen lässt - also: kein Kleinkind ..., sondern einen erwachsenen Menschen. Und das alleine zu werden, zu sein, scheint doch heute für viele Menschen eine Herausforderung darzustellen - aber eben nicht ausschließlich für Männer, wenngleich man den Eindruck bekommen kann, als täten viele Männer sich damit doch eher noch schwerer als viele Frauen.


Und wenn ich von mir ausgehe, kann ich nur sagen - so doof das vielleicht sein mag - bei mir hat es durchaus auch mit dem Äußeren zu tun. Da nützt es nichts, von den "wahren" inneren Werten zu faseln. Es sind all diese Dinge, die CubistVowel schon ansprach (war das nun in diesem thread?) - wie jemand spricht (also auch: Stimme, Tonfall), seine Mimik, Gestik, sein Geruch, das Gesicht, der Körper ... - das muss nicht irgendwelchen "klassischen", gängigen Idealen (?) entsprechen, aber eben "mir" - also: jeder hat da nun mal seinen Geschmack ... - und alles das spielt gerade dann eine große Rolle, wenn man sich eben zum ersten Mal oder überwiegend erst mal nur sieht/sehen kann - der berühmte erste Eindruck! Was also eine Person ausstrahlt (für wen, wie sie wirkt auf einen selbst - auf jemand anderen vielleicht ganz anders ...).

DAS ist sozusagen zumeist die "Eintrittskarte". Dann erst ist überhaupt die Bereitschaft, das Interesse da, sich auch näher kennenzulernen, sich nicht bloß aus Höflichkeit zu unterhalten.

Es gibt auch natürlich den anderen Fall: dass man jemanden "optisch" nicht so interessant oder attraktiv, anziehend ... fand, sich aber kennenlernte, anfreundete und daraus dann eine intensivere Zuneigung ... entstand (allgemeinhin als "Liebe" bezeichnet, das Thema hatten wir ja schon ... ;) ) und eine Beziehung.

Aber ich denke, wenn wir hier von Flirten und Kennenlernversuchen sprechen, sollte man einfach doch nicht vergessen, vernachlässigen, dass diese ganze "Körpergeschichte" (Aussehen, Mimik, Gestik, Ausstrahlung ... - Ersteindruck) meistens doch - wenn auch oft unbewusst!! - von entscheidender Bedeutung ist.

Und ja, auch diesbezüglich kann man "an sich arbeiten".  ;)



banquo

... ich hab schon verstanden, dass ich offensichtlich (unwissentlich, nicht beabsichtigt) einen sehr wunden Punkt bei dir getroffen haben muss ... ! Aber du machst es nicht besser, wenn du die ewig gleichen einfallslosen Vorhaltungen runterleierst.
Du bist es, der mir regelmäßig grundlos an die Karre gepisst hat - ohne, dass ich dich zuvor persönlich angegangen wäre, auch nur angesprochen hätte. Du hattest einfach große Freude, rumzustänkern - wie auch t_g.

Nun habe ich EIN MAL dich "angemacht" und das auch noch sehr milde, wie ich finde, außerdem: ironisch und nicht ernst gemeint (bspw. mein Satz, ob du Besseres als Sex "zu tun hättest" - alter Schwede: das versteht sich von selbst, dass das nicht ernst gemeint war oder!? - Es sei denn also ... ja: Es sei denn, es ist dies ein wunder Punkt bei dir ... ... ... - woher sollte ich das aber auch nur ahnen!?!).
Und dann kriegt man von dir gleich dermaßen vor die Füße gekotzt, dass es einfach stinkt.

Mehr muss ich dazu nicht mehr sagen.


messie - noch was vergessen:

ich finde es bspw. überhaupt nicht "niedlich" ..., wenn Männer beim Fußballspiel weinen - es stößt mich eher ziemlich ab. Genauso, wie wenn Mann heult, weil seine Karre Totalschaden hat oder Ähnliches.
Wenn ihm hingegen bei einem Film die Tränen kommen oder einfach, weil ihn das Leben arg beutelt, dann finde ich das auch nicht "süß", aber: normal. Menschlich. Und "richtig". Und das stößt mich nicht ab (wenn Mann aus letztgenannten Gründen weint).

Ich glaube, da geht es vielen Frauen ähnlich wie mir. ?
« Letzte Änderung: 10 Februar 2012, 12:50:21 von Kallisti »
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PlumBum

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Re: Männerbewegung
« Antwort #259 am: 10 Februar 2012, 12:54:48 »

Und Kallisti will den emotional offenen erwachsenen, verletzlichen, einfühlsamen, starken, ehrlichen, angreifbaren Bad Boy?

Bin ich jetzt der einzige der mal wieder so 2-3 Widersprüche in Kallistis Post sieht?
Mal von den unnötigen Provokationen abgesehen, hätte das ein durchaus wertvoller Post werden können, der eine Diskussion vorantreiben kann. Nur müsstest du dir überhaupt erst einmal selbst bewusst machen, was du eigentlich willst. Man überlegen wie man welchen Begriff definiert. Jemand der vollkommen souverän ist, wird sich kaum immer offen und ehrlich zeigen, erst recht nicht, wenn man dadurch verletzlich und angreifbar wird. Denn dadurch läuft man doch Gefahr seine Souveränität zu verlieren, wenn man auch mal Schwächen zeigt.

Oh... und wenn Kallisti was dazu modifiziert, dann ich auch. Du willst also darüber entscheiden, wo und wann dein souveräner Bad Boy Gefühle zeigen darf? Ja ne ist klar. Entweder man kann sich frei verhalten oder aber man ist eben fremdbestimmt in seinem handeln. Frei fremdbestimmt zu sein widerspricht sich doch auch irgendwie wieder oder nicht?
« Letzte Änderung: 10 Februar 2012, 12:56:48 von PlumBum »
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SchwarzMetallerHH

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Re: Männerbewegung
« Antwort #260 am: 10 Februar 2012, 12:56:09 »

Ha, ich wurde mal als (in echt) souverän bezeichnet. 8)
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Re: Männerbewegung
« Antwort #261 am: 10 Februar 2012, 13:06:39 »

RaoulDuke

... der von dir beschriebene "bad boy" ... - kotz! und schreiend die Flucht ergreif!!

PlumBum

nein, ich glaube einfach, wir haben ein unterschiedliches Verständnis vom Begriff "Souveränität" - also: vielleicht ein männliches und ein weibliches? ;)

Für mich ist Souveränität assoziiert mit: Ahnung haben von etwas, etwas wissen/sich gut damit auskennen, sich einfühlen können, Ruhe bewahren können (sich nicht schnell aus dem Konzept, aus der Fassung bringen lassen), trotzdem aber Gefühle (gerade negative) und Zweifel und Fragen zuzulassen, sich dem OFFEN zu stellen und einzugestehen, wenn man etwas nicht weiß oder kann, sich aber um Lösungen zu bemühen (Beispiel: der Arzt, der von etwas noch nie gehört hat, dies seinem Patienten gegenüber offen zugibt, höflich ist und versichert: sich zu informieren - und das dann auch tut ... - das ist sehr souverän, wie ich finde!). Dann auch, wenn jemand die Dinge und vor allem Menschen von verschiedenen Seiten betrachten, verschiedene Aspekte wahrnehmen und angemessen darauf eingehen kann (das meinte ich oben auch mit einfühlen können) - so jemand als bspw. Führungskraft.

Also das is nun nicht vollständig, is klar.

Aber was man vielleicht auch noch unterscheiden sollte, ist Souveränität einerseits und "coolness" andererseits.

Ja, eine gewisse "coolness", eine gewisse Unnahbarkeit bzw. Undurchsichtigkeit kann durchaus reizvoll sein - ich glaube, dies aber nicht nur für Frauen (bei Männern), sondern auch umgekehrt.

Vielleicht ist es das, das diese bad guys eher haben oder zumindest ausstrahlen (oder es versuchen  ;D ): diese coolness.

Nicht bitte verwechseln mit Abgeklärtheit (die is ätzend) oder Gleichgültigkeit.

Und was ich oben schon mal ansprach: Ja, man darf es dem Anderen nicht zu leicht machen. Das scheint auch etwas zu sein, das diese "bad guys" an den Tag legen - naja, da gibts aber verschiedene - viele von denen sind ja oft auch sehr aufdringlich und penetrant (Machismo, Chauvi ...).

Und dann ist da noch die Sache mit der "Galanz" und dem Charme. Das kommt auch gut an, denke ich. Nur darf es halt nicht "devot" rüberkommen - is alles nicht so einfach. Aber das isses doch für Frauen genauso wenig!
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Simia

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Re: Männerbewegung
« Antwort #262 am: 10 Februar 2012, 13:15:16 »

Ich halte es für explizit sinnvoll an Ereignisse/Probleme/Situationen rational ran zugehen.
So erhält man meiner Meinung nach das beste Ergebnis.

Wenn das mal so einfach wäre ...

Ich bin auch eher lösungsorientiert (das ist wohl "klassisch männlich", wie ich mehrfach las und hörte). Wenn ich jemandem zuhöre, muss die Person damit rechnen, dass es in meinem Hinterkopf rattert und ich Optionen suche, die Sache zu einem guten Ende zu bringen. Ich bin nicht der Typ, der mit dem Gegenüber - Taschentücher im Anschlag - auf dem Sofa sitzend leidet. Mit-Leid halte ich für sehr kontraproduktiv, weil es die Eigeninitiative beschneidet, da rauszukommen. Aber Mitgefühl kann ich glaub ich auch und das ist auch gut so. Eine rationale Herangehensweise kann, wenn man selber betroffen ist, helfen, dass man mal Luft holen kann und dann vielleicht eher nen Ausweg sieht. Also eher "digital", alles hat seinen Platz und so. Die Realität ist aber eine analoge und man kann Emotionen auch in schwierigen Situationen nutzen (wenn man sich z.B. ins Gegenüber besser reinversetzen kann und entsprechend die Ratschläge dann nützlicher ausfallen).

Zu Kallistis Post: Souveränität, über den (vermeintlichen?) Gegensätzen zu stehen? (Da ham wir's wieder ...)

Zitat von: Kallisti
Und dann ist da noch die Sache mit der "Galanz" und dem Charme. Das kommt auch gut an, denke ich. Nur darf es halt nicht "devot" rüberkommen - is alles nicht so einfach. Aber das isses doch für Frauen genauso wenig!

Japp, das kann ich mir vorstellen.
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muh-nix-user

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Re: Männerbewegung
« Antwort #263 am: 10 Februar 2012, 13:33:45 »

was mich nun mal interessieren würde wäre folgendes, da bereits das bild eines "bad guys" angesprochen wurde, wie verhält es sich mit dem gleichermaßen und auch nicht anders erscheinenden "bad girls-bad women"?

1.-sind diese in der männerwelt auch so beliebt, oder eher verhasst und nicht besser als das männerebenbild?

2.-emanzipation-von was, wem?
oder
3.-rollenumkehr?
« Letzte Änderung: 10 Februar 2012, 13:48:46 von muh-nix-user »
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RaoulDuke

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Re: Männerbewegung
« Antwort #264 am: 10 Februar 2012, 13:46:46 »

RaoulDuke

... der von dir beschriebene "bad boy" ... - kotz! und schreiend die Flucht ergreif!!


Der Bad Boy ist sicherlich nicht jederfraus Geschmack, es handelt sich aber schon um ein nachgefragtes Modell wage ich zu behaupten.

Aber irgendwie scheint dieses Topf/Deckel-Ding für fast alle zu funktionieren, ob Bad oder Nice oder wenoderwas auch immer... So absolut kann also gar nicht gelten, was ich oben geschrieben habe.
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PlumBum

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Re: Männerbewegung
« Antwort #265 am: 10 Februar 2012, 13:48:25 »

Kallisti, du beschreibst den "nice guy" nennst ihn aber Bad Boy. Kein Wunder das es zu Missverständnissen kommt.

Auch scheinst du wesentlich mehr in das Wort Souveränität hinein zu interpretieren, als unter dieser Überschrift überhaupt drin ist.
Zitat
Souveränität als menschliche Eigenschaft:
Ein Zustand von Eigenständigkeit und Selbstbestimmtheit, im Gegensatz zur Fremdbestimmtheit.

Heißt einfach nur, jemand der das macht, was er selbst will. That's it! Man kann trotzdem Ahnung haben oder nicht... oder was du sonst noch alles unter der Überschrift Souveränität aufgezählt hast. Das würde ich unter anderen Eigenschaften zusammenfassen.
Ich kann schließlich auch kaum ernsthaft folgende Aussage so meinen: Meine Lieblingskartoffeln sind die, welche nach Erdbären schmecken, 1m Durchmesser haben, 20g wiegen, Gelb sind, ohne Kerne und wie Käse duften.
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RaoulDuke

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Re: Männerbewegung
« Antwort #266 am: 10 Februar 2012, 13:54:29 »


[...]

Ich kann schließlich auch kaum ernsthaft folgende Aussage so meinen: Meine Lieblingskartoffeln sind die, welche nach Erdbären schmecken, 1m Durchmesser haben, 20g wiegen, Gelb sind, ohne Kerne und wie Käse duften.

Das könnte ja sogar sein, allerdings wäre dann der Weg zum Glück ziemlich weit...

... aber warte mal, ist es nicht so, dass bei diesem Mann-Frau Ding der Weg nicht auch oft ziemlich weit ist? Vielleicht ja sogar, weil die Analogie Deines Beispiels stärker ist, als man zunächst glauben könnte?
« Letzte Änderung: 10 Februar 2012, 13:58:15 von RaoulDuke »
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Kenaz

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Re: Männerbewegung
« Antwort #267 am: 10 Februar 2012, 14:13:43 »

Ich hab manchmal den Eindruck, dass so mancher Mann so gar keine Ahnung hat, _was_ er eigentlich fühlt, und an alle Ereignisse/Probleme/Situationen rein rational rangeht...
Ja, das denke ich auch. Mein Ex war auch so jemand. Ich war mir nie sicher, ob er tatsächlich nichts fühlt, oder er etwas fühlt und es versteckt, oder ob er das gar nicht so richtig einordnen kann, dass oder ob er etwas fühlt. Ich finde das sehr befremdlich und wünsche mir auf jeden Fall, dass mein (potentieller) Mann seine Gefühle verstehen, zulassen und ausleben kann.

WAS hindert einen Mann denn daran? Ich würde das gerne mal verstehen... ???
Wenn ich diese Frage stelle, höre ich immer nur "Ja, IHR Frauen wollt doch lieber Arschlöcher, als nette Männer." Ich frage mich immer, wer sowas sagt? Die Frau kann doch nicht ganz frisch sein!? Also, ICH möchte kein Arschloch als Partner.

Die Aussage hört man oft, und ich kenne auch einige (viele?) Frauen, die jederzeit lieber den Bad Guy nehmen würden.

Die Frage ist nur, was macht denn so einen Bad Guy aus, was macht ihn so faszinierend? Dazu ein paar Hypothesen:[...]

- Ich hätte da ergänzend noch eine beizusteuern, mir kommt es bisweilen nämlich so vor, als funktioniere diese Faszination nach dem "all minus one"-Prinzip, will heißen, der Reiz besteht nicht zuletzt in dem Gedanken: "Mag der sich auch allen gegenüber wie ein Arschloch verhalten, gaaaanz tief innendrin ist der sicherlich gaaanz anders - nämlich liebe-, verständnis- & rücksichtsvoll - und ich bin diejenige, die diesen tief verborgenen Schatz mit Liebe und Geduld ans Tageslich heben wird."  ::)

Man sollte nie den schillernden Reiz von Exklusivrechten unterschätzen - und was könnte exklusiver sein, als der liebevolle Zugang zu bzw. Umgang mit - so die Hoffnung - einem Typen, der ansonsten wie ein rücksichtsloses Arschloch - so die Fakten - durch die Weltgeschichte trampelt?

Das Arschlochtum, das der entsprechende Typ zelebriert, wird also als Zeichen von Souveränität (miss)gedeutet und mit der Hoffnung verknüpft: "Zu mir wird er ganz anders sein." - In 99% aller Fälle muss man sich dann allerdings über kurz oder lang (je nachdem, wie sehr man sich in die besagte Hoffnung verbissen hat) ernüchtert eingestehen, dass es sich einfach nur um - eben: ein Arschloch handelt.
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Kallisti

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Re: Männerbewegung
« Antwort #268 am: 10 Februar 2012, 14:18:17 »

Kallisti, du beschreibst den "nice guy" nennst ihn aber Bad Boy. Kein Wunder das es zu Missverständnissen kommt.

Auch scheinst du wesentlich mehr in das Wort Souveränität hinein zu interpretieren, als unter dieser Überschrift überhaupt drin ist.
Zitat
Souveränität als menschliche Eigenschaft:
Ein Zustand von Eigenständigkeit und Selbstbestimmtheit, im Gegensatz zur Fremdbestimmtheit.

Heißt einfach nur, jemand der das macht, was er selbst will. That's it! Man kann trotzdem Ahnung haben oder nicht... oder was du sonst noch alles unter der Überschrift Souveränität aufgezählt hast. Das würde ich unter anderen Eigenschaften zusammenfassen.
Ich kann schließlich auch kaum ernsthaft folgende Aussage so meinen: Meine Lieblingskartoffeln sind die, welche nach Erdbären schmecken, 1m Durchmesser haben, 20g wiegen, Gelb sind, ohne Kerne und wie Käse duften.

Ach so, aber du darfst "Souveränität" nach eigener Willkür bestimmen/definieren? Siehe hier:


Und Kallisti will den emotional offenen erwachsenen, verletzlichen, einfühlsamen, starken, ehrlichen, angreifbaren Bad Boy?

Bin ich jetzt der einzige der mal wieder so 2-3 Widersprüche in Kallistis Post sieht?
Mal von den unnötigen Provokationen abgesehen, hätte das ein durchaus wertvoller Post werden können, der eine Diskussion vorantreiben kann. Nur müsstest du dir überhaupt erst einmal selbst bewusst machen, was du eigentlich willst. Man überlegen wie man welchen Begriff definiert. Jemand der vollkommen souverän ist, wird sich kaum immer offen und ehrlich zeigen, erst recht nicht, wenn man dadurch verletzlich und angreifbar wird. Denn dadurch läuft man doch Gefahr seine Souveränität zu verlieren, wenn man auch mal Schwächen zeigt.

Oh... und wenn Kallisti was dazu modifiziert, dann ich auch. Du willst also darüber entscheiden, wo und wann dein souveräner Bad Boy Gefühle zeigen darf? Ja ne ist klar. Entweder man kann sich frei verhalten oder aber man ist eben fremdbestimmt in seinem handeln. Frei fremdbestimmt zu sein widerspricht sich doch auch irgendwie wieder oder nicht?

Hä? Was soll das denn? Wo entscheide, ich wann wer Gefühle zeigen darf - ich sagte nur, was ich persönlich sympathisch oder nachvollziehbar finde und was nicht. Und: wir sind alle zu großen Teilen fremdbestimmt. Ja, so is das im Leben. Niemand kann manchen, wann immer und was er wo wie, wie lange, wie oft, mit wem oder ob er überhaupt will (egal was). Was sollen also diese unsinnnigen Wortverdrehereien? - Oder hab ich bloß wieder den subtilen feinsinnigen männlichen Humor darin nicht erkannt?  :P


Und an welcher Stelle nenne ich den "nice guy" "bad boy" oder guy oder was immer??

Das is doch DEINE subjektive Interpretation! Ich will keine nice oder bad "guys" oder "boys" und auch nicht schon wieder irgendwelche Etiketten. Ich habe ganz offen und klar aber geschrieben, wie ich die Situation beurteile und wovon ich mir vorstellen kann oder von mir selbst weiß, was "ankommt" und was eher nicht.
Wenn ihr das in irgendwelche Schubladen packen müsst, um es verstehen zu können (?), ist das aber nicht meine Sache und nicht von mir verursacht. Ich hatte oben nur der Einfachheit halber und weil es amüsant klingt, RaoulDukes Terminologie  ;) übernommen (die muss man jetzt aber nicht aus der Scherzhafigtkeit reißen oder bis in alle Ewigkeit so weiter durch den thread tragen).
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PlumBum

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Re: Männerbewegung
« Antwort #269 am: 10 Februar 2012, 14:23:30 »

Kenaz und RaoulDuke ihr habt recht.
Was den Rest angeht, viel zu offensichtlich, als das ich es nochmal extra für Kleinkinder aufbereite...
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