messie
also davon mal abgesehen, dass es sowieso umöglich ist, dass Daten über Patienten für diese selbst nicht einsehbar, nachvollziehbar und also auch kontrollierbar sind - ist das andere Problem durchaus gegeben, denn:
Es ist ja, wie sowohl Multivac als auch ich bereits schrieben, leider so, dass vielen Ärzten das herzlich egal ist, was wer zuvor schon untersucht oder (vermeintlich) festgestellt hat - im Gegenteil: dann lässt Patient sich ja noch leichter abwimmeln:
Sehen Sie - Kollegen X und Y haben Ihnen doch schon mitgeteilt, dass ...
Denn wenn ein Arzt Mist baut, kann er sich dann nunmehr nicht mehr darauf berufen, er hätte von diesem oder jenem Beschwerden des Patienten nichts gewusst, weswegen eine Fehldiagnose stattfand. In der Karte steht's schließlich schwarz auf weiß drin, welche Medikamente er erhält, was bereits versucht wurde, etc. pp.
Es geht doch aber nicht nur um Medikamente, die verordnet wurden, sondern erst mal und vor allem darum, dass ein Arzt bereit sein muss, über seinen Horizont zu sehen bzw. diesen - regelmäßig - zu erweitern, einzugestehen, dass/wenn er etwas gerade nicht so genau weiß, es dann aber auch wirklich selbst nachzulesen bzw. in Erfahrung zu bringen und entsprechend den Patient als "Partner" zu sehen - nicht als jemanden, über den man hinweg geht, weil er angeblich keine Ahnung hat!
Ich sehe es auch so wie Multivac, dass der Patient selbst seinen Körper am besten kennt (ok, jedenfalls dann, wenn man ein bisschen auf sich, seinen Körper achtet - Körperwahrnehmung und so). Dass man selbst dann auch vielleicht Vermutungen hat, insbesondere, wenn man selbst um bestimmte Hintergründe/Ursachen weiß, um eigene Reaktionen (auf Nahrung, Medikamente, Behandlungen, Umwelteinflüsse ... ... ...), wenn man dann auch noch selber recherchiert (also: seriöse Quellen sucht, sich nicht einfach im Internet von irgendwem mit irgendwas verrückt machen lässt - is klar) und wenn dann sowieso immer gefordert wird, erwachsene Menschen sollten mit ihrer Gesundheit und Krankheit eigenverantwortlich umgehen - dann geht sowas (solches ärztliche herablassende und oft ignorante Verhalten) gar nicht.
Durch die Karte wird aber genau das doch erst recht noch ermöglicht bzw. fortgeführt - jedenfalls nicht: zugunsten der Patienten geändert.
Dass man sich zweite und dritte Meinungen von Ärzten bei komplizierten Krankheiten einholt, ist für mich völlig normal. Das wird eine Gesundheitskarte auch nicht verhindern
Der Gesetzgeber erhofft sich, so verstehe ich es, aber eine Kostensenkung dadurch, da zahlreiche Untersuchungen nicht doppelt durchgeführt werden müssen, die Anamnese deutlich kürzer ausfallen kann (weil der Arzt eh alles nachlesen kann, lesen geht schneller als reden) und auch keine Medikamente mehr zuviel ausgegeben werden können.
Eben das denke ich nicht - dass dann Zweit- oder gar Drittmeinung so einfach noch möglich sein wird - im Gegenteil - aus oben genannten Gründen bzw. von dir selbst genannten Gründen: is doch auf der Karte alles schön dokumentiert - also wird der Arzt auch äußert sorgfältig vorgegangen sein und er muss es doch schließlich wissen - das ist doch sein Job!
Eben: Kostensenkung - wie immer --- zulasten der Patienten.