Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Occupy Hamburg 15.10.11 14 Uhr Rathausmarkt  (Gelesen 6725 mal)

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Re: Occupy Hamburg 15.10.11 14 Uhr Rathausmarkt
« Antwort #15 am: 15 Oktober 2011, 11:14:27 »

Auch wenn ich grundsätzlich kein Freund von staatlicher Regulierung bin, finde ich die Bewegung durchaus sympathisch. Hier gehen Menschen nicht für irgendeine Hardcore-Ideologie auf die Strasse, sondern einfach, weil sie um ihren Wohlstand fürchten. Ein egoistisches, aber völlig legitimes Anliegen. Auch wenn wir in Deutschland bisher kaum Auswirkungen der Finanzkrise spüren, wird die Rechnung noch kommen. Und diese Rechnung wird wahrscheinlich jeder von uns auf irgendeine Weise zahlen müssen. Daran ändern die Proteste sicherlich nichts mehr, aber vielleicht gelingt es der politischen Führung durch den Druck der Straße einen Mechanismus zu entwickeln, der eine Sozialisation von privatwirtschaftlichen Verlusten zukünftig verhindert oder zumindest erschwert, ohne dabei unserer Wirtschaft die Luft abzuschnüren.
Ich befürchte das in Europa antidemokratische Berufsdemonstranten vom linken und rechten Abgrund dieses Happening für ihre Ziele instrumentalisieren werden. Naja, mal sehen. Den Teilnehmern aus dem SHH wünsche ich viel Spaß.
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colourize

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Re: Occupy Hamburg 15.10.11 14 Uhr Rathausmarkt
« Antwort #16 am: 15 Oktober 2011, 11:20:58 »

Davon abgesehen könnte die "kritische Betrachtung" "liberaler" Kreise auch durchaus da herrühren, dass nicht wenige Vertreter dieser Couleur dezidiert Nutznießer derjeniger Strukturen sind, gegen die die "Occupy"-Bewegung sich wendet.
Das dachte ich mir auch gerade. Der prototypische FDP-Anhänger  - zumindest zu der Zeit, als es solche noch gab - vom Schlage eines Hans-Olaf Henkels hat selbstredend keinerlei Interesse an einer Regulation der Finanzmärkt, ganz gleich wie diese konkret aussehen mag. Genau diese Typen sind es ja, die Liberalismus als Freiheit der Märkte verstehen und sich aus diesem Grund "liberal" nennen.
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danny

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Re: Occupy Hamburg 15.10.11 14 Uhr Rathausmarkt
« Antwort #17 am: 15 Oktober 2011, 17:48:35 »

knapp 5.000 menschen sollen es gewesen sein, in frankfurt und berlin wohl 10.000. genauere berichte hab ich noch nicht gehört. bin gerade nach hause gekommen und ziemlich durchgefroren, ich habe es kleidungstechnisch unterschätzt, fast 4 stunden im schatten unseres rathauses zu verharren *bibber*.
aber es war großartig, durch das offene mikrofon und die unterschiedlichen, kurzen und mit herz vorgetragenen redebeiträge nie langweilig (ich hasse ja diese 20 minütigen hingeleierten und vom blatt abgelesenen monologe, die auf so einigen demos immer wieder vorgetragen werden...).
ich frage mich nun: wie wird es weitergehen? war das eine einmalige sache (das will ich nicht hoffen) oder wird es darauf hinauslaufen, dass sich ähnlich viele menschen zu einem immer wiederkehrenden zeitpunkt am selben ort versammeln?
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Re: Occupy Hamburg 15.10.11 14 Uhr Rathausmarkt
« Antwort #18 am: 15 Oktober 2011, 18:09:57 »

Zitat
Auch wenn wir in Deutschland bisher kaum Auswirkungen der Finanzkrise spüren, wird die Rechnung noch kommen.

Haben wir doch schon längst gekriegt.
Als es um die Erhöhung um 5 € pro Nase für die ALGII-Empfänger ging und nicht der zuvor kursierenden 18€, als es um die Erhöhung der letzten Renten ging die nicht einmal die Inflationsrate schluckten, als es darum ging, Beamtengehälter anzupassen im Niedriglohnbereich und die Anpassung in einer Kürzung (!) gipfelte, gab es seitens der Regierung immer dieselbe Schallplatte: "Wir müssen sparen, das Geld ist einfach nicht da. Sorry."

Dann innerhalb eines Jahres 20 Milliarden direkt und 400 Milliarden erwartet per Beschluss in Euros verdampft zu sehen, da fragt man sich dann doch irgendwie: Huch, das Geld war ja doch da?
Nein, war es eben nicht. Weil bereits zum Zeitpunkt der anderen Beschlüsse längst befürchtet, erwartet und -worst case- längst eingeplant war für die Rettung der Großbanken und deren Aktionäre, die sich verspekuliert haben.

Just dagegen richtet sich jene Bewegung: Dass nicht hie "Geld ist nicht da, wir müssen sparen" gehustet wird, das angeblich nicht vorhandene Geld dort dann aber wieder ausgegeben und nahezu direkt an die Banken überwiesen wird, die dann ein Jahr später genau dieses Geld plötzlich als Gewinn in ihren Bilanzen stehen haben.

Die Versammlungen setzen sich dafür ein, dass Banken künftig nicht mehr "gerettet" werden müssen, sondern diese künftig sich selbst retten müssen, wenn sie Mist gebaut haben. Dasselbe gilt für Staatsbanken, die dann den Unsinn, den so manch Land macht, wieder in der Lage sein sollten auszugleichen und dazu nicht etwa Steuergelder anderer Länder dafür zuständig werden müssen, die damit europaweit die Arbeitslosigkeit und Armut in anderen Ländern noch zusätzlich anheizen.

Insofern geht es weniger um Wohlstand, sondern um Verhältnismäßigkeit: Gegen Sparen hat ja niemand etwas, jeder wird es begrüßen wenn die Regierung konsequent Schulden abbaut, sodass die nächsten Generationen mehr Geld zur Verfügung haben aufgrund geringerer Schulden.
Aber man sollte eben entweder überall sparen, eben auch sagen "Rettungsschirme? Können wir nicht machen! Helft euch selbst biddesehr, wir haben euch gewarnt!" und nicht nur bei den Ärmsten (geringverdienende Beamte, ALGII-Empfänger, Rentner, Kinder) sparen und bei den Reichsten (obere 10 000, Banken) nicht.
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Re: Occupy Hamburg 15.10.11 14 Uhr Rathausmarkt
« Antwort #19 am: 15 Oktober 2011, 19:03:05 »

Die Versammlungen setzen sich dafür ein, dass Banken künftig nicht mehr "gerettet" werden müssen, sondern diese künftig sich selbst retten müssen, wenn sie Mist gebaut haben.

So sehr ich gegen Rettungen durch den Staat bin, darf man bei sowas aber auch nicht vergessen: Wenn sich die Banken dann nicht selber retten, können die Auswirkungen auf die daran beteiligte Bevölkerung auch ganz ganz böse sein...
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Re: Occupy Hamburg 15.10.11 14 Uhr Rathausmarkt
« Antwort #20 am: 15 Oktober 2011, 19:25:32 »

Wenn das 5.000 Leute waren dürfte das Mera ca. 120.000 Besucher haben.  ;D

Meiner Meinung nach beiden zentralen Problem bei der heutigen Veranstaltung:

1.) Die Einigkeit darüber, dass das bestehende System ungerecht ist, schafft noch keine Einigkeit darüber welches andere System denn besser wäre. So spielen alle möglichen und unmöglichen Freaks (angefangen von so Nasen wie den Jogischen Fliegern, die für eine Welt ohne Waffen meditieren, bis hin zur MLPD, einer maoistischen und stalinistischen Partei, die jegliche Demokratie abzuschaffen bestrebt ist) bei dem Spielchen mit und fordern - mehr oder weniger glaubhaft - "echte" Demokratie. Was auch immer das sein mag. Meiner Auffassung nach umfasst politisches Handeln nicht zwingender Weise Meditation. Und wie Demokratie mit dem Stalinismus á la MLPD in Verbindung zu bringen sein soll ist mir völlig schleierhaft.

2.) Im Unterschied zu den Wall Street Protesten hat heute nicht eine breite Mittelschicht demonstriert, sondern zum Großteil Altlinke und Freaks, die man gut und gerne als Verlierer der Gesellschaft ansehen kann. Da die durchschnittlichen Mittelschichtler zwischen den bärtigen Schloddertypen, redseeligen Trotzkisten, empörten Rentnern, Berufsaktivisten und anderen Nasen entschieden zu wenig aufgefallen sind, ist seitens des politischen Establishments nicht zu befürchten, dass aus der heutigen Veranstaltung eine dauerhafte Massenbewegung entstehen wird.

Dennoch: insgesamt war die Veranstaltung aus meiner Sicht ein Riesenerfolg, was weniger mit der Hauptintention oder den Rednern zu tun hatte, sondern schlichtweg damit dass uns beim Stand der Piratenpartei die Bude eingerannt wurde. Flyer und Infomaterial ging weg wie geschnitten Brot. Mitten auf dem Rathausmarkt einen großen Stand zu machen ist - gerade in der derzeitigen Hochphase der Piraten - eine super Sache.
« Letzte Änderung: 15 Oktober 2011, 19:27:11 von colourize »
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Re: Occupy Hamburg 15.10.11 14 Uhr Rathausmarkt
« Antwort #21 am: 15 Oktober 2011, 20:02:48 »

Bei den 5000 hat aber jemand sehr großzügig abgerundet will ich meinen ...
der Rathausmarkt war voll ...
ich bin nicht gut im Schätzen ... es waren aber sicher ne Ecke mehr als 5000 ...
gefühlt etwa wie bei der Anti-Atom-Demo ...
da sich die Demo heute nicht bewegt hat ist das recht schwer abzuschätzen ...
weiß jemand wie viele Menschen auf den Rathausmarkt passen?
Viel Platz zum Arme ausbreiten war da nämlich nicht mehr. ^^

Ich hoffe auf häufige Wiederholung ... ich steh da auch gerne jedes zweite Wochenende
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Re: Occupy Hamburg 15.10.11 14 Uhr Rathausmarkt
« Antwort #22 am: 15 Oktober 2011, 20:23:31 »

Bei den 5000 hat aber jemand sehr großzügig abgerundet will ich meinen ...
der Rathausmarkt war voll ...
ich bin nicht gut im Schätzen ... es waren aber sicher ne Ecke mehr als 5000 ...


eher aufgerundet - es war definitiv weniger als 5.000
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Re: Occupy Hamburg 15.10.11 14 Uhr Rathausmarkt
« Antwort #23 am: 15 Oktober 2011, 20:31:50 »

Die Versammlungen setzen sich dafür ein, dass Banken künftig nicht mehr "gerettet" werden müssen, sondern diese künftig sich selbst retten müssen, wenn sie Mist gebaut haben.

So sehr ich gegen Rettungen durch den Staat bin, darf man bei sowas aber auch nicht vergessen: Wenn sich die Banken dann nicht selber retten, können die Auswirkungen auf die daran beteiligte Bevölkerung auch ganz ganz böse sein...

Ja, momentan ist es so. Leider.
Darum ja auch die klare und eindeutige Forderung, dass Banken sukzessive ihr Eigenkapital so sehr erhöhen, dass sie auch große Ausfälle abfedern können.
Da sie es nicht von sich aus machen kann es nur über Gesetze laufen die festlegen, dass sie sowohl das Eigenkapital erhöhen, als auch dieses dann auch wirklich verwenden müssen, wenn sie sich verspekuliert haben.
Wenn sie dann immer noch im Eimer sind - nun ja - dann ist zumindest die Summe, die der Steuerzahler bezahlt, lange nicht mehr so groß - Geld, das dann dem Sozialwesen und den Renten zur Verfügung steht.

Zitat
Im Unterschied zu den Wall Street Protesten hat heute nicht eine breite Mittelschicht demonstriert, sondern zum Großteil Altlinke und Freaks, die man gut und gerne als Verlierer der Gesellschaft ansehen kann.

Hey, du kennst doch die Mechanismen: Am Anfang sind es immer die Linken, Altlinken und Schon-immer-Aktivisten-gewesen-Leute, die den Ton angeben. Ich wüsste keine Demonstrationsserie, die sofort mit Mittelschichtlern begonnen hätte. ;)
Auch Stuttgart21 begann mit einigen Menschen, die mit "immer-dagegen-Leute" noch reichlich euphemistisch betitelt wären. ;)

Was das Ganze bringen wird? - Vielleicht gar nichts, vielleicht eine Menge. Man weiß es nicht.
Es fehlt hier die Regelmäßigkeit und -da gebe ich dir recht, colourize- ein Ziel, das eindeutig und klar ist und nicht irgendeine Gruppe übervorteilt, sondern tatsächlich auch der Mittelschicht am Herzen liegt.

Stuttgart21 sowie die Anti-Atomkraft-Demos zeigen es ja auch deutlich: In B-W war mit Mappus leicht ein Unsympath gefunden, mit dem Bahnhof ein Symbol, gegen das es einfach war, dagegen zu sein und auch eins, bei dem es einfach war, für etwas zu sein - "oben bleiben" eben; die Motivation für Anti-AKW-Demos muss ich wohl mittlerweile niemandem mehr erklären. ;)

Nun ja, mal sehn wie es weitergeht. Im Internet wird ja heiß diskutiert, bin mal gespannt was bei 'rauskommt. :)

Zur Anzahl der Menschen: War schwer zu schätzen. Meine eigene kam so auf um/bei 3000. Deutlich mehr als 1000 waren es jedenfalls definitiv, was ja auch nicht schwer ist: 20 Reihen à 50 Leute, da war aufm Rathausmarkt jedenfalls noch lange nicht Schluss.
Ist im Prinzip auch wurscht - vierstellig ist jedenfalls schon mal nett.  8)
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Re: Occupy Hamburg 15.10.11 14 Uhr Rathausmarkt
« Antwort #24 am: 15 Oktober 2011, 20:44:10 »

gerade diese open mic-geschichte hatte vor- und nachteile:
nachtteil: diese plattform wurde immer wieder von parteien und anderen organisationen benutzt, um ein bisschen in eigener sache zu trommeln. wirkte streckenweise auf mich ein bisschen wie stimmenfang. das ganze sollte ja keine wahlkampfveranstaltung werden...
vorteil aber: gerade diese bewegung, der ja immer vorgeworfen wird, kein klar formuliertes ziel zu haben, setzt sich aus vielen menschen zusammen, von denen jeder seine eigene kleine geschichte hat. jeder hat seinen eigenen, individuellen grund, enttäuscht und frustriert zu sein und sich nach mehr gerechtigkeit und demokratie zu sehnen. viele wortbeiträge heute fand ich inspirierend, andere wieder amüsant, wieder andere haben mich arg genervt.

Meiner Auffassung nach umfasst politisches Handeln nicht zwingender Weise Meditation.

ich fand die meditationsrunde einen gelungenen hingucker. auf anderen veranstaltungen wird getrommelt, jongliert, wasweißich. hat auch nichts mit politischem handeln zu tun.

trotzdem denke ich, dass es ein guter anfang war. ich fände regelmäßig wiederkehrende versammlungen (z.B. jeden samstag) begrüßenswert, denn nur einmal laut poltern hat noch keinen erschreckt...
« Letzte Änderung: 15 Oktober 2011, 20:51:33 von danny »
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Re: Occupy Hamburg 15.10.11 14 Uhr Rathausmarkt
« Antwort #25 am: 16 Oktober 2011, 14:49:04 »

eher aufgerundet - es war definitiv weniger als 5.000

In der Zeitung stand 2.000, aber ist ja immer so, daß Veranstalter großzügig aufrunden. ;)
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Re: Occupy Hamburg 15.10.11 14 Uhr Rathausmarkt
« Antwort #26 am: 16 Oktober 2011, 19:21:08 »

ein paar leute haben sich auf dem gerhard-hauptmann-platz vor der HSH nordbank zum campieren eingefunden. :)
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Re: Occupy Hamburg 15.10.11 14 Uhr Rathausmarkt
« Antwort #27 am: 16 Oktober 2011, 20:03:59 »

eher aufgerundet - es war definitiv weniger als 5.000

In der Zeitung stand 2.000, aber ist ja immer so, daß Veranstalter großzügig aufrunden. ;)

Naja, kann sich ja jeder selbst ein Bild machen: Fotostrecke von Radio Hamburg

Anhand des Fotos 4 jener Fotostrecke halte ich Schätzungen der Sorte 2-3000 rür realistisch.
Ob es dann wirklich 5000 waren, lässt sich schwer einschätzen. Dazu müsste man wissen, wie viele auf den Rathausmarkt überhaupt raufpassen ...
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Re: Occupy Hamburg 15.10.11 14 Uhr Rathausmarkt
« Antwort #28 am: 16 Oktober 2011, 21:14:21 »

auch was berlin angeht, gehen die angaben auseinander, jenachdem, welcher berichterstattung man glauben schenken will... mal sind es 4.000, dann wieder 7.500, dann 10.000...
ist doch auch banane, hauptsache, die menschen haben endlich mal ihren hintern aus den polstern gehoben!

so richtig "schön" fande ich die beiträge in den rtl-nachrichten: bevor überhaupt von den friedlichen protesten in den deutschen großstädten berichtet wurde, wurde erstmal gezeigt, wie es in rom ordentlich was auf die mappe gab. was will uns das fernsehen damit sagen?
"lieber bürger, bleib schön brav zu hause und guck lieber "schwiegertochter gesucht", die welt da draußen ist gefährlich und beim protestieren tut man sich nur weh. also nicht denken, sondern konsumieren!"
auch heute wurde erneut die ausschreitungen in rom gezeigt anstatt von der polizeigewalt zu berichten, mit der gestern der platz vor dem bundestag in berlin geräumt wurde.
die massenmediale berichterstattung kotzt mich zunehmend an...
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Re: Occupy Hamburg 15.10.11 14 Uhr Rathausmarkt
« Antwort #29 am: 22 Oktober 2011, 23:58:17 »

falls es hier wider erwarten doch noch jemanden interessiert:

der gerhart-hauptmann-platz vor der hsh-nordbank ist mittlerweile zur hälfte mit zelten voll. auf dem gelände waren heute den ganzen tag immer zwischen 50-70 camp"bewohner" zugegen, es gibt etwa 20 zelte, das camp wird super versorgt mit geld- und sachspenden (z.b. pizza-lieferungen von smileys oder brötchen vom bäcker gegenüber), die umliegenden gastrobetriebe versorgen die camper mit sanitären möglichkeiten, wasser und strom, abends wird sich an den feuertonnen gewärmt. es ist toll vor ort zu sein, mit unterschiedlichsten menschen ins gespräch zu kommen. jeder hat seine eigene kleine geschichte, warum er mit dieser bewegung sympatisiert. die solidarität ist riesig. die stimmung gut. jeder ist herzlich eingeladen, vorbeizukommen und sich einzubringen, mitzuarbeiten und mitzudiskutieren (auch wenn man nicht campen will, ist ja nicht jedermanns sache...)
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